Noch einen Fachwirt??

  • Hallo,
    ich bin seit Januar Fachwirtin im Sozial- und Gesundheitswesen, komme aber ursprünglich aus dem kaufmännischen Bereich.
    Jetzt muss ich feststellen, dass mir dieser Fachwirt so gut wie nichts gebracht hat (ein kleines finanzielles Zuckerl in der sozialen Einrichtung, in der ich die Tippse bin, aber das war's auch schon).
    Ich werde ganz gut bezahlt und muss jetzt feststellen, dass ich im sozialen Bereich, für den ich mich ja jetzt speziell qualifiziert habe, überall schlechter bezahlt wird. Und an die richtig guten Stellen komme ich nicht ran, weil ich (über 40) zwar viel Erfahrung als Assistentin der GF, kaufm. Angestellte etc. habe, aber nicht als Fachwirtin im Sozial- und Gesundheitswesen.
    Es war also ein Fehler, mich auf den sozialen Bereich zu spezialisieren. Wäre sicher besser gewesen, den Wirtschaftsfachwirt zu machen, der überall anerkannt ist und für den ich mit kaufmännischer Vorbildung ja wahrscheinlich ganz gute Voraussetzungen habe.
    Jetzt erwäge ich doch tatsächlich, den Wirtschaftsfachwirt hinten dran zu hängen. Die WBQ sind glaube ich die gleichen, müssten also auch für den Wirtschaftsfachwirt gelten, so dass ich nur die HSQ machen müsste. Natürlich ein hartes Stück Arbeit für eine 40jährige, aber vielleicht lohnt es sich doch.


    Lange Rede, kurzer Sinn, hier meine Frage: Hat das so oder ähnlich schon mal jemand gemacht???


    Danke für Eure Antworten!


    Viele Grüße
    robinson

  • Hallo.


    Dann hänge lieber noch den Betriebswirt IHK hinten dran. Der ist noch eine Stufe höher und auch allgemein ausgerichtet. Einen weiteren Fachwirt würde ich nicht machen. Das bringt glaube ich nicht viel. Zumal wir ohnehin immer mit den "richtigen" Betriebswirten (Uni und FH) konkurrieren.


    Berichte mal wie du dich entscheidest.

  • Jedenfalls ist es sachlich richtig, dass Du für einen Abschluss als WFW (oder IFW) nur noch den Handlungsspezifischen Teil machen müsstest- incl. Präsentation und Fachgespräch natürlich. Das ist nicht sooo wild, weil doch manches aus Unternehmensführung und Rechnungswesen da wieder vorkommt. Betriebswirt (IHK) ist halt nochmal eine gehörige Schippe obendrauf...

  • Guten Morgen,


    den zweiten Fachwirt würde ich auch nicht machen, kommt im Lebenslauf komisch rüber und du musst mit Fragen rechnen "wozu".


    Wie leicht/schwer ist dir dieser Fachwirt gefallen? Mit 40 Jahren bist du im besten Alter und hast noch theoretisch 27 (!) Berufsjahre vor dir, also lohnt es sich auf jeden Fall!


    Kommt vielleicht auch ein Bachelor-Studium in Frage? Als Fernstudium? Es gibt Studiengänge auch für den sozialen Bereich und parallel dazu sammelst du Berufserfahrung.


    LG
    Ewelina

  • Hallo und danke für Eure Antworten!
    Also ich bin eher schon Mitte 40 und ein Studium oder einen Betriebswirt will ich mir nicht mehr antun. Ich hab einen Fulltime-Job, Familie, Haus, Garten und Hund - ein Wunder, dass ich den Fachwirt so zügig erfolgreich durchziehen konnte.
    Dass das im Lebenslauf komisch rüber komme, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Sich nochmal weiterzuqualifizieren, kann doch nicht verkehrt sein? Und Fragen dazu kann ich beantworten: Ich muss von meinem Gehalt auch leben können. Im sozialen Bereich kriegst Du die tollsten Stellen, Du darfst halt kein Geld dafür erwarten!!


    Reinhard: Dass es sachlich richtig ist, dass ich nur noch die HSQ machen muss, da war ich mir auch sicher - bis ich vorgestern bei meiner IHK anrief, um mir das nochmal bestätigen zu lassen und die für den Wirtschaftsfachwirt zuständige Ansprechpartnerin mir sagte, dass sie das nicht wisse, dass sie das erst überprüfen müsse, dass das "zwei Paar Stiefel" wären und ich erst einmal meine Unterlagen zur Überprüfung einreichen solle...

  • Hallo Robinson,


    als Ü40 habe ich mich entschieden, nach dem WiFa nicht den Betriebswirt anzugehen. Den "Invest" kriege ich nicht mehr raus, da ich nicht glaube, noch in einen entsprechenden Job zu wechseln (steil aufwärts).
    Aber ich mache noch einen fachspezifischen Fachwirt in meinem Aufgabengebiet (ist nur 1/2 Jahr). Die Kombination der betriebswirtschaftlichen Breite des WiFa mit einer fachlichen Vertiefung stelle ich mir trotz bzw. grade mit Berufserfahrung durchaus attraktiv vor.


    Wenn Du argumentierst, im Gesundheitswesen hast Du keine Perspektive und gehst daher den kaufmännischen (betriebswirtschaftlichen) Weg weiter, kann die zweite Weiterbildung im Lebenslauf eigentlich nicht unsinnig sein.


    Die Antwort der IHK würde ich vor dem Hintergrund sehen, dass nicht jede IHK alle Fachwirtprüfungen anbietet. Die Dame kennt die Prüfungsordnung "Deines" Fachwirtes vermutlich nicht und konnte daher keine Auskunft geben. Oder sie ist schlicht eine Beamtin, die erst mal einen Eingangsstempel setzen muß, bevor sie etwas bearbeitet 8)


    MfG
    Karsten

  • Hi,


    ich weiss nicht, ist ein wenig zu sprunghaft, unüberlegt, da stellt sich die Frage: warum hast du nicht gleich den Wirtschaftsfachwirt gemacht? Auch mit diesem kann man im sozialen Bereich arbeiten......du sagst, dass du von dem Gehalt leben willst, im ersten Beitrag schreibst du, dass du ganz gut verdienst.....Was ist dein Ziel, was möchtest du mit dem neuen Fachwirt erreichen? Willst du aus dem jetztigen Job raus?


    Ist aber nur ein Eindruck, ein Personaler hat den ganzen Lebenslauf vor sich und weit mehr Infos als die hier.


    Grüßle
    Ewelina

  • Hallo Ewelina,


    ja, vielleicht schwer zu verstehen:
    Ich verdiene derzeit für eine Stelle in der Verwaltung einer sozialen Einrichtung sehr gut und habe auch eine Höhergruppierung (die aber nicht viel ausmacht) bekommen nach der Fachwirt-Prüfung.
    Ich möchte aber gerne wechseln, weil wir auch in die Stadt zurückziehen wollen. Derzeit wohnen wir auf dem Land und da arbeite ich auch.
    Ich habe inzwischen 15 Bewerbungen geschrieben und hatte 11 Vorstellungsgespräche.
    Und ich bekomme fast nur gleichwertige Stellen angeboten, bei denen ich wesentlich weniger verdiene als jetzt. Einige wenige Stellen, die an sich interessant wären, sind immer noch schlechter bezahlt als meine jetzige, obwohl die Arbeit anspruchsvoller ist.
    Ich hab mich nur auf Stellen im sozialen Bereich beworben, weil ich da eben den Fachwirt habe.


    Und ich finde mich nicht unüberlegt: Ich überlege ja gerade sehr intensiv, ob es Sinn macht, den Wirtschaftsfachwirt noch zu machen.
    Und sich zu fragen, warum ich nicht gleich diesen Fachwirt gemacht habe, hilft ja nun hinterher nichts mehr...



    Hallo Karsten,


    danke für Deine positiven Gedanken. Genauso sehe ich es auch.
    Meine IHK bietet beide Fachwirte an: Ich hab ja den ersten dort gemacht und mich bei der Ansprechpartnerin für den zweiten versucht kundig zu machen.
    Ja, ich hoffe, sie braucht nicht zu lange für den Stempel, denn anmelden kann ich mich ja doch erst, wenn ich ihr OK habe.


    Viele Grüße
    robinson

  • Zitat von "robinson"

    Ja, ich hoffe, sie braucht nicht zu lange für den Stempel, denn anmelden kann ich mich ja doch erst, wenn ich ihr OK habe.


    Kommt drauf an, worauf sich "anmelden" bezieht. DIe Zulassung der IHK brauchst Du ja nicht für die Teilnahme an einem Kurs oder welche Vorbereitung auch immer, sondern einzig und allein für die Teilnahme an der Prüfung (die nächste am 18./19. Nov; ANmeldeschluss zT schon am 30. Juni). Dass die erfolgreiche Teilprüfung WBQ gilt und für den WFW nicht nochmal zu machen ist, steht zweifelsfrei fest. Hürde könnten die Zulassungsvoraussetzungen für die "eigentliche" WFW-Prüfung sein. In der PO steht zwar zunächst nur als Voraussetzungen: "1. die abgelegte Teilprüfung „Wirtschaftsbezogene Qualifikationen“, die nicht länger als fünf Jahre zurückliegt, und 2. mindestens ein Jahr Berufspraxis im Fall des Absatzes 1 Nr. 1 oder ein weiteres Jahr Berufspraxis zu
    den in Absatz 1 Nr. 2 bis 4 genannten Zulassungsvoraussetzungen." Diese Voraussetzungen hast Du ganz klar erfüllt; die mögliche Schwierigkeit steht im, nächsten ABsatz: "Die Berufspraxis ... soll im kaufmännischen oder verwaltenden Bereich absolviert sein und wesentliche Bezüge zu den Aufgaben eines Geprüften Wirtschaftsfachwirtes/einer Geprüften Wirtschaftsfachwirtin ... haben." Ist nach dem, was Du über Deine bisherige Tätigkeit schreibst, zwar nach meiner Meinung auch klar der Fall, aber in solchen Gummi-Formulierungen steckt viel Ermessensspielraum - und ich bin NICHT die Dame von der IHK :wink: Wenn in der Richtung Einwände kommen melde Dich nochmal; dann kommt es sehr darauf an, wie Deine Zeugnisse / Tätigkeitsnachweise formuliert sind. - Naja, vielleicht sehe ich ja auch nur Gespenster - aber als vorsichtiger Hausvater halte ich mich an den alten SPruch: "Man hat schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen - mit dem Rezept im Maul!"

  • Hallo Reinhard,


    herzlichen Dank für Deine Ausführungen.
    Mein Entschluss hat sich inzwischen ziemlich gefestigt.
    Ich werde mich schon mal anmelden - wie beim ersten Mal über eine Fernakademie, ich hab damit keine schlechten Erfahrungen gemacht und bei mir geht's ja auch gar nicht anders.
    Aber zuerst fahr ich jetzt mal 14 Tage in den Urlaub, da hab ich noch genug Zeit zum Nachdenken und inzwischen hat sich dann vielleicht auch die Dame vom Amt gemeldet.
    Ich denke auch, dass meine Voraussetzungen gut sind und zu wissen, dass ich die Hälfte sozusagen schon in der Tasche habe, ist ja auch keine schlechte Vorstellung.
    Einzig und allein wegen Rechnungswesen hab ch ein wenig Bedenken, ob ich das packe. Da hab ich für die WBQ schon ganz schön gekämpft und wrklich hart gearbeitet, das war NICHT einfach. In den HSQ für den Fachwirt im Sozial- und Gesundheitswesen kommt RW nur noch in fachspezifischer und sehr abgespeckter Form dran, worüber ich ehrlich gesagt froh und dankbar war. Wenn ich mir den Rahmenplan für den Wirtschaftsfachwirt anschaue, bekomme ich doch etwas Gänsehaut...