Neue Prüfungsordnung soll am 1. Januar 2012 in Kraft treten

  • Dacht ichs mir doch das ich von dir einen auf den deckel krieg :mrgreen:
    Mein Post war auch nicht auf dich bezogen sondern sollte das gefährliche Halbwissen mal etwas beleuchten.


    Ja da bi ich mir GANZ sicher! Denn ich bin da mitten im Thema. Der Fachwirt ist bei uns absolut wertlos und dient mir lediglich als Eintrittskarte zu allen Studienfächern. Denn da man sich mit der allg. Hochschulzulassung bewirbt welche aus 5 Jahren Berufspraxis, Meister oder Fachwirt hervorgeht, entfällt der NC. Somit könnte ich mich theoretisch auch für Juristische oder medizinische Studiengänge bewerben. Die Annahme stützt sich jedoch auf kein Gesetzt und obliegt rein der Einschätzung der UNI oder Hochschule. Ausserdem stehen für die Fachwirtbewerber (etc.) gerade mal 1,5% (psychologie) bzw. 4% (Bauingenieur) der Plätze zur Verfügung und das ist nicht wirklich sehr viel. Die Kriterien richten sich dann ganz offiziel nach Alter und Vorgeschichte.


    Einen Studienplatz an der Uni zu bekommen egal in welchem Fach ist in der Theorie daher realisierbar. Die Praxis wird sich nächstes Jahr zeigen. Ab dem 1.4. kann ich mich für Wintersemester bewerben. Ich spiele mit dem Gedanken alternativ den Betriebswirt IHK zu absolvieren, zweifle nur an dem Sinn daran, nicht das der dann genauso wertlos ist wie der Fachwirt.

  • Zitat von "domenco"

    Dacht ichs mir doch das ich von dir einen auf den deckel krieg :mrgreen: .


    Da bin ich ja froh, dass ich Dich nicht enttäuscht hab :D



    Zitat von "domenco"

    Ja da bi ich mir GANZ sicher! Denn ich bin da mitten im Thema. Der Fachwirt ist bei uns absolut wertlos und dient mir lediglich als Eintrittskarte zu allen Studienfächern. Denn da man sich mit der allg. Hochschulzulassung bewirbt welche aus 5 Jahren Berufspraxis, Meister oder Fachwirt hervorgeht, entfällt der NC. .


    Dann lass mal hier hören, ob das wirklich so läuft! Im Wirtschaftsfachwirte-Forum ist ein thread zum gleiche Thema, in dem das anders klingt...

  • Hallo liebe Leute,


    um etwas Licht ins Dunkle zu bringen verweise ich auf den IHK Prüfernewsletter Herbst 2012. Auf der Seite http://www.wirtschaftsakademie-muenchen.de gibts den zum Download.
    Da wird die Gleichwertigkeit bestätigt. Zeit ist es auch geworden.
    Ich bin bei einem großem Träger, der im sozialen Bereich tätig ist, hauptberuflich in leitender Position angestellt.
    Abgesehen davon, dass bereits ein Heimleiter den FWSG erfolgreich abgelegt hat, berücksichtigen wir sehr wohl den FWSG als gleichwertige Ausbildung.
    Für eine Reihe von Jobs setzen wir entweder den Fachwirt oder den Betriebswirt (FH) voraus.
    Das heißt im Klartext bei uns gilt er als gleichwertig.
    Wer dann besser zu uns passt, entscheidet das Auswahlverfahren.


    Sevus
    DozentIHK

  • Demnach steht in dem Newsletter:


    ....Fachwirte, (...),werden dem Niveau6 des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) zugeordnet. Sie stehen somit auf einer Stufe mit den Bachelor Abschlüssen der Hochschulen. IHK-Abschlüsse in der Fortbildung sind gleichwertig, aber nicht gleichartig zu 6-Semestrigen Studiengängen der selben Domäne. .....und weiter.... Im neuen Jahr wollen Bund und Länder sich dem Thema der rechtlichen Verankerung des DQR widmen.


