Frühjar 2012, Situationsaufgabe 2, Aufgabe 2, 3, 4

  • Hallo Zusammen,


    ich rechne gerade die o. g. Aufgabe. Bei Aufgabe 2 verstehe ich nicht warum zur Berechnung des Betriebsergebnisses die Normalkosten vom Umsatz und nicht die Istkosten abgezogen werden. Kann mir jemand dazu eine Hilfestellung geben?


    Außerdem fehlen mir die Aufgaben 3 und 4, hat die noch jemand?


    Vielen Dank


    Tennislady

  • Hallo Tennislady,


    das Umsatzergebnis ist das, was Du planst, wenn Du also mit Normalkosten kalkulierst. Das tatsächliche Betriebsergebnis ergibt sich, wenn Du die Istwerte verwendest.


    Daher gilt: Istergebnis = Umsatzergebnis plus Kostenüberdeckung bzw. minus Kostenunterdeckung
    Oder, viel einfacher Istergebnis = Umsatz minus Istkosten


    Und, wie in der Lösung steht, gilt dann logischerweise: Umsatz minus Normalkosten = Umsatzergebnis


    Viele Grüße!
    -Tim

  • Hi Tennislady,


    ich finde den Begriff nicht super, aber doch irgendwie passend.


    Du musst bedenken, dass die Normalgemeinkostenzuschlagssätze den ganzen vergangenen Monat über im Rahmen der Zuschlagskalkulation in die Preise & Aufträge einkalkuliert wurden. Damit sind sie Teil der Umsätze. Zieht man die einkalkulierten (Normal-) Kosten vom Umsatz ab, erhält man das Umsatzergebnis. Sofern sich die einkalkulierten (NormalGK-) Zuschlagssätze als völlig korrekt erwiesen hätten (Ist-GKZ = Normal-GKZ), würde dieses Umsatzergebnis auch dem Betriebsergebnis entsprechen.


    Zwar klingt das alles etwas trocken. Aber so sind halt die Begriffe der Kostenrechnung. Normalkosten sind übrigens keine Plankosten. Plankosten sind Kosten die vor Beginn des Monats geplant werden. Bei den Normalgemeinkosten werden jedoch nur die NormalGK-Zuschlagssätze zu Beginn festgelegt und den tatsächlich erzielten Verkäufen einkalkuliert. Somit sind die Normalkosten diejenigen Kosten, die sich bei tatsächlich realisiertem Umsatz auf Basis der NormalGK-Zuschlagssätze der Vergangenheit ergeben.


    Das klingt nicht einfach. Aber versuche es zu verstehen, dann wird es in der Prüfung (sofern es vorkommt) leichter - insbesondere wenn die Aufgabe etwas anders formuliert wird.


    LG
    Holger




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    Fachbuchverlag Holger Stöhr
    fhs-verlag.de
    Fachbuchreihe zur Prüfungsvorbereitung für die "Wirtschaftsbezogenen Qualifikationen": F.I.T. zur IHK-Prüfung in VWL & BWL, Rechnungswesen, Recht & Steuern sowie Unternehmensführung
    Fachbuchreihe zur Prüfungsvorbereitung für die "Handlungsspezifischen Qualifikationen" für Wirtschaftsfachwirte: F.I.T. zur IHK-Prüfung in Betriebliches Management, Investition usw., Logistik sowie Führung & Zusammenarbeit.

  • Ja, das klingt doch schon ganz gut. Genaugenommen werden nur die Normalgemeinkostenzuschlagssätze (MGKZ, FGKZ, VwGKZ und VtGKZ) für die Kalkulation verwendet. Die Normalkosten ergeben sich aus allen damit kalkulierten und verkauften Artikel/Aufträge.
    Die Plankosten sind hingegen ein Teil des Controllings. Hier geht es ja vor allem um die Kostenkontrolle zwischen Ist- und Soll- bzw. Planwerten. Jedoch weden im BAB unten bzw. im BAB 2 die Normalkosten ebenfalls mit den Istkosten zum Zweck der Kostenkontrolle verglichen. Allerdings sind hier die Normalkosten je Gemeinkostenart für den ganzen vergangenen Monat und alle Artikel/Aufträge gemeint.


    Damit hast du schon zwei Ziele der Kostenrechnung abgedeckt:


    1. Grundlage für die Preiskalkulation (Zuschlagskalkulation mit Hilfe der Normal-GK-Zuschlagssätze)
    2. Kostenkontrolle mit Hilfe der Plankostenrechnung (Vergleich von Istkosten mit Plankosten, verrechneten Plankosten und Sollkosten) sowie der Normalkostenrechnung (Vergleich von Istkosten mit Normalkosten). Dabei ergeben sich die Normalkosten aus den Erfahrungswerten der Vergangenheit, während in die Plankosten auch erwartete Entwicklungen in der Zukunft einfließen können. Somit gibt es eben zwei konkurrierende Formen/Ansätze der Kostenkontrolle.


    Die Investitionsrechnung ist wiederum eine ganz andere Baustelle, auf der aber die Mitarbeiter unserer Baustelle mithelfen (um bei der Metapher zu bleiben). Je nachdem ob es statische Verfahren sind (Kosten und Leistungen) oder dynamische Verfahren (Auszahlungen und Einzahlungen). Somit sind die Überschneidungen im Bereich der statischen Verfahren zu sehen.



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