mündliche Ergänzungsprüfung in dem Fach Bilanz- und Steuerpolitik

  • Hallo zusammen,


    heute gab es für mich die Ergebnisse und überraschenderweise muss ich in dem Fach Bilanz- und Steuerpolitik nochmal ran.
    Hier haben meine Leistungen leider nur für 47 Prozent gereicht, demnach benötige ich in der Nachprüfung mind. 56 Prozent zum Bestehen.
    Es gab ja bereits einige Themen zu diesem Thema, jedoch möchte ich selbst nochmal nach Tipps und Tricks fragen.
    Wie läuft die ganze Nummer ab?
    Was sind mögliche Themen?
    Muss ich in dem Fach auch rechnen?
    Sind irgendwelche Hilfsmittel erlaubt?


    Die Ergänzungsprüfung findet vermutlich am 14.08.2017 statt.


    Danke für Eure Hilfe!


    Viele Grüße
    Marie

  • Hallo Marie,


    bei welcher IHK wirst Du Deine Ergänzungsprüfung ablegen müssen ?


    Wenn Du sagst, Du wärst überrascht das Du in die Ergänzungsprüfung musst, dann solltest vielleicht noch einmal nachdenken, welche Aufgaben Du "falsch verstanden " hast. Ich gehe ansonsten davon aus, dass Du den Stoff schon drauf hast.


    Ich denke es gibt hier schon einige Beiträge zu Deinem Thema, wie Du selber festgestellt hast. Die IHKs handhaben das eben sehr unterschiedlich.


    Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Glück.


    Grüße
    Cirrus

    Handelsfachwirt IHK - Gepr. Betriebswirt IHK
    Mitglied im Prüfungsausschuss Handelsfachwirt/-in IHK :):thumbup:

  • Hi Marie,
    vor kurzem wurde das gleiche gefragt, ich bin so frech und kopiere dir meine Antwort einfach hier rein:


    ich hatte im April 2017 meine mündliche Ergänzungsprüfung in Bilanz- und Steuerpolitik.
    Ich habe genauso wie du hier nachgefragt. TK hat mir echt gut weitergeholfen. Er selber prüft das Fach auch



    Hier sind seine Tipps:




    ------
    Steuern:



    Umsatzsteuer/Einfuhrumsatzsteuer/USt-IdNr. (detailliert)
    Gewerbesteuer (Verfahren erklären können; erklären können, warum es so kompliziert ist)
    Steuern in Abhängigkeit von der Rechtsform
    Besteuerung thesaurierter Gewinne/Besteuerung von Gewinnen beim Unternehmer
    Wirkung von Steuern/Steuerparadoxon




    Bilanzanalyse:



    Gründe dafür
    Vorgehensweise
    Kennzahlensysteme
    EAT/EBT/EBIT/EBITDA (warum berechnet, was findet man dadurch heraus)
    Cashflow
    alle Arten der Periodenabgrenzung




    IFRS/HGB:



    Gründe, weshalb es Unterschiede gibt
    Beurteilen, was Vor-/Nachteile sind
    Beispiele nennen, wo es erhebliche Unterschiede gibt



    Allgemein: Du solltest keine klaffenden Löcher haben. Daher lernst Du erst in der Breite, dann gehst Du in die Tiefe.



    -------



    Ich habe die oben genannten Themen gelernt. Zudem habe ich den
    Rahmenplan genommen und mir die Themen angeschaut, auch die Dinge die
    seitlich als "Beispiele" im Rahmenplan stehen.



    Ich muss sagen, leider kam von den oben genannten Themen nur die Frage zur Ermittlung der Gewerbesteuer dran.



    Ich denke es ist von IHK zu IHK bzw. vom Prüfungsauschuss zu
    Prüfungsausschuss total unterschiedlich die Vorgehensweise und
    Fragestellungen. Sicherlich hat jeder seine eigene Vorgehensweise,
    Lieblingshemen/Fragen.
    Darum ist es sehr schwer Tipps zu geben.



    Bei mir wurde folgendes gefragt:
    Inventur, welche Verfahren, Vorgehensweise, Unterschiede und warum
    Rücklagen und Rückstellungen, Unterschiede, Beispiele und wie dort die Versteuerung ist
    Die Aufteilung des Eigenkapitals, sprich: gezeichnetes Kapital,
    Kapitalrücklagen, Gewinnrücklagen, Jahresüberschuss. Dazu Beispiele, wie
    sie sich zusammensetzen, wie dort die Versteuerung ist ...
    Ermittlung der Gewerbesteuer (kompletter Prozess ...) zudem wollt er
    wissen wer die Hebesetze festlegt und wie hoch die durchschnittliche
    Gewerbesteuer ist in Deutschland also wieviel %



    Ich glaube das war es auch schon....



