Hallo Buntspecht,
du hast ja bereits einige gute Einschätzungen hier bekommen, allerdings entspricht mein gerade abgeschlossener Durchzug, mit der Weiterbildung zum WFW ziemlich genau deinen Vorstellungen.
Ich habe letztes Jahr im April komplett ohne kaufmännische Vorausbildung, aber mit 20 Jahren umfangreicher Berufserfahrung mit dem WFW angefangen. Theoretische Theorie also praktisch NULL mit dem Ziel, in einem Rutsch alle Prüfungen im Herbst hintereinander zu bestehen
Soviel dazu, hatte dann einen Vollzeit Fernlehrgang, der (im Nachgang kann ich das SO sagen), zwar sowas, wie ein rosafarbenes Bindfädchen für den Rahmenlehrplan darstellte,
aber a) war es alles sehr, sehr trocken und ohne echte Struktur, glaube das Wort Übersicht und Struktur haben die noch nie gehört (200 Seiten pro Lernheft, teilweise ohne ein einziges grafische Hilfsmittel zum besseren Verständnis, inhaltliche Fehler, alter Gesetzeslage von 2008 und solche Spielchen und falsche Berechnungen in Rewe inklusive)
und b) war der Kurs für mich! nicht annähernd an der eigentlichen Aufgabenstellungen (Wortwahl, Fragestellungen und vor allem Zeit) von den Prüfungen der IHK orientiert. Diese IHK Prüfungen leiden nämlich an der Krankheit SUBSTANTIVIS und der sorgfältige Umgang damit, will geübt sein.
Jedenfalls habe ich ziemlich schnell gecheckt, dass es mit dem Zeug wohl nichts wird für mich, nachdem ich mir zusätzlich den offiziellen Rahmenplan, alle WBQ Prüfungen von 2010-2013 und zumindest HBQ 2012-13 besorgt hatte. Ich habe dann den Kurs sehr schnell "weg" gearbeitet mit 1 bestanden, aber für die Prüfungen NIE wieder ein Auge reingeworfen. Ein Kurs ist also relativ O_O
Zusammen mit beiden Fachbüchern von Kiehl, den kompakten Fresowsbüchern , den alten Prüfungen, den sehr gut erklärten Marius Ebert Videos, diversen Uni-Unterlagen zum besseren Verständnis für mich, habe ich dann effektiv für die Prüfungen gebüffelt. Rewe habe ich ganz klassisch bis zum abwinken über den Rewe Trainer, s.u. gepaukt.
http://www.lernnetz24.de/rewe/hinweise/index.html
Der Rest ist eigentlich mit gesundem Menschenverstand, halbwegs vorhandenem IQ, eiserner Disziplin und der Kunst das Internet zu bedienen, gut zu bewältigen. Meine größten Herausforderungen waren eher, hinter die Logik der finanzmathematischen Berechnungen der gesamten Investitionsrechnungen und Logistik, zu steigen. Nachdem mich hier sogar befreundete und "frisch" gebackene Master of Science (Bauingenieurwesen) wissenstechnisch haben hängenlassen, hat es dann irgendwann von alleine klick gemacht. Gott sei dank!
Die WBQ habe ich dann im ersten Anlauf direkt bestanden und auch die schriftliche HBQ 2,5 Wochen später. Fachgespräch dann vor kurzem erfolgreich bestanden und das Ganze mit einer sehr guten 3.
Aber! ich habe auch knapp 1400 Stunden insgesamt da rein gebuttert, einschließlich dem Kurs, den ich mir hätte sparen können, Erarbeiten des Lernstoffes, Recherche und dem Lernen selbst.Es ist also machbar, alle beide hintereinander abzulegen. Dafür brauchst du aber auch eine IHK, die das anbietet, machen nämlich nicht alle. Insbesondere, die in Bayern nicht. Vorher bitte abklären. Und mit "nur" 2 Stunden täglich wird das bis Oktober eher nichts. Das wären bis dahin gerade mal 420 Stunden grob gerechnetes Lernpensum. Selbst die Kurse der IHK haben mindestens 640 Stunden OHNE den gleichen Input, den du zusätzlich nochmal investieren solltest.
Da gilt es zu überdenken, ob du das alles neben deinem kleinen Wussel, den du jetzt zuhause hast,wirklich schaffen kannst und willst oder musst
Mir persönlich wäre die Elternzeit zu wertvoll, um mich diesem Stress, unter deinen eigentlich sehr schönen Umständen, die du hast, auszusetzen.
Lg
Masara