Ummelden von Wirtschafts- auf Industriefachwirt?

  • Hallo zusammen,


    zur Zeit mache ich den Wirtschaftsfachwirt beim IFM. Der einjährige Lehrgang geht noch bis Ende August, danach ist Zuhause lernen angesagt. Geplant ist WBQ und HBQ diesen Herbst zu schreiben.
    Ich mache den Kurs mit einem Kumpel zusammen, der den Industriefachwirt macht. Wir haben beide noch den identischen Stundenplan, das habe ich mir von ihm erfragt. Bis jetzt hatten wir auch alles zusammen.
    Der größte Unterschied bei der Prüfung ist die mündliche Prüfung. Vor dieser habe ich wirklich Bammel, da mündliche Prüfungen noch nie mein Ding waren und ich mir beim WFW innerhalb weniger Minuten eine Präsentation ausdenken muss.
    Da die Präsentation beim IFW selber vorbereitet werden kann, überlege ich, ob ich nicht eventuell zu diesem wechsle. Dann hätte ich zumindest zum Start der mündlichen Prüfung ein positives Gefühl und die ersten Punkte, da man diese ja bis zum Erbrechen üben kann.


    Nun meine Frage. Ist es sinnvoll aus diesem Grund zu wechseln? Vor einem Jahr habe ich mich für den WFW entschieden, da dieser etwas breiter gefächert ist. Meinem Arbeitgeber wäre es egal, welchen Fachwirt ich mache (dort wird beides durchgeführt).
    Ist wirklich so ein großer Unterschied zwischen den beiden? Die WBQ soll ja (fast) identisch sein. Unsere Dozenten haben zwischendurch immer bei verschiedenen Themen gesagt, ob es eher für den WFW oder den IFW ist, dass das Thema aber bei beiden Prüfungen drankommt.


    LG Peter

  • Hallo Peter,


    zunächst solltest Du erstmal klären, ob Du für den IFW auch bei der IHK zugelassen wirst?
    Dann halte ich es für etwas dünn wenn Du "nur" über die Vorbereitung der mündlichen Prüfung argumentierst. Überlege dazu noch mal genau, warum Du dich vor einem Jahr zum WiFa und nicht zum IFW angemeldet hast und wäge diese Argumente mit den heutigen ab.
    Ich glaube zudem, dass Du auch die Präsentation durchaus mit deinem Kollegen üben kannst...
    Das "Fachgespräch" ist dann bei beiden Fachwirte gleich...


    Gruß
    Michael


    edit:
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  • Ich mache den Kurs mit einem Kumpel zusammen, der den Industriefachwirt macht. Wir haben beide noch den identischen Stundenplan, das habe ich mir von ihm erfragt. Bis jetzt hatten wir auch alles zusammen.

    Die Frage ist letztendlich, ob das wirklich ein Erfolgsrezept ist... gerade hier im Forum hatte man auch schon häufig "Durchfaller" die von Ihrem Lehrgangsanbieter schlecht bzw. unzureichend vorbereitet wurden; ich denke, die Prüfungen zum Industriefachwirt werden sich schon vom Wirtschaftsfachwirt unterscheiden. Ob da dann eine Einheitsvorbereitung "das gelbe vom Ei ist ?"... das wage ich zu bezweifeln.

    Ist wirklich so ein großer Unterschied zwischen den beiden? Die WBQ soll ja (fast) identisch sein. Unsere Dozenten haben zwischendurch immer bei verschiedenen Themen gesagt, ob es eher für den WFW oder den IFW ist, dass das Thema aber bei beiden Prüfungen drankommt.

    Betriebswirtschaftlich gesehen, wird sich ein gewisser Teil sicherlich überschneiden.... auch Buchautoren wie @Reinhard können damit eine breitere Masse ansprechen ... nur macht das aus einem Industriefachwirt keinen Wirtschaftsfachwirt... die Lehrgangsanbieter (...oder Buchautoren...) sparen durch die "Unterrichtsvereinheitlichung" Geld (...und Buchautoren sprechen mehr potenzielle Kunden an...), was letztendlich der einzige Grund dafür ist, dass du und dein Kumpel in einem Kurs sitzt, obwohl Ihr unterschiedliche Fachrichtungen habt...

    Der größte Unterschied bei der Prüfung ist die mündliche Prüfung. Vor dieser habe ich wirklich Bammel, da mündliche Prüfungen noch nie mein Ding waren und ich mir beim WFW innerhalb weniger Minuten eine Präsentation ausdenken muss.

    Der Prüfungsausschuss hat bei der Prüfung aber die Möglichkeit, "freier" zu bewerten, da du dich ja nicht gezielt vorbereiten konntest und du mit deiner Präsentation adhoc das entsprechende Thema abhandelst.

