Erst Wifa, jetzt Betriebswirt?

  • Wo stehe ich? Zuerst mal: Ich bin nicht im öffentlichen Dienst.

    ...wenn ich raten darf; Bachelor von der Uni....oder Bachelor von der Uni als Bruder/Schwester...

    Garfield, ich finde es ziemlich dreist wie du hier auf den öD eindrischst. Da gibt es auch viele hart und gut arbeitende Leute. Mit einer gewissen "Betriebsgrösse" geht halt auch mehr Schief (sieht man ja auch bei grossen Konzernen) und durch den politischen Einfluss wird halt manches auch suboptimal gehandhabt auch wenn es die ausführenden Angestellten eigentlich besser wüssten

    Ich habe hier geschrieben, dass es z.T. im gehobenen öD zu häufiger und erheblicher Steuerverschwendung z.T. im mehrstelligen Mio.-Bereich kommt (... ich denke mal das wirst du nicht ernsthaft bestreiten wollen), das ich denke, dass Leuten, die solche Verschwendungen verursacht haben, das nötige Fachwissen fehlt (... wo ich glaube, dass das nicht an der "Betriebsgröße" liegt...), dass ich der Meinung bin, dass der Staat eine falsche/schlechte Einstellungspraxis und Vergabepraxis hat (...und ich mit der Kritik nicht alleine bin...), dass ein großer Teil der Infrasruktur sanierungsbedürftig ist (...und ich auch mit dieser Kritik nicht alleine bin...) und dass ich mich -aus verschiedenen Gründen- selber beim Staat nicht bewerben würde, weil du da eine sichere, aber keine leistungsgerechte Bezahlung bekommst (...und das Leute die einen hervorragenden Abschluss haben meist auch nicht machen...).


    ...wie "dresche" ich denn nun auf den öD ein ? Du argumentierst hier die ganze Zeit, dass sämtlichen staatlichen Praktiken, sofern es deine Verschwörungstheorie stützt, ein imaginärer Heiligenschein anhaften würde, das Fachwirte und Betriebswirte ja nicht gleichwertig zum Bachelor sein können, weil der Staat -in seiner unendlichen Weisheit- eine Einstellungspraxis oder eine gewisse Gehaltspolitik betreibt, die deiner Meinung nach über Kritik oder Argumente erhaben ist, weil es ja der Staat ist, der das macht.


    Daran habe ich Kritik; nur weil der Staat (...bzw. die Akademiker des "gehobenen Dienstes" in Ihrer Einstellungspraxis...) etwas so macht, wie er es macht, heißt das noch lange nicht, dass das richtig ist, dass das mit dem Niveau der abgelieferten Leistung zu tun hat oder dass der Staat irgendetwas damit bewirken möchte.

    Da gibt es auch viele hart und gut arbeitende Leute.

    Ich würde sogar behaupten wollen, dass ein Großteil der Staatsbeamten und -angestellten hart und gut arbeitende Leute sind und ich habe den größten Respekt vor Lehrern, Polizisten oder Finanzbeamten, die sich den ganzen Tag nur anpflaumen lassen müssen, weil Sie die Gesetze durchsetzen oder auch mal schlechte Nachrichten verbreiten müssen oder der gesamten Justiz, seien es Richter oder Staatsanwälte, denen permanent Befangenheit oder schlimmeres vorgeworfen wird.


    Das halt nur nichts mit den Leuten im Staatsdienst zu tun, die trotz Ihrer Qualifikation durch Abschluss am laufendem Band Fehler, zweifelhafte Praxisanwendung und Verschwendung betreiben.

    Vergütungspraxis des Staats zu verweisen (die mit dem fachlichen Niveau oder der abgelieferten Leistung übrigens gar nichts zu tun haben muss - siehe z. B. die Unterschiede zwischen angestellten und verbeamteten Lehrern).

    ... da kann ich nur zustimmen...

    Persönlich finde ich, dass da Welten bei Bachelor/Master und berufliche Weiterbildung dazwischen liegen und der Staat mit seiner Bezahlung die Realität besser Abbildet als mit dem DQR und ich bin fest davon überzeugt, dass die berufliche Weiterbildung nur aufgrund des Mangels an ausreichenden DQR/EQF Levels auf einer Stufe gelandet sind sowie der Anbiederung an das Wahlvolk geschuldet ist.

