Erst Wifa, jetzt Betriebswirt?

  • Welche privaten Studieneinrichtungen sind das denn? Mich würde da auch das Argument interessieren. Wenn du weniger als die Zeitvorgabe benötigst um einen Abschluss zu erreichen disqualifiziert das ja nicht unbedingt. Allgemein ist das Hochschuldenken diesbezgl. völlig behämmert der Zeitaufwand für den Fachwirt ist - zumindest formal- höher als für den Bachelor. Da würde ich einfach dankend ablehnen und den Betriebswirt machen.

    Es sind die FOM mit Hauptsitz in Essen (mehrere Orte allerdings Anmeldung immer über Essen) und die PFH Göttingen.
    Ich habe da jetzt nicht nach Argumenten gefragt, wieso, ist halt gefordert.
    Das alles beglaubigt eingereicht werden muss ist mir schon zu viel Drama gewesen.


    Mir geht's jetzt auch nicht um die Diskussion, sondern um den Erfahrungsaustausch im Anmeldeprozess.


    Zum Thema Anrechnung:


    Beide Hochschulen lassen Wirtschaftsfachwirte (es gibt nach Angabe von Kollegen unterschiedliche Ergebnisse der Anrechnung, weil diese "Individuell" stattfindet) teilweise bis ins 4. Semester einsteigen.
    Heißt bei beiden würde man dann nur noch 5 Semester bis zum Bachelor brauchen.
    Wichtig es heißt bei beiden Einstieg in das 4. Semester, nicht das das 4. Semester erledigt ist. Ergo noch 5 Semester zu machen.
    Bei beiden ist Mathe Statistik I im ersten Studiensemester nachzuschreiben, heißt da ist das erste Sieb schon erkennbar.

  • Schön geschrieben von dir. Das mag sein, und?
    Spätestens seit Konsul Weyer, geht es doch sowieso nur noch um die Titel im Bildungsdeutschland. Also mach das Ding und nenn dich dann LLB. Ist doch völlig egal was du drauf hast, das kannst du heute sowieso nicht mehr am Titel festmachen. Siehste ja bei den Fachwirten, von denen man annehmen müsste, dass sie mehr als der Facharbeiter drauf haben müssten. Pustekuchen. Und ja, es gibt Fachwirte, die haben mehr ein Bachelor drauf, und? Nützt es denen was?


    Es geht darum, dass du was zum vorlegen hast. Und da ist der LLB und Bachelor und Co. x-mal besser als der Fachwirtschein. Du machst nun mal eher Karriere als Akademiker. Da kannst du überall hinschauen. Und vielfach ist für bestimmte Positionen eben ein akademischer Abschluss Einstellungsvorausetzung.


    Wieso willst du 10 Jahre warten, bis sich mal eine höhere Anerkennung der Fachwirte etabliert hat? Bis dahin sind schon die ersten Flüchtlinge mit dem Studium durch und nacher deine Vorgesetzten.


    Sehe ich ganz anders. Jedem Arbeitgeber müsste es doch bewusst sein das ein Abschluss der neben dem alltäglichem bewältigt wird, 1000mal mehr anerkannt wird wie ein Studium direkt nach der Schule.
    Wir haben Berufserfahrung und den Willen uns neben der Arbeit für etwas zu begeistern!!! Es wird Freizeit geopfert um etwas zu erreichen.


    In den meisten Studiengängen wird ein max. zwei Wochen vor der Prüfung gelernt, wow Top Leistung.....! Und Anwesenheitspflicht für die Seminare gibt es auch nicht.


    Ich finde es Quatsch sich in einem Forum was für diesen Abschluss vorgesehen ist sich selber klein zumachen.......

  • Diese Diskussion, die hier abläuft, findet jedes Jahr mindestens einmal im Forum statt und immer wird es recht emotional und an sich ist die überflüssig wie ein Kropf.
    Master ohne Bachelor geht recht unkompliziert in Österreich, die sind da einfach weiter im Bildungssystem, und ich meine nicht den Master, der von der IHK über den BW vertrieben wird.
    Das sind Fernstudiengänge, die zwar teuer sind, aber zügig durchgezogen werden, selbst Promotion geht dort.
    Googeln hilft und ich suche keine Links raus, weil ich keine Lust mehr dazu habe.....