    Es kommt natürlich auch drauf an, ob du schriftliche 31 Pkt hast oder 46
    Pkt.... ich finde es auch wichtig, dass du weißt wieviel PKT du
    brauchst, der Auschuss weiß es auch



    Ich würde die Themen vom Rahmenplan lernen, auf Youtube Videos von M. Ebert zu gewissen Themen vom Rahmenplan anschauen.



    Ich drücke dir die Daumen! Positiv hingehen, dass wird schon POSITIV DENKEN



    Viele Grüße
    Rob

    Fachhochschulreife (2002)
    Informatikkaufmann (2006)
    Industriefachwirt IHK (2016)
    Kaufmännischer Betriebswirt IHK (2018)

  • Hallo Rob,


    vielen Dank für Deine Antwort.


    Wie lief denn die Prüfung ab? Gab es Vorbereitungszeit oder musstest Du direkt in das Gespräch indem Dir ausschließlich Fragen gestellt wurden?
    Bei welcher IHK warst Du denn und wie viele Punkte hast Du mündlich benötigt?


    Zu Deinen Themen habe ich dann noch einige Fragen:
    Inventur kam jetzt bei uns nicht im Unterricht dran, aber das Wissen werde ich da zur Sicherheit nochmal auffrischen.


    Bei der Aufteilung des Eigenkapitals: Wurde da nur nachgefragt, wie das aufgeteilt wird oder auch, wie man dies dann berechnet?


    Bei der Ermittlung der Gewerbesteuer: Reichte das grobe Schema? Oder musstest Du die einzelnen nicht abziehbaren Betriebsausgaben EStG,
    die Hinzurechnungen GewStG etc. nennen können?


    Wurden Rückfragen zu der schriftlichen Prüfung gefragt, also Aufgaben, die man potenziell falsch hatte?


    Danke für Deine Hilfe!


    Viele Grüße
    Marie

  • Hallo Cirrus,


    ich darf am 14.08.2017 zur IHK Osnabrück.


    Überraschend weil ich die Prüfung eigentlich konnte, obwohl ich bei einer großen Aufgabe den Ansatz nicht gefunden habe,
    dachte ich eigentlich, dass es bei dem Rest gereicht hätte.
    Ich kann mir aber vorstellen, dass es mit unter an einer Aufgabe lag (die Fragestellung weiß ich nicht mehr), wo wir uns unsicher waren,
    ob wir mit dem HGB oder dem IFRS antworten sollen.


    Den Stoff muss ich definitiv noch auffrischen und wiederholen. In der schriftlichen Prüfung konnte man sich ja auch viel auf die
    Gesetzestexte verlassen, die ja dieses Mal leider nicht mit genommen werden dürfen.


    Viele Grüße
    Marie

  • Hi Marie,
    kein Problem :)
    Ich hatte in der schriftlichen 43 Punkte und bräuchte 64 Punkte in der mündlichen. Zum Glück bekam ich in der mündlichen Ergänzungsprüfung 70 Punkte :)


    Zum Ablauf (bei der IHK Karlsruhe):
    Ich hatte 14 Uhr meine Prüfung. Ich war schon um 13 Uhr da. Kurz nach 14 Uhr kam einer der Prüfer und holte mich ab. Wir gingen gemeinsam in den Prüfungsraum, in dem 2 weitere Prüfer waren. Sie haben sich kurz vorgestellt, mich nach meinem gesundheitlichen Zustand gefragt und grob den Ablauf erklärt, sprich, dass Fragen zum Fach Bilanz- u. Steuerpolitik gestellt werden, dass die Zeit, ca. 20 Minuten beträgt und das sie jetzt beginnen werden :) Da kam dann schon die erste Frage bzgl. Inventur. Ich stand da ehrlich gesagt voll auf dem Schlauch O_o
    Beim Thema Eigenkapital und Aufteilung kamen keine Frage für eine Berechnung. Nur inhaltliche Fragen und wie die jeweilige Besteuerung erfolgt.
    Beim Thema Gewerbesteuer habe ich das "grob" erklärt. Sprich Hinzurechnungen erwähnt aber diese nicht detailliert erklärt, sprich welche Hinzurechnungen und wie viel % usw. Das grobe Schema sollte m.E. genügen. Aber das solltest du dann schon genau erklären können.


    Also meines Wissens nach werden in keiner Kammer Fragen anhand deiner falschen Prüfungsaufgaben gefragt. Die Prüfer kennen deine schriftliche Note und wissen dementsprechend auch welche Punkteanzahl du in der mündlichen Prüfung benötigst. Sie wissen du brauchst "nur" 56 Punkte. Ich weiß man bekommt nichts geschenkt und man sollte es nicht zu locker sehen, aber wenn du anhand vom Rahmenplan in die Breite lernst .... damit du keine große Lücken hast, wirst du ganz bestimmt die 56 Punkte erhalten ;)
    Die Prüfer wollen ja auch, dass du durchkommst und wenn sie dich auf dem falschen Fuß erwischen, wird die Frage evtl. nochmal anders gestellt oder man lässt es halt dabei und es kommt die nächste Frage. Dein Ziel wird ja nicht sein 98 Punkte zu erhalten, sondern dir ist wahrscheinlich wichtig am Ende zu bestehen :)


    Natürlich sind solche Prüfungen immer individuell. Sicherlich spielt auch die Tagesform und etwas Glück eine Rolle. Wichtig ist: Mach dich nicht verrückt, versuche so locker wie möglich hinzugehen. Schau dir die oben genannten Themen an und geh den Rahmenplan nochmal durch. Manche Prüfer öffnen den Rahmenplan und suchen sich dort Stichworte raus. Jede Prüfung läuft halt total unterschiedlich ab.
    Versuche auch nicht zu sehr in die Tiefe zu lernen. Die Prüfungszeit ist begrenzt und wie z.B. für die Ermittlung der Gewerbesteuer ... da solltest du das grobe Schema schon gut und ausführlich erklären können, ohne jetzt die genauen Hinzurechnungen etc. erklären zu können.


    Ich habe aber genau wie du in Foren nachgefragt, war sehr aufgeregt und habe mich verrückt gemacht :) Ich habe auch bei vielen gefragt, ob man vielleicht auch EK-Rendite etc. berechnen muss. Ist eher unwahrscheinlich, dass du Formeln auswendig können musst und diese dann beim Rechnen anwenden.


    Ich bin mir sicher, dass du die 56 % (wahrscheinlich mehr) hinbekommst :)
    Ich drücke dir die Daumen und lass uns wissen, mit wieviel Punkten du am Ende bestanden hast.


    vlg :)

    Fachhochschulreife (2002)
    Informatikkaufmann (2006)
    Industriefachwirt IHK (2016)
    Kaufmännischer Betriebswirt IHK (2018)

  • Erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deinem Ergebnis :)


    Vielen Dank, Rob, für Deine sehr ausführliche Schilderungen, welche mir doch ein wenig die Panik nehmen.
    Natürlich sind die Prüfungen immer individuell und Glück spielt meist eine große Rolle.
    Ich hoffe natürlich, dass ähnliche Fragen wie bei Dir dran kommen werden, aber das werde ich dann im Anschluss berichten.


    Zum Thema Rahmenplan: Diesen habe ich mir gestern schon zu Gemüte geführt. Dabei ist mir aufgefallen, dass wir einige Sachen
    im Unterricht nicht behandelt haben. Würdest Du diese trotzdem lernen bzw. Dir da das Wissen aneignen?


    Ein utopisches mündliches Ziel habe ich in der Tat nicht, das habe ich ad acta gelegt. Jetzt möchte ich einfach nur noch bestehen :)
    Wenn ich Fragen nicht beantworten kann und mir die Hilfestellung auch kein Wink mit dem Zaunpfahl ist, werde ich es ehrlich sagen
    und auf eine Frage spekulieren, die ich dann beantworten kann. Rumdrucksen hilft da ja keinem weiter.


    Tausend Dank für Deine super Hilfe!!!!!


    LG

  • Hallo Marie,


    ich mische mich hier mal kurz ein. Gefragt werden kann alles aus dem Rahmenplan des betreffenden Faches. Daher definitiv der Tipp, ja!!! Lerne auch die Sache, die im Unterricht nicht dran waren. Der Unterricht spielt nämlich für die Prüfung keine Rolle. Es zählt nur der Rahmenplan. ;)


    Viel Erfolg!

  • Hallo PSB_IHK,


    vielen Dank für den Tipp.


    Dann werde ich mal anfangen Lücken zu schließen!


    Dankeschön!


    @PSB_IHK : Da ist mir gerade noch was eingefallen: Wenn im Rahmenplan in dem Bereich Andwendungstaxonomie nichts steht,
    kann dieser für die MEP außer Acht gelassen werden?
    Leider finde ich auch nichts zur Aktualität des mir vorliegenden Rahmenplans. Ich vermute es aber, dass dieser der Richtige ist,
    da er in unserer Betriebswirt-Dropbox im Januar hinzugefügt wurde.