Ein paar Gedanken meinerseits hierzu:
Ein Anbieter wirbt damit, eine Fortbildungsvorbereitung durchzuführen. Diese soll in 30 Tagen zum Erfolg führen. 30 Tage à 12 Stunden sind 360 Stunden. Von 45 - minütigen Unterrichtseinheiten ausgegangen, kommt man somit auf 480 UE's à 45 min., Pausen sind nicht mitgerechnet. Die Empfehlung der IHK beträgt ca 745 UE's. Angenommen, jemand ist bereit, 12 Stunden täglich ohne eine einzige Pause zu lernen, fehlen der Person noch 265 Stunden, das sind 36%, zur Empfehlung der IHK.
In diesem Zusammenhang zum Selbststudium: Der Eigenantrieb bei einer beruflichen Fortblidung ist naturgemäß ja recht hoch. Schließlich wird die Person in den seltensten Fällen gezwungen, eine solche durchzuführen. Das wird sicher nicht das Problem. Jeder sollte sich aber darüber klar sein, das die Gesamtanzahl der investierten Stunden nicht weniger werden wird, nur weil der Anbieter des Vorbereitungskurses seinen Teil in 30 Tagen erfüllt. Der Rest muss von den Teilnehmern zu Hause erarbeitet werden!
Ich frage mich auch, ob ein hervorragendes Dozententeam in der Lage wäre, in dieser kurzen Zeit eine Gruppe auf die Prüfungen angemessen vorzubereiten. Meiner Meinung nach eher nicht. Vielleicht reicht die Vorbereitung um durch die Prüfung zu kommen- vielleicht auch nicht. Jedenfalls könnte man davon ausgehen, dass eine anwendungsorientierte Vermittlung des Stoffes, die jemandem abgesehen von dem notwendigen Stück Papier darüber hinaus eine echte Expertise vermittelt, nicht stattfinden kann. Ich will damit nicht sagen, das eine gewisse Quanität an Stunden automatisch mehr Qualität in der Prüfung bringt. Ich möchte ausdrücken, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass die Fortbildung zum geprüften Betriebswirt in dieser kurzen Zeit dem Titel angemessen durchgeführt werden kann.
Ich persönlich habe mich für eine Vollzeit-Maßnahme entschieden, welche 4,5 Monate dauerte - 745 Stunden Vorbereitung beinhaltete und unzählige Stunden (geschätzt weitere 700-800) darüber hinaus im Selbststudium. Diese Zeit habe ich als wirklich hart empfunden. Wieviele Stunden täglich das bedeutet, kann sich jede interessierte Person selbst ausrechnen.
Jeder, der mit dem Gedanken spielt, den geprüften Betriebswirt zu machen , sollte sich darüber im Klaren sein, dass das kein Spaziergang wird! Das Level ist nicht einmal annähernd mit dem des geprüften Wirtschaftsfachwirtes zu vergleichen. Der geprüfte Betriebswirt soll im Deutschen Qualifikationsrahmen (http://www.dqr.de/) auf der Stufe 7 neben dem Master angesiedelt werden. Diese Qualifikation gibt es nicht geschenkt!