  • Daher ist es besser, wenn du was drauf hast, das geld zu nehmen und den Bachelor mit links zu machen, als sich für den BW abzuquälen. Mach es dir doch nicht extra schwer. Bachelor geht leichter, bringt mehr Einkommen und akedemische Würden. Damit qualifizierst du dich für den Aufstieg, was mit dem BW nur in Frage steht.

    Das sehe ich nicht so...es kommt letztendendes darauf an welche Ziele man mit dem Abschluss anstrebt und welche Prioritäten man setzt. Ich habe mich gegen ein Bachelor Studium entschieden, weil die IHK Fortbildungen für mich persönlich mehr Vorteile als Nachteile hatten. Hier meine persönliche
    Nutzwertanalyse (Scoring-Modell): Nächster Post (klappt leider nicht........)

    Für meine beruflich Ziele reicht mir der Betriebswirt - ein Bachelor BWL hätte mich kein Stück weitergebracht. Worzu also nur wegen der akademischen Würde einen Bachelor machen?
    Es gibt ja bekanntlich in der Betriebswirtschaftslehre zwei Grundprinzipien. Minimalprinzip und Maximalprinzip. Ich habe für mich persönlich das Minimalprinzip gewählt - ein berufliches Ziel mit dem geringsten Ressourceneinsatz zu erreichen. Der Bachelor hätte daher ohnehin nicht in mein Schema gepasst. :D

  • Master ohne Bachelor geht recht unkompliziert in Österreich, die sind da einfach weiter im Bildungssystem, und ich meine nicht den Master, der von der IHK über den BW vertrieben wird.

    Naja, da sind die Leute in AT auch nicht begeistert.


    Was oftmals als "Master zweiter Klasse" oder "gekaufter Abschluss" bezeichnet wird [...] Doch sie sind oftmals weder international anerkannt, noch berechtigen sie zur Fortsetzung eines Doktorats. [...] Betroffen sind Absolventen, die einen in der Regel berufsbegleitenden, weiterbildenden Masterlehrgang abgeschlossen haben. Ihr Master ist - obwohl gleichlautend - nicht gleichwertig wie jener, den Absolventen eines Regelstudiums abgeschlossen haben....

  • Also dann macht es Leute. Mir soll es egal sein. Wer unbedingt den BW-Titel haben will, damit er umherlaufen kann mit einem DQR um jedem beweisen zu können, dass er Stufe 7 hat, bitte.

    Wifo hat den springenden Punkt erfasst. Wenn IHKler von der Qualität ihrer Abschlüsse tatsächlich überzeugt wären, gäbe es dieses ganze "DQR/Gleichstellungs/etc"-Geschwafel gar nicht. Da stellt man sich hin und sagt: "Ich bin Fachwirt" und gut ists.
    Aber anscheinend nimmt man den Abschluss selbst nicht für voll, bzw. sieht den Bachelor als gehobener an, da ja sonst nicht diese ganzen Leute auf ihren Visitenkarten/Internetauftritten mit "Bachelor professional" anstatt Fachwirt unterwegs wären und nicht alle 5 Minuten mit dem (belanglosen) DQR gewedelt würde. Habe noch keinen BA/MA/Dr mit dem DQR wedeln sehen, und 90% wüssten wahrscheinlich gar nicht bescheid, da es einfach belanglos ist.


    Erinnert mich ein wenig an die damaligen Damen und Herren der FHs/BAs, die immer mal wieder gerne ihren Zusatz (FH) unter den Tisch fallen lassen haben, nur um vielleicht als echter Uni-Akademiker durchzugehen.


    Am Ende macht man sich mit beidem lächerlich, denn eine der ersten Smalltalk-Fragen ist ja doch meist nach dem Studienort/Fach.




    Sehe ich ganz anders. Jedem Arbeitgeber müsste es doch bewusst sein das ein Abschluss der neben dem alltäglichem bewältigt wird, 1000mal mehr anerkannt wird wie ein Studium direkt nach der Schule.

