Studieren ohne Abitur mithilfe des FACHWIRT - Fragen über Fragen an die ganze Community

  • Guten Abend allerseits,


    Ich habe einige Fragen die mich beschäftigen und ich denke, dass ihr mir da vllt die ein oder andere Frage beantworten könntet. Aber erstmal ein paar Dinge zu meiner Person:


    Ich bin 24 Jahre alt, wohne in Köln und bin gelernter Einzelhandelskaufmann. Meine Prüfung hab ich vor circa 2 Jahren abgelegt und die Ausbildung mit einem Durchschnitt von 1,2 abgeschlossen. Seit meiner bestanden Prüfung bin ich als Teilzeitkraft (24 Std) bei Aldi beschäftigt. Durch meine erbrachte Leistung in den Prüfungen, erhielt ich von der IHK ein Begabtenstipendium (2000€ pro Jahr - 3 Jahre) womit ich bis dato meinen Ausbilderschein und Staplerschein gemacht habe.


    Nun kommen wir zum eigentlichen Thema, und zwar interessiere ich mich seit geraumer Zeit fürs Studium. Genauer gesagt für das Logistik-Studium. Das einzige Problem ist ich habe kein Abitur :D:D . Nun habe ich mich etwas schlau gemacht und herausgefunden, dass man auch ohne Abitur studieren kann. Dies geht geht in zwei unterschiedlichen Wegen:


    1. Bewerber mit erfolgreich abgeschlossener mindestens zweijähriger Berufsausbildung und anerkanntem Fortbildungsabschluss (z.B. Handwerksmeister, Techniker oder Fachwirte) erhalten die Allgemeine Hochschulzugangsberechtigung. Das heißt, sie können prinzipiell an jeder beliebigen Hochschule, egal ob Uni oder FH, jedes beliebige Fach studieren - ohne Abitur.

    2. Bewerber mit Berufsausbildung, aber ohne Fortbildungsabschluss benötigen mindestens drei Jahre Berufspraxis, um die Hochschulzugangsberechtigung zu bekommen. Danach stehen ihnen aber nur Studiengänge offen, die zu ihrer beruflichen Vorbildung passen.


    Nr 2. fällt weg da sich die 3 Jahre Berufserfahrung auf eine Vollzeit stelle beziehen.


    Jetzt zu meinen Fragen:


    - Kann man einen Fachwirt (Handelsfachwirt / Handelsfachwirt Schwerpunkt Logistik) ohne Vorbereitungskurse, innerhalb eines Jahres erfolgreich absolvieren ?


    - Wie viel schwerer ist ein Fachwirt vom K.i.E. ? Dies Frage ich da ich gar keine Vorstellung habe wie schwer der Fachwirt ist, und ich gerne einen Vergleich ziehen würde.


    - Was ist leichter Fachwirt/Betriebswirt ?


    - Hat jemand eine andere Idee wie ich leichter aber vor allem schneller an meine Zulassung für die FH / Uni komme ??


    Warum ist es mir wichtig schnell an die Zulassung zu kommen ? Es liegt nicht daran dass ich Faul bin oder kein Bock habe den härteren Weg zu gehen. Der Grund ist einfach folgender: Ich bin seit 5 Jahren in einer festen Beziehung. Meine Freundin studiert Jura und ist voraussichtlich in ungefähr 3-4 Jahren fertig. Aller spätestens wollen wir zu diesem Zeitpunkt heiraten und auch relativ schnell (1-2 Jahre) Kinder kriegen. Von daher zählt für mich jetzt jedes Semester jedes Jahr, denn ich will nicht mit 30 mit dem Studium fertig sein, dann erst heiraten, 2 Jahre später Vater werden mit ca 34. Das will ich auf gar keinen Fall.


    Also bitte ich wirklich um hilfreiche und vor allem gut gemeinte Antworten.


    Ich bedanke mich im Vorfeld :):)




  • sehe es jetzt erst :)


    wieviel std die woche müsste ich UNGEFÄHR ins lernen investieren wenn ich nächsten sommer in die prüfung gehen will ?


    die ausbildung und die prüfungen waren für mich sehr leicht. ich habe 3 jahre nur im unterricht aufgepasst und 3 tage vor den prüfungen angefangen zu lernen. ich denke ich kann sehr gut auswendig lernen.


    sage dass alles nicht um anzugeben sondern damit du meinen wissensstand in die antwort der frage mit einziehen kannst.


    freue mich auf deine antwort

  • Eine erforderliche Stundenzahl ist eine zu individuelle Größe für pauschale Angaben. Wenn Du "nächsten sommer in die prüfung gehen" willst heißt das:
    - die 4 Klausuren der WBQ am 16.März schreiben;
    - die beiden 4-stündigen Klausuren zu den 5 Handlungsbereichen der HSQ am 24./25. April.


