Personalleiter nach Wirtschaftsfachwirt?

  • Moin zusammen,


    ich habe meinen Wirtschaftsfachwirt vor 3 Jahren bestanden und arbeite seitdem im gleichen Job wie vorher als Sachbearbeiter in der Auftragsannahme in einem Unternehmen mit ca. 200 Mitarbeitern. Bis auf eine kleine Gehaltserhöhung hat sich wirklich nichts an meinen Aufgaben geändert und ich bin ehrlich gesagt auch etwas unterfordert.

    Letztes Jahr hatte ich ein Gespräch mit meinem Chef, ob mir der Betriebswirt IHK bezahlt werden würde und ob er mir überhaupt was bringen würde. Beides wurde verneint, wodurch mir die Motivation ein wenig genommen wurde, gerade weil es mich nicht weiterbringen würde. Deshalb habe ich erstmal nichts gemacht und wollte etwas abwarten.


    Da ich allerdings mit meiner Karriere noch nicht abgeschlossen habe, bin ich mal unser Unternehmen (sehr flache Hierarchie) im Kopf durchgegangen und habe überlegt, wo als nächstes eine Leitungsposition frei werden könnte.

    Dies ist in der Personalabteilung (1 Person-Abteilung) in ca. 3-5 Jahren. Personalentwirklich fand ich beim Fachwirt schon ein ziemlich interessantes Thema, weil einfach immer Bewegung drin ist. Nach kurzem Gespräch mit der Personalerin, ob da schon was für die Nachfolge geplant ist und in Absprache mit dem Chef, wurde mir gesagt, dass sich das alle gut vorstellen können. :thumbup: Gehaltstechnisch wäre natürlich auch ein guter Sprung mit dabei. ;)


    Da ich bis auf den Teil im Wirtschaftsfachwirt wenig Wissen im Personalbereich habe, hat mir unsere Personalerin zwei Fortbildungen rausgesucht, die in Frage kommen.

    Zum einen ist es die "IHK-Fachkraft Personalwesen" und zum anderen den "Geprüften Personalfachkaufmann".

    Für den Fachkaufmann braucht man jedoch mindestens 2 Jahre Berufserfahrung im Personalbereich und auch meine Personalerin meinte, das wäre für die Stelle eventuell zu viel (wegen der Größe des Unternehmens), weil ich ja auch schon vieles aus dem Fachwirt kennen würde.

    Deshalb soll ich aller Voraussicht nach nur die "IHK-Fachkaft Personalwesen" machen. Dieser dauert ca. ein halbes Jahr nebenberuflich.


    Ich frage mich, ob dies alleine reicht, da es ja auch 'nur' ein IHK-Zertifikat ist und keine komplette Fortbildung. (Wobei ich auf den Personalfachkaufmann wenn ich ehrlich bin auch keine Lust habe, weil der schon sehr lange dauert und einige Stunden frisst). Im Internet finde ich relativ wenig Erfahrungsberichte über die IHK-Fachkraft Personalwesen.

    Die Einarbeitungszeit in der Abteilung wären mindestens 2 Jahre. Kann die lange Einarbeitungszeit das 'fehlende' fachliche Wissen ausgleichen?

    Das zweite was mich ein wenig verunsichert ist, dass ich 'erst' 26 Jahre alt bin. Nach der Einarbeitung wäre ich mit ca. 29/30 Jahren alleiniger Personalleiter. Wird man dann von den Kollegen ernst genommen? Dazu kommt nämlich noch, dass ich körperlich eher noch jünger aussehe, als ich eh schon bin.

    Ist das noch zu früh? Aufgrund der flachen Hierarchie sehe ich ansonsten in den nächsten 10-15 Jahren, eher noch länger, keine Aufstiegsmöglichkeit/Gehaltssprünge; ein Unternehmenswechsel ist eigentlich keine wirkliche option, gerade in der jetzigen Corona-Kurzarbeiter-Zeit. (Von der unser Unternehmen zum Glück nicht betroffen ist!)



    Vielleicht bin ich auch einfach ein Schisser, aber ich frage mich jetzt seit Tagen, ob ich den Schritt wagen soll oder nicht.

  • Hi,


    warum denn nicht während der "Einarbeitungszeit" den Betriebswirt machen? Oder gleich nen Bachelor? Fern-, Abend- oder Wochenendstudium. Für Berufstätige gibt es inzwischen viele Möglichkeiten. Also wenn ich noch 26 wäre würde ich es so machen.


    Ob die Fachkraft Weiterbildung Dir was bringt weiß ich nicht. Ich habe da allerdings so meine bedenken dass Du damit weiterkommst.


    Du darfts Deine Zukunft nicht davon abhängig machen was die Firma Dir zahlt! Viele meinen immer dass der Chef so was bezahlen muss. Warum? Es ist Dein Leben und Deine Zukunft. Das Theater um Corona hört auch irgendwann wieder auf und nach so ziemlich jeder Kriese ging es wieder wirtschaftlich bergauf. Stell Dir doch mal vor wie es dann für Dich wäre mit nem BW oder B.A. bei anderen Firmen vorzusprechen!



    Gruß

    Daniel

  • Naja, ich würde an deiner Stelle jede Fortbildung mitnehmen, wenn du eine Abteilung leiten willst. Du benötigst hierzu einige Kompetenzen.


    Andererseits, wenn dich die Fortbildung mit einer Dauer von 6 Monaten abschreckt, würde ich es mir gut überlegen, ob eine höhere Position etwas für dich ist.