Gezielt unverständliche Fragen | Oktober 2015 | Fachwirt Gesundheits- und Sozialwesen

  • Guten Abend!
    Es existiert bereits ein Thread zu dieser Prüfung. Jedoch erachte ich mein Statement in seiner Deutlichkeit und ausführlichen Schilderung für zu wichtig, als dass ich es irgendwo dazwischen klebe. Die Überschrift ist hier auch etwas stimmiger. Ich möchte dadurch niemandem auf den Schlips treten und hoffe, dass dieser Thread hier stehenbleiben kann. :thumbup:


    Gerne möchte ich die Prüfungssituation und die Vorbereitung darauf beschreiben:
    Alle Teilnehmer die ich kenne hatten sich sehr gut auf den Stoff vorbereitet. Die Rahmenbedingungen seitens der Akademien waren einigermaßen in Ordnung. Man hatte vor der Prüfung nicht unerhebliche Summen gezahlt, und in Vollzeit, oder ein bis zwei Jahre lang an den Wochenenden die Akademien besucht und gelernt. Wieder andere hatten gar nichts bezahlt (ESF-Fördergelder). Man ging mit einem "guten Gefühl" zur Prüfung. Dieses war am Donnerstag um 9 Uhr, nachdem man die 9 Fragen gelesen hatte völlig zerstört. Wenn man nach der ersten halben Stunde einen kurzen Blick über die ca. 50 Teilnehmer schweifen lies, dann konnte man bei einem Großteil folgendes feststellen: Die Leute hatten Tränen in den Augen, hatten hochrote Köpfe, hatten tiefe Resignation in ihrer Mimik. Es war eine undenkbare Quälerei. Im Laufe der beiden Tage liefen einige kurz heulend raus,andere hatten den Budenzauber gar komplett abgebrochen.
    ;(X(<X:S:thumbdown::oops:



    WARUM :?:


    Der Grund liegt in den unverständlichen Fragestellungen entsprungen aus verquerter IHK-Denke. Hätte man seine 5 Vorbereitungsordner in der Prüfung benutzen dürfen (dies ist natürlich Quatsch...), so hätte man vielleicht 8 Punkte mehr herausholen können. Jeder Abiturient kennt das: Wenn man gelernt hat, dann kann man die Aufgaben lösen und wenn man unvorbereitet ist, dann weiss man am Ende immerhin warum es heisst: „Nicht bestanden“.
    Hier im Forum wurde bereits irgendwo erwähnt, dass es nicht um "Wissensfragen" geht. Es geht um die Lösung und Herangehensweise an komplexe Situationen, mit denen man vorher noch niemals konfrontiert war. Soweit ist das auch in Ordnung. Das angesammelte Wissen muss nutzvoll eingebracht werden - wenn man die Fragen annähernd begriffen hat. Und genau dass ist des Pudels Kern. :twisted:



    Die Fragen, ohne jetzt ins Detail zu gehen, sind im Grunde eine Frechheit ggü. allen, die zwar enorm viel Wissen generiert hatten, aber z. B. wenig Praxiserfahrung haben. Alle, bis auf eine Hand voll Teilnehmer hatten ihre größte Not. Die Institution IHK stellt sich hier als eine Geldmachmaschine dar, welche mit den Geldern der Wiederholer kalkuliert - und dies werden nach dieser schriftl. Prüfung nicht wenige sein. Ich gratuliere allen, welche bisher bestanden haben. Sei es, weil sie diese Denke durchschaut haben, oder weil sie es gerade so geschafft hatten. Die Prüfungsfragen, die man ja im Vorfeld auch durchgearbeitet hatte (auf die Lösungsbeispiele der IHK kommt kein Mensch, und jaja, viele Lösungen können richtig sein...) gibt`s dann in ein paar Monaten zu kaufen. Wer den Sinn dieser bewusst irreführenden, resp. undeutlichen Fragen im Hirn nicht lösen kann, bevor es dann an die eigentliche Lösung der Frage durch gelerntes geht, der soll sich fern halten, von dieser "Institution" namens IHK. X(


