Guten Morgen Laura123,
zuallererst möchte ich dich ermutigen und sagen, dass das Nichtbestehen zwar ärgerlich ist, dennoch passieren kann.
Der Ablauf ist wie folgt: Du bekommst den Termin für die Prüfung und gehst zu der Kammer. Anschließend werden dir innerhalb 15 bis 20 Minuten Fragen gestellt, die du beantworten musst. Fragen könnten dazu z. B. sein:
- Was ist eine Bilanz? Erklären Sie kurz (evtl. auch aufzeichnen)
- Aus welchen Seiten besteht eine Bilanz? Wie sind die einzelnen Positionen auf den jeweiligen Seiten sortiert?
- Nennen Sie zwei Grundsätze der ordnungsgemäßen Buchführung (z. B. Anfangsbestand aus Jahr 2021 muss mit Schlussbestand aus Jahr 2020 übereinstimmen, Einzelbewertung von Vermögen und Schulden - siehe §252 HGB)
- Wie lange müssen Rechnungen bzw. Buchungsbelege aufbewahrt werden? (§257 HGB)
- Was versteht man unter Aktivtausch, Passivtausch, Aktiv-Passiv-Mehrung, Aktiv-Passiv-Minderung?
- Was ist der Unterschied zwischen Aufwendungen und Kosten? Was ist der Unterschied zwischen Erträgen und Leistungen?
- Wann behandle ich Aufwendungen nicht als Kosten?
- Was ist ein BAB? Wie ermittle ich hier die Gemeinkostenzuschlagssätze?
- Was sind Einzel- und was sind Gemeinkosten?
- Grenzen Sie das Unternehmensergebnis und das Betriebsergebnis voneinander ab.
- Was sind Grundkosten, Zusatzkosten, Anderskosten? Wie wirken diese sich auf das Betriebsergebnis und auf das Unternehmensergebnis aus?
- Was sind fixe und variable Kosten?
- Was ist Fixkostendegression?
- Wie verändert sich der Break-Even-Point, wenn der Verkaufspreis bzw. die variablen Kosten steigen/sinken?
- Was sagt die Eigenkapitalquote, etc. aus?
Bei Rechnungswesen kann es auch passieren, dass du kleinere Sachen im mündlichen Rahmen "berechnen" musst.
- Sie stellen Bleche her. Marktpreis am Tag sind 10 Euro je Blech, Herstellkosten betragen 8 Euro je Blech. Sie haben 1.000 Stück als Endbestand auf Lager. Welchen Wert setzen Sie an (Niederstwertprinzip)? Und wieso setzen Sie diesen an (Gläubigerschutz)?
- Eigenkapital am Ende der Periode 01 (Dezember) beträgt 100.000 Euro. Im April 01 haben Sie 10.000 Euro entnommen. Wie hoch war das Eigenkapital zu Beginn der Periode 01 (Januar)?
Tipp für die Prüfung: Versuche, die Sachverhalte zu verstehen. Es wird deutlich, ob der Prüfling die Sachen nur stur auswendig gelernt hat oder die Sachverhalte auch verstanden hat. Wenn man den Sachverhalt versteht, tut man sich auch mit dem Lernen leichter (und es macht auch mehr Sinn und sogar Spaß).
Die Frageliste ist nicht vollständig und es kann theoretisch alles gemäß Rahmenlehrplan abgefragt werden. Hilfsmittel sind übrigens keine erlaubt.
Ich bin mir sicher, dass du das schaffst und drücke dir schon jetzt die Daumen! 
Gruß
anonymo
