Schwierige berufliche Situation. WiFW im Selbststudium mit schnellem Abschluß

  • Servus,


    ich hatte zwar schonmal ein Thread (glaube 12/2016) zu diesem Thema, aber es hat sich einiges geändert.
    Kurz zur Situation. Der Arbeitgeber soll nicht wissen, dass ich mich privat weiterbilde. Zum einen, weil ich
    nicht möchte, dass der AG Geld zusteuert und es für mich den Druck etwas abmildert. Da ich keine festen
    Schulzeiten wahrnehmen kann, dachte ich mir, mich im Selbststudium zu versuchen. Als ich mir vorher mal
    die Videos von Marius Ebert (glaube der hiess so) angeschaut habe, dachte ich mir nur, "wow ist ja fast alles
    Stoff den ich bereits beim Fachabi in Wirtschaft und Verwaltung, davor in der höheren Handelsschule und
    danach bei der Ausbildung zum Imformatikkaufmann gehört habe. Klar der Stoff muss halt aufgefrischt
    werden.


    Dann erhielt ich eine alte Prüfung und musste feststellen, dass es ja doch völlig anders ist. Wieso unterscheidet
    es sich so extre, von dem was in Videos vermittelt wird?


    Nun kurzum, ich musste ja bei meiner zuständigen IHK nachfragen, ob ich zur Prüfung zugelassen werde.
    Woraufin ich mehrere Gespräche mit denen hatte. Es wurde ein Arbeitsnachweis gefordert, den ich auf
    der Arbeit begründen muss/musste. Also wurde die Firma hellhörig. Ich bekam aber das OK der IHK in die
    Prüfung zu dürfen. Nur fallen diese in aktuellen Jahr schon sehr früh an 01.07.


    Ist dies denn realistisch? Dadurch das ich keinen Unterricht habe, weiss ich gar nicht wo ich einsteigen
    soll, was am meisten Sinn macht etc. Mich wundert es eh, dass es Vollzeit Kurse gibt, die einem innerhalb
    von 25 Tagen zum geprüften WiFW machen wollen. Wie ist sowas möglich?


    Wäre denn jemand bereit mit Hilfestellung zu geben? bzw. überlegt genau den gleichen Weg zu gehen?


    Was ist mit deR Möglichkeit, einfach den 01.07. wahr zu nehmen und gewisse Teilbereiche zu lernen, damit
    man dann schon einen Teil der Bereiche bestanden hat und dann die restlichen Prüfungen im Frühjahr 2018
    zu machen? Geht dies überhaupt, oder ändern sich die Inhalte jedes Jahr enorm und die bestandenen Teile,
    sind dann nicht mehr gültig?


    Aus beruflicher Situation, muss ich dies nun kurzfristig machen, bzw. es würde sich sehr anbieten, da gerade
    eine Stelle für berufliche Weiterentwicklung frei wäre.


    Vielleicht wäre es möglich, dass man mal telefoniert oder so? Bin über jede Hilfe wirklich sehr dankbar!

  • Hallo,


    zum Thema Selbststudium denk ich, dass das machbar ist. Es gibt sehr umfangreiche Unterlagen, entweder vom Kiehl - Verlag oder auch hier bei "Reinhard" (Moderator).
    Zum Termin 01.07.2017(?) würde ich mal stark von abraten...denn wenn Du "nur" ein paar Themenbereiche lernst bist Du trotzdem den "Versuch" los, wenn es nicht klappt (z.B. in anderen Teilprüfungen).


    Zum Thema Marius Ebert. Lass Dich nicht blenden ... das ist alles auf das Kurzeitgedächnis getrimmt und nicht nachhaltig. Somit hast Du klar ein Problem wenn der Themenbereich, denn du über die Videos gelernt hast, anders in der Prüfungsfrage formuliert ist. Denn die IHK Prüfungen sind so formuliert, dass erkannt wird ob Du das "Wissen" hast.
    Außerdem sind die nicht so klar strukturiert, dass man damit ein Selbststudium erreichen könnte. Man kann mal was nachschauen oder auch nochmals auffrischen ...mehr aber nicht.


    Gruß
    Michael

  • Nur fallen diese in aktuellen Jahr schon sehr früh an 01.07.

    Vielleicht verwechselst Du hier Anmeldetermin mit den Prüfungsterminen? Die bundesweit einheitlichem Prüfungstermine für den Gepr. Wirtschaftsfachwirt sind am 19.10.2017 (wirtschaftsbezogene Qualifikation) und 13./14.11.2017 (handlungsspezifische Qualifikation). Im Frühjahr 2018 ist die HSQ-Prüfung am 24./25.4.


    Wieso unterscheidet
    es sich so extre, von dem was in Videos vermittelt wird?

    Vielleicht , weil das Eigenlob des Herrn Eberts nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt?


