Beiträge von Skyfall

    Martin.Lesny
    Vielen Dank für den Link!
    Selbstverständlich wird sich kein Abgeordneter selbst hinsetzten und verständliche Prüfungsfragen ausarbeiten. Es geht auch nicht um grundsätzliche Änderungen des Systems. Mitglieder aus Stadtrat, Kreistag, Landtag, Arbeitgeber, etc. können sehr wohl Einfluss nehmen; natürlich auch die Mitarbeiter und Entscheidungsträger der IHK selbst, und nicht zuletzt die Prüfungsteilnehmer. Jeder kann für dieses Thema sensibilisiert werden, um letztlich dahingehend etwas zu bewegen!



    DozentIHK | Reinhard
    Ruhig Blut. Ich bin hier nicht auf Konfrontation aus und habe allen Respekt vor eurer Arbeit. Ihr gehört sicher zu denjenigen, welche bestimmt sehr gute Quoten vorweisen können. Es ist ein wenig nachvollziehbar, dass hier der Standpunkt vertreten wird, sich gefälligst anzupassen und die Gegebenheiten hinzunehmen. Ihr gehört demnach eher nicht zur Zielgruppe derer, die an dieser Sache aktiv etwas ändern möchten. Vor allem Reinhard hat dies sehr deutlich zu verstehen gegeben. Sarkasmus halte ich für äußerst unangebracht, wenn es darum geht, Menschen auf die Ursache hinzuweisen und sie dafür zu sensibilisieren.
    Natürlich soll eine Fachwirt-Ausbildung nicht an Niveau und Status verlieren - im Gegenteil. Aber wenn durch die nicht unwesentliche Hürde der IHK-Fragestellung selektiert wird, dann finde ich, dass dies nicht in Relation zu den erforderlichen Qualifikationen steht. Die Schlagworte "Vernetztes Denken und Bewältigen komplexer Aufgaben" sollten sich nicht primär auf IHK-Formulierungen beziehen.
    Daher halte ich die Idee der Extra-Kurse bezüglich IHK-Jargon für den absolut falschen Weg. (Ggf. würde ich dies als selbständiger Kursanbieter auch nicht unterschreiben;)
    Ja Thomas, leider ist das so: Wer die Prüfung bestanden hat (wie auch immer) hat die Sache abgehakt. Genau diese Einstellung hält das Problem Jahr für Jahr am Leben.


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    Im Durchschnitt haben zuletzt zwei Drittel der Teilnehmer bestanden. Kein Bildungsträger wird mit einer solchen Referenz hausieren gehen. Kein Unternehmen wird sich auf die Fahne schreiben: "Kommen Sie zu uns - zwei Drittel der von uns gebauten Häuser stehen nach Fertigstellung noch! - ...oder zwei Drittel der von uns produzierten Motoren funktionieren auch nachdem Sie sie gekauft haben!"
    Bei den Bildungsträger gibt es sicherlich auch eine Vielzahl an Defiziten - allerdings stehen die Bildungsträger, wie ich eingangs durchblicken lies, hier nicht im Fokus. Es gibt Teilnehmer, die sich auch ohne Kursteilnahme bestens in den Themen Projekt/QM/Personal/Betriebl. Prozesse/Rechnungswesen/Marketing auskennen. Eventuell kann der Zusammenhang zur Gesundheitsbranche/Klinik/Pflege/Finanzierung, etc. autodidaktisch erfolgen. Eine Kursteilnahme ist dennoch selbstverständlich sinnvoll.
    Wie auch immer - mit der angesprochene Art der Selektion haben nahezu ALLE zu Unrecht ihre Last! - Selbst Dozenten.
    Ich spreche all diejenigen an, welche aufgrund der Fragestellung eine schlechtere Note erhalten haben/werden? (z. B. Note 2 statt 1, oder gar mangelhaft anstatt Note 4)
    Dies schließt also auch diejenigen ein, welche bestanden haben, oder bestehen werden.


    Leute die denken, dass sie ohnehin nichts ausrichten können sind hier nicht gefragt. Diese Einstellung kann man in allen Lebenslagen beobachten. Was sind das für (angehende)Fachwirte, die bereits hier "Angst" haben, sich aktiv und öffentlich für dieses Thema einzusetzen? Nach dem Motto: Lieber kein Rückgrat zeigen - man könnte ja anecken.
    Wo wären wir, wenn immer alle so gedacht hätten? Von allem Anderen mal ganz abgesehen: Es geht um eure Kosten und - was heute noch viel schwerer wiegt - es geht um eure Zeit!

    Allen ein Dankeschön für die bisherige Resonanz!


    Es verhält sich doch so: Die weitergebildeten Prüfungsteilnehmer verhalten sich in der schriftlichen Prüfung wie "Eine Herde Ochsen vorm Berg, welche die Kuh nicht vom Eis bekommen." Ich habe bereits versucht, die Ursache dafür ausführlich einzugrenzen und zu verdeutlichen.


