Externenprüfung oder Fachwirt?

  • Hallo, ich hoffe ich finde hier ein wenig Rat und Austausch. Ich bin 37, gelernte Erzieherin und arbeite aber seit 5 Jahren ausschließlich im Büro - und es gefällt mir super. Ich bin aktuell verantwortlich für den Vertrieb, das Bewerbungsmanagement und die allgemeine Büroarbeit.

    Ich würde sehr gerne eine kaufmännische Qualifikation nachholen bzw. erlangen. Nach Rücksprache mit der IHK würde bei mr der Fachwirt für Büro und Projektorganisation oder die Externenprüfung im Bereich Büromanagement in Frage kommen.

    Nun ist die Frage was besser ist.

    In beiden Fällen müsste ich mich aus kostengründen selbstständig auf die Prüfung vorbereiten.

    Denkt ihr das ist machbar?

    Ich bin etwas unsicher ob der Fachwirt da nicht etwas zu sportlich ist


    Würde mich über eure Meinung freuen.


    LG

  • Hallo,


    kauf dir den Rahmenplan des Fachwirts und schau es dir an. Wenn du meinst, dass das keine böhmischen Dörfer für dich sind, dann mach den Fachwirt.


    Ansonsten machst du erst einen Ausbildungsberuf und dann erst den Fachwirt.


    Wenn du nach der ersten Prüfung merkst, der Fachwirt ist eine Nummer zu scharf, kannst du den ruhen lassen und machst erstmal die Externenprüfung als Kauffrau für Büromanagement und versuchst es dann nochmal beim Fachwirt.


    So würde ich vorgehen.


    LG zurück

  • Ich habe jetzt die Zulassung für den Fachwirt. Ich denke die Zulassung für die Externenprüfung wird dann auch bald eintrudeln.

    Wie ist das denn bei Arbeitgebern? Kann ich als Fachwirtin für Büro und Projektorganisation auch eine normale "bürostelle" bekommen? Ich strebe in erster Linie keine Leitungsposition an sondern möchte einfach eine kaufmännische Ausbildung nachweisen.

    Ist das seltsam wenn man dann ohne basis Ausbildung aus dem kaufmännischen bereich mit dem Fachwirt punkten? Ich bin ehrlich und habe etwas Angst zu versagen in der Prüfung. Habe halt 5 Jahre Erfahrung als normale Bürokraft aber eben ungelernt

  • [...]Ich denke die Zulassung für die Externenprüfung wird dann auch bald eintrudeln.

    Wie ist das denn bei Arbeitgebern? Kann ich als Fachwirtin für Büro und Projektorganisation auch eine normale "bürostelle" bekommen?[...]

    Ist das seltsam wenn man dann ohne basis Ausbildung aus dem kaufmännischen bereich mit dem Fachwirt punkten? [...]Habe halt 5 Jahre Erfahrung als normale Bürokraft aber eben ungelernt

    Hallo,


    ich finde den Fachwirt ehrlich gesagt zu scharf. Weißt du überhaupt was da auf dich zukommt? Der Fachwirt baut in der Regel auch auf eine vorangegangen kaufmännischen Ausbildung auf. Das heißt im Umkehrschluss Grundlegendes Basiswissen wird vorausgesetzt. Wie bereits PSB_IHK sehr die die Verordnungen und die Rahmenlehrpläne an ( VO Ausbildungsberuf und VO Fachwirt ). Einschätzen kannst nur du es selber, wie ist deine Lernbereitschaft, wie ist dein Wille, Ausdauer, wie viel Zeit kannst du entbehren für die Vorbereitung, Bereitschaft zum selbst lernen und recherchieren, Kosten für Lehrpläne und Prüfungen möchtest du das investieren? Das kannst nur du für dich selbst entscheiden, wir können hier nur Hinweise und Ratschläge geben. Die Entscheidung liegt letztenendes bei dir. Welches Ziel du anstrebst.


    Man bekommt mit dem Fachwirt sicherlich auch normale Bürostellen, es ist für den Personaler ein Indiz für Leistungsbereitschaft und Ausdauer. Ebenso wäre es für mich schon bemerkenswert wenn man mit 37 die Externenprüfung macht und im Anschluss den Fachwirt abglegt. Das zeigt das man bereit ist für neues ist und lernen möchte. Zudem sind solche Qualifikationen für den Arbeitsmarkt mit immer mehr Konkurrenz nie was schlechtes um sich gegen Mitbewerber durchzusetzen.


