Eure Erfahrungen nach WFW Studium?

  • Hey Leute, :)
    Ich hab jetzt den ersten Abschnitt der IHK Weiterbildung Wirtschaftsfachwirt in Vollzeit hinter mir und komme meiner Einschätzung nach gut mit.
    Jetzt grübeln natürlich alle gerade über die Weihnachtsferien nach was sie nach der Weiterbildung machen wollen.


    Ein paar haben sich für den IHK Betriebswirten eingeschrieben, den finde ich allerdings nicht so sinnvoll, da er von der Wirtschaft nicht so anerkannt wird.
    Mein Dozent, der auch an der Uni referiert, meinte da sei nicht viel um zwischen Betriebswirt IHK und BWL Bachelor Studium außer Mathe.
    Er würde es eher Empfehlen noch den Bachelor dran zu hängen.


    So.. ^^ Jetzt meine Frage an euch.
    Sehr ihr die Aussage meines Dozenten auch so?
    Ich hab bisschen Angst dem Studium nicht gewachsen zu sein, hab mich von der Hauptschule (QA) zur Mittleren Reife über die Ausbildung und nun dann bald zum WFW hochgelernt.. ^^
    Aber wie gesagt, momentan komme ich gut zurecht mit dem WFW.


    Wenn tatsächlich ein Studium ist es dann Sinnvoll sich die ECTS anrechnen zu lassen oder verpasst man dadurch Stoff der nötig wäre?
    Falls man sich die dann anrechnen lässt muss man da dann noch die Prüfungen schreiben? Wenn nicht wäre es ja sinnvoll sich die Anrechnen zu lassen um sich dann auf andere Fächer konzentrieren zu können.


    Was meint ihr?

  • Zitat

    Wenn tatsächlich ein Studium ist es dann Sinnvoll sich die ECTS anrechnen zu lassen oder verpasst man dadurch Stoff der nötig wäre?
    Falls man sich die dann anrechnen lässt muss man da dann noch die Prüfungen schreiben? Wenn nicht wäre es ja sinnvoll sich die Anrechnen zu lassen um sich dann auf andere Fächer konzentrieren zu können.


    Eine pauschale Anrechnung der Module wäre für einen selber vorzuziehen, aber wie das dann gemacht wird kommt auf die hochschule drauf an, die P(rivate)FH Göttingen rechnet das Pauschal an (bieten auch ein Fernstudium). Ein paar Präsenz-Fachhochschulen auch. Bei anderen werden die Ects angerechnet aber du musst die Klausuren nochmal schreiben. Und andere stellen sich ganz quer.


    Naja, Stoff "verpassen" kommt halt auf die Qualität der Vorlesungen an,



    Zitat

    Mein Dozent, der auch an der Uni referiert, meinte da sei nicht viel um zwischen Betriebswirt IHK und BWL Bachelor Studium außer Mathe.


    Naja, was zu einem Bachelor noch inhaltlich fehlt:


    -Grundlagenmodule Oberstufen Mathe und Statistik (Anteil und Focus - auch in den anderen Modulen dann zwischen verschiedenen Hochschulen unterschiedlich ausgeprägt)
    -Wirtschaftsinformatik (meist mehr an FH)
    -und dann Vertiefung in Finanzierung und speziellere BWL Themen
    -ggf Fremdsprachenmodule Wirtschaftsenglisch B1/C1
    -die Bachelorarbeit (etwas länger als die Projektarbeit für den Betriebswirt)


    Das sind dann doch zum IHK Betriebswirt ein paar Semester (3-4) Extra.


    Zitat

    Was meint ihr?


    Nach dem Fachwirt (so es im Frühjahr endlich das Zeugnis gibt) mache ich erst noch den Fachmeister in meiner Branche.


    Danach werde ich aber wohl erstmal den Betriebswirt IHK machen (bevor ich den Bachelor anstrebe).


    Wegen Zeit und Geld werde ich alle 3 Abschlüsse im Selbststudium machen.


    Warum aber der Betriebswirt IHK anstatt gleich Bachelor?



    1. Schneller fertig mit einem weiteren Fortbildungsabschluss - Falls man das Studium "schmeißt" mangels Zeit, Motivation, Geld sonstas. stehste mit Betriebswirt statt "nur" Fachwirt/Fachkaufmann da.



    2. Durch die Anrechnung des Betriebswirts lässt sich i.d.R. ein weiteres Semester anrechnen. Also nur geringer zeitlicher Mehraufwand bei zielgerichteter Vorbereitung. Die Studiengebühren sind je nach Anbieter ja nicht unerheblich.



