Fachwirt ja oder nein?

  • Hallo zusammen
    ich spiele aktuell mit dem Gedanken, im kommenden Winter mit der FAchwirt-Fobi zu beginnen.
    Leider bin ich mir aktuell noch recht unsicher, es ist wirklich das ist, was mich weiter bringt...
    Es wäre sehr nett, wenn mir jm evtl. mit meinen offenen Fragen weiterhelfen könnte, um mich bei meiner Entscheidungsfindung etwas voran zu bringen... schon einmal vielen Dank im Vorraus :):)
    Ich arbeite aktuell als Erzieherin und bin mit meiner derzeiten beruflichen Situation unzufrieden, daher die Überlegung den Fachwirt zu machen. Nun stellt sich mir die Frage, welche beruflichen Perspeketive man als Fachwirt mit einer vorangegangen pädagogischen Ausbildung hat. Der "typische" Weg als Leitung einer Einrichtung zu arbeiten kommt für mich aus unterschiedlichen Gründen eher nicht in Frage.
    Zudem würde mich interessieren, auf welchem Leistungsniveau/Prüfungsniveau die Fobi stattfindet, bzw wie der Fachwirt Abschluss eingestuft wird... Ich hab mal etwas von einer Gleichsstellung mit dem Bachelor gelesen... Wie muss man sich die Unterrichtszeit bis zur Prüfung an sich vorstellen, ich überlege die Fobi in Vollzeit zu machen... Ist es tendenziell recht stressig, da viel Unterrichtsstoff in kurzer Zeit vermittelt werden muss..? (natürlich ist das immer von der jedweiligen Person abhängig, aber gibt es TEndenzen? )
    Und nun noch eine Frage... Wieviele Prüfungen werden letztendich dann bei der IHK geschrieben bzw abgehalten. Läuft es auf eine mündiche und eine schriftliche Prüfung hinaus oder werden in unterschiedlichen Unterrichtsfächern jeweils eine Prüfung geschrieben?
    Werden während der Fobi auch andere Fähigkeiten die man für die Praxis braucht vermittelt? Spezielle Computerkenntnisse (z.B. Exelkurs) o.ä.??
    Ich würde mich sehr über hilfreiche Antworten freuen :):)
    Viele Grüße
    Enna

  • Hallo nochmal,
    nun habe ich mich in den oben genannten Links über die Fachwirt Fobi einlesen können und viele hilfreiche Informationen erhalten. Danke noch einmal :)
    Jedoch ist mir eine Sache immer noch unklar, deswegen möchte ich hier noch einmal im Forum nachfragen... Würde mich sehr freuen, wenn mir jm eine Antwort geben könnte :)
    Wie stehen für mich als gelernte Erzieherin die Chancen, eine Stelle nach der Fobi zu finden? Natürlich lässt sich das allgemein jetzt nicht sagen... Ich kann mir natürlich vorstellen, dass die Chancen, z.B. bei einem größeren Kita-Träger unterzukommen nicht schlecht stehen.
    ABER, da ich das Gefühl habe, dass Stellen hier nicht allzu häufig zu finden sind, sondern eher bei Krankenkassen, Krankenhäusern, Pflegeheimen etc und ich für diesen Bereich natürlich beruflich keine Vorerfahrungen habe, stellt sich mir die Frage, wie hier als gelernte Erzieherin meine Chancen stehen, in ein anderes mir bis jetzt noch unbekanntes Arbeitsfeld im Sozialwesen bzw sogar Gesundheitswesen einzusteigen?... Gibt es dazu evtl Erfahrungswerte?
    Zudem konnte ich leider keine Infos finden, ob in der Fachwirt Fobi auch Computerkenntnisse oder Auffrischungskurse angeboten werden?
    Vielen Dank für eure Hilfe :)

  • Hallo Enna ,
    ich selbst bin Gesundheits - und Krankenpflegerinn und derzeit in meiner Prüfungsvorbereitung für die Fachwirtprüfung im Oktober. Kann dir aber vielleicht doch ein wenig weiterhelfen.
    Wie hier im Forum schon mehrfach zu lesen war ist es schwer vorherzusagen wann und was für eine Stelle man als fertige Fachwirtin bekommt. Das hängt vom bisherigen beruflichen Werdegang aber auch der individuellen Persöhnlichkeit ab. Manch einer kann etliche viele Fortbildungen machen hat dadurch aber immer noch keine Führungspersöhnlichkeit. Es werden aber nicht nur Führungsmethoden sondern auch viel Wissen über das deutsche Sozialversicherungssystem vermittelt. Viele Erzieherinnen die mit mir den Kurs im Fernstudium absolvieren waren enttäuscht wie wenig Wissen über Kindergärten und andere Soziale Einrichtungen vermittelt wurde. Zumindest ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Fokus auf dem Gesundheitssektor ( medizinische Versorgungszentren, Krankenhäuser und Pflegediensten) und damit auf Pflege- und Krankenversicherung liegt. Ich kann dir aber auch nicht beantworten wie die Chancen stehen an eine Stelle in der Krankenkasse oder Verwaltung eines Pflegeheims oder Krankenhauses zu kommen, da du dort mit den Kauffrauen im Gesundheitswesen und Sozialversicherungsfachangestellten konkurrieren musst, die eine qualifizierte 3-jährige Ausbildung meist auch bereits im Gesundheitswesen absolviert haben. Ab und an sind auch Stellen in der öffentlichen Verwaltung ausgeschrieben die passen könnten. Man darf sich auch nicht abschrecken lassen wenn ein Studium gefordert ist, die wenigsten Arbeitgeber suchen expeziet nach einem Fachwirt. Zunächst einmal machst du die Weiterbildung für dich und wächst daran. Manch einer hängt auch an den Fachwirt ein Studium an um nochmal in einen ganz andren Bereich zu kommen. Mit dem Fachwirt bist du in den meisten Bundesländern jemanden mit Abitur gleichgestellt. Zu den Computerkentnissen kann ich dir sagen das sie bei meinem Bildungsträger nicht vermittelt wurden ich denke, dass Bedarf aber auch Absprache mit dem Bildungsträger. Ich kann mir schon gut vorstellen, dass sie bei einigen vielleicht angeboten werden. Für die IHK Prüfung sind sie aber erstmal nicht notwendig fürs Berufsleben jedoch sehr vorteilhaft. Ich hoffe du findest seinen Weg ich bin aber immer der Meinung mit Bildung hat man nichts zu verlieren und wer nicht wagt der nicht gewinnt.


