Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen, ohne kaufmännische Vorbildung sinnvoll?

  • Hallo liebe Absolventen des Fachwirtes für Sozial- und Gesundheitswesen,
    ich habe ein Anliegen.
    Vom Beruf her bin ich Masseurin und medizinische Bademeisterin und Aromatherapeutin,
    möchte mich beruflich gern weiterentwickeln und wegen einer Erkrankung ist es mir nicht möglich,
    nur Massagebehandlungen durchzuführen.
    Ich war angestellt und 9 Jahre Selbstständig mit eigener Massagepraxis.
    Vorstellbar wäre jetzt in einer Arztpraxis an der Rezeption oder
    in einer größeren Wellnesseinrichtung für einen bestimmten Bereich zuständig zu sein.
    Ist es sinnvoll ohne eine kaufmännische Ausbildung den Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen zu absolvieren?
    Es wurde mir dieser Fachwirt von zwei guten Ausbildungsinstituten angepriesen aufgrund meinen Unterlagen,
    obwohl noch keine Ausbildung im kaufmännischen Bereich ich absolviert habe.
    Verstehen tue ich es nicht,
    da nach dem ich mich mit dem Inhalt des Fachwirtes beschäftigt habe,
    finde ich eine gute Vorbildung im Verwaltungsbereich
    davor geradezu wichtig, es heißt ja auch Aufstiegsweiterbildung.
    Gibt es jemand der diese Aufstiegsqualifizierung ohne kaufmännische Vorbildung absolviert hat?
    Falls ja,
    war der Stoff trotzdem verständlich, und in welchem Resort werden Sie jetzt tätig sein ?


    Meine Fragestellung an mich selbst ist,
    Fachwirt oder Kaufmann im Gesundheitswesen.


    Über eine Antwort wäre ich dankbar.


    Einen schönen Tag und mit vielen Grüßen
    anne-marie-marie


  • Die Zulassungsvorrausetzungen erfüllst du meines Erachtens, Punkt 5 auf jeden fall.


    Zitat

    Gibt es jemand der diese Aufstiegsqualifizierung ohne kaufmännische Vorbildung absolviert hat?


    Gesundsheits und Sozialwesen nicht, aber den kaufmännischeren Wirtschaftsfachwirt.


    Wenn ich mir die Inhalte so ansehe und wenn du schon selbstständig tätig warst sehe ich da keine wesentlichen Probleme. Die meisten Inhalte in einer kaufmännischen Ausbildung werden in den Fachwirten nochmal wiederholt. Vorausgesetzt wird Finanzbuchhaltung, manche Kurse beschäftigen sich hier auch wieder mit 0 damit, aber nicht alle. Da würde ich dir raten das du dir hier vor einem Kurs das Basiswissen erarbeitest sofern noch nichts aus der Schule oder anderswo mitbringst.
    Also Jahresabschluss, GuV, Buchungssätze etc. Lernen kannst du das mit dem Schmoltke/Deitermann, wozu es auch ein Arbeitsheft zum ausfüllen und beim Verlag ein Lösungsbuch gibt mit dem du dich selbst korrigieren kannst. Ich habe dafür um die 6 Wochen gebraucht, um ca die Hälfte der relevanten Aufgaben zur Fibu zu lösen.


    Ansonsten für den Einstieg noch ein aktuelles Berufsschulbuch z.B. Wirtschafts+Sozialkunde für Kaufleute im Gesundheitswesen... oder andere Kaufleute, die "Basics" sind bei allen kaufmännischen Berufen eigentlich identisch.


    http://www.merkur-verlag.de/ti…_im_gesundheitswesen-518/
    hier kannste dir inhaltsverzeichnis und Leseprobe ansehen, diese Bücher gibts von Abbrechnern und Hinschmeißern meist günstig gebraucht.


    Wenn Fibu durch bist, das Buch einmal durchgelesen hast, und dir vielleicht noch die paar Videos im Internet dazu angesehen. (z.B. der Youtube Kanal Gripscoach.tv der fast alle Azubi-Themen sehr einfach behandelt) dann biste in 2 Monaten soweit das dir keine Sorgen machen musst, und einer mit Abschlussprüfung nach 3-4 Jahren im Beruf dir eigentlich auch nichts mehr vorraus hat. Die meisten beschäftigen sich mit den Themen in der Berufsschule, und nach der Abschlussprüfung dann gar nicht mehr und dann vergisst man eben vieles.


