Nach dem Betriebswirt...

  • Zitat

    Doch es gibt seriöse Anbieter: z.B. die Hochschule in Koblenz: hs-koblenz.de/rac/fachbereiche…dienprogramm/schwerpunkte


    Zuerst einmal vorab : ich habe hier niemanden mangelnde Seriosität vorgeworfen; selbst die AFUM oder die Donau-Uni Krems liefert letztendlich den gewünschten Titel. Ich glaube nur nicht daran, dass der mehr wert ist, als 3 Buchstaben auf einer Visitenkarte.


    Beide Angebote sehe ich heute das erste Mal; habe ich auch ehrlich gesagt nie nach gesucht. Aber, man lernt ja immer noch dazu, zumindest sehen die Angebote erheblich besser aus, als das von Afum, da diese zumindest akkreditiert sind und es im weiteren Sinne Zulassungsbeschränkungen gibt, so dass nicht versucht wird, jedem mit Titelambitionen das Geld aus der Tasche zu ziehen.


    Wie aber schon zuvor mitgeteilt :


    Zitat

    Die Aussagekraft von Akkreditierungen bei MBA-Programmen ist beschränkt, weil der Abschluss MBA im deutschen Hochschulrecht nicht genau definiert ist und die Leitlinien European MBA Guidelines der EFMD in Deutschland nicht bindend sind


    Das heisst für mich, dass die beiden Angebote zumindest den Mindestanforderungen genügen; nicht mehr und nicht weniger.


    Träger der VWA sind z.B. öffentlich-rechtliche und/oder gemeinnützige Körperschaften wie Länder, Gemeinden oder Gemeindeverbände, Berufskammern, Unternehmensverbände, aber auch privatwirtschaftliche Unternehmen; dadurch wird der Betriebswirt VWA jedoch kein Abschluss nach Berufsbildungsgesetz wie z.B. der Wirtschaftsfachwirt. Der Abschluss ist in Wirtschaft und Verwaltung mehr oder minder stark anerkannt und aufgrund der wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Orientierung bei manchen Menschen angesehen. Das Wirtschaftsdiplom zum Betriebswirt VWA ist aber weder ein staatlicher noch akademischer Abschluss.


    Also reicht nur der Hinweis darauf, dass der Träger einer gewissen Schule staatlich ist, nicht in der Hinsicht, dass aus dem angebotenen Fortbildungs- oder Studiengang am Ende ein staatlich anerkannter Abschluss rauskommt.


    Die Hochschule Koblenz begründet im Prospekt z.B. die Zulassung ohne Erststudium mit einer Ausnahme des rheinland-pfälzischen Hochschulgesetzes; diese Ausnahme kenne ich nicht (...komme auch nicht aus Rheinland-Pfalz). In Ludwigsburg werden "überdurchschnittliche Qualifikationen" vorausgesetzt, bei der Schule in Koblenz werden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt (z.B. Meistertitel, Fachwirt, Fachkaufmann oder Berufsschulabschluss mit 2,5 und 5 Jahre Berufspraxis oder Abitur/Fachabitur und 5 Jahre Berufspraxis; bei beiden wird ein Eignungstest verlangt.


    Zitat

    Wie ist denn dann Deiner Meinung nach das MBA-Angebot der staatlichen Hochschule Ludwigshafen am Rhein zu bewerten


    Wie ich das bewerte ? Wenn du meine Meinung hören willst; also gut : Ich halte von MBA-Abschlüssen ohne vorherigen Bachelor nix. Allein ein akkreditierter Bachelor hat von 180 bis 240 ECTS-Credits. Meiner Meinung nach ist dein Betriebswirt IHK für mich wertiger als ein MBA ohne vorherigen akademischen Abschluss. Hätte ich die Wahl zwischen einem Wirtschaftsfachwirt und einem MBA ohne vorherigen Bachelor würde ich immer den Wirtschaftsfachwirt nehmen, weil man da anhand des Rahmenstoffplanes sehen kann, was hierfür erlernt werden muß.


    Meiner Meinung nach wird hier mit Hilfe der Aussicht in möglichst kurzer Zeit einen Titel zu verschaffen, der zumindest ohne tiefere Nachprüfung hochwertiger zu sein scheint, als anerkannte Bachelor oder IHK Abschlüsse nur versucht, für kurze Lehrgangsdauer den Schülern einen möglichst hohen Geldbetrag zu berechnen. So kostet ein Wirtschaftsfachwirtkurs rd. 3.500,-- EUR; wenn ein MBA auf dem Diplom stehen soll, will Koblenz z.B. für einen Fernkurs schon 9.600,-- EUR berechnen. Meine Meinung ist allerdings nicht unbedingt maßgeblich; möglicherweise gibt es Personaler bzw. Unternehmen, die das anders sehen.


    Zitat

    110 Credits dann aber ein 240ECTS Bachelor oder? Es geht ja nur maximal die Hälfte. Welche Hochschulen sind das denn die Pauschal soviel auf den geprüfte Betriebswirt IHK alleine (ohne vorherigen anderen Abschluss) anrechnen? - Die FOM jetzt mal außen vor.


    Gibt es z.B. hier :


    https://www.taw.de/taw/veranst…D%5Bq%5D=Betriebswirt+IHK


    Da kriegst du dann den Bachelor of Arts (180 ECTS) in 1,5 Jahren inkl. Thesis. Ist die technische Akademie Wuppertal in Cooperation mit der FH Südwestfalen.


    Zitat

    Im Prinzip hat er ja recht, MBA ist ja nicht gleich MBA und so ein 60ECTS nicht konsekutiver "schmalspur"-MBA hat sicher mehr mit dem Betriebswirt IHK gemein als mit einem Bachelorstudium.


    Bei solchen Schmalspur MBA`s ist meiner Meinung nach der Betriebswirt mehr wert.


    LG
    Garfield

    gepr. Betriebswirt (IHK)
    B.A. Business Administration


    "Erfolgreiche Menschen sind erfolgreich, weil sie das tun, was andere Menschen nicht tun (Henry Ford)."
    "Natürlich darf man auch mal hinfallen im Leben. Aber niemals liegen bleiben. (Werner Otto)"

    6 Mal editiert, zuletzt von garfield1975 ()

  • Hätte ich die Wahl zwischen einem Wirtschaftsfachwirt und einem MBA ohne vorherigen Bachelor würde ich immer den Wirtschaftsfachwirt nehmen


    Der Vergleich ist etwas hart....für einen Geprüften Betriebswirt würde ich mich tatsächlich entscheiden....


    Grundsätzlich ist es korrekt, dass ein MBA ohne vorheriges Erststudium eigenartig aussieht. Wer den MBA also haben will nur wegen des Titels, der kann es machen. Wer ihn aber macht um anderweitige Karrierechancen zu generieren, wird es wahrscheinlich sehr schwer haben.


    Im Übrigen macht Bachelor BWL + MBA einer X-beliebigen Uni oder FH wenig Sinn. Da diese in der Regel tatsächlich eher von Ärzten, Rechtsanwälten etc. absolviert werden. Als Bachelor BWL muss man den MBA an einer renommierten Business School z.B. Frankfurter Business School oder WHU machen. Dann zählt es was.

  • [quote] Als Bachelor BWL muss man den MBA an einer renommierten Business School z.B. Frankfurter Business School oder WHU machen. Dann zählt es was.[7quote]


    Ist das wirklich so? Oder ist das wie die Angebote beim MediaMarkt die man unmöglich verpassen darf?


    Wirtschaftsfachwirt bestanden 03/16
    Ausbildereignungsprüfung bestanden 07/16

    Meister für Schutz und Sicherheit 05/17

  • @ Timeburner:


    Ja das ist leider tatsächlich so...entsprechende Artikel finden sich immer wieder mal z.B. in der FAZ oder dem Harvard Business Manager. Obwohl hier bei diesem Thema die Meinungen teilweise auch weit auseinander gehen #alles über einen Kamm scheren

  • Zitat

    Grundsätzlich ist es korrekt, dass ein MBA ohne vorheriges Erststudium eigenartig aussieht. Wer den MBA also haben will nur wegen des Titels, der kann es machen. Wer ihn aber macht um anderweitige Karrierechancen zu generieren, wird es wahrscheinlich sehr schwer haben.


    Das sehe ich persönlich genau so.


    Zitat

    Der Vergleich ist etwas hart....für einen Geprüften Betriebswirt würde ich mich tatsächlich entscheiden....


