Hilfegesuch an ALLE die im September 2014 durchgefallen sind

  • Hallo Ihr lieben,


    ich habe im September 2014 meine Prüfung abgelegt.
    Leider mit dem Ergebnis das ich komplett durchgefallen bin X(
    Ich suche in diesem Forum Prüflinge denen es genau so geht und die sich ungerecht behandelt fühlen.
    Meine Kompletten Prüfungen habe ich meinem Anwalt übergeben.... mittlerweile liegt alles vor dem Verwaltungsgericht!!!!
    Die IHK Stuttgart ( Esslingen Nürtingen) hat mich als schlicht weg Dumm hingestellt!!!! X(X(X(X(


    Ich finde es eine Unverschämtheit wie die sich versuchen raus zu reden und einen versuchen dumm hinzustellen....
    Da falles Sätze die sich echt gewaschen haben...


    Bitte meldet Euch es gibt einige Sachen die bis zum Himmel hin stinken....
    Ich hoffe es gibt Prüflinge die auch so gehandelt haben wie ich und sich ungerecht behandelt fühlen....


    Mein Anwalt wäre froh wenn es noch jemand geben würde der ungerecht behandelt worden ist um mit Ihm oder Ihr Kontakt aufnehmen zu können.....


    Traut Euch


    liebe Grüße


    CoRa

  • Es wäre viel interesanter zu wissen was nicht funktioniert hat...



    es macht zwar nicht Spaß wenn man durchfällt, aber die Klausuren werden von verschiedenen Korrektoren korrigiert. Da kann man zwar Pech haben, und die einem weniger Punkte geben als man sich selbst geben würde, aber wenn man komplett durchfällt in allen Fächern halte ich es doch für unwahrscheinlich das da ne Prüfungsleistung geschrieben wurde für die man auch eine 3 hätte geben können.


    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16

    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17

  • da ich hier schon von einigen gelesen habe das sie noch nie etwas von einer kohäsionsfunktion und von einem eisbergmodell gehört haben... und mir die dame die damals bei uns als aufsicht hatte gesgat hat das diese frage zum randsortiment gehört... finde ich es schon sehr merkwürdig das die rechtfertigung der ihk wie folgt lautet:


    ""Im Handlungsbereich "Führung und Personalmanagement " beispielsweise gehört die abverlangte Antwort bezüglich des Eisbergmodells bei Aufgabe 4 zum Grundwissen. Auch gehört die Kohäsionsfunktion als Synonym für Gruppenzusammenhalt in den Wortschatz jeder Personalführungskraft.""


    dann stell ich mir schon die frage ob da wirklich alles richtig gelaufen ist ?(

  • Die Klausuren haben alle Handelsfachwirte bundesweit gleich geschrieben. - Wie soll es da eine Benachteiligung geben?



    Zitat

    Auch gehört die Kohäsionsfunktion als Synonym für Gruppenzusammenhalt in den Wortschatz jeder Personalführungskraft.


    Die Kohäsionsfunktion/Gruppenkohäsion steht bei allen Fachwirten mit Wirtschaftsbezogenen Qualifikationen glaub ich sogar so im Rahmenplan. - Beim Handelsfachwirt weiß ich nicht, aber es würde mich eher wundern wenn die nicht in den Skripten und sonst. Materialen erwähnt werden würde. Im Kiehlbuch für die Handelsfachwirte findet sich das unter "Gruppenbeziehungen/Gruppenverhalten."



    Das "Eisbergmodell" fiel mir jetzt aus dem Stehgreif auch nicht ein weil ich beim Handelsfachwirt eher an Eisbergsalat gedacht habe.



    https://de.wikipedia.org/wiki/Eisbergmodell



    Tatsächlich kenne ich das auch schon, das findest du in so ziemlich allen Grundlegenden "Einführungswerken" zur Psychologie. Es ist jetzt klar das der übliche EInzelhandelskaufmann nicht den Zimbardo oder Myer im Bücherregal hat, aber grundsätzlich ist das beim Handelsfachwirt ist das unter Lernfeld 3.3 "Psychologische Grundlagen zu Führung, Zusammenarbeit/Kommunikation" einzuordnen.