    Nüchtern auf eine Stellenbeschreibung betrachtet ist es dann aber trotzdem so, wer einen Bachelor sucht wird auch nur einen Bachelor einstellen. Ich fänds besser wenn mehr Energie dahinein gesteckt wird was ein Fachwirt ist und kann und das nach außen zu präsentieren was er ist und nicht schon fast krampfhaft versuchen den Glanz von etwas anderem zu übertragen. Ein Fachwirt ist durchaus ein hochqualifizierter Mensch der sich in seinem Bereich verdient gemacht hat. Das sollte mit entsprechenden Arbeitsplätzen / Stellenbeschreibungen und nicht mit einer (noch nicht im gesetz verankerten) DQR Stufe gewürdigt werden.


    Danke für den Hinweis auf den Link!



    LG


    Dom

  • Guten Morgen Domenco,


    ich kann Deine Meinung nur teilen.
    Ein Fachwirt ist ein Fachwirt und ein Bachelor ein Bachelor.
    Mir erscheint daher diese leidige Diskussion auch reichlich überflüssig.
    Meines Erachtens liegt Sie teilweise im mangelnden Selbstvertrauen der Fachwirte begründet.
    Und da liegt auch der Pudels Kern. Kann ich mich als Fachwirt nicht entsprechend darstellen, so wird mich auch keiner einstellen. Analog dazu gilt das natürlich auch für einen Bachelor.
    Weder Fachwirt noch Bachelor bringen irgendetwas, wenn die Persönlichkeit des Bewerbers nicht passt. Daher ist vielen Angehörigen beider Berufe erst mal ein Persönlichkeitstrainig zu empfehlen.
    Damit bin ich in Bewerbungsgesprächen immer wieder konfrontiert.
    In Stellenanzeigen suchen wir, und auch immer mehr Betrieb hier, so meine Beobachtung, in den Stellenbeschreibungen "Bachelor oder Fachwirte". Kommt auf die Stelle an.



    Servus
    DozentIHK

  • Also, ich seh das ein bisschen anders. Kommt ja auch auf die jeweilige Situation an, nicht?
    Die Einrichtung, in der ich arbeite, bezahlt sehr unterschiedliche Gehälter, je nach Abschluss.
    Eine höher qualifizierte Arbeit mach ich schon lange, aber zum gleichen Geld wie vorher.
    Wenn ich meinen Fachwirtbrief in der Tasche habe, gehe ich zum Chef und will eine Gehaltserhöhung. Die werd ich auch kriegen, aber da muss ich belegen, welchem anderen Abschluss das von der Qualifikation her gleichwertig ist, um entsprechend eingruppiert zu werden. Ich bin die erste Fachwirtin im Haus. Da gehts für mich um gutes Geld, ein Persönlichkeitstraining brauche ich deswegen sicher nicht.

  • Frohe Weihnachten allerseits,


    zu robinson. Also ich unterrichte den Fachwirt neu und den alten habe ich auch unterrichtet. Faktisch unterscheidet sich der Stoff nicht wesentlich, die Gewichtungen haben sich verschoben. daher weiß ich ehrlich nicht, was am neuen soviel besser sein soll. Die halbe AdA Qualifikation kannst Du auch mit einem AdA Kurs, Dauer eine Woche, Kosten ca. 400€ mehr als übertreffen.
    Mir öffnet sich eine ganz andere Frage und die ist eigentlich ziemlich heftig:
    Nachdem jetzt die Fachwirtausbildung gleichwertig zu den Bachelorn endgültig eingestuft werden soll, wie ist es dann mit der Bezahlung?
    TVÖD und AVR begründen höhere Bezahlung mit dem Studienaufwand, nicht unbedingt mit der Tätigkeit oder der Verantwortung.
    Müssten dann die Fachwirte nicht das gleiche verdienen?


    Ich werde da mal an die entsprechenden Interessensvertreter rangehen.


    Servus
    DozentIHK