1. Prüfung (Wirtschafts bezogene Qualifikationen)

  • Hallo zusammen.


    Wer von euch hat schon den ersten Teil zum Technischen Fachwirt, also die Wirtschaft bezogenen Qualifikationen
    hinter sich?
    Wie läuft die Prüfung ab? Ist sie sehr schwer?
    Und Wie viel aus dem Unterricht kommt tatsächlich dran?


    wäre echt toll wenn mir jemand den Prüfungsablauf kurz schildern könnte.


    Danke schon mal im voraus.


    Gruß Phips

  • Dieser erste Teil ist identisch mit dem, was auch Industrie- und Wirtschafts-Fachwirte schreiben: nicht nur der gleiche Stoff, sondern auch die gleichen Klausuren am gleichen Tag. Deshalb findest Du v.a. im Ubnter-Foruzm der Wirtschaftsfachwirte ziemlich viele Informationen zu dem Thema, v.a. untger dem Stichwort Prüfung vom 18. Oktober - da war nämlich der jüngste Prüfungstermin in den WBQ.

  • Hi,


    ich hab die Prüfung gerade hinter mir.
    Wieviel aus dem Unterricht dran kommt, hängt sicher vom Anbieter und Dozenten ab. ICh kann nur sagen, bei uns kam mehr dran als im Unterricht vermittelt wurde, aber das war nur in wenigen Punkten der Fall. Meine Prüfung war am 18.10.2012, das Ergebnis habe ich Samstag erhalten. Wir haben den Kurs direkt bei der IHK Weiterbildungsgesellschaft gemacht, sind ein 24 Personen starker Kurs und davon haben ganze 8 auf Anhieb bestanden. 3 "dürfen" in die mündliche Ergänzungsprüfüng (darunter ich) und 13 sind gleich durchgefallen und gehen im März 2013 in die Wiederholung.


    Und gleich mal prophylaktisch vorweg bevor mir gleich der Hut hoch geht:


    Ich mag die Arroganz nicht, mit der manche hier auf die Frage antworten, warum so viele durchfallen.
    1. Ja, auch bei uns gab´s welche wo die Einstellung von vornherein nicht gestimmt hat
    2. Einige hatten nichtmal eine kfm Ausbildung und es deshalb doppelt schwer ABER
    3. Gab es auch Leute, wie z. B. mich, die SEIT KURSBEGINN immer konstant gelernt haben. In den Sommerferien beispielsweise immer 3 Tage pro Woche, div. Lerngruppen etc. UND alle Prüfungen seit 2008 daheim durchgearbeitet.
    4. Meine Intelligenz hab ich schriftlich, zumindest behauptet die IHK, ich sei das Begabtenstipendium wert gewesen.


    Dennoch bin ich in Recht und Steuern durchgerasselt. Zwar ganz knapp mit 48, aber: durchgerasselt.
    In Rewe hab ich 92, in VWL 72, in UF 63% erzielt. Das macht einen Prüfungsdurchschnitt von nüchternen 69%.


    So und jetzt anschnallen bitte: Mit dieser mageren drei war ich immer noch die viertbeste im Kurs.
    Die Prüfung IST schwer, jeder Lerntyp IST anders, diese Verballhornung auf Faulheit ist ja ätzend.

  • Du bist eindeutig nicht "durchgerasselt", sondern hast in ReWe glänzend, in UF und VWL glatt bestanden. Recht + Steuern wirst Du mit der Ergänzugsprüfung ziemlich sicher auch bestehen. Also: Glückwunsch und Anerkennung :)


    Bei der Frage, warum in welchem Fach wie viele die 50 Punkte nicht erreichen, sind irgendwelche Schuldzuweisungen absolut unsinnig. Mir jedenfalls geht es nur darum rauszukriegen, woran es liegt - und da spielen sicher mehrere Ursachen zusammen. Natürlich gibt es immer ein paar, die nicht genug lernen oder es trotz Lernen schlicht nicht kapieren, weil sie da eben an ihre Grenzen kommen - und auch das enthält keinerlei Wertung; wenn alle hochbegabt wären, wäre das ja nix Besonderes mehr :wink:


    Mein Eindruck ist, dass andere Faktoren an Bedeutung zugenommen haben: diejenigen, die als Fachausschuss die Klausuren konstruieren, und diejenigen, die diese Klausuren dann schreiben, leben in verschiedenen Welten sowohl vom Alter als auch von der Vorbildung her - und die Unterschiede zwischen diesen Welten haben vor allem im Umgang mit Sprache anscheinend zugenommen. Folge: immer häufiger werden die Fragen nicht oder falsch verstanden. Erschwerend hinzu kommt die sinkende Fähigkeit zur Konzentration. Und verschärft wird dieses Problem wiederum dadurch, dass die Klausuren weit stärker als früher fallbezogene Fragen enthalten, die zur Lösung eben als erstes erfordern, auch mal die längere Beschreibung einer komplexeren Ausgangslage komplett und konzentriert zu lesen (und dafür war dieser Satz jetzt schon mal eine gute Übung 8) )


