Beiträge von Sapperlot

    ich kann das Buch "Wirstchaftsbezogene Qualifikationen. Basisqualifikationen für Fachwirte und Fachkaufleute" empfehlen.
    enthält Modul 1:VWL und BWl
    und Modul 2 : Rchnungswesen
    Dazu sei gesagt, dass ich nur den Bereich VWL (mein Fach) gelesen habe und beurteilen kann. Aber der Stoff (VWL) ist gut aufgearbeitet und prüfungsrelevant ausgewählt.

    Hallo Najura,


    mit deiner Entscheidung eine weitergehende Qualifikation zum Wifawi zu machen bringst du eigentlich schon die wichtigste Voraussetzung mit: die nötige Motivation.
    Bitte verlasse dich nicht alleine auf die Dozenten, denn auch der beste Dozent kann Dir nicht das eigenständige Lernen, Vor- und Nachbereiten abnehmen. Das Niveau der Fragen in der Prüfung kann zwar sehr unterschiedlich sein, aber nur Glück und zweimal die Woche zur Abendveranstaltung gehen, reicht i.d.R. nicht.
    Was die Berufspraxis angeht, so schadet diese sicher nicht, aber meiner Meinung nach ist sie bei vielen Fächern auch nicht so besonders hilfreich; denn man soll als Wifawi ja eben auch über den Tellerrand hinausgucken können und größere Zusammenhänge erkennen. Dementsprechend würde ich mir über mangelnde Berufspraxis nicht so viele Gedanken machen.
    Die Fachwirt-Ausbildung ist kein Hexenwerk, aber auch kein Sonntagsspaziergang. Solange du nicht das Zaubern lernst, können Dozenten die Sache zwar erleichtern, aber den Großteil des Weges zum Erfolg musst du selber gehen. Die Fachwirt-Ausbildung ist eben keine Berufsschule mehr, sondern Erwachsenenbildung, die viel Eigenleistung erfordert.
    Wenn du Dir das bewusst machst, schaffst Du es bestimmt!


    Grüße


    Sapperlot.


    P.S.: Ein kleiner Aufruf in eigener Sache:
    Packt eure ****** Smartphones während der Vorlesung weg! Das nervt und ist zudem mehr als unhöflich. Wenn es Euch nicht interessiert, was der Dozent erzählt, bleibt zu Hause!

    Hallo Nenni,


    ich weiß leider nicht genau was du meinst, aber ich versuche mal eine kleine Erklärung:


    Inflation bezeichnet die Preissteigerungen von einer Periode zu einer anderen (i.d.R. ein Jahr)
    Ziel der deutschen(europäischen) Wirtschaftspolitik(Geldpoltik) ist ein möglichst stabiles Preisniveau. Stabil wäre es nach Meinung der Europäischen Zentralbank bei einer Inflationsrate (Steigerungsrate) von unter (aber nahe) 2%.


    Gemessen wird das Preisniveau mit der Inflationsrate. Dies macht das statistische Bundesamt, indem es viele Güter und Dienstleistungen(sog. Warenkorb) misst und dann eine durchschnittliche Inflationsrate ermittelt.
    Solche Güter/Dienstleistungen sind zum Beispiel:
    Bötchen, Haarschnitte, Bücher, Bahnfahrten, Benzinpreise, Prüfungsgebühren der IHK und viele andere mehr.
    Vereinfacht gesagt (bitte nicht wörtlich nehmen) gehen die Mitarbeiter des Stat. Bundesamtes jeden Monat los und kaufen genau die gleiche Sachen, in identischen Mengen ein und schauen anschließend was sie für die Güter bezahlen mussten. Beispiel: im Jahr 2012 hat der gesamte Warenkorb 100€ gekostet und jetzt (2013) bezahlt man 102,5€. Daraus errechnet sich eine Inflationsrate von (Trommelwirbel……) +2,5%.
    Hätte man nun weniger als 100€ in 2013 bezahlen müssen, wäre die Preissteigerungsrate natürlich negativ und man spricht von einer Deflation.


    Die Konjunktur wird in den Wachstumsraten(Veränderung von einer Periode zur anderen) des BIP gemessen.