    Aber ja, das ist "durchaus gängiger" IHK-Stoff das hatte ich vor 10 Jahren schon in einem IHK Lehrgang auf Facharbeiterebene. Ich finde es auch in Vorbereitungsbüchern zum Industriemeister (selbe Ebene wie Fachwirt) und auch zum techn. Betriebswirt.



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    Wenn man mit dem Begriff nix anfangen kann ist das blöde, ja. Aber das ist nicht schwierig und wenn das explizit so gefragt wird mit mehr als 2 Punkten in der Klausur dann gehe ich auch stark davon aus das sich das in den offiziellen Textbänden zum Handelsfachwirt findet.



    Ich habe bei meinen Klausuren obwohl ich nicht durchgefallen bin Widerspruch eingelegt - aber wegen der "naja" Benotung meiner Antworten und nicht wegen den gestellten Fragen der Klausur, da gab es zwar das übliche Glatteis aber insgesamt durchaus fair und genug zum Punkte sammeln. Gegen die Klausurfragen selber Klagen halte ich auch eher für aussichtslos.



    Es gab/gibt durchaus paar gemeinere "Prüfungskalauer" in IHK Prüfungen aber bei diesen beiden Sachen kann ich jetzt nicht sehen wo man hier den "Prüfungslyrikern" vorwerfen könnte das wären jetzt besonders unfaire oder sadistische Fragen gewesen die man einem Handelsfachwirt nicht zumuten kann.



    Ich will jetzt auch nicht behaupten das du dumm bist, oder das die Ausbildung der Einzelhandelskaufleute/Bürokaufleute bis zur letzten Reform "niveaulos" war und die deswegen alle so schlecht verdienen wie man es oft hört... Aber wenn du diese Fragen nicht beantworten konntest dann würde ich eher mal die Unterlagen/den Kurs mit dem du dich auf die Prüfung vorbereitet hast mal kritischer ansehen.
    Diese Prüfverfahren sind schwierig weil hier immer eine "Gesamtaufnahme" gemacht werden muss, der Fragestil und wie man das aufs Blatt bekommt ist ne andere Sache bei IHK-Prüfungen aber das ist bei allen IHK Prüfungen so. Ja, bei der Benotung gibts durchaus nen nicht unerheblichen Beurteilungsspielraum.
    Aber wenn man in allen Fächern unter 50 Punkten bekommt dann kann man nicht gut vorbereitet gewesen sein.


    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16

    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17

    Einmal editiert, zuletzt von Timeburner ()

  • Die Kohäsionsfunktion/Gruppenkohäsion steht bei allen Fachwirten mit Wirtschaftsbezogenen Qualifikationen glaub ich sogar so im Rahmenplan. - Beim Handelsfachwirt weiß ich nicht, aber es würde mich eher wundern wenn die nicht in den Skripten und sonst. Materialen erwähnt werden würde. Im Kiehlbuch für die Handelsfachwirte findet sich das unter "Gruppenbeziehungen/Gruppenverhalten."

    Ich gehe auch davon aus, dass das im Rahmenstoffplan steht. Dies zumal die Funktionen der Personalführung mit der
    Lokomotionsfunktion und Kohäsionsfunktion doch einigermaßen überschaubar ist. @CoRa309 : nichts für ungut, aber

    "Auch gehört die Kohäsionsfunktion als Synonym für Gruppenzusammenhalt in den Wortschatz jeder Personalführungskraft.""

    Das würde ich genau so sehen, wie die IHK; es gibt ja im gängigen Lehrstoff nur diese beiden Personalführungsfunktionen; also Zielerreichung auf der einen und (Gruppen)kohäsion auf der anderen Seite.


    Auch hat die IHK meiner Meinung nach damit :

    ""Im Handlungsbereich "Führung und Personalmanagement " beispielsweise gehört die abverlangte Antwort bezüglich des Eisbergmodells bei Aufgabe 4 zum Grundwissen."