    Ganz bewusst habe ich hier nicht die Fragestellungen im Einzelnen angesprochen. Darüber wird an anderer Stelle kommuniziert. Ich halte es speziell an dieser Stelle nicht für zielführend, sich über die aktuellen Fragen/Antworten/Lösungen/Umsetzung/Herangehensweise auszutauschen. Die meisten können nicht mal ansatzweise die Fragen wiedergeben - es werden immer nur vermeintliche Lösungen eingegrenzt. Dies ist Geplänkel. Klein-klein-Getue. Hinzu kommt jammern, ärgern, bangen; hoffen, dass man letztlich doch bestanden hat; hoffen, dass man das nächste Mal besteht; in Kopf-hoch-Phrasen verfallen; sich fügen, klein bei geben, sich der IHK-Denke anpassen, diesen Budenzauber mitmachen...
    - Wem soll das künftig nutzen? - NIEMANDEM!


    Mein Ansatz ist von ganz anderer Natur:
    Es scheint ja so zu sein, dass die Problematik der kruden Fragestellung seit vielen Jahren bekannt ist. Entsprechend wäre es schon lange an der Zeit, dass sich die IHK mit ihren Fragestellungen mal an eine "normale" Denkweise/Sprache anpasst. Damit meine ich NICHT, dass sie dem "naiven Mainstream" Genüge tut. Amtsdeutsch, Juristensprache, Gesetzestexte - bei alle dem ist der Nukleus spätesten nach dem dritten Mal durchlesen verstanden. Man versteht diese Welt. Die Prüfungsfragen begreift die Masse allerdings nicht (ich meine hier nicht 2, 3 Fremdwörter, die man ruhig wissen sollte).
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    Reinhard
    Eventuell habe ich mich unglücklich ausgedrückt. Hier soll keine Verschwörungstheorie bedient werden. Ehrenamtliche, die für eine symbolische Entschädigung Einsatz zeigen (ich selbst gehöre dazu) sind nicht das Problem. Ich will mir auch nicht anmaßen, einzuschätzen, oder zu beurteilen in wie weit hier ein möglicher IHK-Wasserkopf bedient werden muss, oder auch nicht. Das Problem hast du im ersten Satz deines "Punkt 3" bestätigt. Deine weitere Aussage geht - mit Verlaub - in alt-bekannte Denkstrukturen a la "sich damit abfinden, den Kopf in den Sand stecken, kuschen vor den alt-hergebrachten Strukturen, bloß nicht anecken...". Genau dies gelingt der Masse an gescheiterten Teilnehmern brillant!
    "Lernen, damit umzugehen. Die Anwendung der Klausuren üben." - Ich bitte Euch - Dies kann nicht euer Ernst sein.
    Solche Reaktionen habe ich durchaus auch erwartet - wünschenswert sind sie nicht. Innovativ auch nicht. Genau deswegen passiert auch all die Jahre nichts!
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    Mein Ansatz scheint offenbar bei der Masse nicht so geläufig zu sein. Die alten Denkstrukturen sind unterbewusst eingemeißelt in den Köpfen der Leute, die da jammern, ohne die Ursache anzugreifen. In Anbetracht der übergeordneten strukturellen Mega-Probleme, welche in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auf uns zukommen, kann es sich niemand leisten, gute Leute wegen hausgemachtem Quatsch derart zu blockieren.


    Im Eingangstext hatte ich ja mehrere Fässer aufgemacht. Stichwort: Gelder des ESF verbraten; Fachkräfte fallen aufgrund kruder Fragen durch die Prüfung - WIE BITTE???
    So etwas kann doch nicht sein! Dieses Thema sehe ich als ein Politikum. Das Problem sollte an Landtags- und Bundestagsabgeordnete herangetragen werden - und zwar umfassend und flächendeckend. Dieses Thema sollte in den höchsten Ebenen auf den Schreibtischen landen ( natürlich nicht bei der IHK, deren Reaktion wir kennen). Die Entscheidungsträger und Meinungsbildner werden letztlich mal rein stochern, ins Hirn des hohen Rosses.

    Guten Abend!
    Es existiert bereits ein Thread zu dieser Prüfung. Jedoch erachte ich mein Statement in seiner Deutlichkeit und ausführlichen Schilderung für zu wichtig, als dass ich es irgendwo dazwischen klebe. Die Überschrift ist hier auch etwas stimmiger. Ich möchte dadurch niemandem auf den Schlips treten und hoffe, dass dieser Thread hier stehenbleiben kann. :thumbup:


