Fachgespräch

  • Hallo DozentIHK


    Inhaltsverzeichnis?
    Das heisst ich muss zu meinem Thema ein Inhaltsverzeichnis erstellen? Wie in einem Buch?
    Also z. B. 1. ....... 2........... etc. oder einfach nur nacheinander auflisten?


    und dann jeweils zu den einzelnen Punkten einen Inhalt erstellen?
    Dann Punkt für Punkt abarbeiten mittels Schlagwörtern die ich während meiner Präsentation and die
    Wand pinne. Habe ich das jetzt richtig verstanden?


    Also auf dem Prüfungsvorbereitungsseminar hat man uns kurz folgendendes dazu mitgeteilt:


    - 30 Min. Vorbereitungszeit, in dieser Zeit das Thema medial, inhaltlich überlegen wie gestalte ich
    (also keine Rede von Inhaltsangabe oder Ähnlichem)
    - entweder Flip Chart ODER Pinnwand - beschriften während der Vorbereitungszeit
    - Überschrift (Begriff) erläutern
    - nur Stichworte auf die Karten u. diese dann im Vortrag erläutern
    - Blickkontakt
    - schlüssiger Ablauf muss erkennbar sein
    - zum Schluss dann kurze Zusammenfassung



    Und noch eine Frage, ich weiss das ich ein Thema zur Präsentation erhalte, ist das anschließende Fachgespräch auch nur auf dieses Thema bezogen oder können dann noch andere Fragen auftauchen die mit diesem Thema nichts zu tun haben?


    Grüße, cerise

  • Hallo cerise,


    die Fragen im Fachgespräch können alles beinhalten, nicht nur Deine Präsentation. Am Anfang der "Fragerunde" wird auf eventuelle Fehler oder Unklarheiten Deiner Präsentationen eingegangen, danach können noch allgemeine Fragen gestellt werden. Das ergibt sich kurzfristig aus der Fragerunde heraus.
    Wir haben da keine festformulierten Fragen, die Fragen ergeben sich zumeist aus dem Vortrag.
    Auf die Flipchart schreibst Du während der Vorbereitungszeit oben das Thema darauf, dann Einführung, Hauptteil, Zusammenfassung.
    Während des Fachgespräches hast Du nicht nur Blickkontakt zu den Prüfern, sondern gehst ein bisschen im Raum auf und ab.
    Deine Masterthese kannst Du auf eine extra Seite auf der Flipchart schreiben.
    Macht einen tollen Eindruck auf uns Prüfer, aber umblättern dann nicht vergessen.
    Zwischendrin pinnst Du Deine Schlagwörter, aber bitte auf die Pinnwand.
    Ich habe mal eine erlebt, die war so nervös, dass sie ihre Karten in die Flipchart gerammt hat.
    Deine Maserthese muss nicht mit der allgemeinen Lehrmeinung übereinstimmen, Du musst sie lediglich schlüssig begründen könnrn.
    Wir Prüfer freuen uns auf gute Vorträge.
    Das macht einen erheblichen Teil des Fachgespräches aus!
    Leider bekommen wir oft grottenschlechte Vorträge geliefert, die inhaltlich zwar gut waren, aber miserabel präsentiert.


    Servus
    DozentIHK

  • Guten Abend Herr DozentIHK!


    Vielen Dank für Ihre Ausführungen hier - wirklich - das hilft mir sehr.


    Okay ich muss also Einleitung, Hauptteil und Zusammenfassung auf den Flipchart schreiben.
    Aber das sicherlich nicht ausführlich sondern Stichpunkthaltig, denn sonst müsste ich ja nur noch vorlesen :)
    Oder liege ich hier falsch? Und Einleitung, Haupteil.... muss ich auch nicht ausschreiben, sondern diese sind durch
    den Aufbau erkennbar.


    Ich habe das gerade mal durchprobiert - oh Mann, ich muss noch viel üben - das flüssige reden......
    man verhaspelt sich ganz schön :?
    Na ja, hilft ja alles nichts - Augen zu - und durch.
    Mich beruhigt ihre Aussage das die meisten eine grottenschlechte Präsentation abliefern ungemein -
    die können ja nicht alle durchgefallen sein.


    Gibt es denn in Sozial- und Gesundheitsökonomie auch Hautthemen wie in Recht?


    LG, cerise

  • Guten Abend Frau Cerise,


    1. mal muss das heißen: Augen auf und durch, nämlich Blickkontakt zu den Prüfern.
    2. habe ich gesagt, dass wir oft grottenschlechte Präsentationen geliefert bekommen und nicht meistens.


    So und jetzt mal keine Panik. Einfach weiterüben, üben, üben. Alle einspannen: Mama, Papa, Freund, Freundin, etc.. Alle müssen sich Deinen Vortrag anhören. Oder das allerhärteste: sich vor den Spiegel stellen und sich das Zeug selber erzählen.
    Merke: Je besser die Präsentation, desto unwichtiger der Inhalt!
    Generell gilt: Nur Substantive! Nirgends wird ein Satz komplett schriftlich ausformuliert! Dazu dient die Präsentation. Du redest in Sätzen, aber schreibst nix in Sätzen!
    Wann bist Du mit dem Fachgespräch dran und wo?


    L.G.
    DozentIHK

  • Hallo Cerise,


    zur Vorbereitung habe ich mir für das Thema "Betreuung" schon einmal ein Inhaltsverzeichnis und Karten erstellt. Hierbei habe ich bestimmte Farben zugeordnet (z. B. blau für Überschriften wie "Auswahl Betreuer", gelb für Stichpunkte zur Überschrift wie "Vorschlag", "Persönliche Bindung", grün für wichtige Aspekte wie "med./jurist. Prüfung" oder "Wohl", "Willen" und rot für wichtige Kriterien/Problempunkte wie "medizinische Indikation" oder "Einwilligungsvorbehalt".


    Meinen ersten (vorbereiteten) Probevortrag habe ich vor Kollegen gehalten. Das Inhaltsverzeichnis auf dem Flipchart war gut, um den Faden nicht zu verlieren und den Zuhörern zu verdeutlichen, an welchem Punkt ich gerade bin. Da ich keine Metaplanwand hatte, musste ich mit Magneten hantieren. Da fiel auch mal was runter. Außerdem hatte ich zu viele Karten. Zuhause habe ich dann nochmals "abgespeckt". Gut ist auch, wenn man bei so einem Probevortrag etwas Falsches oder Missverständliches sagt und das Feedback bekommt. Dadurch wurde mir klar, dass ich selbst noch Verständnisprobleme hatte. Außerdem wurde mir gesagt, was ich besser in der Reihenfolge umstelle. Highlights waren, dass mir gesagt wurde, die Präsentation sei gut, vor allem Beispiele ("überlegen Sie mal, welche Post bei Ihnen in den letzten Monaten eingegangen ist, was Sie an Bankgeschäften tätigen mussten, denken Sie an Steuern und Versicherungen", Widerruf z. B. bei ständigen Haustürgeschäften, etc.) kamen positiv an und meine Zusammenfassung wäre überraschend. Anstatt nochmals alle Punkte aufzuzählen, was die Kollegin üblicherweise bei Vorträgen macht, bin ich darauf eingegangen, dass das Betreuungsrecht auf die Grundrechte abzielt und dabei Würde und Selbstbestimmung in den Vordergrund stellt.


    Jetzt arbeite ich mich gerade am nächsten Thema ab.


    Viele Grüße


    Corinna

  • Hallo


    Das ist ja toll wie Du das machst. Die Zeit habe ich gar nicht dafür die Themen alle so auszuarbeiten.
    Zumal ich auch gar nicht wirklich weiss was ich überhaupt genau vorbereiten soll.
    Theoretisch kann ja in So. u. GOe..... alles dran kommen.
    Am WE habe ich Medizintechnik u. Pharmaindustrie bearbeitet. Vielleicht total unwi.chtig, vielleicht aber auch n
    nicht. Es ist so verdammt viel u. so wenig Zeit......
    Hoffe das es gut geht.


    LG cerise

  • Hallo zusammen,


    ich darf mich ab heute auch Fachwirt "schimpfen" und kann jedem nur raten sich nicht allzu verückt vor der Mündlichen zu machen, es herrschte eine entspannte Stimmung und die Prüfer waren sehr sehr nett! Wenn man einigermaßen gut vorbereitet ist, ist das wirklich auf alle Fälle machbar!!


    LG
    Cleo

  • Hallo Cleo!


    Herzlichen Glückwunsch!!!!


    Was meinst Du denn genau damit "einigermaßen vorbereitet"?


    Zu der Präsentation oder Fachlich? In welchen Fach hast Du denn die Prüfung gemacht?
    Ich bereite mich echt vor, bin mir aber nicht sicher ob ich alles abdecke was ich wissen muss u.
    ob ich bis dahin dann auch noch alles behalte. Vom präsentieren mal ganz abgesehen, habe nämlich Null Plan
    davon, noch nie gemacht.
    Fakt ist, das es auch Leute gibt die durch diese Prüfung rasseln.
    Aber danke für deine aufmunternden Worte.


