Gleichstellung Fachwirt mit Erzieherinnenausbildung?

  • Hallo Forum,


    ich hätte da eine Frage zum Fachwirt im Sozialwesen. Und zwar kommt meine Frau gebürtig aus dem Ausland und arbeitet seit 1,5 Jahren in einer KiTa. Erst als Quik-Kraft und nun macht sie die Ausbildung zur Sozialassistentin, welche Sie im nächsten Jahr wohl auch mit einem guten Zeugnis abschließen wird.

    Leider wissen wir noch nicht wie ihre Deutschnote ausfallen wird und das ist das Problem, da die nächste Stufe, die Ausbildung zur Erzieherin wäre, wofür man mindestens eine 3 im Fach Deutsch benötigt, zumindest an unserer BBS. Die restlichen Noten reichen bisher von 1-3, also ein super Schnitt.

    Wir hatten daher auch über eine Fortbildung zum Fachwirt nachgedacht und da stellt sich für mich die Frage, ob man sich mit diesem Abschluss letztendlich auch als Erzieherin bewerben könnte und dann auch danach bezahlt wird. Eine Leitung der KiTa wäre vielleicht irgendwann mal in entfernter Zukunft interessant, aber für den Anfang möchte Sie gerne erstmal als Erzieherin arbeiten.

    Gibt es hier vielleicht Leute, die sich da etwas auskennen oder den gleichen Schritt gegangen sind und sozusagen die Erzieherinnenausbildung "übersprungen" haben, aber dennoch als Erzieher arbeiten können? Danke schon mal =)

    P.S.: Die Zulassung zur Ausbildung zur Sozialassistentin war übrigens problemlos möglich, da meine Frau einen anerkannten Bachelor nachweisen kann (Deutsche und japanische Kultur und Sprache)

  • Versuche ich mal zu helfen. Zuerst wären die Zulassungsvoraussetzungen zu prüfen ob ein Fachwitz überhaupt möglich ist.

    § 2 Zulassungsvoraussetzungen(1) Zur Prüfung ist zuzulassen, wer 1. eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem anerkannten nach dem Berufsbildungsgesetz oderder Handwerksordnung geregelten kaufmännischen, verwaltenden, medizinischen oder handwerklichen Ausbildungsberuf des Gesundheits- und Sozialwesens und danach eine mindestens einjährige Berufspraxis oder 2. eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem bundesrechtlich geregelten Beruf imGesundheitswesen oder einem dreijährigen landesrechtlich geregelten Beruf im Gesundheits- undSozialwesen und eine mindestens einjährige Berufspraxis oder 3. ein mit Erfolg abgeschlossenes einschlägiges Hochschulstudium und eine mindestens zweijährigeBerufspraxis oder 4. eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem sonstigen anerkannten kaufmännischen, verwaltendenoder hauswirtschaftlichen Ausbildungsberuf und danach eine mindestens zweijährige Berufspraxis oder 5. eine mindestens fünfjährige Berufspraxisnachweist.(2) Die Berufspraxis nach Absatz 1 muss inhaltlich wesentliche Bezüge zu den in § 1 Absatz 2 genanntenAufgaben haben. Dabei sind auch ehrenamtliche Tätigkeiten zu berücksichtigen.(3) Abweichend von Absatz 1 ist zur Prüfung auch zuzulassen, wer durch Vorlage von Zeugnissen oder aufandere Weise glaubhaft macht, Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Handlungsfähigkeit)erworben zu haben, die die Zulassung zur Prüfung rechtfertigen.


    Grundsätzlich ist im Fachwirt keine Erzieherausbildung "integriert". Ich bin Erzieher und habe dann den Fachwirt zusätzlich gemacht um breiter aufgestellt zu sein. Zusätzlich kommt noch hinzu das in jedem Bundesland die Erzieherausbildung anders geregelt ist (Förderalismus).


    Mit einem Fachwirt könnte Sie wohl eine Leitungs übernehmen. Ob es aber dazu kommt weil der pädagogische Unterbau fehlt wage ich eher zu bezweifeln.


    Problematisch sehe ich noch das Deutsch wohl ein Problem darstellt. Da ist schon ein gewisses Niveau nötig um sich in der schriftlichen Prüfung gut darstellen zu können. Beim mündlichen (Präsentation & Fachgespräch) natürlich auch das sehe ich aber leichter. Kommt natürlich auch auf die zuständige IHK an...


    Auch bei der Erzieherausbildung sind natürlich gute Deutschkenntnisse von Vorteil um sich in den Klausuren gut ausdrücken zu können.


    Nicht das es hier falsch rüberkommt, das ist alles schon machbar. Zumal mit Bachelor in Deutscher & Japanischer Kultur & Sprache.

  • Danke schon mal für die Einschätzung, wir sind zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen. Es gibt ja noch den Fachwirt im Erziehungswesen, der da schon eher ins Bild passen würde, dort ist allerdings die Erzieherinnenausbildung vorausgesetzt. Ich habe jetzt mal einen Anbieter angeschrieben um mal zu abzuklopfen, ob ein abgeschlossenes Studium irgendwie hilfreich sein könnte um die Voraussetzungen zu erfüllen.

    Denn der Bachelor öffnet schon einiges an Türen, da er auch in Deutschland anerkannt ist und sie damit hier auch weiter studieren könnte.

    Probleme in der Schule gibt es bisher nicht. Sie lernt sehr fleißig und schreibt viele 1en, welche allerdings leider durch schlechte mündliche Noten oftmals nach unten gedrückt werden =) Sie ist halt etwas schüchtern und in ihrem Land gibt es diese Art von Noten auch nicht.

    Die Schule ist da soweit allerdings kulant, dass Rechtschreibfehler in dem Sinne nicht so schlecht bewertet werden. Ab nächsten Schuljahr hat sie allerdings das Fach Deutsch und da wird es dann schon interessant zu sehen wie sie das bewerten. Sie spricht und versteht Deutsch sehr gut, eine umfangreiche Erörterung in 90min relativ fehler- und grammatikalisch einwandfrei zu schreiben ist allerdings etwas anderes, da wird es dann definitiv ein paar Schwierigkeiten geben, aber da lassen wir uns mal überraschen. Mit Präsentationen hat sie überhaupt kein Problem, da stach sie in den 3 Stück bisher sogar immer heraus (auch weil sie sich akribisch darauf vorbereitet) und hatte bisher 2x die Note 1 und einmal eine 2 erhalten.