Hallo garfield1975
Wenn ich fragen darf ... was hast du denn studiert ?
Ich habe Soziologie mit NF Interkulturelle Wirtschaftskommunikation studiert und anschließend in Soziologie meinen Master gemacht.
Wie kann man sich das vorstellen ? Ihr habt also die Produktion an externe Dienstleister ausgelagert und du bist jetzt Einkäufer für die Dienstleistung oder kauft Ihr, obwohl Ihr die Produktion ausgelagert habt, die Rohstoffe für die Produktion der Produkte durch die Dienstleistung noch selber ? Was lasst Ihr denn produzieren bzw. in was für einem (groben) Gewerbezweig bist du denn ?
Es ist so: Wir haben einen Generallieferanten der als verlängerte Werkbank unsere Produkte herstellt. Wir bestellen so gut wie alles was zur Fertigung der Leuchten notwendig ist (um manches Material kümmert sich der Lieferant selbst) bei weiteren Lieferanten. Ich bin nun für die Beschaffung der Materialien, für die Einhaltung der Liefertermine und Materialplanung zuständig. Hinzu kommt noch weiteres organisatorisches. Dienstleistungen bestelle ich auch. Prinzipiell gefällt mir dies auch sehr gut, auch wenn es stressig ist. Zu denken geben mir ganz andere Dinge die den Einkauf enorm schwer machen.
Ich meine, wenn du kaufmännisch gelernt hast kann man selbst mit einem völlig fachfremden Studium einen nicht konsekutiven Master in die von dir gewünschte Fachrichtung machen.
Ich habe ein wenig recherchiert aber es ist gar nicht so einfach einen nicht-konsekutiven Master zu machen (nur dieser Weg wäre für mich sinnvoll). Aber ich müsste enorm viele Leistungen vorweisen, die ich aber nicht habe. Somit fällt dieser Weg für mich leider flach. Eine Ausbildung wird beim Studium, so weit ich weiß, nicht angerechnet.
Das ist wohl so... allerdings wirst du bei einem potenziellen Arbeitgeber auch an deiner Berufserfahrung gemessen, was letztendlich zunächst einmal darauf hinaus läuft, dass du auch da wieder im Einkauf landest; wenn du jemanden mit 10 Jahren Berufserfahrung im Einkauf einstellst, steckst du den normalerweise nicht in den Vertrieb; ein gewisses Stück weit bist du über deine Berufserfahrung festgelegt.
Da hast du völlig recht, ich sehe das auch so. Es ist ein schwieriger trade off (zumindest für mich): Einerseits möchte ich maximale Flexibilität für die Zukunft, andererseits möchte ich mir schon einen Schwerpunkt geben. Einfach auch deswegen weil es nicht anders geht. Ich muss auch gestehen dass es mir immer schon schwergefallen ist, mich beruflich festzulegen. Ich weiß dass das für jemanden in meinem Alter schon ein starkes Stück ist. Umso mehr freut es mich mit dem Einkauf einen Beruf gefunden zu haben, der mir gefällt.
Der technische Fachwirt richtet sich meines Wissens nach an gewerbliche Berufe, die in die Produktionsleitung wollen; so etwas wie ein Handwerker mit betriebswirtschaftlichem Know-How in z.B. Qualitätsmanagement, Prozessoptimierung und Supply Chain Management. Hattest du auch eine eher technische Ausbildung bzw. ein technisches Studium ? Der Wirtschaftsfachwirt soll lt. IHK branchen- und unternehmensübergreifend als "Globalkönner" für alle Aufgaben geeignet sein; er ist also nicht auf einen Fachbereich spezialisiert, wie der Fachwirt für Einkauf.
Zum technischen Fachwirt: Stimmt, das dachte ich zuerst auch. Jedoch, sowohl bei der IHK als auch bei der Grundig Akademie heisst es dass sich dieser Fachwirt sowohl als kaufmännische als auch technische Mitarbeiter richtet. Für mich spricht hier der Umstand, dass ich mir ein ordentliches technisches Hintergrundwissen aneignen kann (natürlich nichts im Vergleich zu einem gelernten Mitarbeiter) dass im Einkauf wirklich wertvoll ist. Nicht umsonst werden gern Wirtschaftsingenieure als Einkäufer eingestellt.
Dass mit dem Wirtschaftsfachwirt ein Generalist ausgebildet wird hat natürlich auch seine Vorteile.
Jeder im Forum hat sich letztendlich für das entschieden, wovon er bzw. sie überzeugt war/ist, dass es Ihn/Sie weiterbringt. Da letztendlich hier niemand dein Leben lebt, als du selbst, musst du für deine Lebensumstände schon selber entscheiden, wovon du überzeugt bist, dass es für dich das beste ist.
Das stimmt natürlich Da diese Entscheidung natürlich schon wegweisend sein wird möchte ich mir aber auch sehr gern Meinungen Anderer anhören, die ihren Fachwirt bereits hinter sich haben und aus dem Nähkästchen plaudern möchten.
Vielen Dank für deine Antworten und ein schönes Wochenende.