Master nach Fachwirt?

  • Hallöchen,


    ich habe im Januar meinen Wirtschaftsfachwirt absolviert und habe diesen eigentlich nur gemacht, weil ich eine schnelle Hochschulzugangsberechtigung erlangen wollte.


    Jetzt habe ich in einem anderen Forum gelesen, dass wohl die Möglichkeit besteht, nach dem Wfw statt einen Bachelor auch einen Master machen zu können, da Meister mit dem Bachelor gleichgestellt sind und ein Fachwirt wird gewertet wie ein Meister.


    Ich habe dann weiter recherschiert und gelesen, dass es für technische Meister tatsächlich direkt einen Zugang zum Master, zB in Elektrotechnik, gibt. Welchen Master kann man den mit dem Wfw absolvieren und an welchen Schulen? Hat da jemand ne Idee?


    Ich habe auch von dem Angebot der FOM gehört, nach dem Wfw ins 5 Semester direkt einsteigen zu können. Ist ja schön und gut, aber das ganze kostet 15.000 € und ist auch nur berufsbegleitend möglich. Gibt es einen anderen Weg, wie man durch den Wfw schneller einen Hochschulabschluss erlangen kann?


    Danke im Voraus!

  • Zitat

    Jetzt habe ich in einem anderen Forum gelesen, dass wohl die Möglichkeit besteht, nach dem Wfw statt einen Bachelor auch einen Master machen zu können, da Meister mit dem Bachelor gleichgestellt sind und ein Fachwirt wird gewertet wie ein Meister.


    Gibt die Möglichkeit das nen MBA machen kannst über Rheinland/Pfalz wenn dich zulassen, aber grundsätzlich solche Abkürzungen würd ich mir aus dem Kopf schlagen, jeder Personaler wird da höchstens die Stirn runzeln, das kommt einfach halbseiden rüber.



    Zitat

    Gibt es einen anderen Weg, wie man durch den Wfw schneller einen Hochschulabschluss erlangen kann?



    Kommt drauf an wieviel Zeit du hast, viele Fachhochschulen oder auch die Uni-Oldenburg rechnen dir in BWL für den Wirtschaftsfachwirt 30-50 Credits im Schnitt an so das du dir 1-2, tlw 3. Semester je nach Curriculum sparen kannst.


    Geh halt einfach zu deiner nächsten staatlichen FH die ein BWL oder Wiwi Studium anbieten, nimm dein Zeugnis (evtl noch die Kiehl-Wälzer wenn die hast) und den Rahmenplan mit und lass dich beraten.
    Wenn du die Zeit hast Vollzeit zu studieren, wie du deinen Unterhalt regelst ist dann natürlich die andere Frage.



    Die PFH Göttingen bietet auch ein Fernstudium mit höherem Workload an, Bachelor BWL in 6 Semestern, pauschale Anerkennung Wirtschaftsfachwirt 54 Credits, start im 3 Semester. Also nur noch 4 Semester, Gesamtkosten inklusive Prüfungsgebühr am Ende nur noch ca 8500€, bei der HFH Hamburg gibts ein ähnliches Modell ein bisschen günstiger das auch für Fachwirte interessant ist.


    Ansonsten 1-2 Schritt weiter aber erstmal günstiger wäre natürlich der "geprüfte Betriebswirt" IHK.


    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16

    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17


  • Jetzt habe ich in einem anderen Forum gelesen, dass wohl die Möglichkeit besteht, nach dem Wfw statt einen Bachelor auch einen Master machen zu können, da Meister mit dem Bachelor gleichgestellt sind und ein Fachwirt wird gewertet wie ein Meister.


    Da geht was durcheinander. Im Qualifikationsrahmen sind:
    - WFW ebenso wie Bachelor Stufe 6
    - BW (IHK) ebenso wie Master Stufe 7.


    Aber wer in diesem chaotischen "System" wie wo was wieviel anerkennt - sorry...

  • Dazu wird im Internet auch einen Haufen Unsinn verbreitet von Leuten die weder das eine noch das andere einordnen wollen/können aber wohl sehr wenig zu tun haben.


    Was man sagen kann, IHK Betriebswirt+Verbindung mit Fachwirt ist von Umfang und Inhalten ca 65-80% mit gängigen BWL B.A. Studiengängen weitgehend Deckungsgleich was die Module angeht.


    Was zu einem Bachelor noch inhaltlich fehlt:
    -Mathe und Statistik (Anteil und Focus zwischen verschiedenen Hochschulen unterschiedlich ausgeprägt)
    -Wirtschaftsinformatik
    -Vertiefung in Finanzierung und speziellere BWL Themen
    -die Bachelorarbeit.


