Welcher Fachwirt ist am einfachsten?

    Servus, ich heiße Florian, bin 21 Jahre alt und bin gelernter Fachinformatiker für Systemintegration. Seit knapp 1 Jahr bin ich mit der Ausbildung fertig und berufstätig. Ich wurde von meinem Ausbildungsbetrieb übernommen und werde immer unzufriedener mit meiner Situation. So habe ich mich umgeschaut und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich studieren möchte. Dafür benötige ich allerdings ein Abitur, einen anderen Bachelor Abschluss oder einen Meistertitel.


    Ich habe mich bereits etwas schlau gemacht und bin beim Fachwirt hängen geblieben. Dank meiner Ausbildung bin ich relativ flexibel was die Auswahl der Fachwirt-Fortbildung betrifft. Da sowohl technische als auch kaufmännische Kenntnisse vermittelt wurden.
    Nun suche ich nach einer Fachwirt-Fortbildung du einerseits leicht ist und nicht allzu umfangreich ist. Der Operative Professional wäre eigentlich der passende für mich, allerdings ist dieser ziemlich anspruchsvoll und ich benötige nicht zwingend einen IT Meistertitel.


    Am interessantesten und machbarsten erscheinen mir der Wirtschafts- und der technischer Fachwirt. Wobei mir der Wirtschaftsfachwirt am liebsten wäre, da die technische Prüfung entfällt von dem ich keine Ahnung habe da der Part nichts mit IT zu tun hat. Gleich gut angesehen bzw. Meistertitel sind ja beide. Da stellt sich mir nur die Frage ob die 1. Prüfung dementsprechend schwerer und umfangreicher für den Wirtschaftsfachwirt ausfällt? Gibt es sonst noch einfachere und schnellere Alternativen? Wie gesagt, ich benötige den Titel nur zum studieren.


    Flo aus Hessen


    Kannst du dir aussuchen, du solltest grundsätzlich für beide Fortbildungen die Zulassungsvorrausetzungen mitbringen.


    Der Fachinformatiker ist den kaufmännisch/verwaltenden Berufen zugeordnet, der generalistisch aufgestellte Wirtschaftsfachwirt sollte also kein Problem darstellen.


    Die erste Prüfung ist zwischen Wirtschaftsfachwirt und technischen Fachwirt weitgehend identisch.

    Der technische Fachwirt ist sehr "Industriell" aufgestellt was die Technik angeht, es sind aber auch IT-Themen enthalten und Elektrotechnik etc. wirste ja an der Berufsschule auch gehabt haben. Was für ein Studium willst du denn machen?
    Im Zweifelsfall würde ich mich nicht für den "einfacheren" Entscheiden sondern den Abschluss der dir mehr an Wissen und Perspektiven bringt.





    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16
    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17

    Zwecks Zulassung würde ich mich nochmal bei meiner zuständigen IHK erkundigen. Du sagtest ja schon. Es müsste passen.
    Genau das ist mein Problem. Mit industrieller Techniker oder E-Technik habe und hatte ich sehr wenig zu tun. Während meiner Ausbildung hatten wir mehr Anwendungsentwicklung und allgemeine IT aber keine Schaltungen, technische Zeichnungen oder Werkstoffen.


    Weder der technische noch der Wirtschaftsfachwirt bringen mir im Endeffekt etwas. Beides sind nur Mittel zum Zweck. :) Mit dem Abschluss möchte ich ein Zoll oder Bundespolizei Studium beginnen. Da werde ich maximal den Wirtschaftsteil für benötigen.

    Zitat

    Mit dem Abschluss möchte ich ein Zoll oder Bundespolizei Studium beginnen. Da werde ich maximal den Wirtschaftsteil für benötigen.


    In dem Fall würde ich sogar sagen das du mit dem technischen Fachwirt wahrscheinlich besser fährst.


    Der geht hier im zweiten Teil viel Stärker auf Sozialrecht, Arbeisicherheit/Schutz usw. Dazu Absatzwirtschaft und Logistik der ganze Transportkram, Ladungssicherung usw. Zoll und Bundespolizei ist das durchaus praxisrelevant.


