Beiträge von Michaela2607

    Am 23 Februar habe ich meine mündliche Prüfung in Passau bestanden und darf mich seitdem Wirtschaftsfachwirtin nennen. Alle 3 Prüfungen konnte ich auf den ersten Anlauf bestehen.

    Eine Schule hätte ich aus zeitlichen, finanziellen und regionalen Gründen nie besuchen können. Die angebotenen online-Kurse fielen nur aus finanziellen Gründen durchs Raster.

    Ich muss zugeben, dass ich diese Weiterbildung erst mal gewaltig unterschätzt habe. Ich dachte doch tatsächlich, dass ich in Poolposition bin, da ich doch schon 25 Jahre Berufserfahrung mitbringe und die letzten 5 davon in leitender Position. Ich bin 43 Jahre, arbeite Vollzeit und bin alleinerziehende Mutter - an Organisationsgeschick sollte es also auch nicht fehlen. Ich hab mir also ganz selbstbewusst ein paar Bücher gekauft, den IHK Rahmenplan für Wirtschaftsfachwirte und los gings.

    Meine Selbstüberschätzung war nicht sofort erkennbar und als mir klar war, was für ein Fass ich da aufgemacht habe stand ich schon kurz vor der WBQ und ich war irgendwie schon zu weit gekommen um aufzugeben. Nachdem ich die WBQ bestanden habe ist mir aufgefallen, dass ich als „Do it your self“-Student keineswegs schlechter unterwegs war wie meine Leidensgenossen aus diversen Akademien. Die kannten den Rahmenplan definitiv nicht so gut wie ich und konnten nur das was ihnen im Kurs vermittelt wurde. Die größte Durchfallquote lag im UF, weil viele den letzten Punkt im Rahmenplan (Wertanalyse) noch nie gehört haben. Dummerweise war das eine 20 Punkte Frage in WBQ (oder warens sogar 30 – ich weiß es nicht mehr).

    Ich hätte es auf keinen Fall geschafft, die HBQ gleich 4 Wochen hinterher zu schieben. Ich brauchte schon einige Monate um Lernen zu lernen. Hört sich doof an, aber es wird einem doch irgendwann klar, dass man so viel Zeit verjubelt weil man keine Struktur findet, und die ist oft das Wichtigste.

    Für die Situationsaufgabe 1 war ich supi vorbereitet. Betriebliches Management, Führung und Zusammenarbeit, Marketing und Vertrieb haben fast schon Spaß gemacht. Vor der Zweiten hatte ich mehr Bammel. (Investition und Finanzierung, Logistik, Controlling). Die Prüfung lief aber dann ganz anders. Am ersten Tag hatte ich keine Ahnung was die da von mir wollen (Mein Ergebnis war 57 Punkte L ), der zweite lief da viel besser (72 Punkte). Soviel zur Selbsteinschätzung. Aus der mündlichen Prüfung konnte ich 97 Punkte mitnehmen und so bin ich mit 80,5 Punkte knapp an „gut“ vorbei. – Was solls – am Ende wollte ich eh einfach nur noch bestehen.

    Aus meiner Erfahrung kann ich heute sagen: Ja – es ist machbar den Wirtschaftsfachwirt im Selbststudium zu absolvieren. Gekostet hat es aber trotzdem ca. 1.200,00 € für Prüfungsgebühren, Bücher, Lernkarten, Audio CD´s usw. (im Juni gibt’s 1.000,- Euro Meisterbonus, dann hab ichs wieder herin J) Ich habe die Stunden nicht mitgezählt, aber es waren gefühlt zweimal so viel wie im Rahmenplan angegeben. (Bin aber auch keine 20 mehr)

    Absolut wichtig ist dabei, dass das private Umfeld mitspielt. Meine „Kinder“ sind schon 20 und 16 Jahre alt. Beide sind froh wenn ich mich mit meinen Lernerlis beschäftige und nicht mit Ihren. Dass mich mein Freund nicht verlassen hat wundert mich ehrlich gesagt selbst. Die letzten 1 ½ Jahre habe ich bei fast allen Familienfeiern mit Abwesenheit geglänzt und das Haus habe ich nur soweit in Schuss gehalten, dass wir keine Allergien bekommen.

    Ich kann aber auch keinem beschreiben wie gut es sich anfühlt wenn man aus der mündlichen Prüfung geht und drei supi nette Herren aus dem Prüfungsausschuss einem zur bestandenen Prüfung gratulieren. Ich krieg sogar jetzt noch eine Gänsehaut obwohl ich ja nur drüber schreib.

    Mein Wissen geb ich gern mit meinen eigenen Worten als großer „Erklärbär“ in der Firma weiter und an Anerkennung für meine Leistung fehlt es nirgends. Das fühlt sich richtig gut an.

    Ich wollte einerseits mit meinem Beitrag ermutigen, warne aber auch davor die Sache zu unterschätzen.

    Allen, die das noch vor sich haben wünsche ich alles Gute.

    Bestaaaaaaaanden - wow, das hätt ich nicht mehr gedacht. Heute kam das Prüfungsergebnis. Viel besser als gedacht. Ich hab mich neben einem Haushalt mit zwei Kindern, Hund und Katz, und einem fulltime Job (ca. 45 Std. Woche) im Selbststudium 6 Monate abends im Esszimmer auf die Prüfungen vorbereitet. Mit 42 Jahren war das wirklich kein Spaziergang. Ich hab mich als totalen Aussenseiter gesehen und heute, das! VWL 81 Punkte, Rechnungswesen 69 Punkte, Unternehmensführung 73 Punkte, Recht und Steuer 55 Punkte. Geht doch !!! :D
    Das sollte mir die nötige Motivation für den zweiten Teil des Wahnsinns geben. HbQ im April. LG aus Niederbayern und großes Daumendrücken an die Prüflinge aus Landshut. Wir sollten wohl die letzten mit Ihren Ergebnissen sein.

    Hallo Zusammen !
    Ich habe die WBQ in Landshut geschrieben. Inzwischen sind 8 Wochen vorbei und ich habe immer noch keine Ergebnisse. Da ich mich im Selbststudium, berufsbegleitend auf die Prüfungen vorbereitet habe, habe ich den zweiten Teil schon mal vorsorglich auf April verlegt. Ich kann mich leider seit der Prüfung im Oktober nicht aufraffen und mit dem Lernen für die Handlungsspezifische Quali anfangen. Hat denn jemand aus Niederbayern schon ein Ergebnis. Ich fürchte dass ich UF total in den Sand gesetzt habe. Das lag aber nicht nur an der Wertanalyse, sondern mit unter, dass ich bei dieser, letzten Prüfung auch keine Nerven mehr hatte.
    Ich gratuliere allen, die die Quali schon in den Händen halten und drück Euch allen die Daumen, dass es auch geklappt hat.