    Die Historie der IHK zeigt, dass sie leider einen eher ungeeigneten Maßstab für die Gesundheitsbranche darstellt. Eventuell möchte auch der eine oder die andere diese Weiterbildung zum Fachwirt als sinnvolle Basis für den Studiengang „Gesundheitsmanagement“ nutzen. Jedoch wurde eine Vielzahl von Teilnehmern durch diese forcierte Prüfungskatastrophe mürbe gemacht. ;(


    In der Realität stellen sich Problematiken offen dar – in der IHK-Prüfung nicht.
    In der Realität weiss man Problematiken zu lösen – in der IHK-Prüfung nicht.


    Mit Wissen kann man in Anbetracht der Fragestellungen eher nicht glänzen. Alleine deswegen ist diese Art des ausselektierens höchst bedenklich. Mit „Bildungsgrad“ oder „Wissensstand“ hat dies gar nichts zu tun. Öffentliche Erhebungen zur „Bestehensquote“, bzw. „Durchfallquote“ gibt es nicht – welche Gründe mag dies haben? :idea:


    Fazit nach der Prüfung:
    Die IHK produziert aus weiterbildungswilligen Menschen, oder solchen die sich bereits weitergebildet haben, durch gezielt irrführende, unverständliche Fragestellungen eine Vielzahl von Wiederholern (Glückwunsch!), oder solche, die trotz ihres guten Wissens massenhaft mit der Note 4 in die Realität entlassen werden. Indirekt werden so auch die Fördergelder des ESF sinnlos aufgefressen.


    :!: Mit solchen absurden Hürden ist diesem Staat bezüglich demographischem Wandel und
    Fachkräftemangel in der Gesundheits- und Sozialbranche sicher keineswegs gedient! :!:

  • Zitat

    meinStatement


    Sorry! In nahezu jeder Zeile fehlt eine Leertaste. Ich bitte dies zu entschuldigen!
    Der Text war ursprünglich "im Blocksatz" und wurde dann hierher kopiert.
    DieseSache lenkt stark vom Inhalt ab und daher werde ich versuchen, es zu korrigieren.




    Korrektur erledigt................

  • Servus,


    nichts liegt mir ferner als die IHK zu verteidigen und auch den Ärger über die Prüfung kann ich partiell nachvollziehen. Meinen blöden Namen "DozentIHK" habe ich mir vor Jahren zugelegt, aber mit der IHK an sich habe ich nix am Hut, außer dass ich korrigiere und Prüfungen abnehme. Aber das sind Ehrenämter und bei denen bin ich völlig unabhängig von der IHK.


    Ich kann auch nur wiedergeben, was mir Teilnehmer für ein Feedback gegeben haben.
    Die fanden den ersten Tag durchaus lösbar, beim zweiten hatten sie Schwierigkeiten.


    Am zweiten Tag waren DB auszurechnen und eine Bilanz aufzustellen. Das muss einfach da sein. Das sind Basics.
    Dann war da noch was mit Leitbild, Checkliste, top down, bottom up, Qualitätsmanagement, Profitcenter und Beschwerdemanagement.


    Natürlich sind die Fragen teilweise ziemlich absurd, aber diese Themen waren jetzt auch nicht allzu überraschend.


    Auch dieser Tag müsste eigentlich bei der richtigen Vorbereitung zu schaffen sein.
    Denn das sind alles Themen, die stehen wortwörtlich im Lehrplan drin.


    Beim Fachwirt liegt einfach die Crux darin, dass dieser ein Abschluss auf Bachelorniveau ist und das Wissen teilweise in einem Jahr gelernt werden muss.
    Ich bin kein Freund dieser kurzen Zeit, aber die Kunden wünschen das immer mehr und entsprechend frustrierend sind teilweise die Ergebnisse.


    Meine langjährige Erfahrung sagt mir übrigens, dass direkt nach der Prüfung der Frust sehr groß ist, nach dem die Ergebnisse bekannt geworden sind, dieser sich sehr häufig in Wohlgefallen auflöst, weil doch viel mehr bestehen, als zuerst gedacht.


