Welche Bücher und andere Materialien für Eigenstudium?

  • Hallo :)


    nach langen Überlegungen und Recherchen steht für mich nun fest, dass ich den technischen Fachwirt (IHK) machen werde. Da ich meinen Job nicht aufgeben möchte und nicht vorhabe einen Lehrgang zu besuchen, werde ich mir das notwendige Wissen selbstständig beibringen. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich die Prüfungen noch dieses Jahr im September und Dezember ablegen werde oder im kommenden Frühjahr/Sommer.


    Vielleicht kurz zu mir: 3 jährige Ausbildung zum IT-Systemelektroniker, 2 Jahre Berufserfahrung als Fachinformatiker. Mit kaufmännischen Tätigkeiten hatte ich bisher wenig zu tun. Auch wenn ich in der Schule nicht gut war in den entsprechenden Fächern, fand ich den kaufmännischen Part dennoch interessant und habe die Abschlussprüfungen sogar ganz gut absolviert, obwohl ich fast bei 0 angefangen hatte während der Prüfungsvorbereitungen, da ich aus dem Unterricht wenig mitgenommen hatte und vieles aus dem Internet suchen musste.


    Naja jedenfalls fehlen mir noch die passenden Materialien zum lernen. Die beiden Bücher des Kiehl Verlages werden gerne empfohlen aber eher im Zusammenhang als zusätzliches Material zum Kurs. Ansonsten erschien mir der Youtube Channel des Dr. Marius Ebert als sinnvoll.
    Nun weiß ich nicht, ob die beiden Bücher ausreichen, wenn etwas unverständlich ist, würde ich den Youtube Channel ansteuern und sobald ich alles durch habe, würde ich mir alte Prüfungen anschauen und durchgehen.


    Reicht das aus? Ich habe mir vorgenommen an 5 Tagen die Woche für 1 bis 2 Stunden zu lernen.

  • Was den BWL Anteil angeht haben die Kiehl Bücher keine großen Lücken und man kann sich auf deren Basis durchaus vorbereiten.


    Hier erstmal für die WBQ.


    Welche Lernmaterialien? - Wirtschaftsfachwirt - Fachwirt Forum


    Krause/Krause für den technischen Fachwirt Teil 2 sollte auch passen (1. Mai 2015 erscheint 2. auflage), ich habe noch das Buch von den Industriemeistern von denen und das ist imho in Ordnung.



    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16

    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17

  • Hallo Timeburner, danke schon mal für deine Antwort.
    Der von dir verlinkte Thread stammt aus dem Bereich der Wirtschaftsfachwirte. Ist die 1. Prüfung für den technischen- als auch für den Wirtschaftsfachwirt denn identisch? Die 4 großen Themen beinhalten wohl beide aber ich hätte eher gedacht der WiFW muss mehr wissen, da es keine 2. Prüfung (wie den technischen Part) gibt.


    Ich bin gerne bereit 2 weitere Bücher zu kaufen neben denen vom Kiehl Verlag, gerade weil ich vom Wirtschaftsteil bis jetzt gar keine Ahnung habe. Es wäre nur blöd immer in 4 Büchern zu blättern oder am Ende nur 2 zu nutzen und in den Prüfungen fehlt dann das notwendige Wissen.

  • Der technische Fachwirt ist afaik auf 3 Prüfungen mit 3x gebühren.


    Die wirtschaftsbezogenen Qualifikationen sind beim Wirtschafts/Industrie/techn Fachwirt identisch, technische Ausrichtung Rechnungswesen sind die Sachaufgaben mit anderen branchenbeispielen aber die Rechenverfahren identisch etc. die HSQ dann anders.


    Der technische Fachwirt hat laut Empfehlung paar Stunden mehr wegen der Technik als die anderen Fachwirte. Soweit ich mir das angesehen habe ist das ungefähr so als wenn du den Fachwirt und einen Industriemeister zusammen in einer Prüfung hast von den Inhalten.


    Zitat

    Ich bin gerne bereit 2 weitere Bücher zu kaufen neben denen vom Kiehl Verlag, gerade weil ich vom Wirtschaftsteil bis jetzt gar keine Ahnung habe.


    Wenn nur zwei Reichen - du brauchst diese aber nicht permanent.
    Musst halt sehen wie es mit deinem Vorwissen aussieht.


    Wenn du sagst "kaufmännisch 0" dann würde ich wie im anderen Thread erwähnten Berufschulbuch für die Industriekauftleute raten das hier das Basiswissen ne Übersicht hast und das auch einfacher erklärt als bei Kiehl, das deckt große Bereiche in VWL, Recht und Unternehmensführung mit ab in den Themen.


