2. Teil Wirtschaftsfachwirt Frage/ Anwort (Hier darf jeder mitmachen und Fragen stellen)

  • a) Mengenstückliste: Wie oft brauche ich T3, wenn ich ein Produkt "E36" herstellen möchte?
    Man muss einfach den Pfad von Anfang (E36) bis zum Ende (T3) durchgehen und die jeweiligen Teile multiplizieren.


    Um ein Produkt "E36" herzustellen brauche ich vom Bauteil "T3" 8 Stück oder um eine Baugruppe "BG3" herzustellen brauche ich 4 weitere Baugruppen "BG4" und zusätzlich vom Bauteil "T5" 2 Stück.


    Eigentlich ganz einfach aber was manchmal tückisch ist: Manchmal wird an verschiedenen Stellen im Pfad ein Bauteil mehrmals benötigt (z.B. T4)




    b) Bruttobedarf: Da musst du deine Mengenstückliste aus a) einfach mit dem Gesamtbedarf (250 Stück) des Produkts "E36" multiplizieren.




    c) Baukasten: Hier musst du deine Mengenstückliste aus a) einfach nach den verschiedenen Baugruppen (beginnen in diesem Fall mit BG) auflisten
    Eine Baugruppe (oder Modul) ist ein Teilprodukt welches z.B. verschiedene Bauteile und manchmal auch Baugruppen/Module miteinander verbindet.


    Um eine Baugruppe "BG5" herzustellen benötige ich vom Bauteil "T2" 12 Stück und vom Bauteil "T4" 2 Stück.




    d) Nettobedarf: Hier nimmst du deine Liste aus b) und schaust in den Auszug aus der Lagerbuchhaltung. Beispiel anhand von T5:


    Um von "E36" 250 Stück herstellen zu können, brauche ich vom Bauteil "T5" insgesamt 1000 Stück.


    Laut Lagerbestand gibt es von dem Bauteil 800 Stück auf Lager aber 250 Stück müssen als Mindestbestand vorrätig sein und zusätzlich hat sich jemand 200 Stück reservieren lassen.
    Jetzt muss ermittelt werden, wieviel noch bestellt werden muss (also der Nettobedarf) damit wir endlich produzieren können.


    800 Lager - 250 Mindestbestand - 200 Reservierungen = 350 Stück können wir vom Lager entnehmen bzw. stehen zur Verfügung.


    Da wir aber 1000 Stück von "T5" benötigen, müssen wir noch 650 Stück bestellen (1000-350)

  • @MarcelBS


    a) Ein Stück Endprodukt36 besteht aus 2 Baugruppen3, 8 Teilen3 und 4 Baugruppen5. In der Baugruppe5 ist 2mal das Teil4 enthalten. Das Teil4 ist aber auch 2mal in Baugruppe4 enthalten, die wiederum 4mal in Baugruppe 3 drin ist.
    Wieviele Teile2 brauchst Du für ein Endprodukt36?
    4x2 (rechts) + 2x4x2 (links) = 24 Stück
    Usw bekommt Du eine Liste, welche Mengen (wieviel Stück) von welchen Teilen Du brauchst: Die Mengenstückliste.


    c) Ist im Prinzip das gleiche, aber bezogen auf jeweils eine Baugruppe, die nach einem Baukastenprinzip bestückt werden.
    Da wollen die wohl nur testen, ob man weiß was eine "Mengen-" und was eine "Baukasten-"Stückliste ist.


    b) Bruttobedarf ist, was Du insgesamt für die Herstellung benötigst. Also für 250 Stück E36 250mal das, was in der Mengenstückliste steht.


    d) Einiges liegt noch im Lager rum, entweder als einzelne Teile oder als Bestandteil einer Baugruppe. Das bräuchtest Du also nicht einzukaufen (= fremd zu beziehen). Also:
    Bruttobestand (was der Schrauber für die Herstellung braucht) minus das, was Du aus dem Lager abzweigen kannst = Nettobestand (was die im Büro einkaufen müssten).


    Beispiel T2, was liegt im Lager?
    1. 5000 Stück, von denen aber 2000 liegen bleiben müssen = 3000 kannste nehmen
    2. ist auch in BG5 enthalten, von denen 25 am Lager sind. 25 x 12 = 300
    Also sind im Lager verfügbar 3300.


    T3 ist eigentlich simpel (solang Du nicht mehr als 200 aus'm Regal nimmst, meckert der Lagerverwalter nicht ;) ).


