Welchen Lehrgang?

  • Huhu,


    2015 möchte ich gerne meinen Fachwirt ablegen und befinde mich momentan im Anfangsstudium.
    Ich suche nach einem Lehrgang und habe momentan 2 zur Auswahl, beide im selben Ort.


    1.) HAW, 420 Stunden in Vollzeit, 3200 € + Prüfungsgebühren, Beginn Jan. 2015


    2.) IHK, 650 Stunden in Vollzeit, 4190 € + Prüfungsgebühren, Beginn Nov. 2014


    Was meint ihr, reichen 420 Stunden und viel lernen zuhause?
    Zeit hätte ich für beide, da ich im Winter nicht arbeite...


    Welche Bücher habt ihr genutzt?


    Bin total unschlüssig...


    LG :)

  • HAW kenne ich leider nicht, aber ich kann aus Beobachtungen etwas zum Thema "lang oder kurz" sagen:


    wir haben an unserem Standort zwei Gruppen (größtenteils WFW´ler):


    - die eine Gruppe hat die "lange" Version gemacht => hier haben den 1. Teil ca. 90% sofort (bzw. nach mündl./schriftlicher Nachprüfung) bestanden


    - die andere Gruppe hat die "kurze" Version gemacht, also komprimiert wie man zu mir sagte => hier sind nur ca. 50% durchgekommen (Hauptproblemfächer wie meistens: Unternehmensführung + Rechnungswesen)


    Das mag Zufall sein, aber ich habe mich damals auch bewusst zwischen "lang" und "kurz" entscheiden müssen und habe bewusst die lange Version gewählt (kenne das Verkürzen schon von meiner Ausbildung her und auch wenn mir klar war was damit auf mich zukommt war es ein Höllenritt) und bin sehr froh drum.


    Wenn du ohnehin die Zeit hast würde ich auf alle Fälle zur IHK Version tendieren, die 1000 Euro mehr oder weniger machen wenn man die Förderung durch Aufstiegsfortbildungsgesetz + KFW berücksichtigt den Kohl auch nicht mehr fett.


    Zu den Büchern: ich habe gar keines gekauft, schlichtweg weil du mit den IHK Scripten + den Präsentationen/Scripten der Dozenten (bis auf zwei Dozenten im 2. Teil hatte jeder seine eigene "Zusammenfassung") hast du mehr als genug zu lesen. Ich habe hier drei DIN A4 Ordner für den 2. Teil und ca. zwei vom 1. Teil (natürlich incl. Übungen etc.) - soviel mal dazu. Am Lesestoff wird es dir sicher nicht mangeln.

  • IHK sind 2 Monate mehr, d.h. auch 2 Monate mehr Fahrtkosten, also ca. 500 €.
    Und ich muss mich komplett selbst finanzieren, da das Amt keinen Grund für so eine Weiterbildung sieht, da in meinem Beruf genügend freie Stellen seien *und wo bitte??*
    Da machen 2 Monate dann schon was aus...


    Hmm, schwierig...

  • Hallo Jenni,


    aber Du kannst ja Meister BaföG bekommen (ca 50% als Zuschuss, der Rest als Darlehen). Und wenn Du wegen der geringeren Stunden durchfällst,hast Du auch nichts von den ersparten Kosten. Der Rahmenplan Wirtschaftsfachwirt empfiehlt 650 Stunden. Ohne Qualitätsverlust kann man da nicht einfach auf 1/3 verzichten.


    Mit den besten Grüßen


    Martin

  • Hallo Jenni,


    "direkt bei der IHK" ist eigentlich schon eine unzureichende Verkürzung, weil viele der Bildungsträger IHK-nah sind, z.B. in Esslingen-Nürtingen ist die GARP ein Verein, der von der Esslinger Wirtschaft und der IHK gemeinsam getragen wird.


    Aber es gibt auch andere gemeinnützige und auch privatwirtschaftliche Anbieter, die effizient auf die Prüfung vorbereiten. Ich empfinde nur die von Dir genannte Stundenzahl von HAW unzureichend. Selbst die TA Hameln, bei der Du den Wirtschaftsfachwirt in 11 Wochen machen kannst, bietet Dir 550 Unterrichtsstunden mit zusätzlichen Samstagsunterricht (falls notwendig). Über die Lern- und Wohngemeinschaften werden auch Lerngruppen gefördert (das ist auch notwendig, weil Du auch hier 80 bis 100 Unterrichtsstunden weniger hast). Stressig, aber insgesamt empfehlenswert, wenn Du wenig Zeit hast. Dafür musst Du dann diese kurze Zeit zu 100 % für Deine Weiterbildung nutzen.


    Mit den besten Grüßen


    Martin

  • Hi Jenni,
    Beim Meister-BaföG gibt es keine Einkommensgrenzen.
    Deine Kosten, inkl. Fahrkosten kannst Du steuerlich absetzen.
    Somit relativieren sich die Kosten noch weiter.


    Ich würd' Dir auch den IHK-Kurs empfehlen, der wird so durchgeführt wie die Weiterbildung konzipiert ist.


    Viel Erfolg!
    Karsten

  • Der Freibetrag beim Meister-Bafög liegt doch bei 35800 €. Alles was drüber ist wird angerechnet...


    Die Lehrgangsgebühren werden aber wohl immer übernommen, bzw. die 30,5 % Förderung und den Rest als Darlehen... So wurde es mir zumindest gesagt, ich hab den Antrag noch hier liegen da mir noch Unterlagen fehlen.



    Neue Info der IHK:


    Die Arbeitsmaterialien zum IHK-Vorbereitungskurs gibt es erst am ersten Tag des Kurses, d.h. ich kann mich von jetzt an bis Ende Nov. hinsetzen und Däumchen drehen? Es sei nicht möglich, die Bücher vorher zu bekommen und man könne sie auch nicht bestellen, ausschließlich über IHK-Mitarbeiter erhältlich. DAS stört mich nun ja komplett, weil ich die Zeit bis dahin sinnvoll nutzen möchte. Und nun mit anderen Büchern zu lernen und dann im Nov. umzusteigen macht wohl wenig Sinn!!??

  • Hallo Jenni,


    beim Meister-Bafög bist Du wohl richtig informiert (für den Lebensunterhalt gibt es Vermögensgrenzen, für die Lehrgangs- und Prüfungsgebühren nicht) - mit der Ergänzung, dass Dir ein Viertel des Darlehensbetrags erlassen wird, wenn Du die Prüfung bestehst.


    Die Lehrgangsunterlagen Deiner IHK sind höchstwahrscheinlich die IHK-Skripte zu den einzelnen Fächern, die in der Tat offiziell nur über die Bildungseinrichtungen zu bestellen sind (übrigens nicht nur von IHK-Bildungseinrichtungen, sondern jede Bildungseinrichtung kann diese bestellen). Es ist aber kein Problem, diese gebraucht zu erstehen - werden auch immer wieder hier im Forum angeboten.


    Zusätzlich zum Skript kann ein weiteres Buch sinnvoll sein, da z.B. das Buch aus dem Kiehl Verlag mit seiner Frage - Antwort Form anders aufgebaut ist als der IHK-Skript kannst Du es ergänzend verwenden (ich persönlich finde das Kiehl Buch verständlicher, die IHK Skripte jedoch prüfungsrelevanter). Zur Vorbereitung des Kurses würde ich nicht die Lehrbücher heranziehen, sondern Grundlagen z.B. aus der Ausbildung wiederholen: Grundlagen des Rechnungswesen mit Kosten- und Leistungsrechnung, Grundlagen des BGB Schuldrechts, Lösung von Gleichungen mit einer Unbekannten, Prozentrechnungen, volkswirtschaftlichen Grundlagen, EU-Binnenmarkt.


    Nochmals zu der Auswahl des Bildungsträgers:


    Zitat von "Jenni85"

    Der HAW wird auf der IHK-Seite mit aufgelistet in der Rubrik "Wer bereitet auf IHK-Fortbildungsprüfungen vor?"...


    dazu ist die IHK aus Wettbewerbsgründen rechtlich verpflichtet.


    Ich bin nicht der Ansicht, dass nur IHK-nahe Bildungsträger geeignet sind, ich wäre nur bei der HAW aufgrund der Stundenanzahl und auch aus sonstigen Gründen sehr skeptisch. Der Preis pro Unterrichtsstunde ist übrigens hier deutlich höher als bei Deiner Alternative. Für einen Kompaktkurs könnte ich z.b. die TA
    Hameln ausdrücklich empfehlen.


    Mit den besten Grüßen


    Martin