Nach Fachwirt was machen ?? Fernstudium oder VWA/IHK ??

  • Ich bin momentan hin und hergerissen. Medizin ist einerseits schon immer ein Wunschtraum gewesen, jedoch durch die fehlende allgemeine Hochschulreife und dadurch dass ich ein ziemlicher Spätzünder war, bisher nie greifbar. Nun ändert sich das, nur bin ich jetzt 24 geworden und meine Freundin 26 und befindet sich innerlich schon in der Familienplanung, bei der ein Studium über 15 Semester sicherlich nicht hilfreich ist.

    ... das ist natürlich eine heikle Entscheidung; wie @Timeburner schon schrieb, wird das sicher eine Frage werden, wovon du bis zu deinem Abschluss leben möchtest und wie du deine (geplante) Familie ernähren willst; andererseits hast du nur jetzt noch die Chance, dir deinen Wunschtraum zu erfüllen; wenn du es jetzt nicht machst, machst du das nie ....


    Betriebswirt IHK würde ich nicht so empfehlen, gib Dir lieber gleich einen Betriebswirt Bachelor..... und hat doch (noch) die weit höhere Anerkennung.

    ... und woher kommt diese Weisheit ?


    LG
    Garfield

    gepr. Betriebswirt (IHK)
    B.A. Business Administration


    "Erfolgreiche Menschen sind erfolgreich, weil sie das tun, was andere Menschen nicht tun (Henry Ford)."
    "Natürlich darf man auch mal hinfallen im Leben. Aber niemals liegen bleiben. (Werner Otto)"

  • Die Weisheit kommt von mir....
    Aber mal ganz ernsthaft, vielleicht ist das jetzt nicht repräsentativ für alle Firmen in Deutschland, aber von den ca. 5 - 8 leitenden Personaler mit denen ich häufig zu tun habe, habe ich regelmäßig dieses Feedback.
    Von unseren Kunden bekomme ich häufig die Anfragen, was sie machen können um noch weiter aufzusteigen, sobald sie den Fachwirt haben. Da tausche ich mich dann mit den Personalern aus, bzw. knüpfe die Kontakte.
    Ich rühre zwar immer die Trommel unter Hinweis auf den DGQ, aber der hat bei den Firmen mit denen ich Kontakt habe einen nachrangigen Stellenwert.


    Daher kommt in der momentanen Situation (noch) meine Empfehlung für den Bachelor.

  • Ich habe mir noch nicht die Hochschulverordnungen aller Länder durchgelesen, nur repräsentativ für Niedersachsen, weil ich dort wohne und Bayern, weil dort mehrere Universitäten Zusatzkriterien wie abgeleistete Dienste, TMS oder ähnliches haben.


    Was meinst du mit "die ganze Zeit"? Im Studium wie jeder andere Student auch. Bis dahin, sofern mein Durchschnitt in der Abschlussprüfung oder dem was ich danach mache nicht <1,6 ist, von meinem Beruf.
    Und @Timeburner, was meinst du denn mit deinem ersten Absatz? Du misst dich mit deiner Note äquivalent mit den Abiturienten, die sich bewerben. Sprich: 1 in der Fachwirtprüfung = 1 im Abitur. Das habe ich mir sogar von der MH Hannover und Würzburg schriftlich bestätigen lassen.

  • @DozentIHK Wenn ich ein Studium beginnen würde, dann im Bereich Steuerrecht. Von daher stellt sich mir nicht die Frage, ob ich Betriebswirt B.A. oder Betriebswirt BA, staatl. geprf. oder IHK geprf. werden will.


    Die Problemsituation in der ich mich im Moment befinde ist, dass ich abwiegen muss, ob ich einem Traum hinterherjage oder mein Leben an sachlichen Gesichtspunkten orientiere. Wenn ich studiere, dann erledigt sich mein Traum, weil ich keine Wartesemester sammele (worstcase Szenario, ich weiß ja jetzt noch nicht, ob ich nicht vielleicht doch mit 1,xx bestehe). Wenn ich nicht studiere und mich nicht-akademisch fortbilde, gehe ich einige Risiken ein. Im Endeffekt gibt es also kein richtig oder falsch, weil die Antwort auf meine Frage rein subjektiv ist.


