Erfahrungsberichte und Tipps gesucht!

  • Hallo Zusammen,


    nach meiner Ausbildung zur Immobilienkauffrau und -assistentin im letzten Sommer arbeite ich nun fest angestellt und möchte mich aber weiterbilden. Ein Studium kommt erst mal nicht in Frage, den Fachwirt finde ich aber interessant.


    Natürlich soll sich das ganze auch "lohnen". Gibt es Erfahrungswerte welche besseren Chancen man damit auf dem Markt hat und ob sich der Fachwirt auch auf das Gehalt auswirkt?
    Mittlerweile hat ja jeder zweite einen Bachelor. Wird der Fachwirt dann überhaupt noch gefragt?


    Ich möchte den Fachwirt möglichst in Vollzeit machen, müsste dafür aber meinen Job kündigen. Davor habe ich ziemlich bammel, weil es gerade in meiner Kleinstadt nicht einfach war nach der Ausbildung etwas zu finden. Ist das also überhaupt ratsam?


    Bei meiner Einstellung habe ich schon nach Aufstiegsmöglichkeiten und Weiterbildungen gefragt. Für meinen Chef war das aber uninteressant, da er "nur" jemanden für die Zentrale benötigt. Viel Fachwissen wende ich im Moment also leider auch nicht an.


    Welche Anbieter sind empfehlenswert? Besonders interessiert mich Baden-Württemberg, speziell der Südwesten.
    Bei der Agentur für Arbeit habe ich online zwar schon nach Anbietern gesucht, musste aber feststellen, dass z.B. die genannte IHK in Mannheim gar keine Kurse gibt, wie es beschrieben wurde, sondern nur die Prüfung abnimmt.


    Ich freue mich auf eure Erfahrungen und Einschätzungen.

  • Hallo Blaustern,
    Du möchtest die Weiterbildung in Vollzeit machen, um schnell zu einem Abschluß zu kommen? Bitte erkundige Dich zunächst bei Deiner IHK, ob Du mit Deiner derzeitigen Tätigkeit die Prüfungsvoraussetzungen erfüllst. U.U. musst Du einige Jahre Berufspraxis nachweisen - dann kannst Du auch einen Teilzeit-(Abend-)Kurs neben Deinem Job besuchen.


    MfG
    Karsten

  • Hallo Karsten,


    ich habe eine dreijährige kaufmännische Ausbildung zur Immobilienkauffrau mit Zusatzqualifikation und bald 1 Jahr Berufserfahrung. In den Zulassungsbedingungen zur Prüfung der IHK wird das verlangt.


    Hat hier keiner einen Erfahrungsbericht für mich? Würde mich wirklich sehr freuen!

  • Hallo Blaustern,


    bitte setze dich erst einmal mit deiner IHK in Verbindung. Karsten hat Recht, nur weil du sagst, dass du 1 Jahr Berufserfahrung hast, heißt das noch gar nichts. Vor allem, wenn du derzeit, wie du selbst sagst, "nur" in der Zentrale sitzt und dies für dich nicht sonderlich anspruchsvoll ist. Wenn du nämlich keine immobilienspezifische Berufserfahrung nachweisen kannst, lassen die dich nicht zu. Ich kannte jemanden, da klang das Arbeitszeugnis eher nach Sekretariatsarbeiten, sie wurde nicht zur Prüfung zugelassen. Also bevor du deinen Job kündigst und dann vielleicht nicht zur Prüfung zugelassen wirst, solltest du dich vorher absichern!


    Ich würde dir davon abraten extra den Job zu kündigen um das in Vollzeit zu machen. Vor allem wenn du sagst, dass du grade beruflich nicht sehr gefördert wirst. Später im Lebenslauf sieht es immer besser aus, wenn du die Weiterbildung nebenberuflich gemacht hast. Von Vollzeitkursen weiß ich nur von Hameln, gibt hier aber genug Threads die du dir dazu anschauen kannst.


    Grundsätzlich kann man wohl sagen, dass es gut ist eine Weiterbildung zu machen und dass man damit wohl gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat - ich sage da nur Fachkräftemangel, aber für einen neuen Job brauchst du nicht nur das theoretische Wissen sondern eben auch Berufserfahrung. Noch ein Argument, warum du deinen jetzigen Job nicht so einfach kündigen solltest. Außerdem kostet diese Weiterbildung auch einiges, wenn du das ohne Job bezahlen kannst, herzlichen Glückwunsch, aber wenn nicht, solltest du dir auch das gut überlegen.


    Ich denke bei welchem Anbieter du das machst ist letztlich egal, die Fernschulen geben glaube ich alle so ziemlich das gleiche Unterrichtsmaterial und auch bei den Schulen, IHKs oder was auch immer wird das gleiche gelehrt. Du musst eben auch viel zu Hause machen und wenn du dann die richtige Literatur und die alten Prüfungen machst ist es eben egal welchen Anbieter du nimmst (nach meiner Einschätzung). Du solltest dich halt schlau machen, welche es bei dir in der Nähe gibt, die Homepage der IHK gibt da oft Auskunft, oder du rufst mal an und fragst nach.


    Wenn du einen spannenderen Job machen willst mit mehr Gehalt, sei bereit die Kleinstadt zu verlassen. Nur weil du den Fachwirt hast, werden nicht mehr Jobs in der Kleinstadt frei und wenn du jetzt schon solche Probleme bei der Jobsuche hattest...