    LG, cerise

  • Hallo Cerise,


    mit einigermaßen vorbereitet meinte ich eher fachlich als bezüglich der Präsentation. Wenn man das vorher aber noch nie gemacht hat und unsicher im Auftreten und freien Reden ist, muss man das natürlich üben um sich Routine zu verschaffen, damit man sich auf das Fachliche konzentrieren kann. Da ich aber in meinem Job das freie Reden gewohnt bin, hatte ich davor relativ wenig Angst/Respekt....


    Ich habe Recht gewählt und es nicht bereut :) Bei unserer IHK war es so, dass man sich vorher auf kein Fach festlegen musste sondern vor Ort entschieden hat und dann aus dem gewählten Fach eine Frage verdeckt ziehen musste, es hätte also alles Mögliche und Unmögliche drankommen können, denn die Aufgabenstellung hätte nicht getauscht werden dürfen..... Ich habe Sozialrecht, Pflegeversicherung gezogen, es hätte nicht besser laufen können da ich bei einem Altenheimträger arbeite, ich will zwar nicht behaupten dass die Fragestellung Tagesgeschäft für mich ist weil ich bei uns das Controlling und die Monats- und Jahresabschlüsse mache, aber es wurden Basics abgefragt und keine komplizierten Sachverhalte. Die Fragestellungen sahen in etwa wie folgt aus:


    Sie sind Angestellte eines Heimträgers und sollen für Angehörige einen Vortrag bezüglich der Pflegeversicherung vorbereiten.


    * Wie und wo kann ein Antrag gestellt werden und welche Rolle spielt der MDK dabei?


    Ich habe erklärt dass die Anträge bei der zuständigen Pflegekasse zu stellen sind, die immer bei der entsprechenden Krankenkasse des Versicherten angesiedelt ist, dass ein formloser Antrag genügt und dass das Datum des ANtrages maßgeblich für die Leistungsgewährung durch die Kasse ist, dass die PK den MDK mit der Begutachtung des Versicherten beauftragt, der entsprechend eine Pflegestufe festsetzt, dann bin ich noch auf die Voraussetzungen der einzelnen Pflegestufen eingegangen und welche Leistungen die PK in welcher Pflegestufe erbringt.


    * Gibt es Möglichkeiten gegen eine Entscheidung der Pflegekassen vorzugehen?


    Ich habe dann zuerst dargestellt, was so eine Entscheidung einer PK ist, nämlich ein Verwaltungsakt und bin dann auf die verschiedenen Rechtsbehelfe die zur Verfügung stehen eingegangen, von Widerspruch über Klage beim SG, Revision beim LSG bis zur Berufung beim BSG


    * Kann eine Pflegekasse von sich aus eine Entscheidung ändern?


    Ich bin dann zuerst darauf eingegangen dasss mit der Möglichkeit des Widerspruchs bzw. dem Grundsatz "Widerspruch vor Klage" der Gestzgeber seinen ausführenden Organen die Möglichkeit geschaffen hat, sich sozusagen selbst zu überprüfen. AUßerdem kann ein Verwaltungsakt jederzeit widerrufen oder für nichtig erklärt werden wenn er eine offenbare Unrichtigkeit enthält, hier bin ich dann noch näher auf den Vertrauensschutz eingegangen.


    * Gibt es einen Unterschied zwischen gesetzlicher und privater Pflegeversicherung


    Ich hab' zum Einen dargestellt dass es für den Heimträger keinen Unterschied gibt, die Pflegesätze sind gleich, es für den Bewohner aber sehr wohl einen Unterschied geben kann, da er nämlich analog der PKV auch bei der PPV in Vorlage treten muss, und das können empfindlich hohe Beträge sein...



    Das war auch schon alles, eine Prüferin hat mich noch was zum Vertrauensschutz gefragt bzw. der Klage weil ich die auf meinem Flipchart vergessen hatte aufzuzählen, dann wurde ich nach draußen geschickt und innerhalb einer Minute wieder rein gerufen und mir wurde zum bestandenen Fachwirt gratuliert :) Ich war etwas perplex weil ich die Ergebnisse der HBQ noch gar nicht habe, aber die Prüfer sagten ich hätte alle 4 Fächer bestanden. Ich war so happy dass ich nicht mal nach ner Note gefragt hab, das kommt sicher in den nächsten Tagen per Post.


    LG
    Cleo