    3. Wegen der Inhalte.
    Was die Inhalte angeht ist der geprüfte BW großteils so konzeptioniert das man damit was auch "im realen Leben" anfangen kann, und aufgrund der Kompaktheit ist für "theoretische Aufblähungen" und Ideologien oder gar die Marotten einzelner Lehrkräfte einfach kein Platz.
    Wenn ich mir manche Skripte von Hochschulen so ansehe die man sich "ins Hirn ballern" soll oder "mathematischen Kunststückchen" im Marketing hab ich da am praktischen Nutzen doch so meine Zweifel.


    Nun, und was die "Karrierechancen" angeht, ist halt die Frage wieviel Zeit du hast, wo du hinwillst(kannst), und auch wie alt du bist.


    Meine Ratschläge:
    -Wenn du Vollzeit arbeitest dann hör auf keinen Fall auf damit wegen einem Präsenzstudium. Ob Bachelor oder Master, selbst wenn dann mehr verdienst kann es locker 10 Jahre dauern bis den "Verdienstausfall" durch das Studium wieder drin hast.
    Präsenzstudium kann man machen wenn man nach dem Abi keinen Job findet oder wenns Jura/Medizin etc. sein muss. Für alle anderen die nicht nur "zum Spaß" oder aus Prestigegründen studieren ist es wirtschaftlicher Schwachsinn.


    -Alter und Zeit... naja, meistens ist es im kaufmännischen Bereich immer noch so, das bevor graue Schläfen bekommst eh nirgendwo in ne wirklich verantwortliche Position kommst die ein Studium oder die Kenntnisse aus dem IHk Betriebswirt wirklich anwenden wirst. Wenn schon etwas etabliert und über 30 bist, dann ist je nach Branche auch der Betriebswirt interessanter. Selbst wenn noch schnell nen Bachelor machen würdest wie hoch ist dann die Chance mit 35 sagen wir noch die große Karriere als Unternehmensberater zu starten, wo dann mit den ganze Leuten die 10 Jahre jünger sind erstmal auf den unteren Stufen rumhoppelt... Wenn eh im Handel, Industrie und im Mittelstand deine Zukunft siehst dann wirst du in dem Alter mit dem Betriebswirt IHK nicht wesentlich schlechtere Chancen haben weil es eben auf deine sonstige Vita ankommt.


    -Mathe
    Mit alter Realschulmathematik gewinnst du erstmal keinen Blumentopf, egal ob an FH oder Uni, der Oberstufenstoff fehlt dir weil nie hattest, und was den Stoff aus der Sekundarstufe angehst ist das alles weit weg und im Studium fallen deswegen dann auch die Abiturienten reihenweise durch die Aussiebeklausuren weil sie nicht mehr Bruchrechnen, und die ganzen lustigen Terme und Gleichungen mit den Gesetzen und Vorzeichenregeln können.
    Bevor dich irgendwo einschreibst mach dich da erstmal fit. Und ja, das wird durchaus zeitaufwendig werden, das meiste ist da Übungssache, ich habe selber im Sommer mit angefangen langsam wieder in die Materie da reinzukommen.


    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16

    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17

  • Es kommt u.a. darauf an, in welcher Firma Du arbeiten möchtest und was dort für Anforderungen herrschen?
    In meiner Firma ist der Fach- bzw. Betriebswirt nicht viel wert. Damit kannst Du im Zuge des "lebenslangen Lernes" höchstens Deine aktuelle Position sichern.
    Hier musst Du ganz klar einen Master haben, um voran zu kommen.
    Einige der Bewerber fangen sogar mit einem 2.Studium (!) an, um ihre Chance zu erhöhen.


    Es kommt also nicht nur darauf an, was Du Dir zutraust sondern was der Arbeitsmarkt verlangt. Das kann aber von Branche zu Branche sehr unterschiedlich sein.

  • Hier musst Du ganz klar einen Master haben, um voran zu kommen.

    (Das ist jetzt nicht auf Dich bezogen!)
    Wenn jeder Sachbearbeiter etwas studiert haben muß (den Eindruck hat man beim Lesen von Stellenanzeigen!), ist klar dass von einem Fachkräftemangel gesprochen wird.
    Ob die ausgelobte Bezahlung immer mit der gewünschten Qualifikation einhergeht?

  • @KasiGF
    Mit "Meiner" Firma meinte ich auch nicht meine Firma, sondern die Firma in der ich arbeite ;)
    Ja, was soll ich sagen? Bin voll und ganz Deiner Meinung, aber das ist leider ein Fakt.
    Und wie Du schon richtig sagst, kommt die relativ mäßige Bezahlung dazu :(


    Deshalb auch mein Hinweis - Im Mittelstand ist der Fach- bzw. Betriebswirt womöglich ganz gut angesehen.
    In größeren Firmen steht man in Konkurrenz zum Ausland und muss studiert haben. Man sollte sich überlegen, wo man hingeht.
    Frage ist ja auch, ob diese ganze Studiengänge ein entsprechendes "Niveau" haben...