    Mich wundert es eh, dass es Vollzeit Kurse gibt, die einem innerhalb
    von 25 Tagen zum geprüften WiFW machen wollen. Wie ist sowas möglich?

    Sehr erfolgreich sind solche Kurse in der Regel nicht. Auch ein guter Kompaktkurs benötigt meines Erachtens über 300 Unterrichtseinheiten. In jedem Fall ist in diesen Kursen sehr viel Eigenarbeit notwendig. Die Vorbereitung dauert auch in diesen Kursen länger als 25 Tage. Diese 25 Tage sind die Präsenztage, der restliche Inhalt wird im Eigenstudium erarbeitet.


    Ist dies denn realistisch? Dadurch das ich keinen Unterricht habe, weiss ich gar nicht wo ich einsteigen
    soll, was am meisten Sinn macht etc.

    Der benötigte Zeitaufwand ist extrem unterschiedlich und lässt sich nicht generalisieren. Eine sehr gute Vorbereitung besteht aus ca 600 Unterrichtseinheiten und ebenso viele Lern- und Vorbereitungsstunden (wobei 1 UE = 45 Minuten). Wenn Du in den nächsten 6 Monaten ca 40 Stunden pro Woche investieren kannst, ist die Prüfung gut machbar. Wenn Du sehr schnell lernst und gute Vorkenntnisse hast, geht das auch mit weniger Aufwand (bei mangelnden Vorkenntnissen und Verständnisschwierigkeiten ist aber auch ein höherer Aufwand nötig). Einsteigen und Orientieren solltest Du Deinen Lernplan am IHK Rahmenplan (kann man beim DIHK Bildungsverlag bestellen) udn diesen dann Punkt für Punkt bearbeiten.


    Geht dies überhaupt, oder ändern sich die Inhalte jedes Jahr enorm und die bestandenen Teile,
    sind dann nicht mehr gültig?

    Die beiden Teile WBQ und HSQ können getrennt werden. Allerdings müssen die einzelnen Prüfungen innerhalb dieser Teile vollständig abgelegt werden. Die Inhalte ändern sich nicht. Die bestandenen Teile bleiben gültig.

  • So jetzt mal langsam.


    Zitat


    Ich bekam aber das OK der IHK in die
    Prüfung zu dürfen. Nur fallen diese in aktuellen Jahr schon sehr früh an 01.07.


    Dafür läuft gerade der Anmeldetermin ab, ich halte es aber für wenig realistisch in "nur" 3 Monaten wirklich fit genug für die WBQ zu werden wenn man nebenbei arbeiten will. Braucht man schon sehr viel vorwissen, aktivieren, üben usw.
    Realistischer ist wenn du jetzt anfängst die Herbstprüfung, und danach die HSQ Frühjahr 18.


    Zitat


    Mich wundert es eh, dass es Vollzeit Kurse gibt, die einem innerhalb
    von 25 Tagen zum geprüften WiFW machen wollen. Wie ist sowas möglich?


    Das sind keine Vollzeitkurse, das ist eine Kombination aus Fernstudium (mit viel Video und Medieneinsatz) kombiniert mit Präsenzseminaren. - Anbieter sind da Ebert und Carriere&More, im Prinzip bieten die dasselbe an.
    Die bieten halt an das sie dich mit fertig vorbereiteten Material und festigung und üben in den Seminaren in vglw. kurzer Zeit "Prüfungsfest" machen können, und ich denke das ist auch realistisch.
    Da ich keinen Unterricht hatte, fand ich die Hörbücher mit den "Vorlesungen" von Carriere&More z.B. gutes Ergänzungsmaterial, die hab ich mir z.B. sehr oft im Auto nebenbei angehört, und der "Grundlagenkram" festigt sich dadurch halt auf Dauer, aber das mach ich halt lieber nebenbei im Auto, anstatt jemanden dafür zu bezahlen das ich mit 25 anderen Leuten im Raum sitze und der mir aus nem Skript/Buch vorließt.



    Im Selbststudium ist die größe Arbeit eigentlich das du dir Sachen suchen und filtern musst, und wenn was nicht verstehst selber auf den Grund gehen usw. oder du lernst evtl. Dinge die wichtig, aber nicht unbedingt soo prüfungsrelevant sind.



    Mir persönlich war das Egal, weil der Wirtschaftsfachwirt für mich ohne kaufmännische Erstausbildung nur ein Teil meines "allgemeinen Selbststudiums" war, und dafür nen guten Rahmen geboten hat.


    Richtig ist. das du im ersten Teil (die WBQ) viel Wiederholung haben wirst und nochmal Grundlagenstoff VWL/BWl den so in Ausbildung, Handelsschule irgendwie gehört hast.