    Da die Präsentation beim IFW selber vorbereitet werden kann, überlege ich, ob ich nicht eventuell zu diesem wechsle. Dann hätte ich zumindest zum Start der mündlichen Prüfung ein positives Gefühl und die ersten Punkte, da man diese ja bis zum Erbrechen üben kann.

    Da wird das "bis zum Erbrechen" geübte dann aber auch sehr genau in die Tiefe abgefragt... auch besteht immer die Möglichkeit, dass du unbewusst auf ein Thema "hinarbeitest" oder z.B. in der Präsentation hinweist, was dann vom Prüfungsausschuss abgefragt wird.


    Vor der mündlichen Prüfung musst du -sofern du gut vorbereitet bist- weder bei dem Einen noch bei dem Anderen Angst haben. Das ist aber mehr ein psychologisches Problem... wenn du Angst vor der "Self fulfilling Prophecy" hast, musst du gucken, ob du dich mit einem Wechsel arrangieren kannst. Insofern müsstest du bei der IHK nachfragen, ob Sie die Prüfungszulassung auf den Industriefachwirt ändern würde (... wenn du zum WFW zugelassen wurdest, sollte die Zulassung zum IFW "eigentlich" auch klappen...) und hoffen, dass die IFM mit der Prüfungsvorbereitung ein "glückliches Händchen"-dir also das richtige beigebracht- hat.


    Theoretisch brauchst du der IHK nicht lang und breit erzählen, was dich zum Wechsel bewogen hat; da fragt dich ja auch keiner, wenn du dich zum WFW anmeldest, warum du das machst.


    LG
    Garfield

    gepr. Betriebswirt (IHK)
    B.A. Business Administration


    "Erfolgreiche Menschen sind erfolgreich, weil sie das tun, was andere Menschen nicht tun (Henry Ford)."
    "Natürlich darf man auch mal hinfallen im Leben. Aber niemals liegen bleiben. (Werner Otto)"

  • ich kann das mit der mündlichen echt verstehen und habe damals die Industriefachwirte beneidet, dass sie Ihr Thema kannten. Ich bin innerlich echt fast gestorben an der mündlichen Prüfung, ABER ich bin froh, dass ich das durchgezogen habe.


    Allerdings würde ich NICHT den Wechsel aus dem Grund machen. Vielleicht bist du nun etwas eingeschüchtert, aber das packst du!! Wenn du allerdings feststellst, dass mit dem Jahr und mit deiner beruflichen Zukunft der IWF mehr Sinn macht, dann würde ich definitiv wechseln.

  • Kann meinem Vorredner nur zustimmen.


    Ich habe festgestellt, dass viele Wirtschaftsfachwirte hier im Forum ein super Ergebnis in der mündlichen erreicht haben....kann mir gut vorstellen das man bei Themen, bei denen man sich vorbereiten konnte etwas härter rangenommen wird wie bei einer Präsentation, die man schnell in 30min zusammen schustert....

  • @PeterPan13
    Der erste Prüfungsteil "Wirtschaftsbezogene Qualifikationen" IST identisch für Industrie- und Wirtschaftsfachwirte - gleiche Klausuren zur gleichen Zeit.


    Im 2. Teil gibt es zwar große Schnittmengen (die Stoffpläne für "Marketing und Vertrieb" und "Führung und Zusammenarbeit" sind identisch), aber es sind unterschiedliche Prüfungen mit unterschiedlichen Fallbeschreibungen und Aufgabenstellungen!

  • Hallo,


    angemeldet habe ich mich bis jetzt noch für keine Prüfung. Anmeldefrist ist bis Juli. Zulassungsvoraussetzungen sind ja identisch.
    Gemacht habe ich den WFW, weil er etwas breiter gefächert ist und man ja nie weiß, was die Zukunft bringt. Einen richtiges K.O. Kriterium hatte ich gar nicht für den WFW. Wenn ich einen Vorteil gegenüber dem IFW hatte, dann, dass dieser der "Allrounder" ist und man bei eventuellem Arbeitswechsel auch in andere Bereiche kann.
    Aktuell arbeite ich in einem Industrieunternehmen habe auch nicht vor dort zu gehen. Bin wirklich zufrieden dort. (Stand heute, man weiß ja nie) Dort werden beide Fachwirte gleich bewertet.
    Der einzige Grund wäre um ehrlich zu sein wirklich nur die mündliche Prüfung bzw. die Präsentation. :whistling:
    Im Abi damals war zb. die gleiche Situation, dass man 20 Minuten Zeit hatte eine Präsentation vorzubereiten. Dort war ich total verunsichert und es wurde5 Punkte am Ende.
    In der Ausbildung, wo die Präsentation vorbereitet werden konnte, ging ich dagegen mit 87% raus.