    Evtl möchtest du auch in den Bereich Spurensicherung oder was anderes technisches und gewisse technische Kenntnisse und ein höheres Grundverständnis ist da garantiert nicht fehl am Platz.


    Wenn es mit dem Auswahlverfahren etc. nicht klappen sollte hast du andererseits auch einen Plan B, und den solltest du dir auch zulegen falls es mit der Polizei nichts wird oder du da mal wieder raus wollen solltest.




    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16
    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17

    Das mag sein. Nur habe ich ein zeitliches Problem. Wenn möchte ich mich noch dieses Jahr für das jeweilige Studium bewerben, um im kommenden Herbst loslegen zu können. Ansonsten muss ich ein weiteres Jahr warten.
    Daher spielt für mich der Inhalt eher eine untergeordnete Rolle. Wichtiger ist mir, dass es schnell geht oder eher gesagt dass der Inhalt nicht so umfangreich und schwer ist. Der technische Prüfungsteil wäre für mich bestimmt schwere Kost obwohl ich aus dem Bereich komme.

    Zitat

    Wenn möchte ich mich noch dieses Jahr für das jeweilige Studium bewerben, um im kommenden Herbst loslegen zu können.



    Das Jahr musst du wohl damit rechnen zu warten, man kann sich zwar bevor man irgendwo fertig ist bei Unternehmen bewerben und für Ausbildungsplätze ist das nicht unüblich.
    Aber bei einem Studienplatz oder für den öffentlichen Dienst würde es mich doch sehr überraschen wenn man sich deine Bewerbung überhaupt anschaut bevor du ein "Reifezeugnis" in der Hand hast. Obwohl


    Zitat

    Polizei Hessen:
    Bewerber mit mittlerem Bildungsabschluss:
    Bewerben Sie sich.
    Wir laden Sie zum Eignungsauswahlverfahren ein.
    Bei Erfolg erhalten Sie eine Einstellungszusage.
    Vor der Einstellung müssen Sie noch an einer Fachoberschule die Fachhochschulreife erwerben.


    Schau erstmal das Auswahlverfahren an. Wenn das geschafft hast dann haste ja die "Sicherheit" das es klappt und kannst dich dann auf die Fortbildung konzentrieren.


    Ich hab da jetzt auch mal kurz drübergeschaut da kocht ja jeder eigenes Süppchen. NRW wollen se B1 zertifikat englisch. Andere immernoch "Deutsches Sportabzeichen" auch schon abgelegt das soll bei der Bewerbung nicht älter als 12 Monate sein. Führerschein sowieso.


    Nun gut, zur Fortbildung.


    Von der Geschwindigkeit ist das kein Unterschied.


    Also als erstes musst du sowieso die wirtschaftsbezogenen Qualifikationen machen und die sind Ende Oktober wenn du jetzt anfängst. Anmeldeschluss meist im Juni.


    Einzige Möglichkeit wäre das du gleich alle Prüfungen im Herbst machst, aber das geht nur Vollzeit und da musste richtig ranklotzen, und wenn in nem Fach durchfällst dauerts doch nochmal halbes Jahr.


    In nem vernünftigeren Tempo schaut aber genauso aus.


    Der Termin für die technische Prüfung ist im Februar, und die handelsspezifischen Qualifikationen sowohl für den Wirtschaftsfachwirt und den technischen Fachwirt im April. - Dann zwei Monate Wartezeit und im Juni dann Präsentation und Fachgespräch. D.h. du wirst mit dem Wirtschaftsfachwirt auch nicht früher fertig.


    Zitat

    Der technische Prüfungsteil wäre für mich bestimmt schwere Kost obwohl ich aus dem Bereich komme.