    Grüße

    geprüfter Industriefachwirt (IHK) 02.2019 ✅
    REFA-Produktionsplaner 10.2016 ☑
    REFA-Arbeitsorganisator 12.2015 ☑
    Ausbildung der Ausbilder nach AEVO 01.2015 ☑
    Industriekaufmann 01.2013 ☑
    Kaufmann im Einzelhandel 06.2009 ☑

  • Vielen Dank für deine Nachricht. Ich fühle mich auch etwas unwohl damit, zumal ich in naher Zukunft mich auch ehr auf normalen interessanten Büromanagement Stellen sehe und nicht in der Leitung.

    Ich könnte mir vorstellen erst die Externenprüfung abzulegen - auch dafür werde ich lernen müssen - und dann vielleicht 1 Jahr später den Fachwirt dran zu hängen

    Dann bin ich ja immer noch unter 40.

    Ich hoffe nur ich werde auch zur Externenprüfung zugelassen - bisher habe ich nur die Zulassung für den Fachwirt

  • Hey,


    also wenn du zum Fachwirt zugelassen wirst, warum nicht auch zur "harmloseren" Externenprüfung? Im BBiG steht:



    § 45 Zulassung in besonderen Fällen


    (1) Auszubildende können nach Anhörung der Ausbildenden und der Berufsschule vor Ablauf ihrer Ausbildungszeit zur Abschlussprüfung zugelassen werden, wenn ihre Leistungen dies rechtfertigen.

    (2) Zur Abschlussprüfung ist auch zuzulassen, wer nachweist, dass er mindestens das Eineinhalbfache der Zeit, die als Ausbildungsdauer vorgeschrieben ist, in dem Beruf tätig gewesen ist, in dem die Prüfung abgelegt werden soll. Als Zeiten der Berufstätigkeit gelten auch Ausbildungszeiten in einem anderen, einschlägigen Ausbildungsberuf. Vom Nachweis der Mindestzeit nach Satz 1 kann ganz oder teilweise abgesehen werden, wenn durch Vorlage von Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft gemacht wird, dass der Bewerber oder die Bewerberin die berufliche Handlungsfähigkeit erworben hat, die die Zulassung zur Prüfung rechtfertigt. Ausländische Bildungsabschlüsse und Zeiten der Berufstätigkeit im Ausland sind dabei zu berücksichtigen.

    [...]


    (2) ist für dich interessant da das anderthalbfache bei einer regulären 3jährigen Ausbildungszeit eben 4,5 Jahre sind. Wenn du dann noch Bestätigungen deines Arbeitgebers mitgeschickt hast, sollte das auch passen. Beim Fachwirt würde ich dir je nach dem wie schwer/leicht es dir bei der Externenprüfung dennoch zu einen Vorbereitungskurs/Onlinekurs raten. Da dies doch schon Vorteile mitbringt z.B. einen Ansprechpartner gerade bei komplexeren Themenstellungen und Zusammenhänge.


    Grüße

    geprüfter Industriefachwirt (IHK) 02.2019 ✅
    REFA-Produktionsplaner 10.2016 ☑
    REFA-Arbeitsorganisator 12.2015 ☑
    Ausbildung der Ausbilder nach AEVO 01.2015 ☑
    Industriekaufmann 01.2013 ☑
    Kaufmann im Einzelhandel 06.2009 ☑

  • Hallo,


    ich würde dir auch Raten zuerst die Ausbildungsprüfung zu machen, die ist weniger umfangreich und es kommt hier mehr auf die kaufmännischen Grundkenntnisse an. Der Fachwirt baut darauf auf, und wenn du den danach machen willst wird der "frisch aus der Ausbildung" einfacher.


    Da du die Selbstvorbereitung anstrebst, würde ich mir hier gleich einen "Lehrplan" schreiben der die Inhalte aus beiden Prüfungen verbindet, so kannst du Zeit sparen, die Erfolgschancen für die Ausbildungsprüfung werden höher und für den Fachwirt danach musst du dann weniger "nachlernen".


    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16

    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17