Faulster Mensch der Welt möchte den Handelsfachwirt im Selbststudium machen

  • Hallo liebe Menschen,


    ich bin 29 Jahre und seit 4 Jahren Groß-und Außenhandelskauffrau.


    Zu meinem "Werdegang": Ich habe nach der 9. Klasse das Gymnasium wegen Faulheit abgebrochen. Unter Druck die Prüfung für den Quali und dann Mittlere Reife ziemlich gut bestanden (1er und 2er Schnitt). In der Berufsschule war ich wegen persönlichen Gründen wenig anwesend und dann wieder unter Druck innerhalb von 2 Wochen 2,5 Jahre Stoff nachgeholt und wieder 2er Schnitt. Die Ausbildung habe ich mit Schwerpunkt Außenhandel und sogar bilingual (komplett Englisch außer RW, auch die Prüfung) absolviert.


    Inzwischen wurmt mich, dass ich nie studiert habe und alles an meiner Bequemlichkeit scheitert. Deswegen jetzt: Handelsfachwirt und danach eventuell Betriebswirt. 8)


    Aber erst mal zum ersten: der Handelsfachwirt.


    Den hatte ich mir in Eigenregie vorgestellt, da ich a) alleine wohne und die Mieten in München fucking teuer sind b) ich mich echt ärgern würde, wenn ich soviel Geld in ein Fernstudium investieren würde und dann scheitern würde. Kurse fallen bei mir auch flach da ich inzwischen in einer Führungsposition arbeite und da seltenst pünktlich den Stift fallen lasse um Feierabend zu machen.


    Ich würde von mir selber behaupten nicht dumm aber sehr bequem zu sein. Wenn alle Stricke reißen würde ich wahrscheinlich wirklich einen Vollzeitkurs mit 8 Wochen bei der IHK machen und dann erst mal einige Tausend Euro Schulden haben.


    Generell würde ich gerne in ca. 12 Monaten zur Prüfung gehen.


    Ist das realistisch? Mein Vater meint, er sieht bei mir schwarz, weil ich der faulste Mensch der Welt bin. :D


    (Eigentlich will ich nur motiviert werden "Ja hey, kein Problem, das schaffst du!!")


    Sind hier noch ein paar andere faule Menschen, die es trotzdem geschafft haben?

  • Hallo Nuxe,


    alle Mathematiker sind faule Menschen....


    So:
    Du schreibst, dass Dudie Realeschule + Quali hast, schreibst das Du die Ausbildung hauptsächlich in Englisch geschrieben hast und das Du in einer Führungsposition bist.
    Ich bin kein Psychologe aber nen winziger Ausbilder und vielleicht nen kleiner Pädagoge: Meine Frage an Dich wäre: Wie Du als faulster Mensch dieses Planeten diese Erfolge
    errungen konntest?
    Du bist sehr bequem? Ja wobei denn in welchen Teilbereichen...kein Mensch ist im ganzen Leben bequem.. ich bins beim Sport ist aber auch so schön heute draussen und dann ist es wieder am regenen da ist es mit dem Marathontraining auch echt so dooof.


    Man/ Frau kann übrigens noch mit Ü40 studieren...nur so am Rande.


    Da Du "leider" in der falschen Fussballstadt wohnst aber ich dennnoch davon ausgehe das es da unzählige Bibliotheken gibt kann ich Dir folgende Recherche ans Herz legen:
    Kiehl


    Die Unibibos haben fast 24 Stunden auf und somit hast Du genug Zeit und Raum zum lernen.


    12 Monate halt ich für absolut real und somit ran an die Bücher / Skripte / Orginalprüfungen ;)


    Gruß
    Michael

  • Der Kiehl-Verlag kündigt das Buch nach neuer Prüfungsordnung zwar seit über einem Jahr an, hat es aber jetzt zum 3. (4.?) mal verschoben - auf den 1. August... Bei mir zuhause war der schon.
    Das ist der Stand bei amazon [Anzeige]
    Besorg Dir vielleicht nicht gleich einen (sowieso noch nicht lieferbaren) Wälzer für 89,- € sondern (kostenlos bei gesetze-im-internet) die Verordnung und dann den Rahmenstoffplan und die eine oder andere (lieber die andere ;) ) "alte" Prüfung. Zur Erklärung: die aktuelle PO gibt es noch nicht so lange und Prüfungen erst seit Herbst 2015, also bisher 4.

  • Ja - die sind auch nicht praktisch. Von allen, die ich kenne, finde ich Vry für die Betriebswirte am besten - eigentlich der einzige, in den ich auch immer wieder mal reinschaue, wenn ich BW-Unterricht vorbereite

  • Wie wäre es mit einem Studium?


