Hallo an alle. Ich wollte nachfolgend meine persönlichen Erfahrungen mit diesem Thema mit euch teilen, vielleicht hilft es dem ein oder anderen hier im Forum. Ich persönlich war nämlich sehr froh, als ich das hier alles entdeckt habe. Ich persönlich habe meinen Kurs per Fernstudium absolviert. Das lief so ab, dass man Skripte bekam und entsprechende Aufgaben dazu lösen musste, diese wurden dann auch benotet. So weit, so gut. Natürlich war von Anfang an das Ziel, die IHK-Prüfung zu schreiben und (hoffentlich) auch zu bestehen. Wie vielen anderen auch, war mir die IHK ja bereits aus der Ausbildung (Immobilienkaufmann/-frau) bekannt. Leider habe ich dort die Erfahrung machen müssen, dass der Unterricht nicht gerade sehr viel mit den Prüfungen zu tun hatte. Diese Erfahrung musste ich bei dieser Weiterbildung leider auch machen. Ich hatte mich relativ früh um Altprüfungen gekümmert und diese grob durchgelesen. Als ich das mit den Skripten verglichen habe, wurde mir relativ schnell klar, dass es hier leider wieder ähnlich wie in der Ausbildung laufen würde. Ich wendete mich letztendlich auch an meine Betreuerin des Fernstudiums und schilderte ihr meine Erfahrungen und fragte sie, wie das denn sein könne. Immerhin kostet so ein Fernstudium doch einiges an Geld. Sie sagte mir, dass sie täglich solche Anrufe bekommen würde, sie aber schlussendlich auch nichts ändern kann.
Ich beschloss also, mich frühzeitig auf die Prüfung vorzubereiten und fing ein gutes halbes Jahr vorher an, die Altprüfungen alle durchzugehen und mir Zusammenfassungen anzufertigen. Wenn ich merkte, es gibt wichtige Schlüsselthemen (wie z.B. EZB), recherchierte ich zusätzlich im Internet und schrieb mir Dinge auf. Ich kann euch nur raten: Unterschätzt den Lernstoff nicht! Es ist so viel Stoff, dass ich mich manchmal wirklich gefragt habe, wie ich das alles im Kopf behalten soll. Fangt auch früh genug an! Natürlich lernt jeder in seinem Tempo, manchen werden vielleicht zwei Monate reichen, anderen nicht. Ich wollte einfach früh wissen, mit was ich es zu tun hatte. Es hilft auch, sich die Prüfungsverordnungen durchzulesen, um wenigstens den Ablauf zu kennen und die groben Themen. Schließlich hatte ich dann noch ein Prüfungsvorbereitungsseminar (von der Fernuni aus). Dieses hat mir tatsächlich gut gefallen, wobei es hier natürlich auch wieder auf den Dozenten an kam. Die Dozenten konnten allerdings wertvolle Tipps geben und das würde ich wirklich jedem hier empfehlen, falls ihr die Möglichkeit dazu habt.
Die Gliederung für die mündliche Abschlussprüfung muss man dann ja auch noch vor dem ersten Prüfungstag abgeben...auch da bekam ich keinerlei Hilfe oder gar eine Anleitung, wie ich an die Sache rangehen sollte. Erst durch Dozenten meiner Fernuni, die selbst im Prüfungsausschuss sitzen (und sich quasi freiwillig angeboten hatten, per Mail zur Verfügung zu stehen), bekam ich dann mehr oder weniger zufällig eine grobe Einschätzung. Die IHK äußert sich bis zur mündlichen Abschlussprüfung gar nicht zu dem gewählten Thema, ob es den Anforderungen entspricht oder es gar ungeeignet ist. Das finde ich persönlich auch nicht gerade optimal. Wenigstens eine kurze Rückmeldung, ob das Thema so in Ordnung ist, kann man da schon erwarten. Immerhin setzt man sich ja auch an die Präsentation und investiert viel Zeit.
Schließlich kam dann der erste Prüfungstag (von dem Aufwand, eine IHK zu finden die mich prüft, will ich hier gar nicht anfangen!). Schnell kamen wir Prüflinge ins Gespräch und ich bekam wirklich den Eindruck, als wäre ich mit meinen Erfahrungen nicht alleine. Die Teilnehmer hatten ihre Vorbereitung bei verschiedenen Bildungsträgern absolviert und trotzdem waren wir uns eigentlich fast alle einig, dass das nicht so viel mit den Prüfungsanforderungen zu tun hat. Viele waren auch nicht das erste Mal bei der Prüfung, berichteten dann von mündlichen Ergänzungsprüfungen, bei denen man den Eindruck bekam, die Prüfer haben die Prüflinge mit einem halben Punkt zu wenig mit Absicht durchfallen lassen...
Nun zur Prüfung an sich: Es ist unglaublich hart, drei Prüfungen an einem Tag zu schreiben und dann auch noch an zwei aufeinander folgenden Tagen. Ich verstehe nicht, warum die IHK das so planen muss. Die Zeit war je nach Fach auch wirklich knapp! Man hat wirklich kaum Zeit zu überlegen und man sollte sich auch wirklich darauf einstellen, trotzdem spontan Worte zu finden. In einer Prüfung ist es mir tatsächlich passiert, dass ich in fast keiner Aufgabe wusste, was verlangt wurde - und das ging nicht nur mir so. Obwohl ich mit sehr vielen Altprüfungen geübt hatte und die Aufgaben sich auch wiederholten. Man hat so langsam das Gefühl, dass sich die Aufgaben in den neueren Prüfungen der letzten Jahre nicht mehr so sehr wiederholen und eher neue Schwerpunkte gesetzt werden. Die Rechnungen sollten sitzen. Das hat mir ein, zwei mal aus der Patsche geholfen, da tatsächlich ähnliche Aufgaben dran kamen.
Leider - und das will ich hier wirklich mal betonen - frage ich mich, wie man sich am besten vorbereiten sollte, um diese Prüfung sicher bestehen zu können. Die Durchfallquote ist meiner Meinung nach doch recht hoch. Auch wenn man natürlich bedenken muss, dass sich sicher einzelne auch einfach mal als Quereinsteiger o.ä. an der Prüfung versuchen. Es ist auch klar, dass man diesen Titel nicht geschenkt bekommt. Allerdings wurde mir persönlich wirklich von JEDEM (ob Dozenten, Prüfer selbst oder auch im Internet) geraten, mich mit Altprüfungen auseinander zu setzen, da es einfach nicht "das" Buch gibt, in welchem man den ganzen Stoff lesen kann. Da kommt bei mir die Frage auf: was bringt es mir, alte Prüfungen fast auswendig zu können, wenn dann neue Fragen in den Prüfungen dran kommen? Für mich nicht gerade sinnvoll, aber ich war so verzweifelt, dass ich den Tipps eben gefolgt bin.
Zum Schluss möchte ich noch den Tipp geben, eventuell ältere Gesetzesbücher zu verwenden (auch zusätzlich zu aktuellen). Dies wird meines Wissens nach in keinem Schreiben der IHK verboten. Gerade die ImmoWertV hat sich doch sehr verändert und auch die Schemata zur Wertermittlung lassen sich komplett in älteren Gesetzesbüchern finden. Leider hat mir das keiner vorher gesagt
Das war jetzt doch sehr ausführlich. Ich würde mich trotzdem freuen, wenn vielleicht einige mal kommentieren könnten, ob das euch auch so ergangen ist, oder ob ihr Dinge anders erlebt habt. Für mich steht jedenfalls leider fest: Nie wieder IHK