Projektarbeit bei Selbststudium - hilflos!

  • Hallo liebe Community,


    ich habe mich daran gewagt, den Betriebswirt im Selbststudium neben meiner Vollzeitbeschäftigung zu machen. Nun stehen ab nächster Woche endlich die Prüfungen an und ich bin doch ganz schön froh, dass die Lernzeit bald rum ist ;)


    Da ich durch das Selbststudium leider keinerlei Kontakt zu Dozenten oder Mitglieder der Prüfungsausschusses habe, fehlen mir nun doch ein paar relevante Infos vor allem im Zusammenhang mit der Projektarbeit. Da von der IHK schon die Aufforderung zur Einreichung eines Themenvorschlages kam, bin ich mir hier nun relativ unsicher und hoffe, mir kann jemand weiterhelfen (die zuständige Ansprechpartnerin bei meiner IHK ist leider nicht sehr auskunftsfreudig).


    Ich möchte mich in der Projektarbeit gerne mit einer großen Arbeitsumstellung befassen, die im Sommer diesen Jahres an meinem Arbeitsplatz stattgefunden hat.
    Hierzu gleich meine 1. Frage: Man soll in der Projektarbeit ja auf eine Problemstellung aus der Praxis, vorzugsweise im eigenen Betrieb eingehen - ich arbeite bei einer Bundesbehörde. Ist es empfehlenswert, dies zu erwähnen? Oder wäre hier jeder Prüfer gleich skeptisch á la "Das ist ja kein Betrieb im eigentlichen Sinne"?


    Wir haben im Sommer die komplette Arbeitsweise von Akten in Papierform auf die sogenannte "eAkte" umgestellt. Alle Akten und Posteingänge hierzu sind nur noch in elektronischer Form vorhanden.


    Aus betriebswirtschaftlicher Sicht würde ich hier gerne einen Kosten-/Nutzenvergleich anführen (Was sparen wir durch die Umstellung ein, Stichwort Wegfall der Papierkosten, etc., wie wird das Arbeiten dadurch effizienter, Stichwort jeder hat schneller Zugriff auf die relevanten Daten, etc.).
    Weiter würde ich gerne noch auf die Implementierung dieses neuen Arbeitsprozesses in die Organisation, etc. eingehen.


    Als Problemstellung möchte ich zum einen die Abwehrhaltung der Mitarbeiter erörtern und auf gezielte Lösungen hierzu eingehen. Einige ältere Kollegen hatten ziemliche Angst vor der Umstellung wegen des neuen Programms und der neuen Arbeitsweise, die jüngeren hatten "keine Lust", nur noch vor dem Bildschirm zu hängen, später stellten sich bei einigen Probleme mit den Augen und ständige Kopfschmerzen ein. Wir haben hier beispielsweise entgegengewirkt, indem wir jüngeren den älteren Kollegen nach Einführung der eAkte zur Seite gestanden und ihnen geduldiger alles erklärt haben und es wurden kostenlose Augenuntersuchungen angeboten.


    Als weiteres Problem möchte ich die anfängliche Abwehrhaltung der Kunden anführen (Bundesbehörde und Kunden klingt seltsam, die Bezeichnung ist aber so vorgesehen), die hier datenschutzrechtliche Probleme sahen oder verlängerte Bearbeitungszeiten aufgrund des Scanvorgangs der eingereichten Dokumente in ausgelagerten Scanzentren der Deutschen Post und hierzu Lösungsansätze aufzeigen.


    Das wäre so meine grobe Idee. Da es für mich aufgrund meines Arbeitsplatzes nicht so ganz einfach ist, ein betriebswirtschaftliches Thema anhand der beruflichen Praxis zu finden, wäre das für mich schon ein bevorzugtes Thema. Zudem denke ich, dass immer mehr Unternehmen auf die digitale Form des Arbeitens umsteigen und die Themenstellung so doch sehr aktuell ist und ich auch z. B. mit der Abwehr durch Mitarbeiter mehrere Themenfelder des Lernstoffs mit einbeziehen kann.


    Was meint ihr, könnte das Thema so in der Art beim Prüfungsausschuss durchgehen? Habe ich zu wenig Betriebswirtschaft miteinbezogen?
    Ich bin hier wirklich ein wenig ratlos und hoffe auf Eure Unterstützung!


    Liebe Grüße

  • Hallo Nadiine.,


    "Hierzu gleich meine 1. Frage: Man soll in der Projektarbeit ja auf eine Problemstellung aus der Praxis, vorzugsweise im eigenen Betrieb eingehen - ich arbeite bei einer Bundesbehörde. Ist es empfehlenswert, dies zu erwähnen? Oder wäre hier jeder Prüfer gleich skeptisch á la "Das ist ja kein Betrieb im eigentlichen Sinne"?"


    nein, das kommt öfter vor. Es gibt viele Prüflinge aus dem öffentlichen Dienst im weitesten Sinn.


    "Was meint ihr, könnte das Thema so in der Art beim Prüfungsausschuss durchgehen?"


    Klares Ja.


    "Habe ich zu wenig Betriebswirtschaft miteinbezogen?"


    Wenn Du das Thema einreichst, mach bitte eine recht ausführliche Grobgliederung. (Die darfst Du später ja ändern.)
    Grund: Der Ausschuss, der über die Zulassung Deines Themas beschließt, soll sehen, was Du vor hast.


    Sollte der Ausschuss zu dem Schluss kommen, dass einzelne Aspekte ausführlicher behandelt werden sollten, dann bekommst Du das mitgeteilt.


    Viele Grüße!
    -Tim

  • Hallo Tim,


    vielen lieben Dank für Deine Antwort!
    Es beruhigt mich sehr, dass das Thema wahrscheinlich angenommen wird. Ich kann hierzu auch viele Infos vom AG erhalten und mich schon im Voraus gut darauf vorbereiten, das würde mir die Arbeit doch um einiges erleichtern.


    Sollte ich im worst case die schriftlichen Prüfungen nun im 1. Versuch nicht bestehen und das Thema schon eingereicht haben, könnte ich dieses auch in der 2. Prüfungsrunde noch einmal einreichen?


    Viele Grüße
    Nadine