Feuer und Eis - allgemein und konkret gerechnet

  • Hallo Forum,


    ich setze mich seit einigen, wenigen Wochen nun auch mit dem Gedanken auseinander meinen Wirtschaftsfachwirt zu machen.
    Natürlich habe ich bereits einiges an Informationen hier im Forum gelesen und darüber hinaus im www.


    Auch ein guter Feund hat mir Leihweise einige Bücher zur Verfügung gestellt, um einen ersten Überblick gewinnen zu können.
    Aber einige Fragen bleiben dennoch offen und/oder ungeklärt, welche ich gerne mit eurer Hilfe vor der Anschaffung der Bücher diskutiert hätte.


    Reicht das Buch Rechnungswesen von Nothacker (Autor) tatsächlich aus, um im Fach Rewe bestehen zu können?
    Die allgemeinen Informationen im Kiehl Buch sind doch sehr viel umfangreicher.


    Bietet der Autor Reinhard Fresow zu seinem Repetitorium "Wirtschaftsbezogene Qualifikation" einen Download mit aktualisiertem Material?
    Zumal bei der mir vorliegenden Auflage die letzte berücksichtigte Klausur von März 2014 ist ?
    Ich habe diesbezüglich nichts gefunden, kenne aber diese Option aus anderen Themenbereichen.


    Gibt es den Rahmenplan IHK als Download?
    Meines Wissens nach nicht, sondern nur als physischen Erwerb über DIHK Verlag.


    Welches Buch würdet ihr für das Fach Recht und Steuern empfehlen?
    Gerade unter Berücksichtigung der Herangehensweise an eine strukturierte Fallbearbeitung.


    Oder bin ich insgesamt doch zu blöd?
    Konkret an einer Aufgabe.


    Unternehmen hat sich auf bestimmte Einspritzpumpen spezialisiert.
    Bei Beschäftigungsgrad von 60% werden 1200 Pumpen/ Monat produziert.
    Kf 36500 EUR / Monat.
    kv 22 EUR / Pumpe.
    VKnetto 47 EUR / Pumpe.


    Aufgabe: Berechne die Absatzmenge, bei der eine Umsatzrentabilität von 5% erzielt wird


    Angeblich soll dies Teil einer Klausuraufgabe gewesen sein. Keine Ahnung.
    Jedenfalls habe ich ein Brett vorm Kopf oder bin zu blöd oder beides.
    Aber wie bitte sieht hier die Herleitung aus?
    Dachte ich müsste die Umsatzrendite irgendwie bei der Break-even-Berechnung unterbringen aber ich schaffe es nicht.
    Trotz Kiehl, trotz Nothacker!!?? Hmmm.


    Freue mich auf euer Feedback.

  • Ich bin vielleicht etwas umständlich, würde aber bei 1611,5 (also 1612 Stück) rauskommen :


    0,05 x 47,-- € x um = 47,-- € x um - ((22,-- € x um) -36.500,--€)
    2,35 = 47 - 22 -36500 / um
    2,35 = 25 - 36500 / um
    0 = 22,65 -36500/um


    um = 1611,5


    Gegenkontrolle

    Gewinn = (Umsatz - variable Kosten - fixe Kosten)
    Gewinn = (75.740,50 €-35.453,-- €-36.500,-- €)
    Gewinn = 3.787,50 €

    Umsatzrentabillität (in %) = (Gewinn / Umsatz) x 100
    Umsatzrentabillität (in %) = (3.787,50 € / 75.740,50 €) x 100 = 5 %


    LG
    Garfield

    gepr. Betriebswirt (IHK)
    B.A. Business Administration


    "Erfolgreiche Menschen sind erfolgreich, weil sie das tun, was andere Menschen nicht tun (Henry Ford)."
    "Natürlich darf man auch mal hinfallen im Leben. Aber niemals liegen bleiben. (Werner Otto)"

    3 Mal editiert, zuletzt von garfield1975 ()

  • ....ist eigentlich "nur" das Umstellen der Formel.


    0,05 (also 5 %) vom Umsatz (EUR 47,-- x der unbekannten Umsatzmenge (um)) entspricht dem Umsatz ((EUR 47,-- x der unbekannten Umsatzmenge (um)) abzüglich der variablen Kosten ((EUR 22,-- x der unbekannten Umsatzmenge (um)) abzüglich der fixen Kosten (36.500,-- €)


    im 1. Schritt rechnet man die 5 % aus und nimmt die Unbekannte (um) heraus aus der Rechnung.
    im 2. Schritt und 3. Schritt kürzt man die Formel. Im Grunde genommen wird die Formel so gekürzt, dass man im letzten Schritt ausrechnen kann, was übrig bleibt (36.500 geteilt durch 22,65) und erhält als Ergebnis die Unbekannte; also die unbekannte Umsatzmenge (um) = 1.611,5


    LG
    Garfield

    gepr. Betriebswirt (IHK)
    B.A. Business Administration


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    Einmal editiert, zuletzt von garfield1975 ()

  • Es gibt auch ne Formel in der offiziellen Formelsammlung dafür... (in der letzten HSQ die ich geschrieben habe, habe ich die genutzt).


    Disclaimer:
    Ich will nichts über weibliche Logik hören!


    Die Formel lautet


    X(soll) = Kf + BE(soll)
    _________db


    Nennt sich
    "Mindestmenge bei vorgegebenem Betriebsergebnis"


    Aber erstmal:
    Ich schreibe mir bei solchen Aufgaben immer alles was ich habe in die Gegenüberstellung von Periodenrechnung und Stückrechnung in der Formelsammlung.
    U ..........p
    Kv -------- kv
    DB -------- db
    Kf ---------kf
    BE --------be


    (unter Beachtung natürlich, daß z. B. kf und Kv nur für bestimmte Mengen gültig sind - wenn man das verinnerlicht hat kann man schonmal weniger falschmachen)


    Hat man alles drin, kann man mal sehen.
    Die Überlegung ist auch hier erstmal, daß man eine Umsatzrentabilität hat.
    Das Betriebsergebnis BE soll 5 % von Umsatzerlöse U sein.
    Das gilt gleichermaßen für be zu p.
    p haben wir. Das ist der VK netto.
    Also soll unser be wohl 5 % von 47 sein = 2,35



    Wir haben auch db. Das ist p - kv.
    Das BE in der Formel ersetzen wir durch be * x


    Dann nur noch einsetzen und auflösen.
    X(soll) = 36.500 + 2,35 X(soll)
    ___________25


    X(soll) = 1.460 + 0,094 X(soll)




    Es gibt glaube ich 4 verschieden gedankliche Lösungsgänge für diese Art von Aufgabe. ;)
    In der "Musterlösung" ist nur eine drin...
    Deswegen heißt die Musterlösung auch nur "Lösungsvorschlag".

    Fachwirt bestanden März 2015
    Ausbildereignung Februar 2016
    Prüfertätigkeit in der Ausbildung Juli 2016

    4 Mal editiert, zuletzt von Corsarah ()

  • Hah, genau. Vielen Dank.
    Eigentlich habe ich nach diesem Ansatz gesucht.
    Allerdings habe ich "irgendwie" versucht durch Subtraktion der Renditezielgröße vom Stückdeckungsbeitrag im Nenner weiter zu kommen. Und dann ist es gescheitert.


    Wo finde ich denn die Formel? (Nothacker oder kiel gehen direkt nicht darauf ein oder sollte ich konzentrierter lesen?)
    Ist die in der zugelassenen Formelsammlung? (habe ich noch nicht)

    Es gibt auch ne Formel in der offiziellen Formelsammlung dafür... (in der letzten HSQ die ich geschrieben habe, habe ich die genutzt).


    OK, ich sollte jedenfalls hier konzentrierter lesen :P


    Was meinst du mit Musterlösung und Lösungsvorschlag.
    Ich vermute, dass die Aufgabe Teil einer Klausurensammlung ist, richtig?

