Meine Krux - die Break Even Analyse

  • Hallo alle zusammen :)


    Ich schreibe im September Teil 1 der Prüfung und bin gerade am Üben.
    Ein Dozent hat uns folgende Aufgabe gegeben.


    Ein Unternehmen hat Fixkosten von 12.000€ und erzielt bei einem Produkt einen Gewinn von 4.000€ bei einem Absatz von 400 Stück zum Preis von 120€/stück
    Um welche Stückzahl muss der Absatz gesteigert werden, wenn bei gleichem Gesamtdeckungbeitrag der Preis um 8€ zurückgenommen werden muss?


    Wie würdet ihr vorgehen?
    Mich verwirrt das alles so sehr und ich bin zusätzlich demotiviert, weil ich in der Berufschule eine 1er Schülerin war und jetzt so versage :( Dabei ist das ganze Vorgehen wahrscheinlich total einfach und ich denke wieder zu kompliziert...


    Wäre toll wenn mir das jemand erklären könnte....


    Danke <3

  • Hallo Veronika,


    erst einmal Willkommen im Forum! Also ich empfehle dir als erstes immer mit der IHK Formelsammlung von Beginn an zu arbeiten und zu nutzen, sowie dir erst einmal deine Angaben sinnvoll hinzuschreiben, die du bereits ermitteln kannst.


    Umsatz; 48.000 € (bei 120 € je Stück bei 400 abgesetzten)
    - variable Kosten: 32.000 € (den kannst du durch die Differenz ermitteln zwischen Umsatz und Fixkosten+Gewinn -> also 48.000 - 16.000)
    = Deckungsbeitrag: 16.000 € (db = 40 €)
    abzuziehen dann Fixkosten: 12.000 €
    = Gewinn 4000 €


    Nun möchtest du am Ende des Tages deinen Verkaufspreis reduzieren und dennoch das gleiche Ergebnis haben. Erst einmal ist der neue Preis 120 - 8 = 112 €. Das heißt auch wir einen neuen db = 32€. Da wir das gleiche Ergebnis haben möchten teilen wir unseren alten DB durch den neuen db = 500 Stück. Das heißt wir müssen die Verkaufsmenge um 100 Stück steigern um das gleiche Ergebnis zu bekommen:


    Umsatz; 56.000 € (bei 112 € je Stück bei 500 abgesetzten)
    - variable Kosten: 40.000 € (80 € kvar s.o. 32.000 : 400 Stk = 80 € / Stk)
    = Deckungsbeitrag: 16.000 € (db = 32 €)
    abzuziehen dann Fixkosten: 12.000 €
    = Gewinn 4000 €


    Es ist vor allem eine Verständnis- und Übungssache. Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen und das dir meine Gedankengänge ein wenig verständlich erscheinen.


    Lg

    geprüfter Industriefachwirt (IHK) 02.2019 ✅
    REFA-Produktionsplaner 10.2016 ☑
    REFA-Arbeitsorganisator 12.2015 ☑
    Ausbildung der Ausbilder nach AEVO 01.2015 ☑
    Industriekaufmann 01.2013 ☑
    Kaufmann im Einzelhandel 06.2009 ☑

    Einmal editiert, zuletzt von Kainchen ()

  • Hallo Kainchen, vielen Dank für deine Ausführung :) So verstehe ich es. Formelsammlung ist auch immer mit dabei
    Ich würde nur nie darauf kommen, dass ich dann den neuen DB durch den gesamten zu teilen...irhendwie..Und weiß auch nicht warum ich darauf nicht komme...oder vllt komme ich durch Zufall drauf und denke mir dann "Ach das ist doch bestimmt falsch.."


    Irgendwie hab ich bei allem was mit DB und BEP usw. zu tun hat eine totale Blockade, ich kann da einfach nicht logisch denken und bin daher eingeschüchtert, dass ich in der Ausbildung zur KiEH immer die Beste war und jetzt in dem Bereich so gar nichts verstehe..


    Sag mal, hättest du vielleicht eine Beispielaufgabe für mich die ich dir berechne und du überprüfst sie dann? :)


    Viele Grüße
    Veronika

  • Hallo Veronika,


    gerne doch, freut mich das ich dir helfen kann. Gräme dich nicht, viele Inhalte die jetzt rankommen im Rechnungswesen hast du in der Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau(wenn ich die Abkürzung KiEH richtig deute) nie gehabt. Geschweige denn Kosten- und Leistungsrechnung, da werden noch einige neue Inhalte auf dich zukommen. Da heißt es einen langen Atem haben und durchbeißen und üben, üben, üben...