  • Frage ist ja auch, ob diese ganze Studiengänge ein entsprechendes "Niveau" haben...

    Fachlich wird das im theoretischen Bereich schon gegeben sein, die praktischen Erfahrungen muss man sich jedoch wie alle Anderen erarbeiten.
    Und menschlich - gibt es hier wie da sicher alle Nuancen.


    Ich stelle jedoch immer mehr fest: Sachbearbeiter (bitte nicht abwertend verstehen) werden vorher ausgebildetet und eingearbeitet. Bei Führungskräften kuckt man hinterher, ob's funktioniert. Manchmal zu spät.

  • Hallo, bin jetzt erst dazu gekommen alles zu lesen, Neujahr und Weihnachtsstress sei dank ;).


    Danke erstmal für eure Antworten! :)


    -Grundlagenmodule Oberstufen Mathe und Statistik (Anteil und Focus - auch in den anderen Modulen dann zwischen verschiedenen Hochschulen unterschiedlich ausgeprägt)
    -Wirtschaftsinformatik (meist mehr an FH)
    -und dann Vertiefung in Finanzierung und speziellere BWL Themen
    -ggf Fremdsprachenmodule Wirtschaftsenglisch B1/C1
    -die Bachelorarbeit (etwas länger als die Projektarbeit für den Betriebswirt


    Also in Mathe war ich eigentlich immer ziemlich gut, Statistik weiß ich nicht hatte ich noch nie
    Wirtschaftsinformatik - sagt mir auch nicht viel
    Finanzierung durch den WFW
    Fremdsprachen - hab ich nicht wirklich vor da ich nicht vor habe was International zu machen und meine Englisch Kenntnisse echt schlecht sind


    Ich denke mir nur diejenigen die ihr Abitur machen und dann BWL studieren fangen ja quasi komplett bei 0 an.
    Durch die Ausbildung + WFW hab ich ja schon mal zumindest bisschen Ahnung von Themen ^^



    -Wenn du Vollzeit arbeitest dann hör auf keinen Fall auf damit wegen einem Präsenzstudium. Ob Bachelor oder Master, selbst wenn dann mehr verdienst kann es locker 10 Jahre dauern bis den "Verdienstausfall" durch das Studium wieder drin hast.
    Präsenzstudium kann man machen wenn man nach dem Abi keinen Job findet oder wenns Jura/Medizin etc. sein muss. Für alle anderen die nicht nur "zum Spaß" oder aus Prestigegründen studieren ist es wirtschaftlicher Schwachsinn.


    Wenn dann kommt nur ein Präsenz Studium (vermutlich dann FH, da nicht so übertrieben Wissenschaftlich) für mich in Frage, in einer anderen Stadt am liebsten Köln oder Hamburg. Aufjedenfall in eine groß Stadt.


    Warum aber der Betriebswirt IHK anstatt gleich Bachelor?

    Betriebswirt fällt bei mir eh Flach da nur 1 Jahr Berufserfahrung



    -Alter und Zeit... naja, meistens ist es im kaufmännischen Bereich immer noch so, das bevor graue Schläfen bekommst eh nirgendwo in ne wirklich verantwortliche Position kommst die ein Studium oder die Kenntnisse aus dem IHk Betriebswirt wirklich anwenden wirst. Wenn schon etwas etabliert und über 30 bist, dann ist je nach Branche auch der Betriebswirt interessanter.

    Hm also ich denke mir stehen alle Wege offen ich bin Anfang 20 sobald alle Prüfungen vom WFW vorbei sind.

  • Zitat

    Wenn dann kommt nur ein Präsenz Studium (vermutlich dann FH, da nicht so übertrieben Wissenschaftlich) für mich in Frage, in einer anderen Stadt am liebsten Köln oder Hamburg. Aufjedenfall in eine groß Stadt.


    Also "Verdienstausfall" + "Party Party"...


    Naja, das muss man(n) selbst entscheiden...


    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16

    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17

  • Also "Verdienstausfall" + "Party Party"...


    Naja, das muss man(n) selbst entscheiden...

    Da ich den WFW eh in Vollzeit mache hab ich zurzeit eh keinen "Verdienst" außer halt Bafög + Kindergeld.
    Mit "Party Party" hat das ganze überhaupt nichts zu tun, mir gefällt einfach das Landleben nicht und daher zieht es mich in die Stadt und weg von meiner Heimat.