    Der große Vorteil der IHK Fortbildungen ist der bundeseinheitliche Rahmenstoffplan nebst bundeseinheitlicher Prüfung. So platt es denn nun klingen mag : bei der IHK hat das Weiterbildungsinstitut keinen Einfluss auf die Prüfungsfragen; gerade hier im Forum siehst du ja Live und in Farbe, was passieren kann, wenn Prüflinge durchfallen oder nicht so bestehen, wie Sie es sich vorstellen. Da geht es über vermeintliche Befangenheit der Prüfer, die große Ungerechtigkeit durch zu schwere Prüfungsfragen, unangemessenes Verhalten der einzelnen Kammern usw.. Man kann also zusammenfassen, dass es bei der IHK nicht nur das Potenzial für negative Mundpropaganda gibt, sondern das diese häufiger vorkommt, als man gedacht hätte. Letztendlich führt das aber auch dazu, dass die Abschlüsse schwerer zu erreichen sind und dadurch an Wertigkeit gewinnen.


    Wie können wir hier aber beurteilen, was bei dem MBA Abschluss in der Prüfung abgefragt wird ? Wie können wir beurteilen, was der Lehrgang beinhaltet ? Ein gesteigertes Interesse daran, Prüfungsfragen zu stellen, die sich so schwer gestalten, dass Prüflinge auch durchfallen können, wird ein Kursanbieter, der zwischen 10.000,-- und 13.000,-- pro Teilnehmer berechnet, vermutlich nicht haben; wer also entwirft unter welchen Gesichtspunkten welche Fragen ? Gerade solche "Nischenanbieter" wie z.B. Afum können sich eher keine negative Mundpropaganda leisten.


    Insofern kann man nicht beurteilen, was ein solcher MBA leisten kann bzw. wert ist; was der Wirtschaftsfachwirt kann, kann ich anhand des Rahmenstoffplanes sehen. Personalabteilungen müssen bei anderen Abschlüssen nachprüfen, was die betreffenden Schulen gelehrt haben; so gibt es z.T. qualitative Unterschiede z.B. beim staatlich geprüften Betriebswirt aufgrund unterschiedlicher Schulen.


    Beim Bachelor in Deutschland ist es wieder anders : Der Bachelor-Grad darf nicht um einen fachlichen Zusatz oder einen Hinweis auf die Art der Bildungseinrichtung ergänzt werden, die den Bachelor-Grad verliehen hat (z. B.: (FH) oder (Univ.)). Der Grund dafür ist, dass es keine für die Hochschulart spezifisch unterschiedlichen Vorgaben (z. B. Dauer des Studiums) gibt und alle Hochschulen denselben Akkreditierungsanforderungen unterliegen. Da gibt es also im Unterschied zum MBA festgelegte Richtlinien.


    Die Aussagekraft von Akkreditierungen bei MBA-Programmen ist nun mal beschränkt, weil der Abschluss MBA im deutschen Hochschulrecht nicht genau definiert ist und die Leitlinien European MBA Guidelines der EFMD in Deutschland nicht bindend sind.


    Zitat

    Als Bachelor BWL muss man den MBA an einer renommierten Business School z.B. Frankfurter Business School oder WHU machen. Dann zählt es was.[


    Zitat

    Ist das wirklich so? Oder ist das wie die Angebote beim MediaMarkt die man unmöglich verpassen darf?


    Aus meiner höchstpersönlichen Sicht : würde ich mir Gedanken darüber machen, den Bachelor und/oder den MBA zu machen, würde ich mir nur und ausschließlich in Deutschland akkreditierte Studiengänge suchen. Beim MBA würde ich mir einen Anbieter suchen, der außer der Akkreditierung auch als feste Zulassungsvoraussetzung das Erststudium verlangt oder, sofern der NC es zulässt und die entsprechenden methodischen Fächer im Bachelor-Studiengang ausreichend sind als Zulassungsvoraussetzung, versuchen, mich bei einer Universität einzuschreiben.


    LG
    Garfield

    gepr. Betriebswirt (IHK)
    B.A. Business Administration


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    "Natürlich darf man auch mal hinfallen im Leben. Aber niemals liegen bleiben. (Werner Otto)"

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