Hallo, nachdem ich hier viel Hilfe bekam, möchte ich etwas zurückgeben und über die Fortbildung zum Operative Professional aus meiner Sicht berichten. Dazu sei gesagt, ich mache den OP im Eigenstudium und der OP ist nicht der IT-Fachwirt sondern ein Meisterabschluss.
Wie kam ich dazu?
Um beruflich weiter zukommen, benötige ich eine höhere Qualifikation neben meiner Berufsausbildung. Nach Recherchen stieß ich auf das Abendgymnasium, die Begabtenprüfung, den staatlich geprüften Techniker, den technischen Fachwirt und den Wirtschaftsfachwirt. Erstere fielen weg da ich weder hochbegabt bin, noch die Möglichkeit besitze jeden Abend die Schulbank zu drücken. Des Weiteren bin ich schon zu lange aus dem Schulstoff raus. So blieb mir nur eine IHK Fortbildung übrig, die ich neben dem Beruf ausüben kann. Aus Kostengründen ist es sogar möglich jegliche Fortbildungen ohne Kurs zu absolvieren, sprich im Eigenstudium. Obwohl ich als Systemadministrator tätig bin, sagte mir der Wirtschaftsfachwirt am ehesten zu. Zum einen gibt es viele Infos und entsprechende Literatur und ich dachte mir, der Aufwand ist nicht allzu groß bspw. im Vergleich zum staatlich geprüften Techniker oder OP. Aber meine Hoffnungen wurden schnell begraben da ich keine kaufmännische Ausbildung oder Berufserfahrung besitze. So wollte ich den technischen Fachwirt in Erwägung ziehen aber auch dieser blieb mir verwehrt aufgrund der fehlenden Berufserfahrung in dem Bereich. So blieb mir nur noch der OP übrig.
Was ist der OP?
Wie bereits gesagt handelt es sich um einen Meisterabschluss im IT-Bereich. Jeder der eine IT-Ausbildung absolviert hat und min. 1 Jahr Berufserfahrung in dem Bereich besitzt, kann den OP anfangen. Wer keine IT-Ausbildung besitzt, muss zumindest 5 Jahre Berufserfahrung in dem Bereich besitzen. Um überhaupt zugelassen zu werden, muss man sich für ein Spezialisten-Profil entscheiden und mittels Formular beweisen, dass man den "Status" anerkannt bekommt. Ihr erhaltet kein Zertifikat und solltet euch deswegen auch nicht unbedingt Spezialist nennen. Hierfür gibt es auf den Seiten der entsprechenden IHKn ein Formular dass ihr herunterladen, ausfüllen und von eurem Arbeitgeber unterschreiben müsst. Erst dann könnt ihr den OP beginnen.
Auch für den OP gibt es verschiedene Profile, die den Wert nicht unbedingt mindern oder erhöhen. Eine Übersicht findet ihr hier
Was ich noch schreiben kann: Es gibt 2 große Themenkomplexe. Alle OPs müssen sich mit dem Komplex Personalführung und -management beschäftigen. Die IT-Komplexe inkl. Unternehmensführung unterscheiden sich dagegen sehr.
Des Weiteren ist der OP laut IHK mit einem Bachelorabschluss gleichzusetzen, das ist in der Realität aber nicht der Fall. Der OP lässt sich im IT Studium wohl anrechnen, um sich ein Semester zu ersparen aber das war's dann auch.
Der Kampf an Lehrmaterial zu kommen
Nachdem die Entscheidung feststand und ich den Spezialistenstatus inne hatte, wollte ich mir entsprechendes Lehrmaterial zulegen. Nebenbei: Ein Kurs würde um die 4000€ kosten und dauert etwa 2 Jahre. Dazu kommen nochmal die Prüfungsgebühren die zwischen 400 und 1000€, je nach IHK, liegen.
Eigentlich wollte ich aufgrund der Einfachheit den IT-Ökonom machen. Wer mal nach dem OP sucht, wird schnell merken, dass es kaum Informationen oder Mitstreiter im Netz gibt. Dementsprechend fehlt es auch an entsprechender Literatur. Mit Glück hatte ich über die eBucht jemanden gefunden der den IT-Entwickler anstrebte, dann aber doch abgebrochen hatte und seine Literatur zum Verkauf anbot. Darunter waren 3 Textbände der IHK, die sonst nur Dozenten kaufen können. Dazu hatte ich 5 weitere Bücher von ihm gekauft und fühlte mich gut versorgt. Zusätzlich hatte ich mir den Rahmenlehrplan und 4 Prüfungsbücher vom DIHK Verlag gekauft. Als alles da war, habe ich die IHK Bücher mit dem Rahmenlehrplan abgeglichen und hatte auf dem ersten Blick alles abgedeckt. Einige Wochen später gab es aber Probleme, dazu komme ich noch, so dass ich optimierteres Material benötigte. So hatte ich mehrere Bildungsträger angeschrieben und angefragt, ob sie mir nicht für eine entsprechende Summe zumindest die Skripte verkauften könnten aber nichts da. Dann wandte ich mich an meine IHK und den DIHK Verlag. Mehr als enttäuschende Antworten gab es aber nicht. Service wird in diesem Fall bei der IHK nicht großgeschrieben. Vom DIHK Verlag erhielt ich nicht einmal eine Antwort.
Organisation und die ersten Wochen
Ich machte mir nichts daraus und fing an mit dem Lernen. Da ich den OP innerhalb eines Jahres abschließen wollte, musste ich mich gut organisieren. Da ich beruflich immer mal wieder Freiraum besitze, habe ich mittels Cloud einen Transfer zwischen meinem PC Zuhause und meinem PC auf Arbeit geschaffen. Ich habe den Rahmenlehrplan in digitale Form gewandelt um auf Arbeit auch lernen zu können.
Zuhause hatte ich nur mit den Büchern gearbeitet. Gerade den ersten großen Themenkomplex konnte ich so wunderbar abarbeiten, da Lehrplan und Bücher 1:1 übereinstimmten. Mir hilft es, wenn ich das gelesene in komprimierte Form nochmal aufschreibe (in Worddokumente), um damit später besser lernen zu können. Es machte mir sogar Spaß da ich das Thema interessant fand und gut voran kam. pro Tag habe ich mich Zuhause mindestens eine Stunde hingesetzt und habe den Stoff durchgearbeitet. Auf der Arbeit habe ich immer versucht meine eigenen Notizen einzuprägen oder mittels Internet mehr herauszufinden, den ab und zu waren die IHK Bücher doch etwas zu oberflächlich oder unverständlich bzw. es fehlte der Praxisbezug.
Große Probleme und der Wandel
Nachdem ich den den Komplex Personalführung und -management durch hatte, ging es weiter zum großen IT Komplex. Ich lernte wieder mit den Büchern und merkte schnell, dass Rahmenlehrplan und Bücher nicht mehr übereinstimmen. So nahm ich die anderen Bücher zur Hand und merkte, ohh auch hier finde ich nicht alles was ich benötige. So blieben immer mehr Themen in meinem digitalisierten Rahmenlehrplan unbearbeitet. Aber auch die Themen, die ich mir erarbeiten konnte machten mir große Probleme da sie sehr breit gefächert und tiefgehend sein können. Mir wurde etwas bange und ich war schon kurz davor alles hinzuwerfen. Ich lies 3 Wochen alles liegen und machte mir Gedanken wie es weitergehen soll. Dank des Forums konnte ich wieder Mut fassen und bin die Sache etwas anders angegangen.
So habe ich mir weitere Bücher gekauft, mehr mit dem Internet und auch Youtube gearbeitet und ich habe aus zeitlichen Gründen nur noch die Themen möglichst oberflächlich behandelt. Besonders im Bereich Unternehmensführung blieben kleinere Themen unbehandelt.
Täglich saß ich weiterhin zumindest eine Stunde, meistens eher 2-3 Stunden mit kleineren Pausen zwischendurch, dran.