Thema für mündliche Prüfung - Tätigkeitsbereich Kita

  • Hallo!


    Wie ihr alle mache ich den Fachwirt im Sozial- und Gesundheitswesen und habe im März die schriftlichen Prüfungen.
    Leider fällt mir die Themenfindung für die mündliche Prüfung sehr schwer.
    Ich habe viele Beiträge zu diesem Thema hier durchgelesen und konnte trotzdem nichts finden, was mir weiter hilft.


    Daher hoffe ich auf ein paar hilfreiche Antworten.


    Ich bin Heilerziehungspflegerin und arbeite als Erzieherin in einer Kindertagesstätte. Für diesen Tätigkeitsbereich suche ich ein Thema für die mündliche Prüfung bzw. Präsentation und würde mich auch sehr über Formulierungsbeispiele freuen.


    Eine Kombination in den Bereichen: Führen und Entwickeln von Personal (Pflichtbereich) und Planen und Durchführen von Marketingmaßnahmen kann ich mir vorstellen, aber wie gesagt Inhaltlich fehlt mir die entscheidende Idee.


    Ich freue mich auf Eure Antworten!


    Viele Grüße


    Verena

  • Hallo Verena, wie wär es mit der Planung eines Tages der offenen Tür, als Projekt.
    Oder der Einführung eines flexiblen zeitlichen Betreuungsangebots.
    Die Bekanntmachung der Kita im vergrößerten Einzugbereichs, mittels Sponsorenlauf, Flyerwerbung oder so was in der Art.
    Vielleicht hast du ja jetzt die Zündende Idee.
    Am "einfachsten" ist immer die Planung eines Projektes, da dieses bereits einen strukturierten Fahrplan zur Verfügung stellt. Marketing ist natürlich auch möglich muss aber beim Aufbau gut durchdacht sein.


    Liebe Grüße
    Melandru

    Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen (IHK) Januar 2018
    Pharmaziestudentin

    Gesundheits- und Krankenpflegerin

  • Hallo Melandru,


    vielen Dank für Deine Antwort.


    Meine Überlegung geht gerade in diese Richtung:


    Einführung eines strategischen Beschwerdemanagements mit offener Fehlerkultur in einer Kindertagesstätte


    Meine Idee dahinter ist, das Beschwerdemanagement nicht nur für Beschwerden, Anregungen der Eltern sondern auch für Erzieher selbst aufzubauen.
    Die offene Fehlerkultur soll dazu beitragen, dass auch die Mitarbeiter sich selbst über kritische Situationen, Fehlern oder Unstimmigkeiten bewusst werden und offen damit umgehen können, ohne Anschuldigungen oder schlechtem Gewissen.
    Keiner ist perfekt, aber nur das Erkennen von Schwierigkeiten kann zur Lösung beitragen.
    Für die Beschwerden etc. werden Formulare und ein Briefkasten im Kindergarten aufgebaut. Ob ein Formular anonym ausgefüllt wird, ist jedem selbst überlassen. Es geht nicht um die Suche nach Schuldigen sondern um den Fehler an sich.
    Die Beschwerden, Anregungen etc. sollen gesammelt, analysiert und von 2 Mitarbeitern bearbeitet werden. Dabei ist es mir wichtig, dass die Beschwerden und das Ergebnis dokumentiert werden und den Mitarbeitern regelmäßig (vielleicht mit Aushang und anonymer Kurzbeschreibung zu Verfügung gestellt werden, Lösungen von Beschwerden von Eltern, können, wenn nicht anonym, den Eltern direkt mitgeteilt oder bei Elternbeiratssitzungen besprochen werden) Manches kann vielleicht direkt von der Kita-Leitung beantwortet werden. Für anderes bedarf es die Besprechung des Gesamten Teams bei einer, monatlich stattfindenden, Teambesprechung. Ausgearbeitete Lösungen, die als neuer Standard zu Werten sind, sollen natürlich im QM aufgenommen werden. Ebenso der Prozess, wie mit Fehlern, Beschwerden etc. umgegangen werden soll.



    Was meint Ihr, könnte ich das Thema für das Fachgespräch verwenden?