    Wenn Rechnungswesen auch bei 0 anfangen musst ebenfalls die genannten Bücher. Rechnungswesen gibts die meisten Probleme bei den WBQ normal. Vielleicht ist es möglich mit Auswendig lernen mit 0 Grundverständnis für die Finanzbuchhaltung irgendwie durch die Rechnungswesen Klausur zu kommen aber das kann nicht Sinn und Zweck der Übung sein.






    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16

    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17

  • Hallo, bei 0 fange ich wohl doch nicht an. Ich habe mir gerade die ganzen Youtube Videos von Marius Ebert angeschaut zum Thema, welche "Fächer" es geben wird. Anhand der genannten Beispiele, werde ich wohl doch nicht bei 0 anfangen bzw. sind das alles Fächer in denen die Begriffsdefinition wichtig ist. Und diese Definitionen lassen sich ja zur Not schnell herausfinden. Mit dem Rechnungswesen hatte ich bisher aber wirklich nichts am Hut. Aber das wird schon. Der technische Part (2. Prüfung) wurde komplett ausgelassen.


    In erster Linie geht es mir darum alles mitnehmen zu können, was ich für die Prüfungen benötige. Wie gesagt, wenn etwas nicht gleich verständlich ist, suche ich mir eine verständlichere Erklärung aus dem Internet. Da ich alles selbst mache, benötige ich eben nur einen guten Leitfaden, was ich alles wissen muss. Die IHK bietet nur einen kostenpflichtigen Rahmenplan an, der allerdings von 2013 ist. Ich weiß jetzt nicht, ob der noch aktuell ist. Lohnt sich der Rahmenlehrplan, gibt es andere Bezugsquellen oder kann ich mich auf die Vollständigkeit der Inhalte des Kiehl Verlages verlassen, auch wenn diese möglicherweise nicht ganz verständlich sind?


    Dürfte ich nebenbei noch eine Frage stellen? Reichen überhaupt ~6 Monate an Vorbereitung a 12 Stunden die Woche aus? Es muss kein 1er Abschluss sein aber es sollte klappen. Die Ausbildungsprüfung hatte ich ja auch ganz gut abgeschnitten obwohl ich in der Berufsschule nicht zu den Besten gehörte aber ein Fachwirt ist doch etwas anderes. Ich bin nach den Videos von Marius Ebert etwas hin und her. Laut ihm schaffen es nicht einmal 1% der Leute die Prüfung zu bestehen. Dazu muss ich aber sagen, dass er selbst Lernpakete sowie Kurse anbietet. Es wäre aus wirtschaftlicher Sicht (für ihn) natürlich nicht so optimal das Selbststudium so hoch anzupreisen.

  • Zitat

    Hallo, bei 0 fange ich wohl doch nicht an


    Du wirst sicher das eine oder andere in deiner Berufsausbildung gehabt haben, und was den IT Bereich angeht gibts da ja im Technikbereich ja viele Berührungspunkte.


    Der Rahmenlehrplan ist die "Bibel", danach werden die Prüfungen aufgebaut. Nein, man schaut da nicht regelmäßig rein, aber im Selbststudium ist der nicht verzichtbar. Billiger gibts den höchstens gebraucht, aber du kannst zumindest Porto sparen indem die Formelsammlung dazu bestellst. Die brauchste nämlich zum lernen sowieso.


    Zitat

    Dürfte ich nebenbei noch eine Frage stellen? Reichen überhaupt ~6 Monate an Vorbereitung a 12 Stunden die Woche aus? Es muss kein 1er Abschluss sein aber es sollte klappen


    Zur Vorbereitung für die erste Teilprüfung ja, ist grundsätzlich schaffbar in dem zeitlichen Rahmen. Ich habe für den ersten Durchgang ca 5 Monate gebraucht. VWL ging in ca einem Monat, Rechnungswesen musste ich feststellen das das Tempo nicht zu halten war, da habe ich 2 Monate für gebraucht und nebenbei mit Recht anfangen müssen da ich schon hatte das die Zeit nicht reicht. Recht mit überlappungen ca 6-7 Wochen. Teil 4 Unternehmensführung dann nochmal ca 6 Wochen.
    Stunden genau aufgeschrieben habe ich nicht und sagt ja auch nix über die Qualität des Lernens aus. Mit Hörbüchern wahrscheinlich unzählige. Wirklich vor den Büchern an manchen Tagen nur ca Stunde pro Tag, dafür dann an den Wochenenden auch mal 3-5 Stunden.