    ...ist ja eine tolle Verschwörungstheorie... was du persönlich von den Abschlüssen hältst, ist dem Rest der Welt (...einschliesslich dem Staat...) sicherlich sehr egal. Deine ganze Argumentation fußt auf deiner persönlichen Meinung und deiner Interpretation des DQR/EQR

    Das Beispiel zeigt also eine gewisse Scheinheiligkeit, in dem man zwar berufliche Qualifikationen auf nichtsbedeutenden Papieren lobt, aber wenn es zur Sache geht (= Gehalt) davon nichts wissen will. Durch meine Geschwister habe ich eine gewisse Idee was die Qualifikationen beinhalten, da jede Schulart, sowie Ausbildung/Studium/Fachwirt/Meister etc vertreten ist.

    Ach so, nicht nur der DQR irrt sich, die staatlich anerkannten Abschlüsse auf Meisterebene sind "nichtsbedeutende Papiere" ? Das ist der Punkt, wo ich dir gerne den Spruch mit der "Dreistigkeit" zurückgebe.

    Garfield, Du scheinst auch meine Argumentationsweise immer noch nicht verstanden zu haben. Ich habe ja bereits gesagt warum ich den öD als Beispiel genannt habe (u.a. da es viele Arbeitnehmer betrifft). Aus dem gleichen Grund habe ich von den grossen FHs und Unis gesprochen, da es einfach auch um die Masse geht

    Um argumentieren zu können, brauchst du zunächst mal Argumente; deine persönliche Meinung ist aber kein Argument.


    Der Anteil von Staatsangestellten in der BRD liegt bei 13,6 %; das mag für einen Arbeitgeber viel sein, für alle Beschäftigten aber nicht; dies zumal Unternehmen das Geld, was Sie Ihren Leuten bezahlen, auch erwirtschaften müssen; der Staat muß nicht wirtschaftlich arbeiten. Die "großen FH' s und Unis" vergeben genau den gleichen Bachelor wie die kleinen (...obwohl... wenn du die Privatuni Harvard besucht hast, könnte es für einen staatlichen Bachelor eng werden....). Eine Quantität sagt noch nichts über die Qualität aus.

    Mein Argument ist, dass die Gleichwertigkeit von Bachelor und Fachwirt/Betriebswirt als DQR6 Abschluss hinkt, da ein beruflicher DQR6 Abschluss keinen regelmässigen Zutritt zu Masterstudiengängen erlauben wie es beim Bachelor der Fall ist. Es handelt sich um Ausnahmen, dass man zu einem Masterstudiengang zugelassen wird. Im grossen und ganzen gibt es keine Anerkennung durch die Deutsche Hochschullandschaft.

    Wie gesagt, zum argumentieren bräuchtest du Argumente... die 4 Schulen waren das Ergebnis von einer 3 Minütigen Googlesuche; @Timeburner hat in diesem Beitrag noch weitere Schulen rausgesucht; ob dir das nun genug Schulen sind, oder nicht, ändert nichts an dem Ergebnis...du kannst als Fachwirt oder Betriebswirt - ohne vorherigen akademischen Abschluss- den Master machen.
    LG
    Garfield

    gepr. Betriebswirt (IHK)
    B.A. Business Administration


    "Erfolgreiche Menschen sind erfolgreich, weil sie das tun, was andere Menschen nicht tun (Henry Ford)."
    "Natürlich darf man auch mal hinfallen im Leben. Aber niemals liegen bleiben. (Werner Otto)"

    7 Mal editiert, zuletzt von garfield1975 ()

  • Das ist ein heißes Thema. Tendenziell würde ich eher zum Bachelor raten, da bekannter und Hochschulabschluss. Viele Personaler können mit dem BW IHK einfach nix anfangen und da kommst dann gar nicht in die Bewerberrunde.
    Übrigens weiß ich von Fällen, wo der FW für den gehobenen Dienst ausreichte. Und das in Bayern.

  • Das ist ein heißes Thema. Tendenziell würde ich eher zum Bachelor raten, da bekannter und Hochschulabschluss.

    .... ist sogar ein sehr heißes Thema...


    Wer welchen Abschluss macht, hängt auch von der persönlichen Vorgeschichte ab; beim staatlich geprüften Betriebswirt z.B. hat man eine erhebliche Anzahl von Stunden, dafür fängt der Lehrplan ja auch beim Urknall an; dies zumal da dann auch Disziplinen wie Wirtschaftsenglisch auf dem Plan stehen, wo man trefflich darüber streiten kann, ob das Abitur- oder Realschulenglisch und die übliche berufliche Kommunikation nicht absolut ausreichen, um im Geschäftsleben zu bestehen.