    Aufgrund einer evtl. vorliegenden Berufserfahrung und der Ausbildung könntest du in einigen Bundesländern auch gleich studieren!


    Müsstest du bei dir mal checken.


    Diesen Vorschlag halte ich bei der vorliegenden Ausgangssitutation für gefährlich.
    Ein nebenberufliches Studium erfordert bei Beginn im ersten Semester eine enorme Disziplin und Zielstrebigkeit die der Fragesteller der Beschreibung zu Folge anscheinend nicht hat.
    Gerade die hohe Kernlaufzeit von 6 bzw. 8 Semestern ohne das Abi Know-How in Mathe oder Statistik wahrscheinlich eher 9-10 Semestern halte ich für schwer zu erbringen.
    Nach dem Fachwirt könnte er ggf. aufhören und hätte einen Titel in der Tasche, bei einem Studium hat er bis zur Erreichung des akademischen Grades nichts.


    Gerade bei "faulen" Menschen braucht es Zwischenerfolge, die es beim Studium einfach nicht gibt.

  • So:
    Du schreibst, dass Dudie Realeschule + Quali hast, schreibst das Du die Ausbildung hauptsächlich in Englisch geschrieben hast und das Du in einer Führungsposition bist.
    Ich bin kein Psychologe aber nen winziger Ausbilder und vielleicht nen kleiner Pädagoge: Meine Frage an Dich wäre: Wie Du als faulster Mensch dieses Planeten diese Erfolge
    errungen konntest?
    Du bist sehr bequem? Ja wobei denn in welchen Teilbereichen...kein Mensch ist im ganzen Leben bequem.. ich bins beim Sport ist aber auch so schön heute draussen und dann ist es wieder am regenen da ist es mit dem Marathontraining auch echt so dooof.

    Danke erst mal für eure Antworten.


    Die Frage ist ganz einfach zu beantworten: Wenn ich Druck habe, dann kann ich wie eine Maschine arbeiten und alles aufsaugen. Lernen aufs Kurzzeitgedächtnis. Führungsposition erhalten, weil ich einfach gut bin, in dem was ich mache. Ich hab Plan und ein ziemlich großes Wissen. Ich kann mit Kunden umgehen und deeskalieren. (ohne mich jetzt selbst zu loben)


    Inzwischen kämpfe ich mich 3 mal die Woche sogar zum Sport, vielleicht schaffe ich das auch mit Lernen.



    JaYson hat recht. Wenn ich ein Studium beginnen möchte, brauche ich einen Teilerfolg. Etwas was mir zeigt, dass ich mich eventuell die letzten Jahre auch weiterentwickelt habe.


    Ich möchte nicht für immer auf der Stelle treten. Endlich habe ich erkannt, dass ich es kann, wenn ich möchte.


  • Hallo,


    und nun schau mal Deinen ersten Post und jetzt den ich hier zitiert habe....
    Ein himmelweiter Unterschied von Selbstmotivation und von Deinen Erfolgen überzeugend.


    Danke
    Michael


    Motivation kann übrigens in / extrinisch sein. Schreibe DIR auf, was DU mit dem Handelsfachwirt machen möchtest.
    Und dann mach es einfach...

  • Diesen Vorschlag halte ich bei der vorliegenden Ausgangssitutation für gefährlich.
    Ein nebenberufliches Studium erfordert bei Beginn im ersten Semester eine enorme Disziplin und Zielstrebigkeit die der Fragesteller der Beschreibung zu Folge anscheinend nicht hat.
    Gerade die hohe Kernlaufzeit von 6 bzw. 8 Semestern ohne das Abi Know-How in Mathe oder Statistik wahrscheinlich eher 9-10 Semestern halte ich für schwer zu erbringen.
    Nach dem Fachwirt könnte er ggf. aufhören und hätte einen Titel in der Tasche, bei einem Studium hat er bis zur Erreichung des akademischen Grades nichts.


    Gerade bei "faulen" Menschen braucht es Zwischenerfolge, die es beim Studium einfach nicht gibt.

    Mit Verlaub,


    aber wenn es so abläuft, wie der TE geschildert hat, wird dann der Fachwirt auch nicht funktionieren.


    Wer zu faul ist, kommt eben nicht voran. Das wäre im Fachwirt genau so wie im Studium.


    Und das heutige Studium ist auch nicht mehr das, was es mal war. Seit dem Bachelor ist da doch ein enormer Qualitätsabfall zu beobachten.


    Ich wollte mit dem Vorschlag des Studium auch nur aufzeigen, dass auch dies möglich wäre - womit sich der Kreis zum Qualitätsabfall wieder bestätigt.


    Heutzutage werden alle Wege in ein Studium ermöglicht, ob das Sinn macht - und da gebe ich dir Recht - steht auf einem anderen Blatt.


    Grüße