    Recht. Ich hatte das mit dem Eisbergmodell in meinem Fortbildungskurs auch hoch und runter und wenn man das Eisbergmodell einmal gesehen hat, weiß man eigentlich auch alles, was man dazu wissen muss. Ob das nun direkt im Rahmenstoffplan des Handelsfachwirt gehört, kann ich auf die Entfernung nicht sagen. Aber @Timeburner hat mit dieser Aussage :

    Wenn man mit dem Begriff nix anfangen kann ist das blöde, ja. Aber das ist nicht schwierig und wenn das explizit so gefragt wird mit mehr als 2 Punkten in der Klausur dann gehe ich auch stark davon aus das sich das in den offiziellen Textbänden zum Handelsfachwirt findet.

    auch meine Meinung wiedergegeben; dies zumal man das, was im Skript steht letztendlich sehr wahrscheinlich auch im Rahmenstoffplan wiederfindet. Es gab schon zu der Prüfung Diskussionen, wo @Reinhard schrieb :

    Aus "Prüfungswissen kompakt" zu dem Handlungsbereich:
    "Kohäsion = Zusammenhalt der Gruppe auf der Basis gemeinsamer Normen und Wertvorstellungen; „Wir-Gefühl“ von Gemeinsamkeit und Zugehörigkeit. Abhängig von Größe der Gruppe, Kontakthäufigkeit und –dauer, Vorprägung durch frühere Kontakte."


    Das "Eisbergmodell" kam bisher noch nie bei HFW-Klausuren vor; im Zusammenhang mit diesem Handlungsbereich ist wohl gemeint, dass bei Konflikten immer nur ein Teil des Konflikts offen ausgetragen wird, der grösste Teil des (emotionalen) Konflikts aber unter der "Oberfläche" bleibt.

    so dass man sowohl die Kohäsion als Prüfungswissen sehen kann, wie auch das Eisbergmodell, was dann zum Lernfeld 3.3. Psychologische Grundlagen zu Führung, Zusammenarbeit/Kommunikation gehören würde.

    Wenn die Fragen im Rahmenstoffplan stehen, dürfen Sie meiner Ansicht nach auch gestellt werden; auch hat hier @Timeburner wieder Recht; die Prüfung zum Handelsfachwirt ist bundeseinheitlich; so dass du nirgendwo Prüflinge finden wirst, die andere Fragen hatten, als du. Insofern kannst du von der prüfenden IHK her nicht benachteiligt worden sein.


    Anders sieht das allerdings bei deinem Lehrgangsanbieter aus; hier können sich so einige Qualitätsunterschiede von Lehrgangsanbieter zu Lehrgangsanbieter ergeben; allein hier im Forum beschweren sich einige über eine schlechte bzw. unzureichende Vorbereitung. So hat @Streber in einem anderen Beitrag mal für seine Freundin geschrieben :

    Hallo,
    heute schreibe ich mal im Auftrag meiner besten Freundin. Sie ist total sauer und hat mir ihren Frust erzählt. Den muss ich jetzt mal an euch weitergeben. Sie hat den Studiengang Handelsfachwirte bei der TÜV Akademie gemacht und im Frühjahr war Prüfung. Weil vom TÜV 80 % voll durchgerasselt sind und sie auch mit , wollte sie dies mal bekanntgeben. Als sie anfing hatte sie die TÜV Akademie oder die Ibeda Akademie zur Wahl. Als sie dann im Forum gelesen hatte, dass die TÜV Akademie gut für Handelsfachwirte wäre, hat sie sich für den TÜV entschieden, obwohl sie zusätzlich Samstage opfern musste und es beim TÜV auch noch teurer war als bei Ibeda.