    Beim Akademiker z.B. hat man gerade seine Ausbildung mit null Berufserfahrung hinter sich und man bekommt es z.B. mit Wirtschaftsmathematik und Statistik zu tun; können tut man das dann (...oder man sollte es zumindest können..); ob man es jemals aber auch wirklich für seine Tätigkeit in einem Unternehmen braucht, steht im realen Leben in den Sternen. Ob aus dem akademischen Theoretiker im Laufe der Jahre ein Praktiker wird oder nicht, hängt, wie bei dem staatlich geprüften Betriebswirt oder den IHK Abschlüssen, vom jeweiligen Individuum und seinen beruflichen Entscheidungen sowie dem persönlichem Urteilsvermögen ab; wie bei der Berufserfahrung, kann man das aber eben nicht studieren.


    Es gibt in der Wirtschaft durchaus Führungskräfte, welche "nur" eine kaufmännische Ausbildung haben und uns allen, geschäftlich gesehen, trotzdem weit überlegen sind. Ich würde tendenziell eher dazu raten, dass jeder, der sich fortbilden will, sich die Fortbildung anhand der von Ihm selbst gewählten Kriterien und seiner persönlichen Lebensumstände aussuchen sollte.


    Ich bin und bleibe ein ganz entschiedener Gegner davon, jedem Abschluss nach persönlichen Ansichten, Bauchgefühlen, zwicken im kleinen Zeh, Familienverhältnissen und Meinungen einen Stempel der Wertigkeit aufzudrücken, in der anderslautende Veröffentlichungen, wie z.B. der DQR oder Erfahrungen anderer schlicht "ausgeblendet" werden. Das und nur Das führt eben dazu, dass Fachwirte oder Betriebswirte, die durchaus gute Chancen auf so einige Stellen hätten, davon abgehalten werden sich zu bewerben, weil irgendwo irgendeiner mit erhobenen Zeigefinger steht der jetzt allen weiß machen will, welcher Abschluss (...für Ihn persönlich...) der beste ist um eine völlig unnötiges Standinggerede vom Zaun zu brechen.


    Wie jeder für sich verschiedene Abschlüsse und Fortbildungen wertet oder für welche er sich entscheidet, sollte jedem selbst überlassen sein; in jeder Bildungsstufe gibt es Individuen, die in einer ganz anderen Liga spielen. Es gibt auch Menschen mit vergleichbar niedrigen Bildungsstufen, welche es allen gezeigt haben, wie man erfolgreich ist.


    Ich finde, es z.B, schon etwas dreist, das nur, weil jemand den DQR/EQR nicht akzeptiert oder diesen eher kritisch beurteilt, das jeder mit einem IHK-Meister, Fachwirt, Betriebswirt jetzt seiner Meinung nach einen Abschluss haben dürfte, der totale Asche ist und diese doch lieber gleich den Bachelor machen sollen, weil es so in den eigenen Wertzwang oder zu der eigenen Lebensanschauung passt. Man mag vom DQR/EQR halten, was man will; so lange er für das nötige Selbstbewusstsein sorgt, sich als Fachwirt auch für Bachelorstellen zu bewerben, hat er seinen Zweck erfüllt.

    Viele Personaler können mit dem BW IHK einfach nix anfangen und da kommst dann gar nicht in die Bewerberrunde

    ... hatten wir beiden schon; ich denke, mit dem Aufwärmen des bereits Gesagten, werden sich unsere Standpunkte in diesem Punkt wohl nicht vereinbaren lassen ...

    Übrigens weiß ich von Fällen, wo der FW für den gehobenen Dienst ausreichte. Und das in Bayern.

    Ich glaube, ich kenne jemanden, der darauf nur antworten wird "..alles nur Einzelfälle..."


    LG
    Garfield

    gepr. Betriebswirt (IHK)
    B.A. Business Administration


    "Erfolgreiche Menschen sind erfolgreich, weil sie das tun, was andere Menschen nicht tun (Henry Ford)."
    "Natürlich darf man auch mal hinfallen im Leben. Aber niemals liegen bleiben. (Werner Otto)"

    Einmal editiert, zuletzt von garfield1975 ()

  • Für mich kommt im Anschluss auch keine weitere derartige Weiterbildung in Frage.
    Ich strebe keinen akademischen Abschluss oder ähnliches an. Ich möchte einfach mein kaufmännisches Hintergrundwissen erweitern und meine Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt optimieren.
    Der Wifa hat mich bisher nicht wirklich weiter gebracht.
    Ich weiß nicht, wie oft bei der IHK so ein verkürzter Kurs angeboten wird. Zum anderen ist das Lernen jetzt noch nicht ganz so lang her (Wifa-Abschluss Juni 2015) und es wird auch nicht unbedingt leichter, umso älter man wird ;-)... das sind meine Beweggründe.


    Habe mich in der Zwischenzeit auch schon angemeldet. Im April gehts los. Prüfungen sind dann im Juni 2017, November 2017 und im März/ April 2018 werde ich dann hoffentlich fertig sein.

    Ich wünsche viel Erfolg und alles Gute.


    LG
    Garfield

    gepr. Betriebswirt (IHK)
    B.A. Business Administration


    "Erfolgreiche Menschen sind erfolgreich, weil sie das tun, was andere Menschen nicht tun (Henry Ford)."
    "Natürlich darf man auch mal hinfallen im Leben. Aber niemals liegen bleiben. (Werner Otto)"

  • Wie schaffen die es eigentlich, nicht aus ihrem Job zu fliegen?


    Wenn man schon vom Personaler nicht erwarten kann, daß er die IHK-Abschlüsse kennt, von wem denn dann?


    Ein Personaler, der sich in der Bildungslandschaft nicht auskennt, das ist wie ein Koch ohne Geschmackssinn.

    ... du kennst mich ja... eine nicht unähnliche Diskussion hatte ich mit @DozentIHK schon; ich habe das ganze nur etwas ausschweifender und diplomatischer ausgedrückt ....


    Aber auch in der Kurzform von dir kann ich -wieder einmal- nur zustimmen.


    LG
    Garfield

    gepr. Betriebswirt (IHK)
    B.A. Business Administration


    "Erfolgreiche Menschen sind erfolgreich, weil sie das tun, was andere Menschen nicht tun (Henry Ford)."
    "Natürlich darf man auch mal hinfallen im Leben. Aber niemals liegen bleiben. (Werner Otto)"

  • Aufgeben aufgrund von "kein Bock" oder "zu viel" ist eigentlich keine Option für mich.
    Klar hatte ich auch beim Wifa Tage, an denen ich am liebsten alles hingeworfen hätte, aber das ist wohl normal.
    Und auch beim BW kommt garantiert der Moment, in dem ich mich frage, wie ich eigentlich so bescheuert sein konnte, mich anzumelden.

    Das kann ich so unterschreiben. Das hatte ich auch ab und an beim Fachwirt, das ich am liebsten aus den Fenster gesprungen wäre mit der "ganzen kack scheisse". Aber am Ende war ich froh drum. Und ob man dazu ne Stelle findet oder nicht, Weiterbildung lohnt sich immer!


    Beim Betriebswirt jetzt könnt ich auch oft kotzen, aber wie Du sagst, aufgeben ist keine Option.



    @ DozentIHK:


    Mir ist aufgefallen da gibt es sehr geografische Gefälle. Bei mir hier in Südbayern sind Fachwirte und Betriebswirte sehr viel vertreten und dementsprechend haben diese auch "alle" gute Stellen. Bei uns ist der Fachwirt und Betriebswirt genauso bekannt wie die Berufe Bäcker, Maurer,Meister oder Bachelor.


    Ich hätte auch lieber ein Hochschulstudium gemacht, aber neben Vollzeitarbeit, zwei Kinder, dazu noch die finanziellen Aspekte finde ich die IHK ne tolle Alternative.


    Drei Kilometer in Österreich weiß kein Mensch was ein Fachwirt oder Betriebswirt ist. Das ist ein kleines Problem für mich, weil ich als Freilassinger fast nur Arbeitsplätze im österreichischen Salzburg zur Verfügung habe.

    Fachwirt und Betriebswirt IHK


    AdA


    Mitglied im Prüfungsausschuss für Kaufleute im Einzelhandel


    Dozent für Wirtschaftsfachwirte

    Einmal editiert, zuletzt von heisserTee ()

  • Der Wifa hat mich bisher nicht wirklich weiter gebracht.

    Aha. Und du meinst, dann tut das der BeWi (IHK)?
    Wenn für dich im Vordergrund steht, weiterzukommen und das es was bringt, dann mach es wie IHK-Dozent es sagt und zwar den Bachelor. Den IHK-BW hat kaum einer, das muss muss Gründe haben. Jedes Jahr so viel neue FWe, wie WFW und IFW, alle könnten praktisch noch den IHK-BW machen, aber es gibt kaum Anmeldungen.

  • Mir geht es hier ja gar nicht darum, Betriebswirt IHK gegen Bachelor "auszuspielen". Ich gebe die Erfahrungen wieder, die ich gemacht habe. Ob die angesprochenen Personaler jetzt ihren Job verfehlt haben oder nicht, sei dahingestellt. Fakt ist einfach die sitzen da und entscheiden und fertig.
    Die Damen mit dem gehobenen Dienst waren Kunden von mir hier in München.