    Soviel erstmal dazu. Vielleicht zielst Du mit Deiner Frage aber auch auf das magische Viereck ab.
    Dazu bitte mal hier im Forum nach „Magisches Viereck“ suchen.


    Ansonsten müsstest Du deine Frage bitte nochmal ein wenig konkretisieren.


    Gruß


    Sapperlot

    Beispiel:
    Zielkonflikt: Preisniveaustabilität und hoher Beschäftigungsstand:
    vereinfacht: Bei einem hohen Beschäftigungsstand haben die privaten Haushalte einer Volkswirtschaft mehr Einkommen (Y) zur Verfügung, da ja auch mehr Menschen ein Gehalt beziehen. Dies führt wiederum tendenziell zu einer höheren Nachfrage von Gütern, bzw. zur Bereitschaft zum Bezahlen höherer Preise für unterschiedlichste Güter... und somit wiederum zu einer ansteigenden Inflationsrate und steigenden Unternehmensgewinnen. In Tarifverhandlungen werden die Arbeitnehmervertreter nun einen höheren Lohn forden, um die gestiegenen Preise am Markt auch bezahlen zu können, bzw. einen Anteil an den gestiegenen U.-gewinnen in Form von Lohnerhöhungen einfordern. ...und das Spielchen beginnt von vorne. (dies nennt man den Aufschaukelungseffekt der "Lohn-Preis-Spirale")


    Zielharmonie: hoher Beschäftigungsstand und Wirtschaftswachstum:


    bei guten Steigerungsraten des BIP (=Messgröße des Wirtschaftswachstums) ist tendenziell auch die Auslastung der Betriebe gut, so dass mehr Beschäftigte gebraucht werden, um die eingehenden Aufträge auch bewältigen zu können. eigentlich selbsterklärend...



    Gelegentlich wird in diesem Zusammenhang auch nach der Erweiterung des magischen Vierecks zum magischen Sechseck gefragt. mögl. weitere Ziele/Antworten könnten sein:


    gerechte Einkommensverteilung
    Ressourcenschonung-Umweltschutz


    diese sind allerdings nicht gesetzlich verankert und somit unverbindlicher bzw. austauschbar

    oftmals soll auch beurteilt werden, ob diese Ziele erreicht? worden sind:


    die vier wirtschaftspolitischen Hauptziele nach dem Stabilitätsgesetz: (manchmal wollen die den genauen Wortlaut, für alle Punkte; ist schließlich ein Gesetz)



    Stabilität des Preisniveaus
    Ziel: nahe, aber unter 2%: also erreicht bzw. im akzeptablen Bereich


    hoher Beschäftigungsstand
    Ziel: Vollbeschäftigung (je nach Interpretation 1%-4%): also Ziel verfehlt!


    außenwirtschaftliches Gleichgewicht
    Ziel: Importe = Exporte (zumindest ungefähr): also Ziel in diesem Jahr (und seit Jahrzehnten regelmäßig) verfehlt Stichwort: Deutschland als "Exportweltmeister"


    stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum
    Ziel: 2%-4% BIP-Wachstum (je nach Interpretation): eigentlich verfehlt, aber verglichen mit dem Rest der westlichen Welt akzeptabel


    "magisch" ist es deshalb, weil nicht alle vier Ziele gleichzeitig erreicht werden können und sich teilweise gegenseitig verhindern.



    StabG §1:
    "Bund und Länder haben bei ihren wirtschafts- und finanzpolitischen Maßnahmen die Erfordernisse des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts zu beachten. Die Maßnahmen sind so zu treffen, daß sie im Rahmen der marktwirtschaftlichen Ordnung gleichzeitig zur Stabilität des Preisniveaus, zu einem hohen Beschäftigungsstand und außenwirtschaftlichem Gleichgewicht bei stetigem und angemessenem Wirtschaftswachstum beitragen."

    Hallo Daniela,


    Reinhard hat das schon sehr gut erklärt (macht er eigentlich immer).


