Wirtschaftsfachwirt IHK sinnvoll wenn Berufswechsel geplant ist?

  • Hallo zusammen,
    ich zerbreche mir seit Tagen den Kopf, ob ich ich zum Wirtschaftsfachwirt weiterbilden soll. Grund ist, dass ich in meinem aktuellen Beruf als Bankkauffrau (hauptsächlich Verkaufs-und Schaltertätigkeit) seit längerem unglücklich bin und ich gerne etwas internes, in einem anderen Unternehmen, z.B. Rechnungswesen, Jahresabschlüsse, Steuern,Lohnabrechnungen o.ä. machen würde . Aufgrund hoher finanzieller Verpflichtungen u.a.(Haus, Auto abbezahlen) kommt für mich ein mehrjähriges Studium z.B. zum Betriebswirt nicht in Frage.
    Nun frag ich mich, ob man mit dem Wirtschaftsfachwirt auch schon gute Chancen hat in einem anderen Unternehmen Fuß zu fassen und einen guten Job zu ergattern.
    Für mich sind die ca. 2500€ viel Geld und ich will einfach sicher sein, dass es sich lohnt.


    Danke schon mal für eure Meinungen und Anregungen!

  • Man könnte es als "lohnen" definieren. Es kann sich lohnen.


    Wird von Bankkaufleuten auch sehr oft gemacht - zumindest soweit ich das für meinen Kurs und 3 weitere sagen kann.
    Da waren Bankkaufleute ziemlich gleichauf mit Bürokaufleuten von der Menge her.


    Mit dem Wirtschaftsfachwirt kann ein Bankkaufmann eben zeigen, daß er nicht nur Bank kann. Und, daß er nebenberuflich schon was aushält.



    Die 3 Bankkaufleute/Wirtschaftsfachwirte die ich näher kenne haben ihre Banken auch verlassen innerhalb von 1 Jahr.

    Fachwirt bestanden März 2015
    Ausbildereignung Februar 2016
    Prüfertätigkeit in der Ausbildung Juli 2016

  • Danke schon mal für die Antworten. Das gibt mir schon einen kleinen Schubs mich einfach zu trauen. Mit "lohnen" meine ich vor allem, dass ich es mit diesem Abschluss schaffe den Bankenwesen den Rücken zu kehren, zumindestens den Vertrieb und einen neuen Job finde. Beim durchsuchen aktueller Stellenangebote lese ich aber oft, dass ein Hochschulabschluss verlangt wird und da frage ich mich eben ob auch der Wirtschaftsfachwirt reicht um sich beruflich zu verändern.


    Corsarah: weißt du zufällig ob die 3 Bankkaufleute dann weiter studiert haben oder einen Job gefunden haben?

  • Die 3 haben nicht weiterstudiert oder den Betriebswirt gemacht. Sind aber auch schon "etwas" älter, so wie ich. ;)



    Bewirb dich einfach auf das was du kannst = alles. :D
    Auch wenn da Studium steht.
    Das sind die Maximalanforderungen die die gerne hätten.
    Ok, bei ganz großen Firmen wird es vielleicht schwer, aber man kanns versuchen.



    Eine hat es auf einen Arbeitsplatz geschafft für den der Arbeitgeber eigentlich ein Studium wollte.
    Das ist bei so einer ärztlichen Abrechnungsfirma (boomt anscheinend, vor allem bei Zahnärzten) mit Factoring.
    Da war die Bank vorher von Vorteil. :D
    Aber Bank allein ohne Wirtschaftsfachwirt hätte wohl nix genutzt.


    Die beiden anderen sind irgendwo mittlere Industrie in der Personalabteilung und Assistent Abteilungsleitung Materialwirtschaft.



    Edit:
    Achso wegen Geld - du kriegst Bafög. Und einen (erstmal) zinslosen Kredit - und wenn du bestehst wird dir ein Teil vom Kredit erlassen.
    Und steuerlich kann mans auch absetzen.
    Es ist überschaubar.

    Fachwirt bestanden März 2015
    Ausbildereignung Februar 2016
    Prüfertätigkeit in der Ausbildung Juli 2016

  • Zitat

    Für mich sind die ca. 2500€ viel Geld und ich will einfach sicher sein, dass es sich lohnt.


    Der Wirtschaftsfachwirt kostet nur die Prüfungsgebühren, wie und ob du jemanden für Unterricht bezahlst ist deine Sache.


    Zitat

    Beim durchsuchen aktueller Stellenangebote lese ich aber oft, dass ein Hochschulabschluss verlangt wird



    1. Bewerber dürfen im Lebenslauf im Prinzip dem Arbeitgeber die Hucke volllügen. Machen es aber meistens nicht.



    2. Stellenanzeigen sind billiger wie Werbeanzeigen. Firmen Lügen in Stellenanzeigen den Lesern die Hucke voll. "Fordernd, Spannend, Herausfordernd" usw... blah. "Gute Vergütung" ^^

    So ziemlich alle "Jobs" ohne Führungsverantwortung/Totalspezialisierung könnten im Prinzip auch 12-jährige machen nach Einarbeitung. Dafür muss man nicht jahrelang studieren wie man 2 Sachen auf 1000 verschiedene Arten macht. Der Arbeitsmarkt macht es nur möglich das man Rosinenpicken, und die Leute im Bewerbungsverfahren durch brennende Reifen springen lassen kann. Beim Wifa lernste genau was ein AC ist, das dabei eigentlich nur grandios die Zeit der "Sparringspartner" verschwendet wird sagt man nicht. :P


    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16

    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17

  • 1. Bewerber dürfen im Lebenslauf im Prinzip dem Arbeitgeber die Hucke volllügen. Machen es aber meistens nicht.