    Also sie weiss jetzt, nur weil es TÜV heisst ist das noch keine Garantie für guten Unterricht. Als sie dann noch zufällig erfuhr, dass bei der Ibeda nur eine Teilnehmerin durchgefallen war, war sie natürlich doppelt sauer. Sie hat auch erfahren, dass vor einiger Zeit der TÜV auch bei Immobilienfachwirten Probleme hatte, sogar mit den Teilnehmern vor Gericht waren. Vielleicht hilft dies dem einen oder anderen bei einer Entscheidung.
    Gruss an Alle

    Wie du sehen kannst, gab es Kurse in denen 80 % durchgefallen sind, während es einen Kurs eines anderen Anbieters gab, in denen von allen Teilnehmern nur einer durchgefallen ist. Da die Prüfung bundeseinheitlich ist, hat der jeweilige Fortbildungskurs keinen Einfluss auf die Prüfungsfragen. Was ich damit sagen will :

    Ich will jetzt auch nicht behaupten das du dumm bist, oder das die Ausbildung der Einzelhandelskaufleute/Bürokaufleute bis zur letzten Reform "niveaulos" war und die deswegen alle so schlecht verdienen wie man es oft hört... Aber wenn du diese Fragen nicht beantworten konntest dann würde ich eher mal die Unterlagen/den Kurs mit dem du dich auf die Prüfung vorbereitet hast mal kritischer ansehen.

    Auch hier kann ich mich @Timeburner nur anschließen. Auf die Qualität deines Lehrgangs bzw. deiner Lehrgangs-unterlagen hat die bundeseinheitlich prüfende (D)IHK keinen Einfluss; nur weil ein Prüfungsvorbereitungskurs z.B. ein IHK Lehrgang ist, heißt das noch lange nicht, dass da alles super ist.


    Jeder, der sich für einen Fortbildungskurs entscheiden will, sollte sich den jeweiligen Kurs anschauen und ein eigenes Urteil bilden, bevor er sich einschreibt. Seriöse Anbieter haben meist nichts dagegen, wenn sich ein Interessent mal eine Stunde mit in den Kurs setzt.

    Mein Anwalt wäre froh wenn es noch jemand geben würde der ungerecht behandelt worden ist um mit Ihm oder Ihr Kontakt aufnehmen zu können.....

    Sofern die Fragen in der Klausur vom Rahmenstoffplan gedeckt sind, halte ich eine Klage gegen die Prüfungsfragen auch eher für aussichtslos.


    Dass die IHK in der Formulierung der Fragen hin und wieder Fußangeln versteckt, halte ich nicht für problematisch; ich meine, wenn du eine anerkannte Fortbildung auf Meisterebene erreichen möchtest, musst du auch kleine Fußangeln erkennen können.Ich kann mir für den Moment auch nicht vorstellen, dass da jetzt Fragen bei waren, die nicht zum Rahmenstoffplan gehörten oder offenkundig nicht zum Abschluss des Handelsfachwirtes gehören. Das wird betreffend der Septemberprüfung 2014 von dir ja jetzt auch juristisch geklärt.


    Das die Handelsfachwirtprüfung in sich hat, zeigt ja auch die DIHK Statistik :

    Ein paar Daten der DIHK-Statistik zum Abschluss als Handelsfachwirt:
    2014: 6.541 Prüfungsfälle (2013: 5.653; 2012: 5.950)
    = +15,7% gg 2013; +9,9% gg 2012.


    Bestanden haben 4.056 = 62%; Durchschnitt aller kfm. Fachwirte-Prüfungen: 75%.
    Das ist weiterhin die deutlich schlechteste Quote; das wird sich vermutlich erst 2017 mit den Prüfungen nach neuer PO ändern.

    Wenn du allerdings in toto durch alle Einzelprüfungen durchgerasselt bist, würde ich auch bezweifeln wollen, dass du gut auf die Prüfung vorbereitet wurdest.


    LG
    Garfield

    gepr. Betriebswirt (IHK)
    B.A. Business Administration


    "Erfolgreiche Menschen sind erfolgreich, weil sie das tun, was andere Menschen nicht tun (Henry Ford)."
    "Natürlich darf man auch mal hinfallen im Leben. Aber niemals liegen bleiben. (Werner Otto)"

    2 Mal editiert, zuletzt von garfield1975 ()

  • hallo...


