Handelsfachwirt-und jetzt?

  • Ich weiß, solche Tehmen gibt es zuhauf..aber man muss ja immer den individuellen Standpunkt betrachten ;) ( sorry für groß und Kleinschreibung..tablet-autokorrektur)meinen fachwirt habe ich nun erfolgreich mit einem Schnitt von 82 Punkten bestanden.. Ich bin seit einem Jahr bereits Stellvertretende filialleitung und habe den fachwirt im Abiturientenprogramm gemacht. Ich möchte vorerst auch dort bleiben wo ich bin, jedoch macht man sich doch hier und da Gedanken, wo und wie es jetzt weitergehen könnte. Studieren ist für mich keine Devise. Ich weiß, dass ich früher oder später den Einzelhandel verlassen möchte, geregelte Arbeitszeiten sind da eigentlich der Hauptpunkt. Am liebsten würde ich in den Personalbereich wechseln. Mittlere Führungsebene und direkter mitarbeiterkontakt reizen mich sehr... Allgemein gesagt, würde ich mich ,vorerst auch grob gesagt ,mit einem branchenwechsel zufrieden geben ( wobei ich wirklich nicht 1000 prozentig weiß, ob "Büro" auch wirklich das richtige ist.. Ich bin im Einzelhandel sozusagen groß geworden ( Minijobs, Praktika alles eh) und bin die abwechslungsreiche Arbeit und die Bewegung wirklich gut gewöhnt)) Lange Rede : wo kann mich der Hfw nun hinführen? Oder sollte ich wirklich noch den Betriebsswirt ( am liebsten in Vollzeit) noch daran hängen.. Ist es machbar.. Was kann ich danach damit anstellen oder bin ich mit Pech damit "überqualifiziert"? Liebste Grüße und danke vorab für Tipps;)

  • Aber das ist ja die Frage, ist der Betriebswirt wirklich das Allheilmittel? Lohnt es sich dafür ein Jahr auszusetzen, ohne einen Job ? (Abendschule etc..oder neben der Arbeit möchte und kann ich mir nicht mehr antun..und im Einzelhandel kann man ja beim besten Willen keine Weiterbildung nebenbei anstellen..da müsste ich sowieso den Job bzw die Branche wechseln...was icht durch den Betriebswirt eh vor gehabt hätte?!) man muss auch dazu sagen, ich wohne auf einem Dorf, die Akademie zur Weiterbildung wäre einfach eine Dreiviertelstunde entfernt, (deshalb- wenn dann lieber Vollzeit, alleine vom rumgefahre)dazu die Bedenken,Industrie bzw Großhandel sind hier zwar da, aber eben Mangelware, deswegen erst recht meine Befürchtung, mit dem Betriebswirt nicht auf einen Schlag überqualifiziert zu sein...

  • Zitat

    Studieren ist für mich keine Devise.


    Nun, wenn es unbedingt in den Personalbereich und raus aus dem Einzelhandel soll, und man auch bisschen was verdienen will, wirste mit ganz ganz vielen Leuten konkurrieren müssen die studiert haben (BWL mit Schwerpunkt Personal. oder Wirtschafts/Psychologie etc etc) und auch alle da irgendwie rein wollen.


    Zitat

    Allgemein gesagt, würde ich mich ,vorerst auch grob gesagt ,mit einem branchenwechsel zufrieden geben


    Stellen auf die du dich bewerben könntest wären hinreichend genannt. Aber ja, für vieles ist Studium oder ein Betriebswirt fast schon Vorraussetzung ab einer gewissen Ebene... und gerade wenn Branche wechseln willst, wär ja "was generalistischeres" als nur Handel kein Negativpunkt.



    Zitat

    Was kann ich danach damit anstellen oder bin ich mit Pech damit "überqualifiziert"?


    "Überqualifiziert" gibt es nicht, klingt aber netter als "unterqualifiziert" "Nicht geeignet" oder "zu teuer".