    Also Kopf hoch.

  • @ Skyfall


    Ich kenne mich mit den wirtschaftlichen Zielen der IHK nicht aus aber ich gebe dir mit dem Rest vollkommen Recht und bin da ganz bei dir. Besser hätte man es nicht ausdrücken können!


    @ DozentIHK


    Ich denke Sie werden Herr Wüst sein wie ihrer Signatur zu entnehmen ist.
    Die Themen an sich die am zweiten Tag gefragt wurden sind selbstverständlich machbar und sollten auch während der Lehrgänge thematisiert worden sein.
    Problem war nur .. mal wieder.. die Fragestellung. Und da fragt man sich als Prüfling tatsächlich was von einem gewollt wird. Möglichst komplexe Fragen verstehen oder das gelernte sinnvoll wiederzugeben.
    Die Fragen waren derart schwammig und kompliziert formuliert, dass es sich lohnen würde alleine für die Fragestellung ein ganzes Präsenzwochenende zu veranstalten.


    Der Fachwirt an sich, die Voraussetzungen und die Lehrgänge gehören grundlegend überarbeitet. Ich bin mit meinem Bildungsträger generell zufrieden aber fast alle Dozenten der einzelnen Module stammen nicht aus dem Gesundheitswesen. Somit fehlt es bei Übungsaufgaben an Bezug und Fragen können oftmals nicht beantwortet werden.
    Abgesehen davon sollte es doch eine Lehrpflicht geben welche Themen in welcher Tiefe bearbeitet werden müssen. Solange da niemand Regeln setzt wird es immer wieder Absolventen geben die 4000 Euro mehr oder weniger in den Sand gesetzt haben weil der Bildungsträger nicht gut genug war.


    Und das Bachelorniveau... wenn es dann praktisch auch von den Unternehmen anerkannt wäre, kann man so auch nicht vergleichen. In einem Studium werden Klausuren nach Vorlesungen geschrieben oder Hausarbeiten. Diese beziehn sich seltens auf sämtliche Themen die während des gesamten Studiums gelehrt werden.
    Der Fachwirt muss an zwei Tagen Themen von 6-8 Modulen wiedergeben können. Das ist eine andere Hausnummer.
    Ich möchte nicht damit sagen, dass ein Studium einfacher wäre.
    Leider ist der Titel des Fachwirts zwar theoretisch dem Bachelor gleichgestellt, meine bisherigen Erfahrungen zeigen aber dass es eben nicht so wahrgenommen wird, auch von großen Unternehmen.

  • Hallo Millemaus,


    in der Tat. Du hast absolut Recht. Man sollte wirklich einige Unterrichtseinheiten zum Verstehen der Prüfungsfragen erhalten. Wir hatten sowas Ähnliches. Eine sehr gute Dozentin hat uns Tipps gegeben, wie wir das Wichtigste aus den Fragen filtern, also die Kernfrage herausfinden. Mir ist das tatsächlich geglückt, indem ich die Kernfrage neben die eigentliche Frage geschrieben habe. Das ist gar nicht so einfach und hat auch viel Zeit gekostet.


    Wenn ich lese, dass einige aus dem Prüfungsraum gingen mit Tränen in den Augen, tut mir das wahnsinnig leid. Ich hoffe für alle, dass es nicht so schlimm kommt wie befürchtet.


    Kopf hoch und ich drücke allen die Daumen.