    ich bezweifel ja nicht das man die fragen nicht stellen darf sonder steht werder in meinen skripten noch in alles anderen unterlagen und glaubt mit ich habe sehr viele unterlagen nichts von einer kohäsionsfunktion.....
    und wenn es zum grundwissen jeden personalers gehört dann stell ich mir die frage warum mir kein personaler sagen kann was das ist... ich habe einige gefragt im im personalwesen zu tun haben.... alle sagen mir ich hab keine ahnung was das ist.... und wenn das ganze schon in die psychologische schiene geht dann muss ich mir auch die frage stellen ob es nicht sinnvoll wäre vorher noch psychologie zu studieren... in meinen augen ist das ganze einfach ungerecht und ich werde weiter um mein recht kämpfen... und ich werde lücken finden weil in allen schreiben die ich von der ihk über meinen anwalt bekommen habe widersprechen die sich


    wen es die anderen prüflinge so hin nehmen ist das für mich ok und ich nehme hier auch keinem etwas krumm was er sag bzw schreibt.... aber ich lass mich nicht als dumm abstempeln damit die ihk es sich leicht machen kann... ich habe verstanden um was es geht in den fächer was ich gelernt habe und ich habe mich auch in die einzelnen posten die ich anfangs nicht verstanden habe hineingesetzt und mich intensiver damit beschäftig bis ich alles haarklein verstanden habe.... und ich weiß das ich weiß gott nicht dumm bin und nur weil die ihk meint das sie am "längeren" hebel sitzt dürfen die sich das recht nicht raus nehmen....


    ich kämpfe weiter und ich werde recht bekommen !!!!

  • Es ist leider völlig unwichtig, was in Deinen Skripten und Unterlagen steht und was Deine Dozenten unterrichtet haben. EIn zentraler Fachausschuss erstellt eine bundesweit einheitliche Prüfung - und orientiert sich natürlich NICHT an sämtlichen Unterlagen, die es in Deutschland dazu gibt, sondern einzig und allein am Rahmenstoffplan, der die Prüfungsordnung konkretisiert. PUNKT.
    Also gibt es zwei ANsatzpunkte:
    1. es wurden Fragen gestellt, die so nicht vom Rahmenstoffplan her gefordert werden können;
    2. die Korrrektoren haben richtige Antworten irrtümlich als falsch gewertet bzw. zu gering bewertet oder sich beim Addieren der Punkte verrechnet etc.pp.


    Den ANsatz 2. kannst Du wahrscheinlich vergessen, denn wie ándere ja auch schon geschrieben haben ist es sehr unwahrscheinlich, dass ausgerechnet bei ein und demselben Prüfling in mehreren Klausurne Fehlbewertungen vorkommen, zumal es für jede Klausur andere Korrektoren sind.


    Bei 1. Themen nach RSP besteht das Problem darin, dass der RSP ja keine abgeschlossene Liste von Stichwörtern nennt, die gefragt werden dürfen - das wäre auch nicht im SInne einer anwendungsbezogenen Prüfung. Er nennt Themen, Problembereiche - und was dazu gefragt werden kann, ist nicht präzise abzugrenzen. Es gibt einzelne Fälle, in denen zB nach Details einer technischen VO in Logistik gefragt wurde, die man sicher nicht von einem Fachwirt verlangen kann. Aber sonst ist es Ermessenssache. Gerade bei den Handelsfachwirten beobachte ich seit längerem eine zunehmende Kluft zwischen dem, was der Fachausschuss als selbstverständlich bekannt voraussetzt, und dem, was die große Mehrheit der Prüflinge versteht. Das ist v.a. ein Schicht- und Generationsproblem. Der Fachausschuss schreibt zB in den Fragen immer "implementieren" statt "einführen" - das ist keine böse Absicht sondern Gedankenlosigkeit, aber kein Grund für einen Widerspruch. Der Fachausschuss fragt nach "sozialer Rolle" und für die Mitglieder ist das Umgangssprache - aber im Forum fragen viele empört nach, was das für ein unbekannter Fachausdruck sei... Er fragt nach Kohäsion, statt einfach "Zusammenhalt" zu schreiben - aber das ist halt der Fachausdruck. Die Sache mit dem "Eisbergmodell" ist ziemlich typisch: in der Generation ab 50 aufwärts ist das Bild des "Eisbergs" für einen Sachverhalt, bei dem das meiste (und wichtigste) unter der Oberfläche bleibt, völlig geläufig (und wenn ich das jetzt eine "Metapher" nennen würde. hätten wir das gleiche Verständnis-Problem); in der jüngeren Generation gerät dieses Bild jedoch in Vergessenheit.