    Ich kann dir gerne Aufgaben stellen - und auf Wunsch dir noch ein bisschen Material zukommen lassen zum üben.


    Zitat von Aufgabe 1

    Die variablen Kosten für die Herstellung des Transistorradios Typ „Astrosound“ betragen im Monat September insgesamt 115.000 €. Der Deckungsbeitrag für dieses Produkt liegt bei 18.000 €.



    Im September wurden 972 Geräte gefertigt und verkauft. Für welchen Stückpreis wurde ein Gerät veräußert?

    Zitat von Aufgabe 2

    Gegeben sind folgende Werte:

    • Fixe Kosten 1.000 €/Quartal
    • Variable Kosten 10 €/Stück
    • Erlös 16 €/Stück

    a) Ermitteln Sie die jährliche Gewinnschwelle.
    b) Wie verändert sich die Gewinnschwelle, wenn die Erlössituation sich verschlechtert und nur noch 15 €/Stück erzielt werden können?
    c) Wo würde die Gewinnschwelle liegen, wenn durch den Einsatz einer neuen automatisierten Maschine die fixen Kosten um jährlich 2.000 € ansteigen und die variablen Kosten dagegen
    nur um 2 €/Stück fallen würden?

    Viel Erfolg!
    Grüße

    geprüfter Industriefachwirt (IHK) 02.2019 ✅
    REFA-Produktionsplaner 10.2016 ☑
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    Industriekaufmann 01.2013 ☑
    Kaufmann im Einzelhandel 06.2009 ☑

  • Hallo @Kainchen


    Ich habe deine Aufgaben bearbeitet und komme auf folgende Lösungen:


    Aufgabe 1:


    WES 133.000,00 €
    - Kv 115.000,00 €
    DB 18.000,00 €


    -> 133.000,00 €
    --------------- = 136,83 €/Stück
    972



    Aufgabe 2:


    a. xBEP =
    4000,00 € (4x1000)
    ------------ = 667 Stück
    16 - 10


    b. xBEP =
    4.000,00 €
    ---------------- = 800 Stück
    15 - 10


    c. xBEP =
    6.000,00 €
    --------------- = 1000 Stück
    16 - 8



    Hoffe nun, dass ich richtig liege, ich konnte aber immerhin diese Aufgaben schon ein wenig ruhiger bearbeiten :)


    Viele Grüße
    Veronika

  • Hallöle,


    die 2 c) müsstest du noch einmal den BEP nachrechnen - der Rest wäre korrekt! Schon mal ein guter Einstieg!


    Grüße

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  • Hallo,


    da hat ja jemand Feuer gefangen :love: :

    Zitat von Aufgabe 3

    Die Metallbau GmbH steht vor der Frage, ob sie Einbauteile selbst fertigen oder von einem Zulieferer beziehen soll. Folgende Situation ist gegeben:


    Bei Eigenfertigung liegen die variablen Kosten bei 23 € je Stück. Die fixen Kosten betragen 10.000 € monatlich. Der Zulieferer bietet die Einbauteile für 21 € je Stück an.


    Welche Entscheidung sollte die Metallbau GmbH unter kostenrechnerischen Gesichtspunkten treffen? Begründen Sie ihre Antwort!


    Viel Spaß,
    Grüße

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  • Aufgabe 3:
    Da ich hier nicht weiß, was ich berechnen könnte, denke ich einfach mal logisch:
    Wenn die variablen Kosten bei Eigenproduktion schon 23€ und somit mehr als die Gesamtkosten bei Fremdproduktion betragen, dann werden die Gesamtkosten bei Eigenproduktion noch höher sein. Somit würde ich empfehlen die Einbauteile vom Fremdanbieter zu beziehen.


    Aufgabe 4:


    a)
    WES 30,00€
    - Kvar 24,00€
    ------------------
    DB 6,00€
    -Kfix 4,00€
    -----------------
    Gewinn 2,00€


    => 10% von 30,00€ = 3,00€
    => VKP/Stück nach Preissenkung = 27,00 €


    b)
    WES 27,00€
    -Kvar 24,00€
    -----------------
    DB 3,00€


    c)



    xBEP = Kfix + geplanter Gewinn

    -------------------------------------------

    Preis - Kvar


    = 40.000 + 4.000
    -------------------------
    27,00 - 24,00


    =44.000
    ----------
    3,00


    = 14.667 Stück


    d)

    Deckungsbeitragsprozentsatz höre ich zum ersten Mal =O

    Oder kenne ich den vielleicht unter nem anderen Namen?

    Weiß grad nicht, was ich da rechnen soll, Formelsammlung habe ich gerade nicht mit dabei :whistling: