Ergebnisse WBQ-Klausuren 9. März 2016

  • Ein anderer Bewertungsmaßstab ist eine verbandspolitische Entscheidung. Die IHK steckt da, so meine Vermutung, in einer Zwickmühle. Setzt sie den Maßstab herunter, leidet das Niveau. Lässt sie ihn, bekommen die Leute im direkten Wettbewerb weniger gute Stellen. Erschwert wird das durch den Wettbewerb mit den Bachelor-Studiengängen. Die Lösung vieler IHKs scheint es zu sein, dass sie einfach auch auf den Bachelor-Zug aufspringen. Die zwei Kammern mit meinem Einzugsgebiet haben da reagiert. Die eine hat eine VWA -Tochter gegründet (natürlich mit B.A.-Angeboten) und macht sich einen internen Wettbewerb. Die andere Kammer geht noch drastischer vor und ist direkt eine FH-Kooperation eingegangen. Die Werbeaussagen sind schon ziemlich problematisch. Einerseits zeigen sie klar auf, dass der B.A. Studiengang die höherwertige Ausbildung ist, andererseits verweisen sie auf Level 7 des BW. Mein Fazit: Keine wirklich seriöse Vorgehensweise.
    Wenn das ein privatwirtschaftliches Unternehmen macht, OK, aber die Kammern legen doch so einen wert auf die (zwangsfinanzierte) öffentliche Körperschaft. Ich muss nicht näher aufzeigen, was ich von diesem System halte.

  • Schönen guten Abend hier,


    ich habe jetzt vor 2 Wochen die Ergebnisse meiner Wiederholungsklausuren bekommen.
    Sie sind in keinster Weise zufriedenstellend. 39Pkt Recht und Steuern und 38 Pkt Unternehmensführung.


    Bei der IHK OS wurde ich geprüft und da muss ich leider sagen, dass ich nach Einsicht in die Prüfung nun in Einspruch gehen werde.


    Dort war bspw nach einem Netto/Bruttopersonalbedarf gefragt und diese Aufgabe wurde bei mir trotz des zu 100% richtigem Ergebnis mit Null Punkten bewertet --- Fußnote ---- Falscher Ansatz----- X( . Bei der Einsicht in die Prüfung habe ich das auch schon bemängelt und dort wurde mir gesagt, dass ich recht habe, nur außer einem Einspruch können Sie nichts machen. Das scheint mir also reine Geldmacherei zu sein. Zudem mussten wir für die Kopie unserer Prüfung je Blatt 1€ "Schutzgeld" zahlen. Das ist in meinen Augen echt lächerlich.


    Zudem wurde in sehr vielen Fällen falsch bewertet. Ich mache diese Fortbildung an der VHS und bin wahrlich kein Fauler Sack und lerne nicht für meine Klausuren. Nur hat sich unser Korrektor/in an das Lösungsschema gehalten und hat keine alternative Antwort aus der Praxis gelten lassen.


    Nach Durchsprache mit meinem Dozenten sind wir nun zudem Entschluss gekommen, dass wir einen Rechtsanwalt wahrscheinlich einlegen werden.


    Denn er hätte mich mit ca. 20 PKt. mehr in UF locker durchkommen lassen. Er sagte sogar das die IHK dort wahrscheinlich jemanden sitzen hat die sehr pedantisch ist und auf jeden furz Gewichtung legt. Zudem steht nirgends das die Klausur Theoretisch beantwortet werden muss und keine praktischen Lösungen machbar sind.


    BSP_ Ich habe bei der Frage nach den Zielen der Ablauforganisation geschrieben - nach Kostenersparnissen filtern und Durchlaufzeiten minimieren. Fußnote war --- keine --- Null Punkte.


    Nur soviel in der IHK OS würde ich keine Prüfung mehr machen, zudem haben von 5 Personen die eine Wiederholungsklausur ( 12 Stück) schreiben mussten, hat nur einer eine Klausur bestanden und konnte damit in die mündliche gehen.


    Besteht die Möglichkeit die Prüfungen auch von einer anderen IHK checken zu lassen?


    Ich habe echt keine Lust mehr auf den Verein und würde gerne eure Meinung und vielleicht auch ähnliche Erlebnisse von euch geschildert bekommen.


    Danke

  • Nein, es ist keine Geldmacherei, sondern ein festgeschriebenes Verfahren: Der Prüfungsausschuss legt die Bewertung fest und ein IHK-Mitarbeiter kann/darf das nicht einfach so korrigieren.
    Ausgang eines Rechtsstreits könnte sein, dass die Bewertung von einem anderen Prüfungsausschuss vorgenommen wird. Das könnte dann auch bei einer anderen IHK sein.
    Der Einspruch muss jedoch gut begründet sein, das zu Enge halten an die Lösungsvorschläge allein ist evtl. nicht ausreichend.
    Viel Erfolg!

  • Ich habe einmal die Notenliste von den Frühjahrsprüfungen 2016 Gepr. Wirtschaftsfachwirt/in (IHK) eines IHK-Bezirks irgendwo in Deutschland durch meinen Computer gejagt (Excel).


    An den Prüfungen teilgenommen haben in dem Bezirk deutlich über 50 Personen. Vermutlich handelt es sich um Ergebnisse, die so auch bundesweit ungefähr zutreffen. Die Vier ist demnach die Durchschnittsnote aller sechs Teilprüfungen gewesen:


    durchschnittliche Punktzahl: VWL-59 / Rewe-58 / Recht-50 / Unternehmensführung-53 / Situationsaufgabe 1-61 / Situationsaufgabe 2-51
    Median (Mittelwert): VWL-62 / Rewe-50 / Recht-45 / Unternehmensführung -53 / Situationsaufgabe 1-52 / Situationsaufgabe 2-44
    Modus (häufigste Note): bei allen Klausuren die Vier (50-66 Punkte)


    Das schlechte Gesamtergebnis liegt zum einen daran, dass die Hälfte der Teilnehmer durchgefallen ist (!). Hier machen sich nicht zuletzt arbeitslos geförderte Maßnahmen bemerkbar. Der andere Grund aber ist m.E. eine insgesamt zu kritische Bewertung vieler Klausuren. Das führt also zu der Situation, dass die Durchschnittsnote der IHK-Prüfungen Vier lautet und die Drei bereits eine gute Bewertung darstellt. Einser und Zweien kommen kaum vor. Insgesamt ist damit der Standard nach meiner Einschätzung um eine ganze Note zu schlecht angelegt.


    Das ließe sich ändern, z.B. durch eine Anpassung des Bewertungsschemas!

  • "Die Vier ist demnach die Durchschnittsnote aller sechs Teilprüfungen gewesen" - ja, sag ich doch
    "(häufigste Note): bei allen Klausuren die Vier" - ja, genau so ist es
    "die Hälfte der Teilnehmer durchgefallen ist" - ja, das sage ich die ganze Zeit
    "arbeitslos geförderte Maßnahmen bemerkbar" - ja, genau meine Meinung
    "Einser und Zweien kommen kaum vor" - ja, du sagts es und so ist es


    Jaaaaaaaaaaaaaa, Leute und ewige Zweifler, Gutredner der Fachwirtwelt, jetzt ist es raus was wifo schon immer gesagt hat.


    Die Hälfte von den Superfachwirten sind Vierer und 50er. Also hört auf euch was einzubilden. Das sind Fachwirte die weniger drauf haben als die Kaufleute. Aber nehmt ruhig noch eure mit 50 Punkten bestandenen AEVO-Scheine hinzu und bildet euch ein ihr könntet den Ausbildungsinhalt einer Berufsaubnildung wiedergeben.
    Kaufleute ausbilden wollen und selber noch nicht mal den Skonto-Zinssatz ausrechnen können. Ich fasse es nicht.

  • Also ich bin Kaufmann in beiderlei Sinne. Meine Ausbildung habe ich innerhalb von 1,5 Jahren gemacht. Sowohl für den LL.B. als auch den WFW musste ich dazu lernen. Mir ist der Unterschied zwischen Fachwirtschein und Fachwirt sein auch ziemlich bewußt. Mir ist auch bewußt das ich in meinem Bereich mein ganzes Leben lang lernen werde müssen. Darauf freue ich mich aber auch und bin neugierig.