    Als Hilfe kann man sich noch merken, dass der Staat bei einer nachfrageorientierten WiPo (Wirtschaftspolitik) eine deutlich aktivere Rolle einnimmt, als er dies tuen würde, wenn er den Anhängern der angebotsorientierten WiPo folgen würde. Eine nachfrageorientierte WiPo (nach Keynes) versucht (in der Theorie) die Ausprägungen der Konjunkturzykluskurve nach unten und nach oben zu "dämpfen". D.h. ist das BIP-Wachstum abnehmend/nahe null oder sogar negativ (Rezession/Depression) tritt der Staat selbst als Nachfrager aktiv am Markt auf. In der jüngsten Vergangenheit wurden hierfür Schulden aufgenommen und bestimmte Programme aufgelegt (z.B: die Abwrackprämie für alte Autos in 2008) oder die Steuern gesenkt. In der Theorie "schlägt" die Konjunkturkurve nicht soweit nach unten aus und die wirtschaftlichen Folgen einer Depression werden gemildert und das Einsetzen einer Abwärtsspirale gestoppt.
    Keynes wollte eigentlich, dass diese Verschuldung bei anziehendem Wirtschaftswachstum (also im Boom) durch höhere Steuern wieder zurückbezahlt wird und somit automatisch auch das "Ausschlagen" der Kurve nach oben gedämpft wird. Leider sind Steuererhöhungen in einer Demokratie (Wählerstimmen) nur schwer zu verkaufen; hierin liegt meiner Meinung nach ein wesentlicher Grund für die hohe Staatsverschuldung der westlichen Staaten. Eine angebotsorientierte WiPo verhält sich hier neutraler (passiver) und versucht somit Verzerrungen ("Fehlallokationen der Produktionsfaktoren") zu verhindern. Sie versucht sich auf gute Rahmenbedingungen und Chancengleichheit zu konzentrieren.
    Es sind sozusagen 2 unterschiedliche "Glaubensrichtungen" in der Wirtschaftspolitik, die beide gute Argumente vorbringen können. In der Praxis halte ich die keynsianische Herangehensweise jedoch für gescheitert, aber das ist meine Meinung.
    Gruß


    Sapperlot

    Die Aussagekraft solcher Kurven ist begrenzt.


    Es ist sozusagen nur ein Hilfsmittel, um das Maß einer Ungleichverteilung darzustellen. Anders ausgedrückt: je stärker sich die Kurve wölbt, desto höher ist die Ungleichverteilung.


    Nehmen wir mal an, du hast im Rahmen einer ABC-Analyse deines Unternehmens folgendes festgestellt: Ihr habt insgesamt 5 Kunden, wovon ein Kunde(A) 60% des Umsatzes macht und die restlichen 4 jeweils 10%.
    Es liegt also eine große Ungleichverteilung vor, was zur Folge hat, dass beim Weggang des Kunden A wahrscheinlich die Insolvenz deiner Firma vor der Tür steht.


    Man könnte jetzt meinen, dass man hierfür kein Diagramm zeichnen muss, um die starke Abhängigkeit von Kunde A zu verdeutlichen. Da aber die Geschäftsführung dringend ihr Handicap beim Golf verbessern muss (oder positiv formuliert: mit unheimlich wichtigen Dingen viel zu beschäftigt ist), entwickeln wir ein Diagramm, zeichnen eine enorm gewölbte Lorenzkurve ein und haben plötzlich die Aufmerksamkeit unseres Chefs.


    Viel mehr ist es tatsächlich nicht. Das ist so in der BWL; wir drücken simple Dinge unheimlich kompliziert aus, damit keiner merkt, dass man eigentlich keine BWLer braucht.


    Kurz gesagt: Die Kurve ist eine Verdichtung von Informationen.

    Hallo Mariellalein,


    ich bin mir nicht sicher was du meinst, aber ich starte einfach mal einen Erklärungsversuch.


    das Diagramm, dass du meinst (zu finden bei Wikipedia s.v. "Paretodiagramm") enthält sozusagen zwei Diagramme in einem.