    Und um noch deine Frage zu beantworten ob der Fachwirt überhaupt gefragt wird. Ja, bei fast jeder Stellenausschreibung wird er schon fast vorausgesetzt und mit einem Bacherlorabschluss gleich gesetzt. Weiterbildung lohnt sich immer!


    Ich hoffe, ich konnte ein paar Einschätzungen abgeben, die dir bei deiner Entscheidung helfen.


    VG

  • Hallo zusammen,


    eine Bekannte hat mir gestern von der AWI erzählt. Sie hat dort den Wochenendkurs besucht und war zufrieden.
    Da ich aus Villingen-Schwenningen komme sind Stuttgart (AWI) und Freiburg (DIA) ungefähr gleich weit entfernt.


    Der AWI habe ich meine Ausbildung und jetzige Tätigkeit geschildert und die Rückmeldung bekommen "Wenn Sie die Ausbildung zur Immobilienkauffrau (IHK) bereits erfolgreich abgeschlossen haben, müssen Sie als Zulassungsvoraussetzung (zum Zeitpunkt der IHK Prüfung, d.h. Frühjahr 2016) nach Abschluss Ihrer Ausbildung noch ein Jahr Berufspraxis (Tätigkeiten) in der Immobilienbranche nachweisen können".
    Daher gehe ich davon aus, dass die Tätigkeit an der Zentrale für den Fachwirt ausreichend ist.


    Beim Wochenendkurs habe ich den Vorteil weiter arbeiten und einen regelmäßigen Unterricht besuchen zu können.
    War noch jemand bei der AWI und kann von seiner Weiterbildung erzählen?


    Freue mich auf Berichte!

  • Hallo Blaustern,
    ich kann mich der fleißigen Hamburgerin nur anschließen - bitte setze Dich mit Deiner zuständigen Handelskammer in Verbindung.
    In der Verordnung über die Prüfung zur Immobilienfachwirtin steht ausdrücklich in § 2, dass die Berufspraxis inhaltlich wesentliche
    Bezüge zum Immobiliengeschäft laut § 1 haben muss, damit eine Zulassung zur Prüfung erfolgen kann. Du kannst Die Verordnung
    im Internet abrufen. Sieh Dir den § 1 einmal an und beurteile selber, ob Deine jetzigen Tätigkeiten den genannten Aufgaben entsprechen.
    Ich würde fast vermuten, dass Deine derzeitigen Tätigkeiten an der Zentrale nicht ausreichen, um zur Prüfung zugelassen zu werden.
    Viele Grüße aus Hamburg
    Tiba

  • Hallo Blaustern,


    ich würde Dir gerne noch 2 Tipps geben:


    1. "Private" Bildungsträger bereiten sicher nicht immer schlecht auf ihre eigene Prüfung vor (z. B. Immobilienwirt AWI).
    Allerdings ist damit nicht automatisch eine ausreichende Vorbereitung auf die IHK-Prüfung verbunden. Die AWI schreibt ja selbst, dass es unterschiedliche Schwerpunkte gibt.
    Also versuche in jedem Fall, die Textbände und alte Prüfungen der IHK zu bekommen und während des Lehrgangs die Inhalte und Fragestellungen abzugleichen, damit es nachher keine böse Überraschung gibt.
    Leider sind die IHK-Skripte nicht käuflich zu bekommen, sie werden nur an Teilnehmer der IHK-Lehrgänge ausgegeben.


    2. Sollte der Lehrgang beginnen, ohne daß die zuständige IHK (die, bei der Du später die Prüfung ablegst: die für Deinen Wohnort, die für den Lehrgangsort oder die für Deinen Arbeitsort) Deine Zulassung geprüft hast, behalte Dir bei der Lehrgangs-Anmeldung ein Rücktrittsrecht vor. Klar sagt jemand, der seinen Lehrgang "verkaufen" will, daß Du die Voraussetzungen schon erfüllen wirst. Gibt es dann Komplikationen, hast Du das Problem.
    Ein fairer Bildungsträger wird deshalb übrigens die erste Rate erst dann kassieren, wenn die Prüfungszulassung der IHK vorliegt.
    Um das zu umgehen: IHK anrufen, fragen. Ggf. schicken sie Dir ein Formblatt, das füllst Du aus, legst eine Tätigkeitsbescheinigung Deines Arbeitgebers bei - und Du erhälst verbindliche Nachricht.



    Was Fachwirte allgemein betrifft, ist meine Meinung: Man zeigt mit einer solchen Weiterbildung auch Engagement für seinen Beruf. Das sehen derzeitige und zukünftige Arbeitgeber gerne. Gewisse Stellen sind nur mit Studium zu erreichen. Aber schaden kann es keineswegs, sich zu qualifizieren. Auch die Erfahrungen, die Du während einer Weiterbildung machst, können Dich weiterbringen.
    Eine Pauschalaussage, welche Vorteile ein Fachwirttitel bietet, kann man kaum geben. Schau Dir die Stellenanzeigen in Deiner Region an, dann weisst Du was Du mit bzw. ohne erreichen kannst.


    Liebe Grüße
    Karsten

  • Hallo zusammen,


    sicherlich stimmt der Fakt mit der IHK..aber oft gibt es hier auch Möglichkeiten, um die nachweisbaren Arbeitsjahre nachzuweisen....


    Bildungsträger haben ein großes Interesse, dass ihre Teilnehmer gut versorgt sind.
    Denn die hohe Abschlussrate spricht sich schnell rum.....
    Ich würde gern Erfahrungsbericht veröffentlichen, aber leider ist dies hier verboten( LINK-Verbot)