    Das einzureichende Formular beinhaltet folgende Bereiche:


    Die Themenstellung zur Präsentation (lt. RVO) bezieht sich auf den
    5. Handlungsbereich: Führen und Entwickeln von Personal
    in Kombination mit dem von mir angekreuzte Handlungsbereich:
    □ 1. Handlungsbereich: Planen, Steuern und Organisieren betrieblicher Prozesse
    □ 2. Handlungsbereich: Steuern von Qualitätsmanagementprozessen
    □ 3. Handlungsbereich: Gestalten von Schnittstellen und Projekten
    □ 4. Handlungsbereich: Steuern und Überwachen betriebswirtschaftlicher Prozesse und
    Ressourcen.
    □ 6. Handlungsbereich: Planen und Durchführen von Marketingmaßnahmen


    Hier weiß ich ehrlich gesagt noch nicht, zu welchen weiteren Handlungsbereichen das Thema am Besten passen würde.


    Thema:
    Einführung eines strategischen Beschwerdemanagements mit offener Fehlerkultur in einer Kindertagesstätte

    Kurzbeschreibung der komplexen Problemstellung aus der betrieblichen Praxis:
    In der Kindertagesstätte werden die Beschwerden von Eltern bisher nicht ausreichend bearbeitet und gehen weitgehend in Leere. Die Eltern fühlen sich mit ihren Anregungen nicht ernst genommen.
    Es kommt oft zu inoffiziellen Kleingruppengesprächen zwischen Mitarbeitern über die angeblichen Fehler von anderen Mitarbeitern, allerdings wird die betroffene Person nicht miteinbezogen. Dadurch herrscht ein negatives Arbeitsklima. Es wird nicht ausreichend nach Lösungen für Probleme gesucht, da die Probleme nicht wirklich bekannt sind. An der Kita-Leitung gehen die Beschwerden bzw. dessen Inhalt vorbei und bieten daher auch keinen Ansatz für Verbesserungsmöglichkeiten. Diese Situation ist der Grund dafür, dass Mitarbeiter sich nicht trauen über für sie kritische Ereignisse zu sprechen, aus angst verurteilt zu werden.


    Oder:


    In der letzten Zeit ist aufgefallen, dass Eltern häufig, während sie ihr Kind in die Kindertagesstätte bringen oder abholen, Beschwerden über andere Kollegen oder Situationen haben und sie sich mit diesen an den Mitarbeiter wenden mit dem die Übergabe des Kindes stattfindet. Diese Gespräche finden Zwischen "Tür und Angel" statt. Der angesprochene Mitarbeiter ist in diesen Situationen nicht in der Lage adäquat auf solche Aussagen reagieren zu können und auch nicht in der Lage diese zu dokumentieren, da gleichzeitig auch andere Kinder gebracht oder abgeholt werden und sie/er zudem auch andere Kinder betreuen muss. Dies ist weder der richtige Rahmen noch der richtige Zeitpunkt für solch ein Gespräch. Desweiteren entstehen zwischen den Mitarbeitern Gespräche untereinander über die angeblichen Fehlern von anderen Mitarbeitern. So entsteht ein negatives Arbeitsklima unter den Mitarbeitern. An der Kita-Leitung gehen die Beschwerden bzw. dessen Inhalt vorbei und bieten daher auch keinen Ansatz für Verbesserungsmöglichkeiten.



    Von mir vorgesehener Medieneinsatz:
    Hier bin ich mir unschlüssig, eine PowerPoint-Präsentation kann ich mir zwar gut vorstellen, aber ich arbeite nur am PC und habe keinen privaten Laptop zu Verfügung und selbst wenn befürchte ich zu sehr, dass bei der Vorstellung etwas schief geht, da ich den Beamer etc. nicht vorher testen kann. Machen gedruckte Folien (A3 oder A2 auf Flipchart) einen schlechten Eindruck? Ich will nicht den Eindruck hinterlassen, dass ich es nicht könnte.



    In diesem Formular wird nicht nach der Zielsetzung gefragt, so wie ich es schon bei anderen gesehen habe. Daher würde ich gerne wissen ob sich sich die gewünschte Beschreibung der Problemstellung wirklich nur auf diesen bezieht oder ob hier doch auch eine Zielsetzung erwartet wird?


    Eine Zielsetzung hätte ich folgendermaßen formuliert:


    Zielsetzung:
    Durch die Formulare des eingeführten Beschwerdemanagements, der "offene Briefkasten", können Beschwerden, Kritik, Anregungen, Berichte über Fehler, Beinahe-Schäden, kritische Situationen, Beanstandungen über Arbeit oder Arbeitsmittel uvm. schriftlich, wenn gewünscht anonym, von Eltern oder Mitarbeitern eingereicht werden. Ein Kleinteam aus zwei Mitarbeitern analysiert und dokumentiert diese Berichte und sucht nach Lösungsmöglichkeiten bei Leitung, Gesprächen mit Betroffenen oder mit dem Team während einer Teambesprechung. Die Ergebnisse werden dokumentiert und den Mitarbeitern per regelmäßigem Aushang (anonym) zur Verfügung gestellt. Die betroffenen Eltern werden ebenso informiert, ggf. können Ergebnisse bei einer Elternbeiratssitzung vorgetragen werden. Sollen aus den Ergebnissen neue Standards entstehen werden diese dem QM zugefügt. Der Prozess des Beschwerdemanagements wird dort ebenfalls erfasst.
    Desweiteren soll durch den offenen und transparenten Umgang mit Fehlern eine offene Fehlerkulur zwischen den Mitarbeitern entstehen. Denn nur durch das Erkennen der Fehler, kann Verbesserung entstehen. Dies soll den Mitarbeitern aufzeigen, dass schwierige Situationen und Fehler normal sind und als nützlich betrachtet werden können.



    Ich freue mich sehr über Antworten, Anregungen und Hilfestellungen.


    Viele Grüße


    Verena

  • Hallo Verena,


    Dein Thema ist eine komplexe Problemstellung also grundsätzlich möglich.
    Fehlermanagement ist vom Grundsatz QM, prizipiell ist aber auch der Aufbau als Projekt möglich. Die Projektmerkmale: Zeitliche Begrenzung, Begrenzte Ressourcen, Einmaligkeit sind erfüllt, es handelt sich um eine Neueinführung. Je nachdem welchen Themenbereich du wählst musst du deine Präsentation ganz unterschiedlich gestalten. Ein Projekt erfordert den Einbezug der Projektphasen , Ressourcen, Hindernissen.
    Wenn du QM wählst hast du in der Präsentation mehr Freiheit, aber dadurch auch weniger Struktur.
    Jede IHK hat ihren eigenen oder gar keinen Vordruck zum einreichen des Themas. Wenn nicht nach einer Zielsetzung gefragt ist, würde ich vielleicht als Kompromiss die komplexe Problemstellung beschreiben und kurz ein Ziel (SMART) formulieren.
    Wegen deines Medieneinsatzes, nutze mindestens 2 , aber höchstens 3 Medien (inkl. Handout)in deiner Präsentation.
    Eine Power-Point Präsentation ist grundsätzlich gut geeignet, Folien für den Overhead Projektor sind auch möglich. Wenn Flipchart dann gerne persöhnlich, per Hand gestaltet. Macht wenn diese mit Mühe erstellt sind einen guten Eindruck, es gibt dazu auch passende Bücher, wie man so etwas gestaltet.


    Wenn du noch Fragen hast , frag gerne. Ich habs hier im Forum schon an manchen Stellen geschrieben. Ich bin keine Prüferin, wenn die erfahrenen Prüfer da Dinge anders sehen als ich sie mir aus meiner einzigen Erfahrung, nämlich meiner eigenen Prüfung zusammenreimen kann, dann gerne raus damit.


    Liebe Grüße
    Melandru

    Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen (IHK) Januar 2018
    Pharmaziestudentin

    Gesundheits- und Krankenpflegerin

  • Das Thema geht grundsätzlich - ist ein Thema, das häufig genommen wird.
    Allerdings würde ich strategisch rausnehmen - das macht hier keinen Sinn (dann müsste es ja auch ein operatives geben…) und auch eine offene Fehlerkultur gehört hier nicht hin.
    Vielleicht passt die ja irgendwo in die Präsentation – Sie müssten es aber erst erklären und mit dem Beschwerdemanagement schaffen Sie ja (hoffentlich) eine offene Fehlerkultu.


    Wenn Ihr Thema "EinführuhnG" heisst, spricht viel für Projektmanagement.


    Über Medien brauchen Sie sich jetzt keine Gedanken machen und nebenbei- sollte die Technik ausfallen arbeiten Sie mit den ausgedruckten Folien weiter.

  • Einführung BM geht immer und verwenden Sie , und Folien gehen natürlich auch, wird nur immer seltener. Formulieren Sie bitte das Thema nicht zu detailliert, lieber grob. Das ist besser, weil dann können Sie nicht auf Details "festgenagelt" werden.