  • Zu Eurer Diskussion drei Anmerkungen, die nichts speziell mit dem GFW-Abschluss zu tun haben, sondern (fast) alle Fachwirte betreffen:


    1. Zu den "Motiven" der IHK: es gibt nicht DIE IHK, sondern ca. 80 einzelne unabhängige Kammern, die berechtigt sind,diese Prüfungen abzunehmen. Dazu werden Prüfungsausschüsse gebildet, die -wie Thomas erklärt hat- aus ehrenamtlichen bestehen. Derartige Verschwörungstheorien, "man" wolle extra viele durchfallen lassen, um nochmal "Kasse" zu machen, tauchen immer mal wieder auf, sind aber völlig absurd. Die Ehrenamtlichen kriegen eine eher symbolische Entschädigung, scheidet finanzielles Interesse völlig aus. Die Mitarbeiter der einzelnen Kammern haben keinen Einfluss auf das Ergebnis UND kein Interesse an Durchfallern, weil ihr Gehalt nicht erhöht wird, wenn sie mehr Arbeit haben. Am ehesten Einfluss auf die Durchfallquote hat der Fachausschuss, der die Klausuren erstellt - zu dem unten - , aber der besteht auch aus Ehrenamtlichen ohne finanzielle Interessen.


    2. Zur Vorbereitung: nochmal wie Thomas schrieb- der Fachwirt ist im Qualifikationsrahmen auf gleicher Stufe wie der Bachelor; wenn die Klausuren beim Bachelor besser mit den Vorlesungen abgestimmt sind und dadurch leichter, ändert das ja nichts daran. Und dass immer wieder die alten Vorurteile einer "Überlegenheit" des klassischen Weges Gymnasium - Uni wiederholt werden (leider auch von Fachwirten selbst) ändert auch nichts daran, dass immer mehr aufs reine Punkte sammeln und Auswendiglernen gedrillte Gymnasiasten an die Unis kommen, denen dort mit zweifelhaftem Erfolg (wenn überhaupt!) beigebracht werden müsste, was LERNEN und DENKEN wirklich bedeutet - was sich dadurch erledigt, dass die Unis zusehends nur Fortsetzung verschulten Drills sind (zB der Schwachsinn mit Präsenzpflicht). Aber unabhängig von der Bachelor-Realität: auf diesem Niveau kann man Eigenverantwortung erwarten, hier also zB sich nicht auf irgendwelche Werbeversprechen vom schnellen Weg zum Fachwirt zu verlassen. Stoffplan und alte Prüfungen liegen ja vor. Und es gibt hier inzwischen so viele Warnungen vor verschiedenen Kursanbietern, dass wirklich selbst schuld ist, wer nicht recherchiert und reinfällt.


    3. Zur Verständlichkeit der Klausurfragen: das ist fast überall ein Problem. Zum Teil liegt es vielleicht daran, dass vor der Prüfung nur Stoff gelernt, aber nicht die Anwendung wie in den Klausuren geübt wird. Vor allem aber sind viele Fachausschüsse zwar hoffentlich sachlich kompetent - nicht aber sprachlich. Es wimmelt von unnötig verschraubten verwirrenden Satzkonstruktionen und unnötigen Fremdwörtern (sucht z.B. mal eine Aufgabe, in der es darum geht, etwas einzuführen - es wird grundsätzlich "implementiert"). Aber das können wir leider nicht ändern -also müssen wir lernen, damit umzugehen. Dazu ist das, was Kuckuck beschrieben hat, ein guter Weg.

  • Guten Morgen,


    falls die Dozenten nicht aus dem Gesundheitswesen kommen so ist das dem Bildungsträger geschuldet. An den Dozenten hängt einfach fast alles. Bei einer vernünftigen Prüfungsvorbereitung seitens des Bildungsträgers gehört es einfach dazu, dass dieser fachübergreifend auf die Prüfung vorbereitet.
    Ansonsten wird das schwierig mit der Prüfung.
    Was den Bachelor betrifft, ist Reinhard voll zuzustimmen. Die Anerkennung bei anderen Fachwirten ist wahrscheinlich momentan noch höher, allerdings habe ich eine Teilnehmerin gehabt, die ist dank dem Fachwirt in den gehobenen Dienst in Bayern gekommen und dieser setzt im Normalfall ein Studium voraus. Das bedeutet, der Freistaat Bayern erkennt den Fachwirt entsprechend an.
    Und wenn das Bayern macht, wo die Mühlen in dieser Hinsicht ja besonders langsam mahlen, so heißt das schon was.......