    Schau dir mal einfach die beiden Inhalte näher an. Du kannst dir ja die entsprechenden Fachbücher mal beide ansehen und dich dann entscheiden was du machst, und eben auch wegen "Plan B".
    Wenn das Auswahlverfahren nicht schaffst (Zufall spielt da manchmal auch keine unwesentliche Rolle) oder dir noch unbekannte medizinische Gründe oder sonstwas dazwischen Funken dann bringt es ja nichts wenn du dann noch mit ner Fortbildung dastehst die mit deinen möglichen Alternativen nicht zusammenpasst.




    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16
    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17

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    Servus, nicht wirklich. Die ganzen Abiturienten die im Sommer 2016 ihren Abschluss erwarten, bewerben müssen sich jetzt auch schon bewerben.
    Wenn ich bis Juni/Juli den Abschluss in der Tasche hätte, würde das ausreichen um noch im kommenden Herbst mit dem Studium beginnen zu können.


    Vom Bauchgefühl her würde ich sagen dass mir der wirtschaftliche Teil besser liegt. Mit dem technischen Part kann ich wenig bis gar nichts anfangen.
    Es ist halt nur die Frage, ob der Wirtschaftsfachwirt im Vergleich weniger Umfang hat, sprich Teil 1 und 3 sind fast gleich aber Teil 2. fällt komplett weg oder ob der 1. Teil beim WiFW deutlich umfangreicher ausfällt? :)

    Danke Timeburner! Ich habe mir heute den technischen Teil etwas genauer angeschaut und bin mir sicher, das ist nichts für mich.
    Entschuldige dass ich nochmal Frage. Ist der VWL/BWL Teil beim Wirtschaftsfachwirt denn im Gegensatz zum technischen Fachwirt umfangreicher oder beinhalten beide Fachwirte den identischen Inhalt?
    Den Wirtschaftsteil habe ich mir heute auch zum Teil angeschaut und bin schon etwas angetan von den Themen, auch wenn ich kein Kaufmann bin. :) Laut IHK beinhalten beide Prüfungen ja die gleichen Themen. Die Inhaltsverzeichnisse der IHK Rahmenpläne habe ich auch verglichen. Die Seitenanzahlen sind identisch. Aber das sagt wenig über den Inhalt aus.

    Zitat

    Entschuldige dass ich nochmal Frage. Ist der VWL/BWL Teil beim Wirtschaftsfachwirt denn im Gegensatz zum technischen Fachwirt umfangreicher oder beinhalten beide Fachwirte den identischen Inhalt?


    Die erste Teilprüfung ist bei beiden gleich, die schreiben dieselben Klausuren, wie gesagt, manchmal ist da eine Sachaufgabe vielleicht etwas anders gestellt. Und die "technische Ausrichtung" bekommt eine andere Klausur als die "kaufmännische Ausrichtung" aber das war die letzten Jahre eher selten und die technischen, wirtschafts und Industriefachwirte schreiben genau die gleiche Prüfung.


    Es gibt auch andere die diese Klausuren mitschreiben z.B. der Küchenmeister, der hat VWL und Recht glaub ich gleich, in Rechnungswesen und Unternehmensführung bekommt der aber ganz andere Klausuren, der muss dann halt mit Gästen, Tischen und Kuchen kalkulieren statt mit Schrauben, Walzlagern oder dem Fuhrparktmanagement usw...




    Die wirklichen Unterschiede hast du in Teil 2, den HSQ, da hat dann jeder Fachwirt eigene Prüfungen.
    Der technische Fachwirt macht mehr Technik und hoher Fokus auf Projektmanagement/Arbeitsschutz etc. und gleicht hier zu großen Teilen dem Industriemeister/Metall.
    Der Industriefachwirt hat mehr Finanzierung, Projektmanagement etwas weniger wie der TFW aber mehr als der Wirtscahftsfachwirt und tendentiell paar andere Ansätze.
    Der Wirtschaftsfachwirt im Prinzip dann nur BWL Themen, der geht dann z.B. am stärksten auf Marketing. Andere Themen hier stärker sind Controlling und vor allem Führung/Personalthemen.


    Alle Unklarheiten beseitigt?


    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16
    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17