    Der nicht akademische Betriebswirt ist an sich ja eine gute Sache und bietet die Möglichkeit, seine Kenntnisse schon während des Fernstudiums im Betrieb umsetzen zu können und sich gleichzeitig ein finanzielles Polster anzusparen.

  • Nun gebe ich meinen Senf dazu, Der freund meiner Schwester hat nun mit 26 ein Medizin Studium angefangen. ( Es ist sein Traum und mal ehrlich wir müssen soooo lange arbeiten, da lohnt sich das alle male!!! )


    Was bringt dir halbherzig was zu machen , wenn du eigentlich weiß wo du hin möchtest ? Und wegen Familienplanung, ich meine langfristig kann man auch eine Familie damit besser versorgen. Meine Schwester denkt dann auch langfristig. Kinder könnte ihr auch mit 35 bekommen.


    Du wirst es sonst immer bereuen°!

  • Zitat

    Und @Timeburner, was meinst du denn mit deinem ersten Absatz? Du misst dich mit deiner Note äquivalent mit den Abiturienten, die sich bewerben. Sprich: 1 in der Fachwirtprüfung = 1 im Abitur. Das habe ich mir sogar von der MH Hannover und Würzburg schriftlich bestätigen lassen.


    Ja das ist so. Aber wer bekommt ne 1.0 bei nem Fachwirt?


    Das kann man nicht wirklich vergleichen, ein 1.0 Abitur ist sicher auch schon Glückssache, aber da haste 1-1,5% aller Abiturienten die eins bekommen. Fachwirt oder Meister mit 1.0 (=99-100) Notenschnitt halte ich für Schwachsinn. Wenn ich mir das Zeugnis nochmal neu am PC ausdrucke vielleicht.


    Du hast nen NC von 1.0 bis 1.1 je nach Land für Medizin... Bei dem IHK Notenschlüssel ist ne 1.1 98-97 Punkte. Das Durchschnitt auf alle Prüfungsteile bei nem Fachwirt oder ner Meisterprüfung?


    1.8 bis 1.4 ist vielleicht noch erreichbar wenn man wirklich sehr gut ist ist und das alle Korrektoren auch genauso sehen, aber andererseits wird hier berichtet das überhaupt nur ca 2% der Teilnehmer was besseres wie ne 2.0 bekommen als Schnitt was schon ein ziemlich gutes Ergebnis ist.


    Zitat

    Im Endeffekt gibt es also kein richtig oder falsch, weil die Antwort auf meine Frage rein subjektiv ist.


    Naja ob und wie Medizin musste dir halt überlegen. Ob Bachelor oder Betriebswirt IHK würd ich mir nicht so nen Kopf machen, bevor ich den Bachelor mache würde ich wohl auch erst den Betriebswirt IHK draufsetzen, von den Inhalten her ist das imho stimmiger und wenn die Hochschule Fachwirt und Betriebswirt anrechnet ist das kein großer zeitlicher Mehraufwand wenn man keine 2 Jahre sich mit dem Betriebswirt aufhält sondern den zügig durchzieht.


    Heutzutage muss man eher aufpassen das man nicht "zu hoch" qualifiziert ist, nicht weil man ein Problem mit Überqualifizierung hat sondern weil man dich schlicht nicht einstellt weil deine Gehaltsforderungen zu hoch sein könnten... In der aktuellen Bildungsblase macht man ja gerne den Master wenn man nach dem Bachelor keinen Job findet, um dann festzustellen das es genauso ausschaut weil es z.B. kaum Akademikerstellen in der Branche gibt, und dann hat man vielleicht noch nen Schwerpunkt wo kaum woanders reinkommt. Da kannste dann suchen. BWL haste halt nur den Vorteil das du wenigstens - wenn auch nix tolles - überhaupt was finden wirst weils halt nicht "vollkommen wertlos" ist wie z.B. ein Bachelor in Psychologie.


    Und bei dem was durchschnittliche 08/15 BWLer verdienen haste da auch Einstiegsgehälter die du woanders mit normaler Ausbildung bekommst. Das ist ganz Branchen und Unternehmensabhängig, und es kommt immer auch auf den Rest an. Über die Schiene hat man ja auch Berufserfahrungen die andere Absolventen nie haben werden, und es machen auch Schwerpunktfächer Sinn die bei Studenten ohne Ausbildung und Berufserfahrung ne Arbeitslosigkeitsgarantie sind.


    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16

    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17

  • Zum Verständnis: Durch die Abiturbestenquote werden 20-25 % der Bewerber ausgewählt, über die Wartesemester ebenfalls 20-25 %. Das heißt der Rest von 50-60 % wirde über das AdH ausgewählt und dort werden auch Leute mit einem Schnitt von 1,7-1,8 noch eingeladen. Dann erkennen manche Universitäten den TMS an. Der wird bei guter Punktzahl mit 0,6 Punkten von deiner Abiturnote abgezogen, ein freiwilligen Dienst oder Bundeswehr noch einmal mit 0,1.
    Mit einem Durchschnitt von 2,4 gibt es noch eine vollkommen realistische Chance auf einen Studienplatz, wenn du im AdH überzeugen kannst.


    Tja der Betriebswirt ist eben, egal wo, ein Generalist. Ich denke auch, dass ein Betriebswirt mit Schwerpunkt Finanzen oder Controlling und Berufserfahrung in der Buchhaltung wesentlich mehr Chancen hat, als ein frischer Akademiker, der alles nur theoretisch beherrscht.

  • @DozentIHK : dann müssen die dir bekannten Personaler selber mal zur Fortbildung... wenn man etwas vergleichen will, so sollte das schon objektiv sein...sich aber irgendwo hinzustellen und eine Wertigkeit zu behaupten, die darauf basiert, dass der jeweilige Personaler den Betriebswirt, einen staatlich anerkannten Abschluss, schlicht nicht kennt, entwertet letztendlich die Kompetenz des Personalers und zeigt, dass seine Wertvorstellung und damit seine Einstellungspraxis auf rein subjektiven Entscheidungen beruht.


    Sorry, aber wenn deine Personaler den Abschluss kennen würden, würden die nicht so einen Unfug in die Welt setzen. Du kannst doch 2 verschiedene Autos nicht miteinander vergleichen, wenn du das eine Auto seit 10 Jahren fährst und das andere nur dem Namen nach kennst.


    Ein Personaler sollte wissen, was der DQR ist und dadurch eben zu beurteilen in der Lage sein , wer sich da bewirbt. Ich habe selber auch Personalverantwortung; da setzt mein Arbeitgeber auch von mir Fachwissen und die Fähigkeit voraus Bewerber vergleichen zu können. Als Bewerber setzt man auch voraus, dass der Personaler über das entsprechende Urteilsvermögen verfügt, zu wissen, wen er vor sich hat...


    LG
    Garfield

    gepr. Betriebswirt (IHK)
    B.A. Business Administration


    "Erfolgreiche Menschen sind erfolgreich, weil sie das tun, was andere Menschen nicht tun (Henry Ford)."
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  • Servus Garfield,


    ich bin ja voll Deiner Meinung und rühre ja auch wo ich kann die Werbetrommel dafür.
    Aber DQR hin oder her, die haben Ihre Vorgaben und die sind umzusetzen.
    Die haben auch ihre Grenzen, denen gehören die Firmen nicht und so lange die genug Bachelor finden (der nicht erklärt werden muss, weil ihn jeder kennt), die die Ansprüche erfüllen, werden die daran auch nichts ändern.
    Die FHen und Unis haben momentan einfach noch das weit bessere Standing.
    Das ist einfach Fakt.
    Das zu ändern ist Aufgabe der IHK.