    Du pauschalierst um es leichter zu haben anderen Leuten einen Abschluss schlecht zu machen. Allgemein bist du sehr eingeschränkt konstruktiv. Eher destruktiv. Wenn du - ich formuliere das mal überspitzt- den Fachwirt für einen Idiotenabschluss hälst, warum befasst du dich derart eingehend damit? Glaubst du, du müsstest uns alle retten? Uns die Augen öffnen? Bei manchen deiner Posts warte ich irgendwie auf Chemtrails und Echsenmenschen mit einer Textpassage wie z.B. "MACHT ENDLICH DIE AUGEN AUF!".


    Ich möchte dich ernst nehmen. Kein Scherz. Aber deine Art das darzulegen, mit diesen unreflektierten Aussagen und Pauschalierungen, das wirkt auf mich wie ein zorniges Kind und nicht wie eine erwachsene Frau oder ein erwachsener Mann.

  • Es hat nicht viel Sinn, die Ergebnisse einzelner Kammern willkürlich als "repräsentativ" für das bundesweite Ergebnis zu erklären. Die Teilnehmerzahl an den WBQ-Prüfungen liegt schätzungsweise inzwischen bei jährlich über 12.000! Bei einer einzelnen IHK schwanken die Ergebnisse total je nachdem, welche Kurse von welchem Bildungsträger in die Prüfung gehen. Ich hatte mal, als die Zugehörigkeit zu zwei verschiedenen Bildungsträgern durch Sammelanmeldungen an den Nummern erkennbar war, auch die Mittelwerte getrennt ermittelt: beim einen 64, beim andern 76.


    Bei der Frühjahrsprüfung beim GLEICHEN Bildungträger, zum großen Teil auch die gleichen Dozenten - aber ein kleiner Kurs zum IFW und ein großer Kurs zum WFW. Mittelwerte über alle 4 Klausuren bei IFW: 71; bei WFW: 61.


    Mal aus Dozentensicht: manchmal genügen schon ein, zwei Idioten in einem Kurs, um so Moral und Stimmung zu verderben, dass der Kurs für ALLE weniger effektiv ist. Aber selbst da: wenn ich aus der Berechnung genau die Ergebnisse der Teilnehmer rausrechne, bei denen in allen 4 Klausuren weniger als 40 Punkte erzielt wurden (und dann lag es wohl vermutlich doch am Teilnehmer und an nichts anderem...) sieht es viel freundlicher aus. Rein rechnerisch: lass 20 Leute im Schnitt 70 Punkte erzielen - dann rechne zwei dazu mit je 20 und schon hast Du nur noch einen Schnitt von 65 - oh weh, Durchschnittsnote wieder nur 4....


    Aus Korrektorensicht: soll ich denn den Ahnungslosen mit unter 30 Punkten Extra-Punkte für körperliche Anwesenheit geben, um den Schnitt zu heben? Und was mach ich dann mit denen, die auch so schon über 90 haben??? Bei der Gelegenheit: wenn ich nach den Ergebnissen derjenigen, die bei meiner Korrektur durchgefallen sind, in den anderen Fächern schaue, dann sind die mindestens in einem weiteren Fach, meistens in zwei weiteren oder gleich allen durchgefallen - und da kann es dann ja nicht meine Korrektur gewesen sein... Und wo bei mir 90 Punkte + x als Ergebnis stehen, sind fast immer die Ergebnisse in den anderen drei Fächern auch bei 1 oder 2.


    Und zur Wertigkeit von Abschlüssen: in einer Welt, in der diejenigen, die lehren auch die Prüfungen selbst stellen und korrigieren - und wiederum für ihre Vertragsverlängerung auf gute Bewertungen der Studierenden angewiesen sind, ist die Verlogenheit der 3 als neue 5 logische Konsequenz und die Abwertung der Abschlüsse unvermeidlich.


    Also lasst uns fröhlich weiter schimpfen über blöd formulierte Fragen, fehlerhafte Bewertungen, strenge Korrektoren (übrigens komisch, dass fast alle nach mdl Prüfungen die Prüfer = Korrektoren als wohlwollend beschreiben!) - aber es ist niemandem gedient, am wenigsten den Fachwirten selbst, an der jetzigen "harten Währung" einer bundesweit einheitlichen Prüfung mit Prüfungsabnahme durch unabhängige Prüfungsausschüsse aus Ehrenamtlichen etwas zu ändern.


    So - "ich habe fertig" :D