    Was ungefähr 2-3 Semester sind.






    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16

    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17

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  • MBA für Berufsqualifizierte ist in RLP generell möglich. FH Koblenz findest du da näheres.


    Auf Betriebswirt-Level und mit viel Berufserfahrung mag das durchaus interessant sein, aber direkt nach dem Fachwirt halte ich das nicht für sonderlich sinnig.



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    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16

    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17


  • Danke - so einfach und klar hab ich das noch nicht gelesen. Ich hab für verschiedene Fachwirte eine Broschüre mit "Basisinformationen" und darin ein Kapitel zur Stellung des Abschlusses; da würde ich das gerne mit aufnehmen, wenn Du einverstanden bist.
    Zum Fehlen von Mathe und Statistik: da finde ich schon immer ausgesprochen schlecht, dass das nicht schon zum Stoff der Fachwirte gehört! Dauernd sind Statistiken zu erstellen und vor allem auf Grundlage von Statistiken Entscheidungen vorzubereiten - und diejenigen, die das tun, haben keine Ahnung und fallen auf die einfachsten Fehler herein!

  • Hallo Pusteblume,


    also uns wurde von einer Dozentin erzählt, dass es möglich sei nach dem Betriebswirt an der "Europäischen Hochschule" direkt den Master zu machen.
    Nach dem Fachwirt ist mir nichts bekannt.


    Ferner kann ich es Dir auch nicht empfehlen. Ich z. B. habe nach dem Technischen Fachwirt ein Bachelor-Ingenieursstudium begonnen und sicher, es ist offiziell gleichgestellt, aber tatsächlich nochmal ein ganz anderes Niveau.


    Es hat schon seinen Grund weshalb in der Wirtschaft Unterschiede gemacht werden zwischen Fachwirt/Meister und Bachelor. Meines Erachtens kann man es Vergleichen mit dem mittleren Schulabschluss zwischen einer Realschule und einer Volks-/Mittelschule. Offiziell ist es der gleiche Abschluss, aber inhaltlich gibt es doch beachtliche Unterschiede.


    Wenn Du die Möglichkeit hast würde ich mich einfach mal in eine Vorlesung deiner örtlichen Hochschule hineinsetzen oder mit Akademikern in deinem Freundes-/Bekanntenkreis über diese Thematik sprechen.


    Ich hoffe Dir etwas geholfen zu haben und stehe auch gern für weitere Fragen zur Verfügung.


    Beste Grüße und alles Gute



    Daniel

  • Zitat

    Offiziell ist es der gleiche Abschluss, aber inhaltlich gibt es doch beachtliche Unterschiede.



    Schwierige Worte, Gleichwertig, Gleichartig, Gleichberechtigung... die Deutschen verstehen bei allem immer nur "gleich". und deswegen gibts sinnlose Diskussionen, alles wird in denselben Topf geschmissen, und Frauen meinen sie müssen rumlaufen wie Kartoffelbauern um akzeptiert zu werden.



    Die M-Zweige der Hauptschulen sind natürlich ne mittlere Reife, das man davon ausgeht das Besucher von Hauptschulen ungebildete Idioten sind weil das Niveau des Unterrichts tlw erschüternd ist, das ist klar, aber die machen auch als funktionale Analphabeten ihren "Quali" und sparen sich dann die 10 Klasse. - Ob ein Realschüler jetzt aber wirklich "fitter" ist als ein M-Mittelschüler ist überhaupt nicht gesagt.

    Der DQR hat auch keine großartige Verbindlichkeit, das ein Fitnessfachwirt nichts mit nem Bachelor in Luft und Raumfahrttechnik, und ein technischer Fachwirt nix mit nem Bachelor Theaterwissenschaften zu tun hat ist auch klar.


    Das ein Ingenieurstudium natürlich auch nochmal technisch einen ganz anderen Anspruch hat als eine Meisterausbildung hinaus ist auch klar. Es wird aber sicher viele Wiwis geben die sich bei nem Industriemeister oder Techniker sehr schwer tun würden weil ihnen die Themen nicht liegen, und umgekehrt.



    Zitat

    Zum Fehlen von Mathe und Statistik: da finde ich schon immer ausgesprochen schlecht, dass das nicht schon zum Stoff der Fachwirte gehört! Dauernd sind Statistiken zu erstellen und vor allem auf Grundlage von Statistiken Entscheidungen vorzubereiten - und diejenigen, die das tun, haben keine Ahnung und fallen auf die einfachsten Fehler herein!



    Naja, auch nicht in jedem Betrieb mit der "Statistikis".


    Seh ich insgesamt eher etwas kritisch.