    Deswegen bin ich mir ziemlich unsicher.

  • Naja, du bist jetzt nicht mehr beim Abitur. Stell dich doch einfach der neuen Herausforderung!! Das schaffst du :) Ich habe es ja auch geschafft und ich bin wirklich kein typ für mündliche Prüfungen ( hände zittern etc)


    Du kannst dich auch gut auf die mündliche Prüfung beim WFW vorbereiten. Es ist ja dann nur ein kurze Präsentation und kein Prüfer erwartet dann keine ausführliche Bearbeitung. Wichtig ist es dass du dir eine Grundstruktur schaffst wie du deine "präsentation" gliederst. Aber hey erstmal zur Prüfung anmelden :) Und wenn es soweit ist und du fragen hast, dann melde dich auch hier nochmal!! Guter Tip ist das Buch von Reinhard Fresow Fachgespräch!!! Auch für die Bücher zu den jeweiligen Prüfungen für den WQ und HQ teil.

  • Der erste Prüfungsteil "Wirtschaftsbezogene Qualifikationen" IST identisch für Industrie- und Wirtschaftsfachwirte - gleiche Klausuren zur gleichen Zeit.

    Das überrascht mich jetzt schon ein wenig .... Dann ist es also die IHK die die Klausur vereinheitlicht um damit eine breitere Masse anzusprechen.


    Dann sollten Sie lieber alles Wirtschaftsfachwirt nennen und entsprechende Fachrichtungen einbeziehen (z.B. Wirtschaftsfachwirt Fachrichtung allgemeine BWL und Wirtschaftsfachwirt Fachrichtung Industrie); ohne jemanden auf den Schlips treten zu wollen : aber das finde ich dann schon ein wenig albern, wenn sich nur extrem wenig voneinenader unterscheidet und der Name des Abschlusses jedem suggeriert, das wäre ein völlig anderer Abschluss.

    Der einzige Grund wäre um ehrlich zu sein wirklich nur die mündliche Prüfung bzw. die Präsentation.
    Im Abi damals war zb. die gleiche Situation, dass man 20 Minuten Zeit hatte eine Präsentation vorzubereiten. Dort war ich total verunsichert und es wurde5 Punkte am Ende.
    In der Ausbildung, wo die Präsentation vorbereitet werden konnte, ging ich dagegen mit 87% raus.

    Das ging mir nicht anders; bei meiner ersten Präsentation war ich total nervös und es lief mehr Recht als Schlecht. Mit meinen letzten Präsentationen habe ich auf der Hochschule alles mit ner glatten 1 bestanden; um so häufiger du das machst, um so besser läuft es; es ist halt alles eine Frage der Übung.


    Steigere dich nur nicht zu sehr rein; wenn du die ganze Zeit schon von deinem Versagen ausgehst, dann wirst du unbewusst genau hierauf hinarbeiten (Stichwort : Self fullfilling Prophecy).


    LG
    Garfield

    gepr. Betriebswirt (IHK)
    B.A. Business Administration


    "Erfolgreiche Menschen sind erfolgreich, weil sie das tun, was andere Menschen nicht tun (Henry Ford)."
    "Natürlich darf man auch mal hinfallen im Leben. Aber niemals liegen bleiben. (Werner Otto)"

  • Es sind einige Fachwirte die sich die WBQ teilen.


    Es gibt sogar ne "gastronomische" Version von einigen Rechnungen. :D


    Die HSQ ist dann aber anders.


    Also ist die WBQ durchaus gemeinsam für mehrere Fachwirtabschlüsse unterrichtbar.
    Da das aber nicht 100 % trennbar ist und vor allem bei Vollzeit einiges gemischt wird - weil aufeinander aufbauend -
    sehe ich es schon teilweise kritisch. Kommt eben darauf an wie gut der Anbieter trennt. :D



    Die Frage ob man lieber unvorbereitet ein Präsentationsthema vorgesetzt bekommt oder monatelang an einem
    Thema feilt ist wohl Geschmackssache.


    Da gibt es kein 100 % richtig. Eben mehr was einem liegt.


    Die Präsentationsthemen beim Wirtschaftsfachwirt sind aber theoretisch einigermaßen überschaubar
    und manche auch recht ähnlich.


    Und wenn man die WBQ und HSQ bestanden hat (ist ja Voraussetzung)
    und die möglichen Themen durchübt - mit anderen und auch mal vor Publikum
    dann ist das gut machbar.


    Selbst für jemand der sonst keine/kaum Präsentationen macht.

    Fachwirt bestanden März 2015
    Ausbildereignung Februar 2016
    Prüfertätigkeit in der Ausbildung Juli 2016