    Zitat

    Aber das ist ja die Frage, ist der Betriebswirt wirklich das Allheilmittel?


    Allheilmittel gibt es auch nicht. Aber Wechselmöglichkeit in ein Industrieunternehmen ist mit dem Betriebswirt wohl realistischer als mit dem (spezifischen) Handelsfachwirt alleine.


    Zitat

    Lohnt es sich dafür ein Jahr auszusetzen, ohne einen Job ?


    Wie kommt man nur immer auf diese absurden Ideen für Fortbildungen die berufsbegleitend konzipiert sind sein Studenvolumen zu reduzieren oder gar ganz aufzuhören? Wie hoch soll den die "Gehaltserhöhung" sein das das den Ausfall ausgleichen kann? In wieviel Jahren?


    Nein das ist wirtschaftlich und kaufmännisch selbstverständlich nicht "lohnenwert".



    Zitat

    man muss auch dazu sagen, ich wohne auf einem Dorf, die Akademie zur Weiterbildung wäre einfach eine Dreiviertelstunde entfernt,


    Alternativen dazu sind Fernkurs wenn man meint man braucht das oder eben selbst alleine lernen. Das kann man auch im Einzelhandel... andere wie z.B. im Sozial und Gesundheitswesen haben Schichtdienste die packen das auch...
    Die Möglichkeit zum Fernstudium unter Anrechnung des Fachwirts hast du natürlich ebenfalls.
    Das sind die Optionen die da sind, oder eben gar nichts machen.


    Nun, erstmal willst du ja da bleiben wo du bist. Also hast du genug Zeit zum überlegen, durchkauen ob du überhaupt wirklich woanders hinwillst, und ob das Gras da wirklich für dich grüner wächst oder grüner aussieht.


    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16

    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17

  • Morgen,


    also eine Dreiviertelstunde Fahrtweg sind jetzt mal nicht so weit, wenn du es wirklich wirklich willst.
    Ich selbst habe knapp 40 Minuten Umweg gehabt um meinen Fachwirt in Präsenz machen zu können, so war ich an jedem Unterrichtstag, knapp 2 Stunden für Hin und 2 Stunden für den Rückweg unterwegs, aber ich wollte mich unbedingt weiterbilden.
    Jetzt im Studium ist es fast genauso. Es ist nun mal mit einem gewissen Opfer verbunden.
    Wenn du dieses Opfer nicht bereit bist zu bringen, würde ich mich eher Fragen ob Bildung wirklich dein Heilmittel ist.
    Es gibt genug Jobs im Handelsnahen Bereich, Bezirksleiter im LEH bei allen Markenartiklern (Coca Cola, Ferrero, usw.) wo du deine Handelserfahrung mit geregelten Arbeitszeiten verknüpfen kannst.
    Allerdings hast du dort einen gewissen Druck.
    Wenn du wirklich etwas anderes machen willst, kommst du ohne Studium wahrscheinlich nicht weiter oder besser gesagt höher.
    Bei einem Veränderungswunsch außerhalb des Handels hättest du wahrscheinlich keinen Handelsfachwirt machen sollen.

  • Zitat

    Nun, wenn es unbedingt in den Personalbereich und raus aus dem Einzelhandel soll, und man auch bisschen was verdienen will, wirste mit ganz ganz vielen Leuten konkurrieren müssen die studiert haben (BWL mit Schwerpunkt Personal. oder Wirtschafts/Psychologie etc etc) und auch alle da irgendwie rein wollen.

    gerade der personalbereich ist schwer, das ist mir bewusst. aber wie gesagt, es ist kein muss. das ziel ist ja vorerst in den nächsten jahren einen branchenwechsel zu schaffen. habe bisher sowieso nur diese "typischen" personaler kennenlernen dürfen... meine sparte wars nicht, obwohl mir ggf das aufgabengebiet an sich eben zusagen würde.