    Nur ist das alles nichts, worauf Du einen Widerspruch mit Aussicht auf Erfolg gründen könntest (mal abgesehen davon, dass damit zu befassende Richter eher die Sprache des Fachausschusses verstehen.... - um jetzt nichts von "Affinität" zu schreiben ;) )


    Ich finde das grundsätzlich ja gut, wenn jemand sagt, ich lasse mir das nicht gefallen und kämpfe - aber wie ich aus eigener (teurer) Erfahrung weiß, gibt es auch Situationen, in denen es schlichtweg klüger ist, die Energie (und das Geld!) lieber auf das zu konzentrieren, was man selbst beeinflusssen kann - und das bist immer nur Du selbst.

  • @Reinhard
    Um wieviel Punkte ging genau es jetzt bei dem "Eisbergmodel" als Frage beim HfW?


    Zitat

    Gerade bei den Handelsfachwirten beobachte ich seit längerem eine zunehmende Kluft zwischen dem, was der Fachausschuss als selbstverständlich bekannt voraussetzt, und dem, was die große Mehrheit der Prüflinge versteht. Das ist v.a. ein Schicht- und Generationsproblem


    Den Handelsfachwirt werden vmtl. großteils Einzelhandelskaufleute machen und soweit ich gehört habe wurde da in den letzten Jahren der Plan für die normale Ausbildung auch deutlicher verschärft, mit entsprechend höherer Durchfallquote.


    https://www.derhandel.de/news/…nschieber-Image-1030.html


    Der EHK ist einer der meist gewählten Ausbildungsberufe nach wie vor und man ist bemüht das Niveau zu heben weil die Ausbildung so "wertlos" geworden ist.
    Galt über Jahre als "Niveaulos" "die Leute sind unterbelichtet und lernen da eh nur Regale auffüllen" usw. und am Ende haste zwar ne Ausbildung gemacht, aber bekommst trotzdem nur den Mindestlohn.
    Viele Unternehmen schreiben ihre Ausbildungsplätze jetzt als Handelsfachwirt gleich aus weil man über Bewerbermangel geklagt hat. Einfach zu unattraktiv, und da wo da Geld verdient wird will man weg von dem Image und wird dementsprechend auf den DIHK eingewirkt haben.


    Weswegen ich das hier mit "Schicht/Generationenproblem" schwierig finde.
    Es ist eine Prüfung auf Meisterebene und wenn die Mehrheit der Prüflinge "Implementieren" nicht versteht weil das kein Wort ist das zur normalen Sendezeit auf RTL benutzt wird ist das schon ein bisschen peinlich.


    Ich habe bei der "Prüfungslyrik" schon den Eindruck das die sich darüber Gedanken machen wann und wo sie ein "Fremdwort" benutzen und Transferwissen erwarten.


    Bei den WBQ dieses Frühjahr hatte man ja die "Sozialkundeaufgabe" mit "exekutive, judikative, legislative" - Steuerrechtlich. Mit gar nicht so wenig Punkten.
    Eigentlich auch nicht schwierig, "Grundwissen" aus Sekundarstufe 1 hier auf das Steuerrecht übertragen, steht wohl auch in keinem Skript, aber wie der Prüfling das ganze löst und zuordnet ist halt so ne Frage wo man sehen kann ob er "versteht".


    Was das Eisbergmodell angeht hab ich was Ähnliches gefunden.