    Aber deshalb zu den alten Abfrage-Klausuren zurück zu kehren wäre auch keine Lösung. Über die modernen Zeiten zu jammern ist sowieso unsinnig. Ich denke, der DIHK müsste bei der Kontrolle der Prüfungssätze mehr darauf achten, dass auch eindeutig und klar formuliert wird und unnötige "Fallen" unterbleiben; und die Dozenten und Bildungsträger müssten den Unterricht mehr auf die Umsetzung in der Klausur ausrichten. Und die Teilnehmer müssen sich darüber klar werden, dass Lernen eine aktive Tätigkeit ist, es also mit Zuhören und Lesen allein nicht getan ist.

  • Da hat Reinhard ja so ziemlich jeden Aspekt beleuchtet.
    Hinzufügen möchte ich lediglich, dass die Teilnehmer sich damit befassen sollten, dass - selbst wenn die Fragen eindeutig formuliert werden - nicht nur das Auswendiglernen, sondern vorallem auch Transferleistungen erwartet werden. Und das hat ausnahmsweise nichts mit Zahlungsverkehr zu tun... :)


    Fallbezogene Fragen fordern nun natürlich zunehmend die von Reinhard genannten Fertigkeiten. Das Niveau steigt einfach auch deshalb, weil die Anerkennung der Weiterbildung auf Bachelor Stufe gestiegen ist.

  • Hi,


    ja gut, die Bachelor Anerkennung könnte da einen Anteil haben. Bei ein paar Sätzen musste ich echt herzhaft lachen, vielen Dank dafür. Natürlich gab´s auch in unserem Kurs einige, die der Annahme unterlagen, dass herkommen, Hirn auf, Wissen rein, heimgehen funktioniert.


    Natürlich ist das ebenso Unsinn wie das Auswendig lernen. Lernen durch Begreifen machte da schon immer mehr Sinn. ;) - Bin übrigens absoluter Verfechter dessen.
    Aber nichts desto trotz hatte ich den Eindruck, dass man von Seiten IHK die Fragen zum Teil GANZ BEWUSST so formuliert, dass bei der STundenanzahl an schriftlicher Ausarbeitung FEhler passieren MÜSSEN.

    Meiner Meinung nach waren die Pausen viel zu knapp bemessen. Oder glaubt einer von Euch, dass die Realität es nötig macht, innerhalb von 6 Stunden nahezu durchgehend mal eben an solch vielen verschiedenen Fronten zu kämpfen? Für mcih klingt das nach einer künstlichen Verknappung um den Wert zu halten / zu steigern. Vor allem, wo man in der 15 minütigen Ergänzungsprüfung (wie lächerlich!!!) geradezu durchgewunken wird.


    Ich mache parallel zum Wirtschaftsfachwirt der IHK den Betriebswirt (staatlich geprüft) an einer Fachschule - kostenfrei, ganz nebenbei erwähnt - und habe hier eine qualitative Vergleichsmöglichkeit, die mich regelrecht Entsetzen gegenüber der IHK empfinden lässt.


    Mein Eindruck wächst dass es bei der IHK um "dicke Hose machen können", also nur um das oberflächliche mitreden im Management geht.
    Beim Betriebswirt nehme ich tatsächlich JEDEN Unterrichtstag aus JEDEM FACH mindestens eine Sache mit, die mich vorwärts bringt. Die Dinge greifen verzahnt ineinandern und sind - von rein theoretischen Wesen vermittelt (sind ja alles Lehrer) SEHR VIEL praxisnaher. Noch dazu werden derart viele SGL ´s vergeben, eingesammelt, überprüft und bewertet zurückgegeben, dass eine viel bessere Penetration erfolgt, das Wissen durch Verstehen und nicht durch Verschlagwortung getragen wird.


    So, das war mein kritischer Senf für heute.
    Hätte ich gewusst, dass zwischen "kostenlos" und "3.500E" die Schere zu Gunsten der kostenfreie Variante ausfällt...
    Ach, ich hätt´s eh nicht geglaubt....

  • Zitat von "Reinhard"

    Und verschärft wird dieses Problem wiederum dadurch, dass die Klausuren weit stärker als früher fallbezogene Fragen enthalten, die zur Lösung eben als erstes erfordern, auch mal die längere Beschreibung einer komplexeren Ausgangslage komplett und konzentriert zu lesen (und dafür war dieser Satz jetzt schon mal eine gute Übung 8) )



    HERRLICH !!! :lol::lol::lol: