gebundenes Kapital

  • Hallo zusammen,


    ich bereite mich gerade mit alten Prüfungsaufgaben auf die Prüfung "Handlungsspezifische Qualifikation" vor.
    Bei einer Aufgabe (Herbstprüfung 2014 Aufgabenstellung 2, Aufgabe 6 a) verstehe ich die Berechnung nicht:


    Aufgabe:
    Die Pharmoplast AG hat ein Beschaffungsvolumen von 240.000.000,-€.
    Die weiteren Rahmenbedingungen sind:
    - täglicher Materialverbrauch: 1.000.000,-€
    - Lagerkostensatz: 25%
    - Sicherheitszeit: 20 Tage
    - Bestellung und Anlieferung (=Anlieferhäufigkeit in Tagen) des Materials erfolgt alle 20 Tage.


    a) Im Rahmen einer Kostensenkungsoffensive im Unternehmen ermitteln Sie, welche Auswirkungen eine Veränderung der Sicherheitszeit auf 15 Tage und der Anlieferhäufigkeit auf 15 Tage
    - auf das gebundene Kapital
    - auf die verursachten Lagerhaltungskosten
    hat.
    Errechnen Sie die veränderten Kapitalbindungs- und Lagerkosten unter Verwendung der oben genannten Kennzahlen. Erwartet wird die Darstellung der einzelnen Lösungsschritte.


    Lösung:
    aktuelle Situation Auswirkung der Offensive
    gebundenes Kapital 30.000.000,-€ (1) 22.500.000,-€ (2)
    Lagerkosten 7.500.000,-€ 5.625.000,-€


    Detailrechnung: gebundenes Kapital
    (1) 1 Mio. € * 20 -> 20 Mio. € + 50% von 1 Mio.€ * 20 Mio. € = 10 Mio. €
    (2) 1 Mio. € * 15 -> 15 Mio. € + 50% von 1 Mio.€ * 15 Mio. € = 7,5 Mio. €
    ...


    Warum rechnet man hier +50%? Wie kommt man auf diese Prozentzahl?
    Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe.


    Julia S.

  • Diese Aufgabe bzw. die Lösungshinweise habe ich jetzt gerade nicht dabei, aber es sieht mir nach dem was Du schreibst ganz danach aus, als ob es im Kern um das Problem des Durchschnitts ginge. Allgemein erklärt: wenn Du irgendeine Menge M geliefert bekommst, hast Du in dem Moment M auf Lager und eine Kapitalbindung von M x P (reis). Das Material verbrauchst Du (in der idealisierten Welt der Klausuren ganz regelmäßig) bis es weg ist und (sofern Du rechtzeitig bestellt hast) wieder eine Menge M kommt. Aber an dem Tag, an dem das letzte Krümelchen verbraucht wird bevor die nächste Lieferung kommt, hast Du eine Menge von - NULL; ist ja alles weg. Also hast Du über den ganzen Verbrauchszeitraum im Durchschnitt (Anfangsbestand + Endbestand) / 2; hier (M + 0) / 2 = M/2. Das gleiche gilt dann natürlich auch für die entsprechende Kapitalbindung.
    Wenn da was von 50% steht und es so ist wie ich vermute, wäre das nur mal wieder eine verwirrende Darstellung in den Lösungshinweisen...


    PS: Du schreibst da getrennt voneinander "Sicherheitszeit" und "Anlieferung alle x Tage" - vielleicht ist das so gemeint, dass das eine die Eiserne Reserve ist, die ist also immer konstant, die Kapitalbindung folglich auch; und ZUSÄTZLICH hast Du die Kapitalbindung für das, was darüberhinaus geliefert (und gleichmäßig verbraucht) wird - und dafür gilt das oben erklärte, also die Hälfte der Liefermenge ist im Durchschnitt der Verbrauchsdauer da.