    T4: 1800 im Lager, 400 müssen liegen bleiben, 120 sind für einen anderen Auftrag reserviert = kannste 1280 nehmen.
    T4 ist auch 2x in BG4 enthalten, davon sind 30 im Lager, davon sind aber 10 reserviert. Also kannste 20 BG4 nehmen und hast 40 Stück T4.
    T4 ist auch noch 2x in BG5 enthalten, davon sind 25 im Lager die Du Dir alle schnappen kannst. Hast also nochmal 50 Stück T4.
    1280 + 40 + 50 = 1370 verfügbarer Lagerbestand.


    T5 und T6 kriegst jetzt selber raus?

  • Frühjahr 2016, Teil 2, Aufgabe 8
    Ich verstehe einfach nicht was hier von mir verlangt wird, selbst wenn ich mir die Antwort dazu durchlese verstehe ich das Thema nicht.


    Habe die Bücher "Die Prüfung der Wirtschaftsfachwirte" und "Prüfungswissen kompakt: Handlungsspezifische Qualifikationen bis Mai 2016" hier liegen.

  • Eine Frage aus der Logistik.
    Ich übersetze mal a) mit: Was kann alles passieren, dass die Aluprofil keine Teile mehr kriegt?


    b) Es handelt sich um so etwas wie eine kombinierte ABC-/XYZ-Analyse:
    ABC ist die Bedeutung der Teile (im Sinne von das sind zwar nur 20% deiner Teile, aber die machen 80% Deines Umsatzes),
    und XYZ ist hier das Versorgungsrisiko (also wie sehr kann etwas auf a) passieren) - in den Lehrbüchern steht XYZ auch mal für die Vorhersagewahrscheinlichkeit.


    Versorgungsrisiko heißt so viel wie: Kannst Du immer und überall bekommen, brauchst kaum Rücksicht auf Lieferanten zu nehmen und so.
    So gibt es dann Artikel, die sind zwar in der Menge bedeutend, aber haben ein geringes Risiko. Wie würdest Du damit umgehen?

  • Danke dir! Jetzt macht das auch Sinn. Habe echt nicht erkannt das dahinter die ABC-Analyse steckt.


    Noch eine Frage:
    Gleiche Prüfung, Aufgabe 3.
    Entweder habe ich gepennt oder da noch nie von gehört, was genau ist das? Steht das in der Formelsammlung?


    Die Prüfung von 2016 macht mir echt Kopfschmerzen.

  • @Chrilin
    Relativer Deckungsbeitrag, steht im Inhaltsverzeichnis unter "Deckungsbeitrag, relativer". Wird in der Literatur auch als "Engpassrechnung", "optimales Produktionsprogramm" o.ä. bezeichnet.
    Grundsatz: Es ist das Teil zu bevorzugen, das den größten Deckungsbeitrag pro Engpasseinheit aufweist.


    In der Aufgabe ist Engpass die Kapazität der Fertigungsanlage, weil mehr als 310 Stunden sind nicht drin. Wie kriegst Du also in diesen 310 Stunden möglichst viel Deckungsbeitrag? Du errechnest "Deckungsbeitrag pro Minute" und legst dann mit 'relativem db mal Stückzahl' die Rangfolge der Teile fest, solange bis die Kapazität der Maschine voll ist. Ggf. ist für das Teil / die Teile mit geringstem relativen db einfach kein Platz mehr. Das wird dann eben nur teilweise oder gar nicht hergestellt und der Controller nennt das dann "Optimal".


    Wobei in dieser Aufgabe

    • als "Deckungsbeitrag" die Differenz zwischen Fremdbezugspreis und variablen Kosten genommen wird. Das gibt es gelegentlich, dass solche "Vorteile" die Betrachtungsgrundlage sind


    • kombiniert wird mit "Make or buy"
    • die Kapazität in Stunden und der relative db in Minuten errechnet wird. Immer aufpassen mit Stunde/Minute, Tag/Monat/Jahr, Brutto/Netto, Einkaufspreis pro Stück / Bezugskosten für x Stück usw.! Wenns hilft, solange Dinge in der Aufgabe markern!
  • Herbst 2011 | Sit.1 | Aufg. 3c)


    In der Aufgabe wird auf den Anhang verwiesen, wo die Bewerbungsunterlagen von 3 Bewerben beigefügt sind.
    Es wird vom Prüfungsteilnehmer verlangt, anhand einer Entscheidungsmatrix oder Nutzwertanalyse den geeigneten Bewerber zu ermitteln.
    Man ist in der Gestaltung ziemlich frei da es auch keine vorgegebene Tabelle gibt....


    Es wird aufgrund der kurzen Stellenbeschreibung zwar klar, welche Kriterien grob gefordert werden....nur woher weiß ich als Prüfling, wie viele Bewertungskriterien ich aufstellen soll (denn dazu steht in der Aufgabe nichts)??