    Gerne möchte ich die Prüfungssituation und die Vorbereitung darauf beschreiben:
    Alle Teilnehmer die ich kenne hatten sich sehr gut auf den Stoff vorbereitet. Die Rahmenbedingungen seitens der Akademien waren einigermaßen in Ordnung. Man hatte vor der Prüfung nicht unerhebliche Summen gezahlt, und in Vollzeit, oder ein bis zwei Jahre lang an den Wochenenden die Akademien besucht und gelernt. Wieder andere hatten gar nichts bezahlt (ESF-Fördergelder). Man ging mit einem "guten Gefühl" zur Prüfung. Dieses war am Donnerstag um 9 Uhr, nachdem man die 9 Fragen gelesen hatte völlig zerstört. Wenn man nach der ersten halben Stunde einen kurzen Blick über die ca. 50 Teilnehmer schweifen lies, dann konnte man bei einem Großteil folgendes feststellen: Die Leute hatten Tränen in den Augen, hatten hochrote Köpfe, hatten tiefe Resignation in ihrer Mimik. Es war eine undenkbare Quälerei. Im Laufe der beiden Tage liefen einige kurz heulend raus,andere hatten den Budenzauber gar komplett abgebrochen.
    ;(X(<X:S:thumbdown::oops:



    WARUM :?:


    Der Grund liegt in den unverständlichen Fragestellungen entsprungen aus verquerter IHK-Denke. Hätte man seine 5 Vorbereitungsordner in der Prüfung benutzen dürfen (dies ist natürlich Quatsch...), so hätte man vielleicht 8 Punkte mehr herausholen können. Jeder Abiturient kennt das: Wenn man gelernt hat, dann kann man die Aufgaben lösen und wenn man unvorbereitet ist, dann weiss man am Ende immerhin warum es heisst: „Nicht bestanden“.
    Hier im Forum wurde bereits irgendwo erwähnt, dass es nicht um "Wissensfragen" geht. Es geht um die Lösung und Herangehensweise an komplexe Situationen, mit denen man vorher noch niemals konfrontiert war. Soweit ist das auch in Ordnung. Das angesammelte Wissen muss nutzvoll eingebracht werden - wenn man die Fragen annähernd begriffen hat. Und genau dass ist des Pudels Kern. :twisted:



    Die Fragen, ohne jetzt ins Detail zu gehen, sind im Grunde eine Frechheit ggü. allen, die zwar enorm viel Wissen generiert hatten, aber z. B. wenig Praxiserfahrung haben. Alle, bis auf eine Hand voll Teilnehmer hatten ihre größte Not. Die Institution IHK stellt sich hier als eine Geldmachmaschine dar, welche mit den Geldern der Wiederholer kalkuliert - und dies werden nach dieser schriftl. Prüfung nicht wenige sein. Ich gratuliere allen, welche bisher bestanden haben. Sei es, weil sie diese Denke durchschaut haben, oder weil sie es gerade so geschafft hatten. Die Prüfungsfragen, die man ja im Vorfeld auch durchgearbeitet hatte (auf die Lösungsbeispiele der IHK kommt kein Mensch, und jaja, viele Lösungen können richtig sein...) gibt`s dann in ein paar Monaten zu kaufen. Wer den Sinn dieser bewusst irreführenden, resp. undeutlichen Fragen im Hirn nicht lösen kann, bevor es dann an die eigentliche Lösung der Frage durch gelerntes geht, der soll sich fern halten, von dieser "Institution" namens IHK. X(


    Die Historie der IHK zeigt, dass sie leider einen eher ungeeigneten Maßstab für die Gesundheitsbranche darstellt. Eventuell möchte auch der eine oder die andere diese Weiterbildung zum Fachwirt als sinnvolle Basis für den Studiengang „Gesundheitsmanagement“ nutzen. Jedoch wurde eine Vielzahl von Teilnehmern durch diese forcierte Prüfungskatastrophe mürbe gemacht. ;(


    In der Realität stellen sich Problematiken offen dar – in der IHK-Prüfung nicht.
    In der Realität weiss man Problematiken zu lösen – in der IHK-Prüfung nicht.


    Mit Wissen kann man in Anbetracht der Fragestellungen eher nicht glänzen. Alleine deswegen ist diese Art des ausselektierens höchst bedenklich. Mit „Bildungsgrad“ oder „Wissensstand“ hat dies gar nichts zu tun. Öffentliche Erhebungen zur „Bestehensquote“, bzw. „Durchfallquote“ gibt es nicht – welche Gründe mag dies haben? :idea:


    Fazit nach der Prüfung:
    Die IHK produziert aus weiterbildungswilligen Menschen, oder solchen die sich bereits weitergebildet haben, durch gezielt irrführende, unverständliche Fragestellungen eine Vielzahl von Wiederholern (Glückwunsch!), oder solche, die trotz ihres guten Wissens massenhaft mit der Note 4 in die Realität entlassen werden. Indirekt werden so auch die Fördergelder des ESF sinnlos aufgefressen.


    :!: Mit solchen absurden Hürden ist diesem Staat bezüglich demographischem Wandel und
    Fachkräftemangel in der Gesundheits- und Sozialbranche sicher keineswegs gedient! :!: