Vier Wochen bis zur Prüfung

  • Hallo,


    wenn ich mich hier so umschaue, scheint es als sei das einzige Problem der meisten das Thema der mündlichen Prüfung. Bin ich die einzige, der es so kurz vor der Prüfung richtig mies geht?


    Ich habe das Gefühl, das alles was ich lerne direkt aus meinem Hirn wieder rausfällt. Viele Themen werde ich mir gar nicht mehr genau anschauen können, weil die Zeit einfach nicht mehr reicht.


    Leider ist es nach wie vor so, dass ein Wissensumfang zur Prüfung gefordert ist, der unmöglich in einem menschlichen Hirn gespeichert sein kann. [Die IHK-Dozenten mögen in diesem Zusammenhang bitte auf eine Beurteilung dieses Satzes verzichten, es sei denn Sie haben selbst mal die Prüfung abgelegt].


    Inzwischen bin ich an dem Punkt angelangt, das ich nachts nicht mehr durchschlafe. Diese Tatsache wirkt sich auf meine Konzentrationsfähigkeit am Tag aus und damit auf meine Lernfähigkeit. Und nein, ich bin nicht der Typ für solche Zustände. Ganz im Gegenteil, ich bin ein sehr planvoller und bedachter Mensch. Ich bin Notfallmanagement erprobt. War sechs Jahre Alleinerziehende. Habe bereits mehrere Prüfungen für meine Zusatzqualifikationen abgelegt. ...und, und, und.
    Diese Prüfungsvorbereitung führt mich inzwischen deutlich über meine Grenzen.


    Gibt es hier ähnliche Erfahrungen?


    Was sagen denn die IHK-Dozenten dazu? Finden Sie die Form und die Anforderungen der Prüfung zeitgemäß? Selbst Bachelor und Master können in ihrer Thesis auf Hilfmittel zurückgreifen, die sie lediglich korrekt zitieren müssen...


    Von den wirklichen Aufstiegschancen für eine Vielzahl der Absolventen dieser Weiterbildung will ich gar nicht anfangen. Von den über fünfzig Absolventen, die ich persönlich kennengelernt habe im Prüfungsvorbereitungsseminar, haben nur dreizehn Aussicht auf einen vertikalen Aufstieg nach der Weiterbildung.


    Es grüßt mit blanken Nerven,
    MelKB

  • wenn ich mich hier so umschaue, scheint es als sei das einzige Problem der meisten das Thema der mündlichen Prüfung. Bin ich die einzige, der es so kurz vor der Prüfung richtig mies geht?

    Die meisten, die Prüfungen vor sich haben sind nervös und fast jeder hat die Befürchtung, das falsche bzw. nicht genug gelernt zu haben; das ist völlig normal; war bei mir nichts anderes. Wenn du aber mit einem ausreichenden Vorlauf, mit dem Lernen anfängst, den Stoff ordentlich strukturierst, vielleicht noch Zusammenfassungen mit Mindmaps anfertigst bis du dir relativ sicher bist, alles zu beherrschen, gibt es keinen Grund zur Angst.

    Leider ist es nach wie vor so, dass ein Wissensumfang zur Prüfung gefordert ist, der unmöglich in einem menschlichen Hirn gespeichert sein kann. [Die IHK-Dozenten mögen in diesem Zusammenhang bitte auf eine Beurteilung dieses Satzes verzichten, es sei denn Sie haben selbst mal die Prüfung abgelegt].

    Häufig geht es in der IHK Prüfung darum, ein hypothetisches Problem eines fiktiven Unternehmens mit Hilfe des erlernten Stoffes zu lösen; sicher gibt es auch solche Aufgaben, in denen du eine Begrifflichkeit erklären musst; aber der Schwerpunkt wird in der Anwendung des Erlernten liegen.

    Inzwischen bin ich an dem Punkt angelangt, das ich nachts nicht mehr durchschlafe. Diese Tatsache wirkt sich auf meine Konzentrationsfähigkeit am Tag aus und damit auf meine Lernfähigkeit. Und nein, ich bin nicht der Typ für solche Zustände. Ganz im Gegenteil, ich bin ein sehr planvoller und bedachter Mensch. Ich bin Notfallmanagement erprobt. War sechs Jahre Alleinerziehende. Habe bereits mehrere Prüfungen für meine Zusatzqualifikationen abgelegt. ...und, und, und.
    Diese Prüfungsvorbereitung führt mich inzwischen deutlich über meine Grenzen.

    Genau so, wie Wut keine gute Verhandlungsgrundlage ist, ist Panik bzw. Angst keine gute Grundlage zum Lernen. Nur weil du "auf Schlag" nicht sofort jedes Thema drauf hast, heißt das nicht, dass nichts mehr da ist. Eine mögliche Folge einer Angst bzw. Panik kann ein "Blackout" sein. Insofern ist es wichtig Ruhe zu bewahren und strukturiert vorzugehen.


    Um den Kopf frei zu bekommen und für die nötige Entspannung zu sorgen, vielleicht auch mal etwas anderes machen, als tagtäglich den Stoff reinzuhämmern; irgendwas schönes machen; mit der Frau essen gehen, in die Sauna oder irgendetwas, wobei du dich entspannen kannst. Hier kann ich nur @Reinhard und Lao Tse zitieren :

    "Brich ab das Lernen, so bist Du sorgenfrei" (Lao-Tse, TaoTe-King)

    Vor allem weil du dir irgendwann den Kopf "leer lernst", deswegen sag ich ja, Ruhe bewahren und zwischendurch auch dein Leben leben, also hin und wieder Spaß haben und den Kopf freibekommen.


    LG
    Garfield

    gepr. Betriebswirt (IHK)
    B.A. Business Administration


    "Erfolgreiche Menschen sind erfolgreich, weil sie das tun, was andere Menschen nicht tun (Henry Ford)."
    "Natürlich darf man auch mal hinfallen im Leben. Aber niemals liegen bleiben. (Werner Otto)"

  • 'Bin ich die einzige, der es so kurz vor der Prüfung richtig mies geht?


    Bestimmt nicht, im Gegenteil. Darüber wird nur nicht so offen gesprochen.


    Zitat

    Ich habe das Gefühl, das alles was ich lerne direkt aus meinem Hirn wieder rausfällt. (...) Leider ist es nach wie vor so, dass ein Wissensumfang zur Prüfung gefordert ist, der unmöglich in einem menschlichen Hirn gespeichert sein kann. (...) Gibt es hier ähnliche Erfahrungen?


    Ja. Ohne etwas Mut zur Lücke geht es meistens nicht. Aber es wird ja - das sollte man stets bedenken - auch nirgendwo 100%iges Wissen und Können verlangt; zum Bestehen genügen ja schon 50 %. Und oft hilft in den Klausuren der gesunde Menschenverstand.

  • Danke für Eure Reaktionen. Ich hatte in der Tat schon befürchtet ich sei die Einzige, die sich ernstliche Gedanken um die schriftliche Prüfung macht.


    Warum wird über diese Sorge nicht offen gesprochen. Sie gehört ebenso zu einer Prüfung, wie das Lernen, die Vorbereitung und die Vorfreude auf das Ende durch bestehen der Prüfung. Was hindert Euch anderen daran offen über diese Sorgen in Austausch zu gehen?

  • Das mit den Aufstiegschancen ist Blödsinn.


    1. wirst Du niemals einen neuen Job bekommen, nur weil Du Fachwirtin bist. Hinterhertragen wird Dir einen neuen Job keiner.
    2. Vor Ablegen der Prüfung bereits einen neuen Job in der Tasche haben, ist auch nicht der Regelfall.
    3. Fachwirte machen dann Karriere wenn der Gesamteindruck passt.
    4. Die Gleichung Fachwirt = neuer Job geht niemals auf. Das ist aber bei jeder Qualifikation so.
    5. Fachwirte machen sehr wohl Karriere. Ich habe das im Forum schon oft gepostet, was die erwiesenermaßen werden. Leider habe ich keine Ahnung, wie ich aus meinen alten Beiträgen zitieren kann. Brauche ich auch nicht, ich bin ja Fachwirt und nicht Informatiker.

  • Lieber DozentIHK,


    schade das Sie lediglich auf der persönlichen Ebene auf meine Fragen reagieren und nicht auf der sachlichen Ebene.


    Herzliche Grüße
    MelKB

  • Mir geht es zur zeit genauso wie dir, MelKB. ich lerne zur zeit für die industriefachwirt-prüfung im Oktober 2015. Es schwirren einem die unmöglichsten Gedanken im kopf herum wie man das nur alles sich merken soll usw, ob wohl ich eigentlich nicht zu denen gehöre die auf den letzten pfiff lernen. Aber ich denke man sollte einfach versuchen das beste daraus zu machen. Die zeit die einem noch bleibt sinnvoll nutzen. Mehr als am Ball bleiben kann man nicht.


    LG Nicki-Flowers

  • Mir geht es zur zeit genauso wie dir, MelKB. ich lerne zur zeit für die industriefachwirt-prüfung im Oktober 2015. Es schwirren einem die unmöglichsten Gedanken im kopf herum wie man das nur alles sich merken soll usw, ob wohl ich eigentlich nicht zu denen gehöre die auf den letzten pfiff lernen. Aber ich denke man sollte einfach versuchen das beste daraus zu machen. Die zeit die einem noch bleibt sinnvoll nutzen. Mehr als am Ball bleiben kann man nicht.


    LG Nicki-Flowers

    Herzlichen Dank Nick-Flowers für Deine Nachricht. So eine Prüfung fordert einen ganz schön heraus. Auch nach zwanzig Berufsjahren noch. Machen wir das Beste daraus!


    LG MelKB