    Zitat


    ich möchte nochmal anhand eines Beispiels der sonderlichen DIHK-Prüfungen deren Untauglichkeit demonstrieren:



    In der Frühjahrsprüfung 2001 wurde im Fach Personal in der Aufgabe 1b) auf eine Anlage verwiesen, das sogenannte "Eisbergmodell". Es wurde gefordert vier Aspekte einer Organisationsentwicklung in diese vorgefertigte Eisbergskizze einzubringen : !
    Dieses Modell gibt es weder in den beliebten IHK-Skripten noch sonstwo.
    Es war also nur einem kleinen Insiderkreis vorbehalten, diese Aufgabe zu lösen, nämlich den Personalern.


    Im Forenbeitrag wird kritisiert das es auch da kein Buch gab aus dem man das hätte Auswendig lernen können, wie unfair.


    Wir haben hier aber ja eigentlich etwas sehr ähnliches, das "Eisbergmodell". Hier muss man es nicht nur kennen, sondern sogar was damit machen. Deswegen ne Frage beim Betriebswirt.



    Wer die erstmal ließt unter Prüfungsstress denkt sich sicher auch erstmal
    "WTF? Was ist das für ne dämliche Anlage? Was wollen die von mir?"



    Schwierig? Wenn man versteht, ist es banal.
    Man muss nur zwischen Bewusst/unbewust bzw. Aspekten der Sachebene und Beziehungsebene hier trennen, die einen Begriffe schreibt man "unter Wasser", die anderen "über Wasser".


    Viele haben damit aber große Probleme, eben weil man in der Schule etc sonst wo meist nur auf "auswendig lernen" gedrillt ist. - ca die Hälfte sind ja meist noch Abfrage-Fragen ob der Prüfling brav gelernt hat zum Punktesammeln - Danach sind die Fragen aber "Transferwissen" und Anwendungsorientiert gestellt weil man prüfen möchte ob der Prüfling versteht.


    Klar wird damit irgendwo auch das allgemeine "Bildungsniveau" und die "Intelligenz" mit abgeprüft und das eine Hürde die man für die Punkte eben nehmen muss. Wenn man es nicht schafft hat man aber noch die Chance auf die 91 anderen Punkte. Aber ich finde gerade solche Aufgaben interessant.



    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16

    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17

  • Herbstklausur 2014, Aufg.4:
    b) ...was man unter einer Kohäsionsfunktion versteht..." - 9 Punkte
    c) "... Beschreiben Sie das Eisbergmodell der angewandten Psychologie" - 5 Punkte


    Es gibt einen "Konflikt" zwischen der Ausdrucksweise in manchen Fragen des Fachausschusses und dem Wortschatz vieler, die diese Fragen beantworten sollen - und Konflikt heißt ja weder, dass der eine böswillig noch dass der andere blöd ist. Ich nehme an, das Durchschnittsalter der Mitglieder des Fachausschusses liegt bei 50+, fast alle haben studiert und damit zB ihr Abitur vor gut 30 Jahren gemacht, als Gymnasien noch elitär waren und der Lehrplan auf Allgemeinbildung ausgerichtet. Weit mehr als heute hatten auch noch Latein. Verstehen sollen die Fragen aber junge Leute, die meist mittlere Reife haben in einem Schulsystem, in dem Bildung anscheinend eher als Hindernis für "Handlungsorientierung" angesehen wird und, wie Du richtig schreibst, auf auswendig lernen gedrillt wird. Dass sich da Verständnisschwierigkeiten ergeben, liegt auf der Hand (und da hätte ich jetzt auch was von "resultierender kommunikativer Inkongruenz" schreiben können ;)
    Das hat alles gar nichts mit "Intelligenz" zu tun. Auf Seiten der "Prüflinge" muss klar werden, dass es keine abgeschlossene Liste des für die Prüfung auswendig zu lernenden Wissens gibt (und darauf hinzuarbeiten liegt dann auch wieder in Verantwortung der Dozenten und Bildungsträger) - und jeder selbst für sein Ergebnis verantwortlich ist. Auf der Seite der Fachausschüsse ist es schwieriger; die Mitglieder werden ja nicht nach Eignung ausgewählt - vom wem auch... Und manche Klausurfragen sind anscheinend eher das Ergebnis eines gruppendynamischen Prozesses, bei dem am Ende wichtiger ist, dass jeder mit einem Halbsatz vertreten ist, als dass eine in sich stimmige und verständliche Frage gestellt wird. Dass die Fragen anscheinend ein spezielles Textprogramm durchlaufen, bei dem automatisch "einführen" durch "implementieren" ersetzt wird, kann ich ja noch witzig finden (obwohl die Begriffe nicht exakt übereinstimmen); aber wenn Fragen, die ganz einfach verständlich zu stellen wären durch überflüssige Fremdwörter zur Unverständlichkeit aufgebläht werden, ist das nicht lustig. Dagegen machen lässt sich aber nichts - und wenn ich die Entwicklung der Prüfungsordnungen und Rahmenstoffpläne in den letzten Jahren betrachte, wird sich das Problem in absehbarer Zeit dadurch lösen, dass anzuwendendes Grundlagenwissen ohnedies verschwindet zugunsten auswendig erlernbarer Handlungsanweisungen...