  • Ja, die Formel ist in der offiziellen Formelsammlung.
    Weiß nicht ob die im Kiel oder Nothacker stehen, habe bei ner IHK Bildungseinrichtung gemacht und relativ wenig zusätzlich genommen (nur für Präsentation und die Gesetzbücher natürlich).



    Bin mir nicht sicher ob diese Aufgabe eine Prüfungsaufgabe ist.
    Aber so ähnlich kam eine Aufgabe in der handlungsspezifischen Qualifikation im November dran.



    Man kann eine "Musterlösung" für die Prüfungen kaufen. So etwa 5-6 Monate danach.
    Aber das ist eben nur ein "Lösungsvorschlag", bei Rechnungen meist nur eine Lösungsmöglichkeit. Hier bei der Aufgabe gibt es aber (mindestens) 4 Ansätze...
    Und manchmal ist die Qualität der Antworten (auf offene Fragen Unternehmensführung z. B.) auch nicht so besonders.

    Fachwirt bestanden März 2015
    Ausbildereignung Februar 2016
    Prüfertätigkeit in der Ausbildung Juli 2016

  • Zitat

    Das Betriebsergebnis BE soll 5 % von Umsatzerlöse U sein.


    Das Betriebsergebnis ist der Gewinn; also in diesem Fall Gewinn = 3.787,50 €; die Formel würde also lauten


    X(soll) = 36.500 + 3.787,50(soll)
    ________________25


    Das wäre im Ergebnis also wieder die 1.611,50 Stück. Deine Formel bedeutet also, dass du ein Betriebsergebnis von 2,35 € errechnen möchtest.


    Die Formel eignet sich eigentlich nur für das eine Berechnung des Break-Even Point + Gewinn. Wenn die Frage wäre, wieviel abgesetzt werden müsste um einen Gewinn von 3.787,50 € zu erzielen, wäre die Formel richtig.


    Zitat

    X(soll) = 1.460 + 0,094 X(soll)


    Die 1.460 Stk. sind der Break-Even Point; also nix mit Umsatzrendite und die 0,094 Stück sind die 2,35 € durch den Deckungsbeitrag von 25,-- €; also musst du für ein Betriebsergebnis von 2,35 € 0,094 Stück mehr verkaufen. Die Umsatzrendite bezeichnet das Verhältnis von Gewinn zu Umsatz und eben nicht das Betriebsergebnis (...also den Gewinn).


    Zitat

    Eigentlich habe ich nach diesem Ansatz gesucht.


    Die Formel, die ich oben angegeben habe, ist eine Gleichung mit einer Unbekannten; d.h. links wie rechts kommt das gleiche raus. Was meine Formel aber von der Formel von Corsarah unterscheidet ist die Unbekannte (also die umgesetzte Menge (um)). Man muß nur die Formel umwandeln/kürzen.


    LG
    Garfield

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    7 Mal editiert, zuletzt von garfield1975 ()

  • Aber du hast BE noch nicht.
    Denn du kennst das X bei dem BE = 3.787,50 ist noch gar nicht.
    Das suchst du doch.


    Die Formel ist natürlich anwendbar.
    Die Formel ist auch kein Problem wenn man weiß, daß auf der einen Seite
    1*X steht und auf der anderen Seite 0,094*X steht. (die 0,094*X zieht man einfach auf beiden Seiten ab und macht dann beide Seiten noch geteilt durch 0,906 und hat X = 1.611,48 )


    Wie der Name "Mindestmenge bei vorgegebenem Betriebsergebnis" schon sagt, berechnet man mit der Formel die (Mindest)Menge bei der das vorgegebene Betriebsergebnis (hier 5 %) auftritt/anfängt.


    Und BE soll 5 % (Umsatzrentabilität) des Umsatzes sein.
    Das auf die Stückrechnung rübergeklatscht sagt dir, daß be 5 % von p sein muß.


    Denn du hast dir vorher alles schön aufgeschrieben in
    U ..........p
    Kv -------- kv
    DB -------- db
    Kf ---------kf
    BE --------be



    Es funktioniert. ;)
    Und wie gesagt, nix gegen weibliche Logik!

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