    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16

    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17

  • Zulassung dürfte kein Problem sein. Der größte Teil der Fachwirte im Gesundheits- und Sozialwesen hat ursprünglich keine kaufmännische Ausbildung. Selbst wenn Dir Rechnungswesen, Controlling, etc. ein Graus sind, so hindert Dich das nicht daran, erfolgreich die Prüfung abzulegen. So viele Punkte gibt das in der Prüfung dafür nicht, als dass das den Prüfungserfolg verhindern würde, wenn Du in den anderen Fächern entsprechend stark bist.
    In den bisherigen Prüfungen waren die Themen aus dem Rechnungswesen eher überschaubar und lassen sich an zwei Händen abzählen.
    Einige Bildungsträger bieten auch vorweg Rechnungswesenkurse an, dann hast Du schon einen guten Start.
    Bietet das die Bildungsträger in Deiner Region nicht an, so solltest Du nicht einen Crashkurs (schon gar nicht im Selbststudium) Rechnungswesen machen, denn da sind die prüfungsrelevanten Themen ja nicht Inhalt.
    Bevor Du Dich für einen Bildungsträger entscheidest, solltest Du Dich gründlich informieren, denn davon hängt Dein Erfolg ab. Einen guten Überblick, was Du alles können und wissen musst und was Du bei der Auswahl des Bildungsträgers berücksichtigen solltest, findest Du beim Fachwirteverlag:
    http://www.fachwirteverlag.de/ und dort Gesundheitsfachwirte Basisinformationen 2016, kostet 2,99€ als E Book.

  • Ob es ohne kfm. Vorbildung sinnvoll ist? Nein!
    Ob es machbar ist? Ja.


    Sicher wirst du bei entsprechender Vorbereitung in der Lage sein die Prüfung zu bestehen, aber ob du damit im künftigen Beruf bestehen kannst ist fraglich, da du kein fundiertes anwendbares Wissen hast, sondern nur kurzfristig angelernetes Prüfungsfragenwissen.
    Du siehst es ja schon selber ein, wenn du dich fragst, wie das ohne Vorbildung gehen soll.
    Es gibt solche Fachwirte ohne Vorabschluss und Vorwissen und sie tun sich als Fachwirt auf dem Arbeitsmarkt sehr schwer, da die Fachwirtfortbildung, formal nach der Bildungspolitik, als höherwertig gestellt wird als die Berufsausbildung. Bei solchen Fachwirten ist dies aber paradox und dies wissen inzwischen auch die Arbeitgeber. Es gibt genügend Beispiele wo der Kaufmann mehr weiß und kann als der Fachwirt.
    Daher würde ich dir bei deiner Vita eher raten, dich als Externer zur Berufsabschlussprüfung anzumelden und vorher ein Selbsstudium zu betreiben bzw. den Fachwirtlehrgang hierzu zu verwenden und danach das Selbststudium fortzusetzen, bis du fit bist. Wenn du dann den Berufsabschluss hast, kannst du dich später jederzeit immer noch zur Fachwirtprüfung anmelden und probierst dein Glück. Dann passt es auch in der vorgesehenen Reihenfolge mit Ausbildung und dann Fortbildung.


    Die sog. Nur-Fachwirte (ohne Berufsvorbildung), egal in welchem Bereich, insbesondere auch die Wirtschaftsfachwirte, sind für die Tätigkeiten, welche sie damit anstreben, nicht begehrte Kandidaten. Die meisten arbeiten in Tätigkeiten, für welche sie den Fachwirt nicht gebraucht hätten. Dies ist eine Entwertung des Fachwirttitels, welcher nicht die Wertstellung inne hat, welche propagiert wird von IHK und Bildungsträgern.

  • Deutlicher Widerspruch: Sehr sinnvoll!


    1. Wir sind hier bei den Gesundheitsfachwirten und nicht bei den Wirtschaftsfachwirten. Die unterscheiden sich komplett und sind an ganz andere Zielgruppen gerichtet. Das ist Äpfel mit Birnen vergleichen.
    2. Anne-Marie-Anne hat bereits einen sehr qualifizierten Berufsabschluss.
    3. Darauf baut sie jetzt mit dem Gesundheitsfachwirt auf.
    4. Sinn des Gesundheitsfachwirtes ist es genau solche Leute weiter zu bringen
    5. Beispiel: Die Arzthelferin oder Krankenschwester soll ja nicht noch Kaufmann lernen um weiter zu kommen, sondern Fachwirtin werden. Über den Daumen gepeilt kommen mindestens 80% der Gesundheitsfachwirte aus dem nichtkaufmännischen Bereich und machen dann Karriere, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.
    Die Argumentation der Wirtschaftsfachwirte hier ist insofern auch nicht schlüssig, weil sonst ja jeder Kaufmann erstmal eine pflegerische Ausbildung o.ä. absolvieren müsste, bevor er den Gesundheitsfachwirt machen sollte.

  • Wichtig ist auch zu wissen, dass in der Prüfung das "Rechnen" maximal ca. 25 von 200 Punkten ergibt. Ich habe schon öfter Leute gehabt, die den Fachwirt gut bestanden haben, die haben fast gar nichts gerechnet.
    Du willst ja Gesundheitsfachwirtin werden, nicht Bilanzbuchhalterin!

  • Also ich sehe darin auch kein großes Problem! Meine Freundin hat den Fachwirt auch ohne kaufmännische Ausbildung gemacht und ich finde es sehr wohl sinnvoll! Bin auch davon überzeugt und kann es nur weiterempfehlen. Lass dich da nicht von anderen Meinung ablenken, hör in dich rein und schau, was für dich passt. Wer etwas will, der kann das auch machen! LG Schwabiator