    Ich war etwas vor meinem Plan mit dem Lernen im 1. Durchgang nach ca 5 1/2 Monaten fertig - noch fast 3 Monate vor den Klausuren, meine Klausurleistungen in Recht und Rechnungswesen waren in Tests zu diesem Zeitpunkt aber nur ca 50-60 Punkte teilweise, und das wäre noch "zu schlecht" und zu knapp um so ruhigen Gewissens in die Klausur zu gehen gewesen.


    Habe dann nochmal Recht nachgearbeitet mit Zusatzmaterial und dann in alten Klausuren tlw auch über 90punkte erreicht, ich hoffe es hat für 75+ in der Klausur gereicht, die Echte war grundsätzlich zwar etwas leichter aber ich war da wohl etwas übermütig hab doch hier und da wohl doch ein paar Punkte gelassen. Sozialrecht hätte ich hier denke ich noch mehr machen sollen, ich hatte mich auf BGB Kaufrecht/HGB konzentriert.


    Rechnungswesen war zwar auch - eigentlich - leichter als ältere Klausuren, aber Konzentration (blackout bei einer Aufgabe) und - wie immer in Rewe) die mangelnde Zeit haben mich hier einige Punkte gekostet.


    Ich erwarte aber da auch wenigstens 65+, und das war ungefähr das was ich in Rechnungswesen als "Mindestergebnis" angestrebt habe. Wären meine Nerven ein bisschen besser gewesen könnte ich auf 76+ hoffen. Aber bei 0 Vorwissen in Rewe und einem "Postraumatischen Stresssyndrom" was Sachen angeht die wie Mathe aussehen kann ich damit schon zufrieden sein.


    Da die WBQ Basiswissen sind das in meinem Beruf bedeutend ist habe ich mir da auch extra mehr Zeit gelassen. und mein Ziel war es einen Level zu erreichen das durchfallen bzw. mündliche Nachrprüfung sehr unwahrscheinlich ist und die 80 Punkte pro Klausur im Bereich des möglichen.
    Solang es jetzt keine totale Überraschung bei der Klausurauswertung gibt sollte ich das auch erreicht haben.


    Natürlich verdienen Weiterbildungsanbieter nix wenn die Leute sich selbst vorbereiten.


    Ein Selbststudium ist auch sicher nichts "für jeden", und in früheren Phasen meines Lebens hätte ich sicher nicht die geistige Reife den Schneid etc. dazu gehabt.


    Mir persönlich ging es ursprünglich nur darum mit kaufmännisches Basiswissen anzueignen (von wegen "Ich muss irgendwas machen") und der Fachwirt war dafür halt ein passendes Rahmen-"Vehikel".
    Ich war mir anfangs auch gar nicht sicher ob ich zur Prüfung zugelassen werde, und sogar noch skeptisch gegenüber den Inhalten. - Mittlerweile ist das ganz anders.


    Was mir allerdings klar war ist das ich gar keine Zeit für einen Vollzeit/Teilzeitkurs und entsprechende Pendelzeiten habe/hatte.


    Am Ende hat man dann mit etwas Pech ein paar Flaschen als Dozenten oder lauter Bremsen mit im Kurs die alles mit ihren Kinderreien in die Länge ziehen, und Kurse die gar auf 24 Monate angesetzt wird kamen für mich erst recht nicht in Frage.
    Da ich "zu reich" für Bafög etc. bin habe ich auch gar keine Lust mehrere Tausend Euro von meinem selbst hart erarbeiteten Geld für sowas auszugeben.


    Die Herausforderung das alles selbst auf die Reihe zu bekommen von wegen "weil die meisten sowas ja eh nicht schaffen" ist dann sogar noch ein zusätzlicher Motivationsschub für mich. Am Klausurtag festzustellen das nicht wenige deutlich schlechter als ich vorbereitet waren eine Genugtuung.


    Mittlerweile habe ich auch "Blut geleckt" und peile nach dem Fachwirt den Betriebswirt an.





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  • Dann ist Rahmenlehrplan also noch aktuell. Das empfinde ich als etwas frech, dass dafür Geld verlangt wird aber ok.