    Zitat von Timeburner

    Allheilmittel gibt es auch nicht. Aber Wechselmöglichkeit in ein Industrieunternehmen ist mit dem Betriebswirt wohl realistischer als mit dem (spezifischen) Handelsfachwirt alleine.

    also dann auch sinnvoller-> erst betriebswirt, dann versuchen die branche zu wechseln, als versuch einen bürojob zu bekommen und sich dann fortzubilden? ;)


    Zitat von Timeburner

    Wie kommt man nur immer auf diese absurden Ideen für Fortbildungen die berufsbegleitend konzipiert sind sein Studenvolumen zu reduzieren oder gar ganz aufzuhören? Wie hoch soll den die "Gehaltserhöhung" sein das das den Ausfall ausgleichen kann? In wieviel Jahren?



    Nein das ist wirtschaftlich und kaufmännisch selbstverständlich nicht "lohnenwert".

    meinen fachwirt habe ich bereits berufsbegleitend gemacht, und ich möchte das nicht nochmal haben...und mich voll und ganz auf den betriebswirt konzentrieren. außerdem kann ich das im einzelhandel beim besten willen nicht umsetzen. einen samstag habe ich im monat frei. (und selbst wenn ich das auf zwei samstage staffeln könnte, damit ich wenigstens den 24 monatskurs machen könnte-> nein. ich hatte seit drei jahren nur einen freien samstag im monat, fortbildung schön und gut, aber ein bisschen leben darf ich dann wohl auch noch. denn mehr als zwei samstage jeden monat, 24 monate lang umzsetzen, sind so gut wie unmöglich, und dann auch noch ggf einen dritten für mich zu haben... ist schon utopisch. wir sind vier schlüsselkräfte, lass mal davon zwei im urlaub sein und noch jemand krank... dann kann ich im schlimmsten fall nicht mal den kurs besuchen. juhu. und für mich, nur weil ich mich fortbilden möchte, wird bestimmt nicht eine zusätzliche kraft gesucht...also nein.


    höchstens den 24 monatskurs, wenn ich schon die branche gewechselt habe, bzw aus dem einzelhandel raus bin.


    ich möchte die "ausfallzeit" auch danach nicht in gold aufgewogen bekommen. mir geht es schlichtweg darum, "abgesichert" zu sein.. etwas langfristiges in der hand halten zu können... und mein lebenlang an irgendwas spezifisches gebunden sein zu müssen.
    mein bruder bsp hatte infolge einer umschulung sein fachabitur auch auf vollzeit ,auf ein jahr nachgeholt, die zeit wurde ihm danach auch nicht mit einem utopischen gehalt vergütet. er hat es auch vielmehr als auszeit vom arbeitsalltag angesehen und als chance, endlich seinem wunschberuf nachkommen zu können und sich voll auf die schule konzentrieren zu können.



    Zitat von Timeburner

    Nun, erstmal willst du ja da bleiben wo du bist. Also hast du genug Zeit zum überlegen, durchkauen ob du überhaupt wirklich woanders hinwillst, und ob das Gras da wirklich für dich grüner wächst oder grüner aussieht

    genau ;) zwar bin ich seit einem jahr stllv. aber ein bisschen berufserfahrung auf dem lebenslauf sollten natürlich auch nicht fehlen.
    mir macht der einzelhandel wirklich spass, abwechlechslungsreich, ich habe eine relative hohe entscheidungsbefugnis etc... aber mich reizt der gedanke, den betriebswirt zu machen jeden tag mehr... der gedanke war vor der fachwirtprüfung noch sehr weit entfernt (erstmal prüfung machen.. überleben... und dann dort bleiben) aber jetzt, da alles durchgestanden ist.. will man dann doch das fünkchen "mehr"... eben auch unter dem absekt, dass man noch im lernen ist und das wissen noch relativ Frisch ist...





