Hallo!
Es gibt mittlerweile viele Bachelors und Masters..
Auch der Wirtschaftsfachwirt ist ja - ins englische übersetzt - ein 'Bachelor'..
Die Frage ist die der Anerkennung bzw. der Wertigkeit bzw. der Bekanntheit.
Das war ein Grund, mich für einen IHK-Abschluss zu entscheiden. Die IHK ist (in Deutschland) allseits bekannt, nimmt sie doch mal mindestens die Berufsausbildungsprüfungen ab. Auch ein Industrie- oder Handelsfachwirt ist allgemein bekannt und anerkannt, der Wirtschaftsfachwirt hinkt teilweise (auch regional) noch etwas hinterher.
Noch ein Grund: Die Abschlüsse sind gesetzlich geregelt, im BBiG festgeschrieben und bundeseinheitlich.
Zu anderen Abschlüssen:
Überspitzt formuliert: Ich melde ein Gewerbe an, nenne das ganze 'Institute for Management and Solutions' [am besten noch 'ltd.'] und biete dann Zertifikate oder Abschlüsse an, die nennen sich dann 'Fachwirt für Wirtschaftsmanagement (IMS)' . Theoretisch kann das jeder. Und das gibt es auch in vielen Weiterbildungsbereichen - Paradebeispiel ist der 'Personalreferent':
"Berufenet" schreibt dazu "Personalreferent/in ist eine Weiterbildung, die durch interne Vorschriften der Lehrgangsträger geregelt ist." siehe hier:
http://berufenet.arbeitsagentu…=profession&prof-id=58977
Mit anderen Worten: Hey, ich bin Personalreferent - schließlich habe ich doch eine Lehrgangsbescheinigung vom IMS!
Welche Inhalte der Zertifikatsinhaber beherrscht, was er gelernt hat, welche Prüfung er abgelegt hat usw. bestimmt der Lehrgangsanbieter. Da der Lehrgangsanbieter auf Teilnehmer angewiesen ist ... [Alles weitere wären jetzt Unterstellungen und/oder meine Meinung, deshalb bitte selbst Gedanken dazu machen..]
Es gibt auch Wirtschaftsfachwirte (XYZ) und Betriebswirte (XYZ), wo der (Fern)Lehrgangsanbieter ein Zeugnis ausstellt, dem Noten aus Einsende-Prüfungen zugrunde liegen. Sicherlich auch schwer und anerkennenswert, keine Frage, aber wer einmal 2 Tage IHK-Prüfung hinter sich gebracht hat, weiß was dass heißt.
Ähnliches passiert gerade mit den Bachelor-Abschlüssen, auch da gibt es äußerst dubiose Abschlüsse, die von (Briefkasten?-)Universitäten in England verliehen werden, aber gleichzeitig einen Haufen Geld kosten. Und dazu laufen auch einige Rechts-Prozesse..
Natürlich ist da eine Berufsakademie etwas anderes, deshalb nicht falsch verstehen, ich denke, das hat schon Hand und Fuß. Mit einem universitären Abschluss ist das aber meines Erachtens nicht gleichzusetzen; in diesem Forum gibt es dazu einige Beiträge, z.B. morrro hat dazu schon einiges geschrieben.
Nein, ich will hier nichts schlechtreden, ganz im Gegenteil. Es gibt wertige Abschlüsse, sehr gute Bachelor-Weiterbildungen u.a. Aber es gibt auch andere.
Was ich will ist nur: Augen auf beim Weiterbildungs-Kauf! Nicht alles, was da verkauft wird, hat auch eine Wertigkeit - oder ist beim Personalentscheider bekannt und/oder anerkannt.
Viele Grüße
wfw_mz
P.S.: Und wenn es demnächst einen "Fachwirt für Wirtschaftsmanagement" gibt, beanspruche ich die Namensrechte!