    Puh du hast trotz des langen Vorbereitungszeitraumes 6 Monate benötigt, alleine um den ersten Prüfungsteil durch zuarbeiten. :| Das ist also doch nicht ganz so einfach wie gedacht.
    Wir haben auf jeden Fall die gleichen Ansichten, was die Kurse betrifft. Allein die Tatsache dass, wie du schon schreibst, zum Teil 24 Monate angesetzt werden oder 6 Monate aber jeden Tag 8 Stunden, wie viel Zeit wird effizient Wissen vermittelt? Da ist ein Selbststudium deutlich attraktiver. Danke an dieser Stelle für deinen Bericht und auch deine Hilfe.


    Wie sieht es eigentlich mit der Bezahlung der Prüfungen aus? Werden gleich nach der Anmeldungen die Gebühren für alle Prüfungen verlangt oder wird nach jedem Prüfungsteil bezahlt?

  • Zitat

    Das ist also doch nicht ganz so einfach wie gedacht.


    Nein, tun muss man schon was dafür. Der technische Fachwirt ist sogar noch mit einer der umfangreichsten und auf 850 Unterrichtstunden angesetzt. Man rechnet dann normalerweise dieselben Stunden nochmal für daheim zum lernen.


    Für ein "akademisches Jahr" rechnet man 1500-1800 Stunden und 60 ECTS. D.h. du hast schon ungefähr den Stoffumfang von zwei Semestern eines Studiums (und die haben dann noch Semesterferien und so zeug)... Das kann man vielleicht auch in nem halben Jahr schaffen - aber nur wenn man ca 50 Stunden die Woche lernt.


    24 Monate brauchst du vielleicht nicht, aber bei dem Lerntempo berufsbegleitend musst du schon ein Jahr ungefähr rechnen, allein wegen den Klausurenterminen schon. + nach den letzten schriftlichen Prüfungen noch 2 Monate zum korrigieren und dann die mündliche Abschlussprüfung.


    Nächster Termin für die WBQ ist der 22 Oktober 2015. D.h. du fängst am besten sofort an. Und zwischen Oktober und Februar (Technik) und April (Handlungsspezifische Qualifikation) für die nächsten Prüfungen ist auch nicht soviel Abstand.
    Im Juni dann noch mündliche Prüfung und Fachgespräch und Anfang Juli solltest du dann dein Zeugnis in Händen halten.


    Die Prüfungsgebühr wird mit der Einladung zu Prüfung fällig, also ca 2 Wochen vor dem Termin meistens. Zwischen den einzelnen Kammern können die Gebühren übrigens deutlich unterschiedlich ausfallen, wenn sehr viele um dich herum sind kann sich ein Vergleich da durchaus lohnen.








    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
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  • Puhh...das wären bei 12 Stunden pro Woche, etwa 70 Wochen. :| Aber da ist sicherlich auch der "unsinnige" Unterrichtskram enthalten, der einem Zuhause erspart bleibt und etwa 50% Zeitersparnis einbringt. :D


    Mündliche Prüfung...damit ist hoffentlich nur gemeint, dass es diese nur gibt, wenn einer der 3 Prüfungsteile nicht bestanden wurde oder gibt es regulär eine mündliche Prüfung? Davon hatte ich bisher nichts gelesen.


    Das mit den Gebühren ist ja dann einigermaßen gut gelöst. Würde bedeuten, wenn ich es doch nicht im angepeilten Zeitraum packe bzw. mich 1 Monat vorher nicht vorbereitet fühle, kann ich noch immer absagen und mir die 500 bis 900€ sparen. Die Unterschiede fallen tatsächlich groß aus.

  • Am Ende (jedes) Fachwirt gibt es noch "Präsentation und Fachgespräch" als Teil der Abschlussprüfung die auch nicht unerheblich in die Gesamtnote einfließt.


    Zitat

    Aber da ist sicherlich auch der "unsinnige" Unterrichtskram enthalten, der einem Zuhause erspart bleibt und etwa 50% Zeitersparnis einbringt.



    Ja, ganz soviele Stunden werden es wahrscheinlich nicht werden und es kommt immer auf auf Vorkenntnisse, und individuelle Fähigkeiten an.
    Aber das ist am Ende sowieso schwer zu beziffern. Aber den genannten Zeitrahmen musste allein schon von wegen den Terminen her rechnen. Wenn konsequent bei den Wochenstunden so bleibst ist das aber in dem Rahmen schaffbar und dir wird auch noch etwas Freizeit, Zeit zum üben und zum vertiefen von Themen über dem Rahmenplan hinaus bleiben. Das ist im Selbststudium nämlich imho auch nicht ganz unwichtig.



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