    Liebe Grüße
    Melandru

    Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen (IHK) Januar 2018
    Pharmaziestudentin

    Gesundheits- und Krankenpflegerin

  • Eine Anmerkung hätte ich noch zu Melandrus Beitrag. Die Fernstudienanbieter liefern eine Unmenge an Stoff, der unter Umständen kaum prüfungsrelevant ist. Das müssen die auch, weil das im Rahmenplan so vorgesehen ist.
    Im Präsenzunterricht lassen sich da viele Teile davon im "Vorübergehen" abarbeiten.
    Das relativ wenig zu "Erziehung" kommt, ist einfach dem breiten Spektrum, das der FWGS abbildet, geschuldet.
    Das ist aber auch gut so, weil sich die Teilnehmer häufig beruflich verändern wollen und da ist es von Vorteil, wenn man über den eigenen Tellerrand hinausschauen kann.

  • Hallo
    danke für eure beiden hilfreichen Antworten und Anmerkungen!
    Was mir immer wieder auch hier im Forum ins Auge sticht und was mir die Entscheidung ja oder nein gerade noch recht schwer macht, ist die Aussage "manche werden trotz vieler Fobis auch keine Führungspersönlichkeiten sein" ... Ich würde mich jettz ehrlich gesagt auch nicht als die typische Führungskraft sehen, schon alleine wegen meinem Alter... Ich bin Mitte 20, da sind manch andere mit deutlich mehr Berufs- und Lebenserfahrungwohl eher im Vorteil... (gut manche sind es wohl auch schon in diesem Alter, ich jedenfalls nicht. )
    Wäre das dann nicht ein klares NoGo für die FAchwirtfobi? Also lieber doch nach was anderem umschaun?


    DAnke auch für die Anmerkung über die Anbieter im Fernsstudium, ich plane wenn dann die Fobi über 5 Monate in Vollzeit zu machen. Wie sieht es in Vollzeit mit der Themenfindung für eine mündl. Prüfung aus? Stelle mir das eher etwas schwer vor, wenn man so grade komplett aus der Praxis draussen ist...?

  • Hallo Enna,


    an deiner Stelle würde ich mir wegen den Führungsqualifikationen nicht so große Gedanken machen, Ja es handelt sich um eine Aufstiegsfortbildung und Ja Inhalte zur Personalführung bekommst du vermittelt. Ich selbst bin auch erst 22 mache den Fachwirt aber mehr um mein "verlorenes" Abitur nachzuholen und mich im Zweifelsfall sollte es nicht so klappen, wie ich es mir denke habe ich mich im Gesundheitswesen weiter qualifiziert. Ein klares NoGo für die Fortbildung zum Fachwirt ist die fehlende aktuelle Bereitschaft eine Leitungsposition zu bekleiden nach meiner Einschätzung nicht. Denn bedenke was heute nicht ist kann trotzdem noch werden.
    DozentIHK hat ja schon an mehren Stellen hier im Forum Beispiele gegeben in welche Bereiche man mit dem Fachwirt einsteigen kann.
    Wegen der Themenwahl für die mündlichen Prüfung solltest du eigendlich in deiner beruflichen Praxis einige komplexe Problemstellungen gesehen haben die sich eignen. Wichtig ist das man einen Anbieter hat, der dazu ein entsprechendes Feedback gibt und auch unterstützdend zur Seite steht sonst kann man sich ganz schön verloren vorkommen.
    Wohin du dich beruflich entwickeln möchtest ist deine Entscheidung und was dir gut liegt weißt auch du am besten. Das kann dir hier niemand abnehmen. Der Fachwirt ist anstrengend und man braucht Motivation um das gut zu schaffen. Vielleicht ist es für dich auch hilfreich dir einmal aktuelle Stellenangebote anzusehen um einmal über den Tellerrand zu schauen. Wie aber oben schon erwähnt sich nicht von allen geforderten Qualifikationen abschrecken lassen, für Unternehmen sind Abschlüsse und Zertifikate nicht unbedingt ein Muss-Kriterium, der Gesamteindruck des Bewerbers muss stimmen.



    Liebe Grüße
    Melandru

    Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen (IHK) Januar 2018
    Pharmaziestudentin

    Gesundheits- und Krankenpflegerin

  • 5 Monate in Vollzeit geht grad noch. Bin selber bei einem Anbieter tätig, der sowas anbietet und letztes Jahr haben alle bestanden, waren 7 oder 8 Teilnehmer. Aber Spaß ist das keiner, also mit Urlaub und High Life ist in der Zeit wenig drinnen.
    Über das Thema zur mündlichen Prüfung brauchst Dir jetzt noch keinen Kopf machen, da findet sich immer eines.
    Kann ja auch frei erfunden sein.
    Und wenn es soweit ist, dann schaust noch einmal bei uns im Blog nach.