    Mir würde sich die Frage aufdrängen ob man denn auf der Arbeit nicht ausgelastet ist, wenn für so was nebenbei noch Zeit ist. Die allermeisten jungen Akademiker die ich kenne arbeiten weit über die vertragliche Arbeitszeit hinaus. Aber wie oben gesagt: Wenn das 1000x mehr anerkannt wird wie ein Studium nach der Schule, warum dann immer dieser BA/MA-Vergleich und dieses DQR-gelabere!?

  • Akademischer Titel = wissenschaftlich gearbeitet, dass ist etwas ganz anderes als das Wissen einzufahren was man für den Beruf tatsächlich braucht. Wenn ich allein an meinen VWL-Schein denke habe ich zig Wirtschaftsordnungen gelernt und wurde dort geprüft, die alle nicht mehr oder nur eingeschränkt aktuell relevant sind. Das ist schön bei nem Bier abends aber nicht im Büro. BWL das gleiche, da sind Modelle bei die sind schön zu kennen aber auch nicht mehr wirklich aktuell. Das bedeutet das man im Studium - das ist auch unstreitig- viel breiter aufgestellt wird, was das Wissen angeht. Die praktische Relevanz ist je nach angestrebter Tätigkeit für Teile des Studiums aber fragwürdig.


    Da es Unternehmen gibt die sich bspw. vom dualen Studium zugunsten der Fachwirt-/Betriebswirtausbildung abwenden, kann man davon ausgehen das sie Leute mit praktischer Erfahrung wollen und nicht Leute mit theoretischem Wissen. Da das aber auch nicht für alle gilt, gibt es wohl einen Bedarf für beides und damit auch eine Daseinsberechtigung. Der "Schwanzvergleich" ist damit auch völlig obsolet und kann nur von Leuten ernsthaft geführt werden die ihren eigenen Wert über einen Titel hinaus nicht kennen.


    Nebenbei gesagt ist Deutschland das einzige Land in der EU das Wirtschaftsjuristen nicht zum Staatsexamen zulässt. Die Volljuristen haben einfach Angst das die Wirtschaftsjuristen besser sind. Was in Einzelfällen sogar zutrifft. Da setzt sich nicht Qualität durch, sondern Standesdenken. Das gleiche scheint dich ja auch hier anzutreiben, die Angst es könnte jemand deinen Job besser machen, sonst müsstest du die Leute hier und den DQR nicht kleinreden. Wenn du Qualität nicht fürchten würdest, müsstest du ja auch nicht auf den FH-Zusatz runtergucken, sondern könntest gelassen darüber stehen ;)

  • Mir würde sich die Frage aufdrängen ob man denn auf der Arbeit nicht ausgelastet ist, wenn für so was nebenbei noch Zeit ist.

    Das ist ja ein schwaches Argument :thumbdown: . Und da sieht man die Einstellung ;) , die Leute in meinem Kurs machen auch viele Überstunden und lernen trotzdem spät Abends noch.


    Man wird bei der Diskussion auf keinen grünen Zweig kommen.


    Ich sehe es allerdings genauso wie JPMay5282, die BA/MA Absolventen benehmen sich wie kleine trotzige Kinder "nein, wir sind aber besser...!"
    :lol: muss scheiße sein solche Komplexe zu haben ;)

  • Der Standard spricht von "oftmals", also nicht immer und ständig. Wer sich für den Master in Österreich entscheidet, wird schon in der Lage sein, den richtigen zu finden.
    Akademischer Titel und wissenschaftlich arbeiten, dachte ich früher auch immer.
    Mittlerweile wage ich das bei manchen Studiengänge teilweise zu bezweifeln. Aktuelle Beispiele: Bachelor Pflegemanagement und Master BWL, die ich gerade vorliegen habe. Viel wissenschaftliches Arbeiten kann ich da jetzt so nicht wirklich erkennen, sondern eher Aneinanderreihungen von Zitaten. Das ist aber nicht den Studenten vorzuwerfen, sondern ist dem Bachelorsystem geschuldet.


    Wer häufig außen vor ist, sind die Doktorarbeiten der Mediziner.
    Da habe ich eine Vorliegen über die Balance Score Card.