  • Es ist leider völlig unwichtig, was in Deinen Skripten und Unterlagen steht und was Deine Dozenten unterrichtet haben. EIn zentraler Fachausschuss erstellt eine bundesweit einheitliche Prüfung - und orientiert sich natürlich NICHT an sämtlichen Unterlagen, die es in Deutschland dazu gibt, sondern einzig und allein am Rahmenstoffplan, der die Prüfungsordnung konkretisiert. PUNKT.

    So ist es; insofern ist es besonders wichtig, bei der Auswahl des Kursanbieters so sorgfältig wie nur irgend möglich vorzugehen.

    Die Sache mit dem "Eisbergmodell" ist ziemlich typisch: in der Generation ab 50 aufwärts ist das Bild des "Eisbergs" für einen Sachverhalt, bei dem das meiste (und wichtigste) unter der Oberfläche bleibt, völlig geläufig (und wenn ich das jetzt eine "Metapher" nennen würde. hätten wir das gleiche Verständnis-Problem); in der jüngeren Generation gerät dieses Bild jedoch in Vergessenheit.

    Ich muß doch sehr bitten, 50 aufwärts ..... ich kenne das Eisbergmodell sehr gut und bin noch lange nicht 50 aufwärts... grummel ;)

    Dass die Fragen anscheinend ein spezielles Textprogramm durchlaufen, bei dem automatisch "einführen" durch "implementieren" ersetzt wird, kann ich ja noch witzig finden (obwohl die Begriffe nicht exakt übereinstimmen); aber wenn Fragen, die ganz einfach verständlich zu stellen wären durch überflüssige Fremdwörter zur Unverständlichkeit aufgebläht werden, ist das nicht lustig. Dagegen machen lässt sich aber nichts -

    In unserer Prüfung wurde zum Beispiel nach fiduziarischen bzw. akzessorischen Sicherheiten gefragt. Da bin ich ganz deiner Meinung; es ist eine Sache, eine Frage aufgrund mangelnder Vorbereitung nicht beantworten zu können und eine ganz andere Sache, wenn man die Fremdworte in der Fragestellung nicht kennt. Auf jeden Fall sollte man sich auf entsprechende Begrifflichkeiten vorbereiten.

    und wenn ich die Entwicklung der Prüfungsordnungen und Rahmenstoffpläne in den letzten Jahren betrachte, wird sich das Problem in absehbarer Zeit dadurch lösen, dass anzuwendendes Grundlagenwissen ohnedies verschwindet zugunsten auswendig erlernbarer Handlungsanweisungen...

    Ach, werden wieder die typischen Normenstrategien in der Portfolioanalyse angesprochen ;) ? Ist sicherlich schon so, allerdings hast du es als Prüfer ja auch in der Hand, Grundlagenwissen besser zu bewerten als auswendig gelernte Handlungsanweisungen.


    LG
    Garfield

    gepr. Betriebswirt (IHK)
    B.A. Business Administration


    "Erfolgreiche Menschen sind erfolgreich, weil sie das tun, was andere Menschen nicht tun (Henry Ford)."
    "Natürlich darf man auch mal hinfallen im Leben. Aber niemals liegen bleiben. (Werner Otto)"