Dynamische Investitionsrechnung - Annuitätenmethode

  • Hallo Gregory,


    einfache Erklärung: die Annuität ist der dynamische Durchschnitt.


    Etwas umfangreichere Erklärung: Du machst mit dem Annuitätenfaktor aus einer Einmalzahlung eine Teilzahlung in jeweils gleicher Höhe. (Nennt man in der Finanzmathe "Rente".)


    Beispiel:


    Stehst Du vor der Wahl, 10.000 € sofort zu bekommen oder stattdessen 4 jährliche nachschüssige Raten, dann würdest Du in der statischen Investitionsrechnung einfach durch 4 teilen, bekämst also 2.500 € p. a., was aber realitätsfern ist, denn mit der Einmalzahlung würdest Du besser fahren, da Du das Geld früher bekommst und es anlegen kannst.


    Also nimmt man einen Zinssatz an, zu dem das Geld angelegt werden könnte, z. B. 3 %, dann beträgt der Annuitätenfaktor 0,269.


    Nun vergleichen wir:


    1. Einmalzahlung, Anlage zu 3 %, macht 10.000 mal 1,03 hoch 4, ergibt nach 4 Jahren 11255,09


    2. Rente = 10.000 mal 0,269 macht 2690 pro Jahr.


    Erste Rente ausbezahlt und ein Jahr angelegt: 2690 mal 1,03 ergibt 2770,70
    dazu kommt die zweite Rentenzahlung ein Jahr später, macht 5460,70
    wieder zu 3 % angelegt macht 5460,70 mal 1,03 macht 5624,52
    plus nächste Rente ergibt 8314,52 mal 1,03 macht 8563,96
    plus die nächste Rente ergibt nach 4 Jahren ein Endergebnis von 11253,96.
    (Der Euro Unterschied ist lediglich eine Rundungsdifferenz)


    Die Person, die die Einmalzahlung wählt ist also finanziell gleichgestellt mit der Person, die die Rente wählt.


    Die Annuität brauchst Du in der dyn. Investitionsrechnung insbesondere bei der dynamischen Amortisationsrechnung nach der Durchschnittsmethode, weil - wie der Name ja bereits sagt - man dazu den dynamischen Durchschnitt benötigt.


    Man benutzt den Annuitätenfaktor auch bei Lebensversicherungen, wenn es darum geht, ob man einen Betrag auf einmal bekommen will, oder eine lebenslange Rente.


    Im Kreditwesen ist eine Annuität eine periodisch gleichbleibende Zahlung, zusammengesetzt aus einem Zins- und einem Tilgungsanteil, wobei anfangs wegen der hohen Restschuld der Zinsanteil größer ist, später der Tilgungsanteil.


    Weitere Anmerkung: Bei einem Zinssatz von 0 % wäre der Annuitätenfaktor 0,25, weil es ja keinen Zins und damit keinen Zinseszins-Effekt gibt. Man würde also wie bei der statischen Rechnung einfach durch vier teilen. Je höher der Zinssatz mit dem Du kalkulierst, umso höher der Annuitätenfaktor, denn Du musst ja auf das Geld warten, dadurch entgehen Dir Zinsen


    LG
    -Tim