    Das Bachelor Studium stellt sich grundlegend anders dar. Meine Frau studiert gerade berufsbegleitend und da stellt sich das so dar, dass ein Fach nach dem anderen abgearbeitet wird.
    Das bedeutet, dass das dann auch abgehakt ist, sobald die Klausur bestanden ist. Sinnvoll erscheint mir das nicht, da fehlt der Überblick. Am Ende des Studiums weiß dann keiner mehr, was er im ersten Semester eigentlich gelernt hat.


    Es ist sicher nicht repräsentativ, da ich ja aus der Fachwirt Ecke komme, aber als es darum ging bei uns die Kundenbetreuung zu besetzen, habe ich mich bewusst für eine Fachwirtin entschieden und nicht für eine Bachelorin.
    Allerdings sind wir nur insgesamt 5 Mitarbeiter, also nicht wirklich ein großer Wirtschaftsbetrieb...........

  • Allen ein Dankeschön für die bisherige Resonanz!


    Es verhält sich doch so: Die weitergebildeten Prüfungsteilnehmer verhalten sich in der schriftlichen Prüfung wie "Eine Herde Ochsen vorm Berg, welche die Kuh nicht vom Eis bekommen." Ich habe bereits versucht, die Ursache dafür ausführlich einzugrenzen und zu verdeutlichen.


    Ganz bewusst habe ich hier nicht die Fragestellungen im Einzelnen angesprochen. Darüber wird an anderer Stelle kommuniziert. Ich halte es speziell an dieser Stelle nicht für zielführend, sich über die aktuellen Fragen/Antworten/Lösungen/Umsetzung/Herangehensweise auszutauschen. Die meisten können nicht mal ansatzweise die Fragen wiedergeben - es werden immer nur vermeintliche Lösungen eingegrenzt. Dies ist Geplänkel. Klein-klein-Getue. Hinzu kommt jammern, ärgern, bangen; hoffen, dass man letztlich doch bestanden hat; hoffen, dass man das nächste Mal besteht; in Kopf-hoch-Phrasen verfallen; sich fügen, klein bei geben, sich der IHK-Denke anpassen, diesen Budenzauber mitmachen...
    - Wem soll das künftig nutzen? - NIEMANDEM!


    Mein Ansatz ist von ganz anderer Natur:
    Es scheint ja so zu sein, dass die Problematik der kruden Fragestellung seit vielen Jahren bekannt ist. Entsprechend wäre es schon lange an der Zeit, dass sich die IHK mit ihren Fragestellungen mal an eine "normale" Denkweise/Sprache anpasst. Damit meine ich NICHT, dass sie dem "naiven Mainstream" Genüge tut. Amtsdeutsch, Juristensprache, Gesetzestexte - bei alle dem ist der Nukleus spätesten nach dem dritten Mal durchlesen verstanden. Man versteht diese Welt. Die Prüfungsfragen begreift die Masse allerdings nicht (ich meine hier nicht 2, 3 Fremdwörter, die man ruhig wissen sollte).
    ____
    Reinhard
    Eventuell habe ich mich unglücklich ausgedrückt. Hier soll keine Verschwörungstheorie bedient werden. Ehrenamtliche, die für eine symbolische Entschädigung Einsatz zeigen (ich selbst gehöre dazu) sind nicht das Problem. Ich will mir auch nicht anmaßen, einzuschätzen, oder zu beurteilen in wie weit hier ein möglicher IHK-Wasserkopf bedient werden muss, oder auch nicht. Das Problem hast du im ersten Satz deines "Punkt 3" bestätigt. Deine weitere Aussage geht - mit Verlaub - in alt-bekannte Denkstrukturen a la "sich damit abfinden, den Kopf in den Sand stecken, kuschen vor den alt-hergebrachten Strukturen, bloß nicht anecken...". Genau dies gelingt der Masse an gescheiterten Teilnehmern brillant!
    "Lernen, damit umzugehen. Die Anwendung der Klausuren üben." - Ich bitte Euch - Dies kann nicht euer Ernst sein.
    Solche Reaktionen habe ich durchaus auch erwartet - wünschenswert sind sie nicht. Innovativ auch nicht. Genau deswegen passiert auch all die Jahre nichts!
    _____
    Mein Ansatz scheint offenbar bei der Masse nicht so geläufig zu sein. Die alten Denkstrukturen sind unterbewusst eingemeißelt in den Köpfen der Leute, die da jammern, ohne die Ursache anzugreifen. In Anbetracht der übergeordneten strukturellen Mega-Probleme, welche in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auf uns zukommen, kann es sich niemand leisten, gute Leute wegen hausgemachtem Quatsch derart zu blockieren.


