Fachinformatiker & danach Betriebswirt = Sinnvoll?

  • Hallo zusammen,


    Ende August beginnt für mich die Weiterbildung zum staatl. geprüften Betriebswirt (Richtung Persoalwesen).
    Dies mache ich neben meiner regülären Arbeit als Fachinformatiker an drei Wochentagen abends für 3,5 Jahre.


    Ich wollte den Betriebswirt machen da ich mich ein Stück aus der IT entfernen will und lieber etwas kaufmännisches machen möchte.
    Leider habe ich bisher meines Erachtens keinerlei kaufmännische Erfahrungen gemacht. (obwohl mein erlernter Beruf Fachinformatik für Systemintegration als teilweise kaufmännischer Beruf angesehen werden kann, denn dies war Voraussetzung für die Zulassung den Betriebswirt überhaupt machen zu können)
    Schon in der Berufsschule für meine Ausbildung zum Fachinformatiker war BWL mein Lieblingsfach bzw. da hatte ich die besten Noten & das lernen hat mir im Vergleich zu dem "IT-Kram" viel mehr Spaß gemacht.
    Leider hatten wir vorher auf dem Gymnasium keinerlei BWL/VWL.


    Ich freue mich schon sehr, endlich in diesem Bereich(kaufmännisch) voranzukommen, habe aber mittlerweile leichte Zweifel ob mir das Ganze überhaupt was bringt weil ich eben vorher keine direkt kaufmännische Ausbildung gemacht habe.


    Was ist eure Meinung bzgl. der Kombination aus Informatik + Betriebswirt? Hat man gute Chancen nach dem Abschluss im kaufmännischen Bereich Fuß zu fassen? Ich will nicht nachher da stehen und keinen Job bekommen weil mir "echte" kaufmännische Erfahrung fehlt, weil ich eben halt in der IT Arbeite (haupsächlich Software/Kundensupport).


    Mein Ziel ist unter anderem auch durch diesen Abschluss mehr Geld zu verdienen als mit einer reinen abgeschlossenen Ausbildung.


    Freue mich auf euer Feedback! :thumbup::roll:
    Liebe Grüße :)

  • Hallo,


    du hättest über die Schiene Technischer Fachwirt (TFW) und anschließend Technischer Betriebswirt (TBW) sicher bessere Chancen auf dein Ziel.


    Eine Weiterbildung als staatlich gepr. Betriebswirt (bei weitem nicht so anerkannt wie der TFW bzw. danach TBW ist aus deiner Sicht nicht die beste Wahl gewesen.


    Warst du vorab mal bei einer Weiterbildungsberatung?

  • Hi,


    was genau im kaufmännischen Bereich möchtest Du denn machen? Ist recht umfassend.


    Im Bereich Personalwesen wirst Du es als staatl. gepr. Betriebswirt schwer haben, weil Dir einfach die Erfahrung in dem Bereich fehlt. Mehr Geld wirst Du durch diesen "sidestep" erstmal nicht verdienen können.


    Ich persönlich verstehe nicht wirklich viel von IT (bin da schon ehr der Layer 8 Typ ;) ) aber gibt es nicht in deinem Bereich Aufstiegsmöglichkeiten (z.B. Team-, Abteilungs- od. Projektleiter) die mehr kaufmännisch ausgerichtet sind?


    Der staatl. gepr. Betriebswirt ist mit Sicherheit nicht schlecht aber ich tendiere auch ehr zu einem Fachwirt mit der Option später noch einen Betriebswirt (IHK) anzuhängen. 3,5 Jahre ist verdammt lang... Ich würde Dir auch dazu raten eine Weiterbildungsberatung zu besuchen, falls noch nicht geschehen.


    Ein geprüfter Fachwirt (IHK) lässt sich locker in der hälfte der Zeit realisieren und ist im DQR auf gleicher Stufe mit dem staatl. gepr. Betriebswirt angesiedelt, ein geprüfter (Technischer) Betriebswirt (IHK) eine Stufe darüber.



    Gruß
    Daniel

  • Nun, kommt immer auf die Firma an... Als reiner Fachinformatiker kann man es auch zum Abteilungsleiter schaffen, aber da wird man dann eher bei jüngeren Firmen und bei den "Hidden Champions" sein.


    Ob es etwas bringt? Der staatlich geprüfte Betriebswirt ist vom Lehrplan imho etwas aus der Zeit gefallen und du hast da ziemlich viel Schulstoff mit drin. Nach der Ausbildung wäre der technische Fachwirt bzw. der (einfachere) Wirtschaftsfachwirt von den Inhalten her besser zugeschnitten, und das ganze kann "modular" gemacht werden. - der technische Fachwirt ist im Prinzip ein Grenzgang zwischen "kaufmännischer" Fachwirt und Industriemeister Metall, wenn es mehr Richtung "kaufmännisch" allgemein werden soll, währe der Wirtschaftsfachwirt relevanter. Frage wäre dann die Zulassung weil sich manche IHK da anstellen, obwohl der Fachinformatiker an sich schon "sehr" kaufmännisch im Gegensatz zum Info-Elektroniker und anderem.


    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16

    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17

  • Hallo Question94VW


    Mit deiner Entscheidung bist du definitv auf dem richtigen Weg. Ich weis zwar nicht, wieso du als Fachinformatiker ins Personalwesen willst, aber jeder hat so seine Interessen :)


    Ich kann dir nur eins sagen: Du kannst im Berufsleben so ziemlich ALLES erreichen was du willst. Deine Berufsausbildung und dein aktueller Wissensstand steht mit nichts im Konflikt.
    Der Fachwirt (IHK) steht bzgl. DQR 6 auf der gleichen Stufe mit einem Bachelor Uni-Abschluss. Du kannst mit diesem also auch ein Master-Studium ohne Abi anfangen.


    Kleiner Werdegang:


    Fachinformatiker fuer Anwendungsentwicklung -> Software Developer -> Senior Developer -> Senior Developer + stellv. Teamleitung -> Lead Developer + Teamleitung -> Software Architect


    Jetz der komplette Switch: kaufm. Laufbahn als Fuehrungskraft in einem grossen Unternehmen. Vorherige Laufbahn als Fundament im IT-Sektor.


    Zulassung fuer kaufm. Laufbahn der IHK erhalten -> Fachwirt (IHK) (aktueller Stand/Position) -> Teamleitung als Fuehrungskraft -> Studium MBA (Master of Business Administration) -> Bereichsleitung. Ziel CTO eines Konzerns ;)


    Anfangsgehalt: 32.000, Zielgehalt: 140.000


    Viele Gruess und viel Erfolg!