    Zitat von Timeburner

    Alternativen dazu sind Fernkurs wenn man meint man braucht das oder eben selbst alleine lernen. Das kann man auch im Einzelhandel... andere wie z.B. im Sozial und Gesundheitswesen haben Schichtdienste die packen das auch...
    Die Möglichkeit zum Fernstudium unter Anrechnung des Fachwirts hast du natürlich ebenfalls.
    Das sind die Optionen die da sind, oder eben gar nichts machen.

    Mir durchaus bewusst... am liebsten ware mir wirklich bei der akademie handel meinen fachwirt fortzusetzen... auch deshalb, da ich im fachwirt super erfahrungen mit der akademie gemacht habe und ich auch die dozenten kenne und die natürlich mich ;)
    außerdem würde mir beim fernstudium dann doch der direkte ansprechpartner fehlen... ;/




    was hast du bisher gemacht, wenn ich fragen darf, bzw was studierst du jetzt? fahren wäre auch das geringste übel, es ist zwar ein punkt, den ich aufgeführt habe, ja...aber trotzdem kein auschlusskriterium und trotzdem durchaus machbar auch unter dem aspekt, dass das ja immer noch handlebar ist.. vor allem beim vollzeitkurs...
    ich bin von einem studium noch nicht ganz überzeugt, da ich ja nicht 1000 prozentig weiß, wohin es gehen soll.. bzw ein studium da doch fachgebundener ware als dann der allgemeinere betriebswirt (?)

  • Ein Studium ist so fachgebunden wie man es sich raussucht.
    Es gibt wenn man auf Anrechnungsmöglichkeiten scharf ist, eigentlich nur 2 mir bekannte Wege.
    Zum einen die PFH - Göttingen, Bachelor of Arts mit wählbarer Vertiefungsrichtung - leider Fernstudium - Mit Anrechnung HFW/WFW 2,5 Jahre
    Zum anderen die FOM Hochschule für Ökonomie und Management - Bachelor of Arts - General Management - Präsenzstudium mit Anrechnung HFW/WFW 2,5 Jahre


    Beides akkreditierte Studiengänge, nicht akkreditierte Einrichtungen habe ich in meiner Betrachtung nicht aufgenommen. (Wobei die VWA natürlich auch keinen anerkannten Titel vergibt, aber zumindest bekannt ist)


    Alle anderen mir bekannten Alternativen (IHK BW -> Bachelor, oder VWA -> Bachelor) dauern zwischen 3,5-4 Jahre. (Eingerechnet Prüfungszeitraum bis Aufnahme Studium)
    Das bedauerliche ist, das wann man einen wirklichen Vorteil aus der Anrechnung haben will nur die beiden Studiengänge bleiben.


    Komplett andere Studiengänge bringen meist nur einzelne Prüfungsleistungen, d.h. trotzdem mindestens 4 Jahre.


    Ob der Betriebswirt allgemeiner ist oder nicht kann man pauschal nicht sagen. Auch ob das ein oder andere besser ist, ist schwer zu sagen.


    Es gibt ja 100 Diskussionen dagegen und dafür, das meiner Meinung nach Entscheidende ist aber der Rote Faden deines Berufswegs, wenn du nicht heute Metzger morgen Postbote und übermorgen Vorstand werden willst kann alles Sinn machen. Allerdings einen anerkannten Haken gibt es, als Vorstand (Rene Obermann mal ausgenommen, wobei sein Werdegang zur Telekom gepasst hat) wird es ohne Universitätsstudium wahrscheinlich schwierig.

  • Zitat

    Es gibt wenn man auf Anrechnungsmöglichkeiten scharf ist, eigentlich nur 2 mir bekannte Wege.


    Staatliche Fachhochschulen rechnen auch Fachwirte mittlerweile an, wenn man sich noch ein Vollzeitpräsenzstudium "leisten" kann. Da muss man aber halt sehen was und wo und wie es je nach Region aussieht.


    Zitat

    wird es ohne Universitätsstudium wahrscheinlich schwierig.


    Nö ist ganz einfach, eigene Klitsche aufmachen. :P


    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16

    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17