    Im Eingangstext hatte ich ja mehrere Fässer aufgemacht. Stichwort: Gelder des ESF verbraten; Fachkräfte fallen aufgrund kruder Fragen durch die Prüfung - WIE BITTE???
    So etwas kann doch nicht sein! Dieses Thema sehe ich als ein Politikum. Das Problem sollte an Landtags- und Bundestagsabgeordnete herangetragen werden - und zwar umfassend und flächendeckend. Dieses Thema sollte in den höchsten Ebenen auf den Schreibtischen landen ( natürlich nicht bei der IHK, deren Reaktion wir kennen). Die Entscheidungsträger und Meinungsbildner werden letztlich mal rein stochern, ins Hirn des hohen Rosses.

  • Was heißt hier alt-bekannte Denkstrukturen??? Was soll das mit dem "Kuschen vor alt-hergebrachten Strukturen"? Soll ich meinen Kursteilnehmern sagen, dass Sie bei unverständlichen Fragen statt des Versuchs einer Antwort Ihren Protest zu Papier bringen sollen, dann aufstehen und die Internationale singend den Raum verlassen? Natürlich muss ich ihnen beibringen, damit umzugehen, also zB Fremdwörter ersetzen, Sätze vereinfachen etc.pp.


    Was ist denn Dein "Ansatz"- außer mal in den Raum zu stellen, dass es so irgendwie nicht gut ist??? Dann sei halt innovativ, reiß die Macht an Dich und ändere die Strukturen! Sag hier Bescheid, wenn es so weit ist- bis dahin mach ich das, wofür mich letzten Endes die Teilnehmer bezahlen: sie so gut wie nur irgend möglich auf das vorzubereiten, was sie in der Prüfung erwartet.

  • Das Problem sollte an Landtags- und Bundestagsabgeordnete herangetragen werden - und zwar umfassend und flächendeckend.

    Aus gutem Grund sind die Abgeordneten nicht für die Erstellung der Prüfungsfragen zuständig. Das als erfolgreich anerkannte Duale Bildungssystem gibt die Zuständigkeit für die berufliche Bildung den Kammern und ich kann mir kaum einen Abgeordneten vorstellen, der dies grundsätzlich ändern möchte.


    natürlich nicht bei der IHK, deren Reaktion wir kennen

    Wenn Du Dich mit Deinen Anregungen nicht an diejenigen wendest, die für eine Änderung zuständig sind, wirst Du kaum Erfolg haben.



    Öffentliche Erhebungen zur „Bestehensquote“, bzw. „Durchfallquote“ gibt es nicht – welche Gründe mag dies haben?

    Selbstverständlich werden diese Daten jedes Jahr u.a. auf der DIHK Webseite veröffentlicht. http://www.dihk.de/themenfelde…weiterbildungsstatistiken


    Im Jahr 2014 haben 66,6% aller Teilnehmer die Prüfung zum Fachwirt Gesundheits- und Sozialwesen bestanden. Das ist zwar keine überragende Zahl, aber auch nicht so dramatisch, wie es hier geschildert wird. Der Durchschnitt, der bestandenen Prüfungen bei allen Fachwirten lag bei 72,4%. Übrigens bedeutet diese Statistik auch nicht, dass 1/3 der Teilnehmer ganz gescheitert sind. Viele bestehen eben durch eine Wiederholungsprüfung im folgenden Jahr und haben dann auch ein besonderes Durchhaltevermögen bewiesen.