    Im Vergleich zur anderen Studiengängen in "Business Administration" in Frankreich, England, USA etc ist der Matheteil in Deutschland stark und tlw völlig übertrieben ausgeprägt. Die haben anderswo ihre Statistik und gut ist.


    Liegt einerseits an der Geschichte wo die einst privaten deutschen Handelshochschulen die von den Handelskammern nach dem Vorbild der London Business School konzipiert wurden während des 1. Weltkrieg untergegangen sind. Nach dem Krieg wurde die BWL dann auf die neu gegründeten Universitäten verlegt, und "akademisiert".
    In den 60ern und 70er Jahren hatten dann einige in Deutschland tonangebende BWL Professoren den Anspruch und das Selbstverständnis die BWL als eine "theoretische Wissenschaft" zu konzipieren und da zu versuchen wie in den Naturwissenschaften allgemeine Lehrsätze abzuleiten etc. das mag zwar alles durchaus interessant sein, aber in einer schnell drehenden Welt wo so ein Fach als Berufsausbildung gewählt wird und als Massenfach aufgestellt nicht mehr tragfähig.


    Dazu kommt das nach Ausrichtung Mathematik ja bekanntlich als "Aussiebefach" genutzt wird, deswegen gleich mit praxisfernen Themen in die Erstsemester mit hohem Workload gesetzt in der Hoffnung das Möglichst viele ihr Studium hinschmeißen.
    Das ist so nicht so wirklich zielführend, und auch nicht mehr zeitgemäß.


    Über Statistik könnte man durchaus nachdenken, aber das in nen Fachwirt noch einbauen, der Umfang ist an sich schon groß genug und irgendwo liegen die Grenzen der Weiterbildung und es geht ja nicht darum ein Studium zu "ersetzen".
    Unter dem Anspruch ist der "staatlich geprüfte Betriebswirt" wohl gerade für jüngere Leute noch Interessanter als der Weg Fachwirt+Betriebswirt über die IHK.
    Zusätzlich zu den Inhalten der IHK hat man da den Stoff der Fachhochschulreife mit drin und Statistik und Wirtschaftsinformatik werden auch schon stärker angeschnitten. Die Anerkennung für ein anschließendes Studium ist ähnlich bzw. sogar höher.


    Für jemanden der mit nem mittleren Schulabschluss und Berufsausbildung (wie die meisten) einen Fachwirt abschließen möchte hier mit Integralrechnung und sonstiger höherer Mathematik in den WBQ noch anfangen dürfte wenig attraktiv sein.


    Wer nach dem Fachwirt oder IHK Betriebswirt studieren möchte der ist gut beraten einen "Mathematik-Brückenkurs" zu machen. auch an einer eher praxisorientierten FH werden diese Themen drankommen und da sind das besser keine böhmischen Dörfer mehr.



    Zitat

    Danke - so einfach und klar hab ich das noch nicht gelesen. Ich hab für verschiedene Fachwirte eine Broschüre mit "Basisinformationen" und darin ein Kapitel zur Stellung des Abschlusses; da würde ich das gerne mit aufnehmen, wenn Du einverstanden bist.


    [font='courier new,courier,monospace'][color=#000000]Gerne!
    Deine alte Broschüre mit den Basisinformationen fand ich übrigens sehr hilfreich als ich noch nicht in der Materie drin war.


    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16

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  • Hallo Pusteblume,


    also uns wurde von einer Dozentin erzählt, dass es möglich sei nach dem Betriebswirt an der "Europäischen Hochschule" direkt den Master zu machen.


    Hi Daniel,


    meinst du die EuroFH? Da habe ich auch schon geschaut. Die Masterstudiengänge sprechen mich aber nicht an und ich finde die monatliche Gebühr von € 600 ziemlich übertrieben.


    MBA für Berufsqualifizierte ist in RLP generell möglich. FH Koblenz findest du da näheres.


    Auf Betriebswirt-Level und mit viel Berufserfahrung mag das durchaus interessant sein, aber direkt nach dem Fachwirt halte ich das nicht für sonderlich sinnig.



    Danke für die Info. Ich hatte schonmal einen Kurs mit Finanzmathematik und Statistik. Das lag mir ganz gut. Einen Auffrischungskurs würde ich aber dennoch einmal machen. Wenn es nicht reicht und ich es nicht schaffe, dann ist es eben so. Probieren möchte ich es aber allemal.


    Ich habe jetzt gelesen, dass man in den Niederlanden die Möglichkeit hat, mit einer beruflichen Weiterbildung in den Master einsteigen kann. Da ich an der Grenze wohne, wäre das eine Option. Ich werde mich die Tage mal beraten lassen.