    Das bedeutet, dass Du die HSQ auch bis Mitte März lernen musst, denn alle Fähigkeiten im Auswendiglernen werden hier nicht reichen, wenn Du das Anwenden auf die (nicht immer leicht verständlichen) Situationsaufgaben nicht geübt hast. Am besten besorgst Du Dir hier im Shop die IHK-Textbände zu beiden Teilen, sonst die beiden Wälzer aus dem Kiehl-Verlag und lernst jeweils zusammen bzw. in der Reihenfolge (weil Du so die Fächer mit den größten Schnittmengen zusammen hast):
    - VWL/BWL, Kap. Betriebliche Funktionen;
    - Unternehmensführung, Kap.1; Betriebliches Management, Kap.1; Marketing.
    - UF, "Rest"; BM "Rest"; Führung und Zusammenarbeit.
    - Recht + Steuern; BWL, Kap. Existenzgründung
    - Rechnungswesen; IFC, Kap.4+5
    Zur Abwechslung dazwischen mal VWL und BWL, Kap. Unternehmenszusammenschlüsse.
    Dann hast DU alles zu den WBQ-Klausuren und die Hälfte der HSQ.
    In den 5 wochen zwischen den Prüfungen müsstest Du also noch machen:
    - IFC, Kap.1-3
    - Vertrieb; Logistik.


    Und nochmal: man kann bei diesen IHK-Prüfungen mit etwas Pech und Nervosität auch durchfallen, wenn man alles gelernt und sogar behalten hat. Die Prüfung ist kein Gedächtnistest, sondern hat als erste Hürde, die Frage zu verstehen!

  • Hallo Reinhard


    Der Vorschlag, die IHK-Textbände zu kaufen ist aus meiner Sicht ein guter. Leider aber nur möglich, wenn man einen entsprechenden Kurs bei der IHK belegt.
    Als "Normalo" sind diese Textbände nicht erwerbbar.
    Über die Textbände lernen und Krause/Krause als Ergänzung war mein Erfolgsmotto. Dazu die alten Prüfungen. Die sind ein sehr guter Anhaltspunkt, ob man die Themen verstanden hat. Wenn man die Lösungen der alten Prüfungen nicht kapiert, am besten den zugehörigen Stoff nochmal durchgehen. Wichtig ist es, zu verstehen, was in den einzelnen Themen vermittelt werden soll. Stupides Auswendiglernen dürfte auch an der Stofffülle aus meiner Sicht scheitern.


    Viel Erfolg.
    Klaus

  • Hallo Reinhard


    Der Vorschlag, die IHK-Textbände zu kaufen ist aus meiner Sicht ein guter. Leider aber nur möglich, wenn man einen entsprechenden Kurs bei der IHK belegt.

    .... und deshalb hab ich geschrieben "besorgst DU Dir hier im Shop" - oder bei einem großen Internet-Auktionshaus ;)

  • Hallo,


    ich habe mir die Frage nach dem Studium ohne Abitur trotz ausreichender Berufserfahrung auch mit dem Fachwirt beantwortet.
    Bei uns in Stuttgart gibt es sogenannte "Sprint-Kurse" zum Fachwirt die etwas über ein Jahr gehen. Bei diesen muss man aber 3 Wochen Blockunterricht in Kauf nehmen um das Pensum zu schaffen.
    Im ersten halben Jahr geht es um die WBQ und die Vorbereitung zu der Prüfung im zweiten halben Jahr um die HSQ.
    Durch den Lernaufwand war die WBQ schwerer als die HSQ, in der WBQ sind aus dem Sprintkurs nur knapp 50% direkt durch gekommen, die andere Hälfte musste teilweise ins mündliche teilweise nachschreiben.
    Ich habs mit 2 Wochen Urlaub und intensiven Lernen sowie dem Besuch aller Unterrichtseinheiten direkt durch geschafft. Das ist aber wie gesagt Typ Sache, der eine versteht schnell, der andere bleibt auf dem Schlauch stehen.


    Jetzt bin ich am Ende des 5. Semesters an der FOM. Diese hat für den Fachwirt volle 3 Semester angerecht, man steigt also in das 4. Semester ein.
    Auf totale Sicht komme ich so auf nahtlose 4,5 Jahre (3 Monate waren der Leerlauf zwischen mündlicher Prüfung und dem Semesterbeginn) für einen Hochschulabschluss ohne Abitur.
    Ob man das alles problemlos hinbekommt ist auch ein stückweit Glückssache, da man in Klausuren bei den Themenstellungen auch Pech haben kann und nur Dinge gefragt werden die einem nicht liegen.


    Wenn alles gut geht, feiere ich am 29. Juli Klausur/Assignment/Hausarbeiten "Bergfest", dann habe ich mehr Prüfungsleistungen erfolgreich abgelegt, als bis zum Ende des Studiengangs noch offen sind.
    Der Workload bewegt sich an der FOM asyncron, also zu Beginn mit 4 Prüfungsleistungen im ersten Semester zu 5 unterschiedlichen Prüfungsleistungen im zweiten Semester, zu 3 im jeweils 6. und 7. und im letzten nur noch 2 (Vorbereitungsseminar zur Thesis + Thesis und Kolloqium). Gerade das jetzige war sehr hart, mit 3 Klausuren und 2 Hausarbeiten mit jeweils 15-20 Seiten.


    Das Studium ist deutlich härter als die IHK, da man hier in Kürze auf Hochschulniveau kommen muss, und sämtliche Siebfächer (Bilanzierung, Statistik, etc.) zu Beginn abgelegt werden müssen.
    Trotz privater Hochschule habe ich an der FOM nicht das Gefühl das was verschenkt wird, im Raum Köln soll das wohl etwas leichter sein :)