Rahmenbedingungen: Mündliche Prüfung

  • Hallo zusammen,


    ich möchte mich gerne bei denen, die ihre mündliche Prüfung schon abgelegt haben nach einer - vielleicht ungewöhnlichen - Sache erkundigen:


    Hintergrund: Die IHK Schwaben hatte einen Termin angeboten, bei dem sie die Gelegenheit anbot Fragen und Antworten zu der mündlichen Prüfung zu beantworten. Diesen Termin konnte ich nicht besuchen, doch einige aus meinem Vorbereitungskurs waren dort und berichteten...


    ...folgendes:
    Fragen zum Inhalt des Fachgesprächs wurden abgeblockt. - Verständlich
    Fragen dazu, nach welchen Kriterien Präsentation und Fachgespräch beurteilt werden wurden abgeblockt. - Auch noch verständlich, zumindest im Großen und Ganzen, da sich mir die Detailtiefe der Fragen nicht erschließt.
    Eigentlich alle Fragen, die irgendetwas mit dem Fachgespräch etc. pp. - zu tun hatten wurden abgeblockt. - Frage, die ich mir stelle: Welchen Sinn hat die Veranstaltung?


    ...und wurde getoppt von:
    Der Aussage,
    - dass man sich nur nicht drauf verlassen sollte zu bestehen, denn sie selektieren gnadenlos aus, wenn schon "zu viele" bestanden haben.
    - dass man sich (als Frau) ohne Pumps gar nicht erst zur Präsentation trauen sollte, denn da wäre ein Durchfallen ja schon fast garantiert.
    ...und weiteren ähnlichen Aussagen.


    Meine Frage nun - ich war ja nicht dabei, weiß es also nur vom Hörensagen - haben andere mit eben solchen "Dingen" schon Erfahrung gemacht?
    Muss ich mit sowas tatsächlich rechnen? (die Aussage der Schlechtbenotung aufgrund des optischen "Erscheinungsbilds")?
    Hatte jemand den Fall und ist dagegen vorgegangen?


    Ich habe zwar (hoffentlich) erst im November meine mündliche, aber mir kommt das Ganze schon sehr suspekt vor.
    Am Wahrheitsgehalt der Aussage meiner "Informationsquelle" zweifle ich übrigens nicht. ;)


    Danke schon mal. Und liebe Grüße.

  • Ich schreibe mal direkt im Zitat!



    "...und wurde getoppt von:
    Der Aussage,
    - dass man sich nur nicht drauf verlassen sollte zu bestehen, denn sie selektieren gnadenlos aus, wenn schon "zu viele" bestanden haben.


    Absoluter Quatsch! Wenn eine solche Aussage auch nur ansatzweise fallen würde, könnte die Kammer ihr Prüfungswesen dicht machen. Das ist absoluter Blödsinn!


    - dass man sich (als Frau) ohne Pumps gar nicht erst zur Präsentationtrauen sollte, denn da wäre ein Durchfallen ja schon fast garantiert.
    ...und weiteren ähnlichen Aussagen."


    Auch dies ist an Dummheit nicht zu überbieten. Was deine Kollegen davon haben, einen solchen Unfug zu behaupten, ist mir unbegreiflich. Deine Kollegen müssten aufpassen, dass die Kammer gegen den Blödsinn nicht juristisch vorgeht, wenn die davon Wind bekommen.



    Abschließend:


    Das alles kannst du mal getrost ins Land der Fabeln schieben. Selbstverständlich kann es sein, dass der Ausschuss einige Punkte auf das persönliche Auftreten, wozu auch das Erscheinungsbild gehört, gibt. Aber nur wegen der äußeren Erscheinung wird niemand durchfallen.

  • Ich lese das gerade und bin auch ziemlich geschockt. Da ist selbst im Prüfungsausschuss der IHK für den Ausbildungsberuf Kaufleute für Büromanagement bin, weiß ich, dass ich von der IHK verpflichtet bin, während der Prüfung ein rechtssicheres Protokoll des Prüfungsverlaufes sowie der Fragen und Antworten anzufertigen. Bei Unstimmigkeiten oder wenn der Prüfling die Prüfung anfechten will, wird dieses aussagekräftige Protokoll herangezogen. Von einer Kollegin weiß ich, dass es bei AEVO Prüfungen exakt genauso ist. Daher sind solche Aussagen über die Fachwirt-Prüfung komplett unseriös (will ich doch hoffen). Sollte bei einer Veranstaltung wirklich so etwas gesagt werden, würde ich eine schriftliche Beschwerde einlegen. Wer so handelt, verstößt ja sogar gegen das AGG. Diskriminierung von Menschen mit Fußproblemen, die keine Pumps tragen können. Das ist heutzutage geradezu absurd. In der heutigen Zeit ist es völlig irrelevant, ob der Prüfling sich überhaupt irgendeinem Geschlecht zuordnet. Dies geht den Auschuss gar nix an. Soviel zum Thema "Pumps für Frauen".


    Ich kann nur hoffen, dass es sich hier um eine Miss-Interpretation des Gesagten handelt. Gepflegte Kleidung kann ja in einem Büroberuf nicht schaden, aber man darf nicht wegen einer Jogginghose oder Sneakers durchfallen. Dies kann nicht zu den inhaltlichen Bewertungskriterien gehören.


    Vielleicht mag ja mal jemand schreiben, wie es dann bei der IHK Schwaben wirklich zugegangen ist.