    Natürlich könntest du jetzt hier schauen das in die Prüfung reingehst, und versuchen Teile der WBQ zu bestehen, aber was nicht bestehst musst du dann halt nachschreiben, in der Regel verzögert sich das Prüfverfahren nur, du musst wieder einzeln separat lernen wenn schon die HSQ machen könntest usw usf.


    Mein Ziel war es: So "fit" werden das ich alle Prüfungen im ersten Anlauf bestehe, und das Ziel hab ich erreicht. Aufgrund mangelnder Erfahrung im Prüfverfahren und nem Anflug von Größenwahn hätten meine Noten in den WBQ aber etwas besser ausfallen können Recht&Steuern hab ich z.B. sehr sehr viel gemacht, und mich dann mit nur 58 Punkten rumgeärgert weil ich zuwenig geschrieben habe, und Sachen die mich weniger interessiert haben (weil für mich weniger relevanter) auch etwas stiefmütterlich behandelt.



    Ich schick dir per PM mal meine Bücherliste und meine Grobe Anleitung, da sparste dir zumindest ein paar Fehlkäufe und weißt was du brauchst. Die arbeit haste natürlich dann selber.


    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16

    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17

  • Ist dies denn realistisch? Dadurch das ich keinen Unterricht habe, weiss ich gar nicht wo ich einsteigen
    soll, was am meisten Sinn macht etc. Mich wundert es eh, dass es Vollzeit Kurse gibt, die einem innerhalb
    von 25 Tagen zum geprüften WiFW machen wollen. Wie ist sowas möglich?

    Meine höchstpersönliche Meinung bleibt dieselbe; derartigen Anbietern geht es nur darum, möglichst wenig Geld in die Dozentenzeit zu stecken und dadurch mehr Geld zu verdienen; nicht mehr und nicht weniger. Das einzige, was der Lehrgangsteilnehmer hier vom Anbieter geboten bekommt, ist der kürzere Zeitfaktor; und der ist Abhängig vom Selbststudium und der Bereitschaft der Teilnehmer. So kosten die 300 Stunden Dozentenzeit bei C&M nicht wesentlich weniger als bei einem Anbieter, der 700 Stunden anbietet.

    Dann erhielt ich eine alte Prüfung und musste feststellen, dass es ja doch völlig anders ist. Wieso unterscheidet
    es sich so extre, von dem was in Videos vermittelt wird?

    Was bei Ebert und C&M auf jeden Fall hervorragend ist, ist der Vertrieb. Bei beiden Anbietern ist es mit den Händen zu greifen worum es geht; und das ist bei halber Dozentenzeit oder bei der stumpfen Vermarktung der eigenen Videoreihe ganz sicher nicht der Schüler.


    Warum ich das niemals machen würde ? Den gleichen Preis für die halbe Leistung zu bezahlen würde ich -ist meine höchstpersönliche Meinung- nie machen. Ich meine, dass man an diesen Akademien sehen kann, dass mit der richtigen Werbung die halbe Stundenzahl zum Vollpreis begehrenswerter erscheint, als ein Vollzeitkurs mit 700 bis 800 Stunden, der genau so teuer ist. Ich habe ein Video von Herrn Ebert gesehen, wo er sich mit einer Gummipistole filmt, um zu suggerieren, dass alle eine riesige Angst vor einer Prüfung haben müssen, es sei denn, man nimmt seinen Kurs. Sorry, aber was soll Herr Ebert mir denn beibringen ? Wie soll der denn meinen Horizont erweitern ? Selbstbewusstsein lehrt man da ganz sicher nicht.


    Bei beiden Anbietern ist der Erfolg von der Aufnahmefähigkeit und der Lernbereitschaft der Schüler abhängig; das was an Dozententätigkeit gespart wird, musst du dir im Selbststudium aneignen.

    Dafür läuft gerade der Anmeldetermin ab, ich halte es aber für wenig realistisch in "nur" 3 Monaten wirklich fit genug für die WBQ zu werden wenn man nebenbei arbeiten will. Braucht man schon sehr viel vorwissen, aktivieren, üben usw.
    Realistischer ist wenn du jetzt anfängst die Herbstprüfung, und danach die HSQ Frühjahr 18.

    Ich bin ehrlich genug zu sagen, dass das ich das bei meinem Job und meiner Art, Sachen zu lernen, vermutlich nie im Leben durchstehen würde. Um so etwas durchzuziehen, brauchst du nicht nur Durchhaltevermögen sondern auch Nehmerqualitäten.


    LG
    Garfield

    gepr. Betriebswirt (IHK)
    B.A. Business Administration


    "Erfolgreiche Menschen sind erfolgreich, weil sie das tun, was andere Menschen nicht tun (Henry Ford)."
    "Natürlich darf man auch mal hinfallen im Leben. Aber niemals liegen bleiben. (Werner Otto)"

    2 Mal editiert, zuletzt von garfield1975 ()