    ... kommt auf die Art der Lüge an...

    2. Stellenanzeigen sind billiger wie Werbeanzeigen. Firmen Lügen in Stellenanzeigen den Lesern die Hucke voll. "Fordernd, Spannend, Herausfordernd" usw... blah. "Gute Vergütung"


    So ziemlich alle "Jobs" ohne Führungsverantwortung/Totalspezialisierung könnten im Prinzip auch 12-jährige machen nach Einarbeitung. Dafür muss man nicht jahrelang studieren wie man 2 Sachen auf 1000 verschiedene Arten macht. Der Arbeitsmarkt macht es nur möglich das man Rosinenpicken, und die Leute im Bewerbungsverfahren durch brennende Reifen springen lassen kann. Beim Wifa lernste genau was ein AC ist, das dabei eigentlich nur grandios die Zeit der "Sparringspartner" verschwendet wird sagt man nicht.

    ...ist alles eine Frage der Zeit .... Aktuell kann ein Unternehmen vielleicht Rosinenpickerei betreiben; die Frage ist, wie lange es noch klappt und ob das aktuelle System in den Unternehmen so wirklich gut ist. Es gibt genug Bewerber, für die du einen Personaler brauchst, der den Durchblick hat.


    Nach Schablone hin- und hersortieren kann ein Affe auch; dafür braucht man keinen "Personalverantwortlichen". Eines der größten Probleme der heutigen Zeit ist doch, dass alle meinen, es genügt, alles nach Plan zu machen. Am schlimmsten finde ich solche Mitläufer, die sehenden Auges in den Untergang steuern, um sich am Ende damit zu entschuldigen, Sie hätten nur gemacht, was im Plan steht.

    ich zerbreche mir seit Tagen den Kopf, ob ich ich zum Wirtschaftsfachwirt weiterbilden soll. Grund ist, dass ich in meinem aktuellen Beruf als Bankkauffrau (hauptsächlich Verkaufs-und Schaltertätigkeit) seit längerem unglücklich bin und ich gerne etwas internes, in einem anderen Unternehmen, z.B. Rechnungswesen, Jahresabschlüsse, Steuern,Lohnabrechnungen o.ä. machen würde

    Eine Weiterbildung kann per se nicht schaden... du solltest nur daran denken, das eine Weiterbildung nur ein Stück eines Puzzles ist; möglicherweise bringt dir der WFW das entscheidende Puzzlestück, vielleicht aber auch nicht.

    Beim durchsuchen aktueller Stellenangebote lese ich aber oft, dass ein Hochschulabschluss verlangt wird und da frage ich mich eben ob auch der Wirtschaftsfachwirt reicht um sich beruflich zu verändern.

    Meist steht in den Stellenausschreibungen "oder glw."... es gibt keinen sinnvollen Grund, warum sich da dann kein WFW bewirbt...


    LG
    Garfield

    gepr. Betriebswirt (IHK)
    B.A. Business Administration


    "Erfolgreiche Menschen sind erfolgreich, weil sie das tun, was andere Menschen nicht tun (Henry Ford)."
    "Natürlich darf man auch mal hinfallen im Leben. Aber niemals liegen bleiben. (Werner Otto)"

  • @ dodo123:
    An deiner stelle würde ich es einfach probieren, verlieren kannst du nichts, ausser Geld. Aber du bekommst neues Wissen und Erfahrung dazu, das kann dir keiner nehmen.


    Eine Freundin von mir hat auch Bankkauffrau gelernt und sich später woanders beworben und ist nun im Rechnungswesen/Controlling tätig. Und sie sagt immer, dass vor allem die "Banker" immer wieder gern genommen werden aufgrund der genauen Arbeitsweise und den Umgang mit Zahlen.


    Ich bin auch gelernte Bankkauffrau und mache momentan den Wifa-Wirt, um eben eher allgemein statt bankspezifisch zu sein. :)
    Einen Wechsel oder Studium strebe ich an, mehr Gedanken machbich mir dann, wenn ich fertig bin.


    Lg

  • Fragen wir doch mal anders.


    Wird der Wirtschaftsfachwirt in anderen Branchen "höher" bewertet werden als der Bankfachwirt? Ja, höchstwahrscheinlich, und weil das ganze "allgemeiner" ist kannste damit auch mehr anfangen.
    Wirtschaftsfachwirt "höher" als Ausbildung alleine, ja wahrscheinlich ebenso.


    Verlieren kannst du also nichts. Dazu gibts die Hochschulzulassung und die Möglichkeit den Betriebswirt IHK danach draufzusetzen.


    Wenn es ne Geldfrage ist kannst du auch überlegen ob du es im Selbststudium machen willst, als Bankkaufmann solltest du bereits Basiswissen haben worauf du aufbauen kannst, schaffbar ist es.


    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16

    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17