    1. die absoluten Zahlen zu den Verspätungsgründen. ("linke Y-Achse" und ausgefüllte Balken auf der X-Achse)
    2. die kumulierten (aufaddierten) Zahlen auf der X-Achse und die relativen (also Prozente) auf der "rechten Y-Achse"


    zum "2.Diagramm":
    Verkehr 55mal genannt von 168 Nennungen entspricht 32,74%; Kinder 46mal von 168 = 27,4% usw. (Zahlen habe ich aus dem Diagramm geschätzt)
    Die Gründe Verkehr und Kinder kumuliert (aufaddiert)=32,74%+27,4%=60,14% was wiederum 101(55+46) kumulierten Nennungen entspricht.


    Die Darstellung mit den kumulierten Werten und der eingetragenen orangenen Kurve(=Pareto-Fortschrittkurve) entspricht dem Vorgehen der ABC-Analyse, die aufzeigen soll wie stark die Abhängigkeit von bestimmten Faktoren ist.
    Die Kurve nennt man auch Lorenzkurve und zeigt die Lastigkeit (Ungleichverteilung) an. Wenn man sich einen Diagonale von links unten (Nullpunkt) nach rechst oben (100%) einzeichnet und dann den Abstand der Lorenzkurve von der Diagonalen (entspricht Gleichverteilung) ermittelt, kann man grafisch die Lastigkeit darstellen und ablesen. (einfach mal Lorenzkurve als Bild in der Suchmaschine deines Vertrauens eingeben)


    Im Übrigen halte ich für wahrscheinlicher, dass wenn in der Prüfung nach Pareto gefragt wird, eher die 80:20 Regel gemeint ist und die Lorenzkurve (Pareto-Fortschrittskurve) eher bei der ABC-Analyse abgefragt wird.



    Hoffe, ich konnte helfen, ansonsten einfach nochmal fragen...


    Gruß


    Sapperlot

    zu Aufgabe 4b)


    Betriebsergebnis=Umsatz - Istkosten(oder Selbstkosten(ist); ist das gleiche wie Istkosten)
    Umsatzergebnis=Umsatz - Normalkosten(oder Selbstkosten(normal);ist das gleiche wie Normalkosten)


    wenn wir obige Rechnung fortführen, kommen wir zu den Selbstkosten


    HK des Umstazes(ist) 730.500
    + Verwaltung(ist) 125.646
    + Vertrieb (ist) 81.816


    =Selbstkosten (ist) 937.962



    das gleiche mit den Normalkosten


    825.100 HK der Erzeugung (normal)= Summe aus Einzel- und Gesamtkosten von Material, Fertigung und Montage (alles normal)
    - (64.0000 + 38.400) Bestandveränderungen
    =722.700 Hk des Umsatzes(normal)
    + 119.245,50 Verwaltung (normal)
    + 86.724 Vertrieb(normal)
    = 928.669,5 Selbstkosten (normal)


    Istkosten und Normalkosten in die obige Formel eingesetzt:


    Betriebsergebnis=Umsatz - Istkosten = 828.000-937.962 = -109.962
    Umsatzergebnis=Umsatz - Normalkosten = 828.000-928.669,5 = -100669,5

    Zuschlagesbasis für die Verwaltungskosten sind die Herstellungskosten(HK) des Umsatzes.
    Die HK des Umatzes ergeben sich aus den HK der Erzeugung +Bestandsminderungen bzw. -Bestandsmehrungen.
    Die HK der Erzeugung errechnen sich aus den Materialkosten, den Kosten der Fertigung und den Kosten der Montage (jeweils Einzel- und Gesamtkosten).


    also:
    MEK: 58.800
    +MGK: 350.000
    +FEK(I): 166.600
    +FGK(I): 40.000
    +FEK(II): 159.500
    +FGK(II): 58.000
    =832.900 (HK der Erzeugung)
    -64.000 (Erhöhung Fertigerz.)
    -38.400 (Erhöhung Unfertigerz.)
    =730.500 (HK des Umsatzes)


    Verw. 125.646/730.500*100%= 17,2%
    Vertr. 81816/730.500*100%= 11,2%


    hoffe das ist hilfreich, ansonsten frag einfach nochmal.


    Gruß


    Sapperlot